Arbeitsblatt: Geschichte der Schweiz

Material-Details

Entstehung der Schweiz Helvetische Republik Mediationszeit Restaurationszeit Sonderbundskrieg Neue Bundesstaat 1848
Geschichte
Schweizer Geschichte
7. Schuljahr
17 Seiten

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63
21.02.2018

Autor/in

Pius Tschopp
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Geschichte der Schweiz Von Schweizern, Schwyzern und Helvetiern Warum hat die Schweiz vier Landessprachen? Keltische Stämme, darunter die , siedelten vor mehr als 2000 Jahren im Gebiet zwischen Genfer und Bodensee. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Römischen Reich. Im Laufe der Eroberung Galliens (heutiges .) durch wurden die Helvetier von seinen Truppen vernichtend geschlagen. Das Gebiet der heutigen Schweiz geriet in der Folge unter . Die Helvetier übernahmen Elemente der ., so verdrängte die . Sprache die einheimischen Dialekte. Zum letzten Mal in der Geschichte konnte man im Gebiet der heutigen Schweiz herumreisen und sich überall mit der gleichen Sprache verständigen! In den Alpentälern des heutigen Kantons Graubünden lebten die Rätier. Auch sie wurden von den Römern unterworfen. In der Bezeichnung spiegelt sich die Verschmelzung beider Kulturen wider. Mit dem Niedergang des Römischen Reiches und der grossen Völkerwanderung zwischen 400 und 500 n. Chr. Wanderten verschiedene in das Gebiet der heutigen Schweiz. Die besiedelten Teile der Westschweiz. Die liessen sich zwischen Bodensee und Thunersee nieder. Die stiessen von Süden her in das Gebiet des heutigen Tessin vor. Burgunder und Langobarden passten sich kulturell und sprachlich den „römischhelvetischen Einwohnern an. Die Alemannen hingegen vermieden den Kontakt. Ihre Sprache unterscheidet sich deshalb bis heute deutlich von der lateinischen. 1 Geschichte der Schweiz Woher hat die Schweiz ihren Namen? Der Begriff „Schweiz geht auf die Bezeichnung „Schwyz zurück. Schwyzer Truppen waren an vielen kriegerischen Auseinandersetzungen mit den im 14. Jahrhundert beteiligt. Da sich die Schwyzer mit anderen Orten und Städten der heutigen Schweiz verbündet hatten, wurde der Name bald für alle verwendet. Diese waren anfänglich wenig begeistert, „Schwyzer genannt zu werden. Ihre Gegner verwendeten den Begriff vor allem als Beleidigung. Später waren die Eidgenossen aufgrund der militärischen Erfolge stolz darauf. 1803 wurde der Begriff in der Mediationsverfassung erstmals amtlich: . 2 Geschichte der Schweiz Die Schweizer Fahne existiert offiziell seit 1889. Ein durchgehendes weisses Kreuz als Erkennungszeichen trugen erstmals die Bernen bei der Schlacht von Laupen (1339). Später wurde es zum Zeichen der eidgenössischen Truppen. Bei der Gründung des Bundesstaates 1848 wurde die damals verwendete Militärfahne (freischwebendes weisses Kreuz auf rotem Grund) Die Entstehung der Eidgenossenschaft – Sagen, Mythen und Legenden Viele Mythen und Sagen ranken sich um die Entstehung der Eidgenossenschaft. Sie entstanden Ende des 15. Jahrhundert, also rund 200 Jahre später als die geschilderten Ereignisse. Dabei spielte das des Land schreibers Hans Schriber von Obwalden eine zentrale Rolle. Darin wurden Sagenmotive mit der Geschichte der der Innerschweiz verwoben und niedergeschrieben. So wird von einem gewissen „Thall (Wilhelm Tell) und von Zusammenkünften auf dem Rütli berichtet. Der Rütlischwur Innerschweiz, 13. Jahrhundert. Die Legende vom . erzählt, dass sich Uri, Schwyz und Nidwalden gegen die Herrschaft der . auflehnen. Laut dieser Überlieferung treffen sich die führenden Männer der drei Talschaften heimlich auf dem Rütli, einer Wiese am Vierwaldstättersee. Sie schliessen einen . gegen die „bösen Habsburger und schwören, für die . zu kämpfen. Aus diesem Bund soll sich daraufhin die Eidgenossenschaft entwickelt haben. 3 Geschichte der Schweiz Es gibt keine Hinweise, dass der Bund von 1291 heimlich auf einer abgelegenen Wiese geschworen wurde. Trotzdem wurde die Legende vom Rütlischwur zu einem der Gründungsmythen der Eidgenossenschaft. Wilhelm Tell Die Uraufführung von Friedrich Schillers „Wilhelm Tell fand am 17. März 1804 statt. Der Erfolg des Bühnenstückes machte die Figur weltweit bekannt. Gemäss der Legende soll Tell sich geweigert haben, den an einem Stab befestigten Hut (Symbol für die Herrschaft der Habsburger) auf dem Hauptplatz in Altdorf die Ehre zu erweisen. Laut Befehl des Landvogtes Gessler (lokaler Verwalter) hatte man sich zu verneigen. Daraufhin habe Gessler unter Androhung des Todes befohlen, mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schiessen. Trotz Meisterschuss wird Tell verhaftet. Allerdings soll ihm die Flucht gelungen sein. Drei Tage später tötet Tell Gessler in der „Hohlen Gasse. Soweit die Version, welche sich im Gedächtnis der Menschen eingeprägt hat. Tell hat jedoch nie existiert. Er ist Teil der eidgenössischen Befreiungsgeschichte. Diese besagt, dass sich der Freiheitskämpfer gegen die Unterdrückung durch die Habsburger gewehrt hat. Im Lauf der Zeit ist Wilhelm Tell zum Nationalhelden der Schweiz aufgestiegen. Seine Armbrust oder die Szene mit dem Apfelschuss ist legendär. Ob Unabhängigkeitskämpfer oder Bewahrer der schweizerischen Tradition – Tell ist immer zur Stelle. Die Entstehung der Eidgenossenschaft – ein Netzwerk von Bündnissen Landfriedensbündnis für mehr Sicherheit Ab 1230 gewann der Handelsweg über den für den Handel zwischen Süd und Mitteleuropa immer grössere Bedeutung. Davon profitierten auch die Schweizer Orte entlang der Route. Säumer (.) beförderten mit Lasttieren Waren wie Reis, Getreide oder Wein über den Pass. Mit der Arbeit konnten sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Für die Talschaften . . war der Handel über den Gotthard besonders wichtig. 1257 tobte in Uri ein heftiger Konflikt zwischen zwei mächtigen Familien. Durch die blutigen Auseinandersetzungen wurde der Handel empfindlich beeinträchtigt. Um wieder Frieden im Tal zu erlangen, baten die Urner um Hilfe. Er erzwang eine Einigung und sorgte durch seine Macht für Ruhe und Sicherheit im Tal. So konnte der Handel wieder aufblühen. Als Rudolf von Habsburg 1291 verstarb, hatten die Urner 4 Geschichte der Schweiz Angst der Konflikt könnte erneut ausbrechen. Zu dem befürchteten sie, dass ihnen die früher erworbene . und die damit verbundenen Rechte vom neuen Habsburger Herrscher wieder entzogen werden könnte. Aus diesen Gründen beschlossen die Urner mit ihrem Nachbarn ein Der Bund von 1291 zwischen Uri, Schwyz und Nidwalden sollte für Sicherheit und Frieden im Tal sorgen. Das später als bekannt gewordene Dokument garantierte den Tälern eine minimale Rechtsordnung. Die Eidgenossenschft(en) Bündnisse dieser Art gab es in Mitteleuropa im 13. Und 14. Jahrhundert sehr viele. Die Bündnispartner änderten häufig. So beschlossen beispielsweise Uri, Schwyz und Nidwalden mit den Städten . ein Bündnis. Darin steht unter anderem, dass sie die Sicherheit auf dem Transportweg zwischen Zürich und Gotthard garantieren. Die Bündnispartner verpflichteten sich mit einem (Schwur) zur gegenseitigen Hilfe. So entstand im Laufe der Zeit ein ganzes Netzwerk von Bündnissen. Dieses Netzwerk verfestigte und verdichtete sich zusehend und wurde bald . genannt. 5 Geschichte der Schweiz Der Bundesbrief von 1291 dokumentiert demnach keine Staatsgründung. Es ist ebenfalls kein Verteidigungsbündnis gegen die Habsburger. Trotzdem wird der Bundesbrief seit dem 19. Jahrhundert als Gründungsdokument der Eidgenossenschaft betrachtet. Für das Gemeinwohl werden folgende Friedensordnungen vereinbart 1. Angesichts der schwierigen Zeitumstände sichern sich die Leute und Gemeinden von Uri, Schwyz und Nidwalden mit allen Mitteln gegenseitig Hilfe zu gegen alle, die ihnen innerhalb wie ausserhalb ihrer Täler Gewalt oder Unrecht antun. 2. Jede Gemeinde hilft der andern mit Rat und Tat und auf eigene Kosten bei Übergriffen gegen Personen oder Sachen innerhalb und ausserhalb der Täler und bekräftigt diese Vereinbarung eidlich in Bestätigung und Erneuerung einer älteren Übereinkunft. 3. Jeder soll aber gemäss seinem Stand weiterhin seinem Herrn dienen. 4. Das Richteramt in den Tälern darf nicht gekauft und nur von Landleuten ausgeübt werden. 5. Streit unter Eidgenossen soll von den Einsichtigsten geschlichtet, deren Entscheidung von allen geschützt werden. 6. Auf Mord steht die Todesstrafe. Ein flüchtiger Mörder darf nie mehr zurückkehren. Wer ihn aufnimmt, wird ebenfalls des Landes verwiesen, bis ihn die Eidgenossen zurückrufen. () Reichsfreiheit Die Täler der Innerschweiz erlangten nach der Eröffnung der Gotthardroute massiv an Bedeutung. Über den Pass konnten in relativ kurzer Zeit nebst Waren auch Boten und Soldaten über die Alpen gelangen. Die war wiederum für die Herrschenden der damaligen Zeit wichtig. Deshalb gewährte der deutsche König Heinrich Vll. den Urnern die Reichs freiheit. Rudolf von Habsburg erneuerte sie 1274. Dies bedeutete unter anderem, dass sie interne Angelegenheiten selbst regeln konnten. Im Gegenzug gewährten sie dem König freien Durchgang. Später erhielten Schwyz und Nidwalden Versehen mit den Siegeln der drei vorgenannten Gemeinden und Täler, wird die Urkunde Anfang August 1291 ausgefertigt. Aus dem Bundesbrief 1291, Zusammenfassung Die Alte Eidgenossenschaft 6 Geschichte der Schweiz Im 18. Jahrhundert veränderte sich Europa. Während die meisten europäischen Monarchien zu immer straffer organisierten . umformten, blieb die Alte Eidgenossenschaft ein eher konservativer . Es waren einzelne Kleinstaaten (.) die sich zusammenschlossen, jedoch weiterhin ihre bewahrten. Die Alte Eidgenossenschaft hatte weder eine eigene noch eine Das einzig Gemeinsame waren . auf der Grundlage von ., die das organisieren sollten. In der Alten Eidgenossenschaft unterschied man zwei Gruppen von Zur ersten Gruppe gehörten die Die zweite Gruppe bildeten die Die Vertreter aller Orte trafen sich auf der ., um gemeinsam zu beraten und Beschlüsse zu fassen. Grosse Unterschiede Politisch gesehen war es eine schwierige Zeit für die Alte Eidgenossenschaft. Vor allem der Unterschied zwischen den und Orten sollte sich als Problem erweisen. Die . wurde von den katholischen Orten abgelehnt. So kam es auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den katholischen und reformierten Orten. Die zwei und die anschliessenden Freidensverhandlungen regelten das Zusammenleben der Katholiken und Reformierten in der Schweiz. Trotzdem vertraute man sich nicht und so gab es bis zum Sonderbundskrieg 1847 immer wieder Spannungen zwischen Katholiken und Reformierten. Spannungen bestanden auch zwischen. und 7 Geschichte der Schweiz Die Machthaber der Stadtorte hatten Angst davor, dass ihre ländlichen eigene (Bürgerversammlungen in den Länderorten) fordern könnten und so eigenständiger würden. Die Tagsatzung Es gab eine einzige Versammlung in der Alten Eidge nossenschaft, wo sich Vertreter aller Orte trafen, um das gemeinsame Vorgehen zu besprechen. Das war die Tagsatzung, welche mehrmals pro Jahr zusammen kam. Dabei sandte jeder Ort zwei Gesandte aus, welche den Ort an der Tagsatzung vertreten sollten. Allerdings durften sie keine eigenen Entscheidungen treffen, sondern mussten sich immer wieder mit ihren Regierungen beraten und auf deren Entscheid warten. Da es zu dieser Zeit noch keine modernen Kommuni kationsmittel gab, mussten sie nach Hause reisen, um sich zu besprechen. Dies verlängerte die Tagsatzung und machte Abstimmungen mühsam. Der 1. Kappelerkrieg von 1529 war eine Auseinadersetzung zwischen reformierten und katholischen Kantonen. Ein richtiger Krieg wurde auf diplomatischem Weg ver hindert. Zur Versöhnung soll es ein Essen (Kappeler Michsuppe) mit den einzelnen Parteien gegeben haben. Die Beratungen waren streng geheim. Bei der Abstimmung verfügte jeder Ort über eine Stimme. Da die Beschlüsse der Tagsatzung einstimmig sein mussten, die Orte jedoch unterschiedliche Interessen verfolgten, dauerte die Entscheidungsfindung sehr 8 Geschichte der Schweiz Stadtorte, Länderorte, Untertanengebiete Die Stadtorte Zu den 13 alten Orte gehörten sieben zu den Stadtorten: . In diesen Orten wurde das politische Leben von den sogenannten bestimmt. In den Räten waren die wichtigsten und wohlhabendsten Familien der jeweiligen Stadt vertreten. Die Räte erliessen die . . Ratsmitglieder waren auch als tätig. Die Tatsache, dass nur einige wenige Familien die Macht in ihren Händen hatten, war vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Die Länderorte Die restlichen sechs Orte der Alten Eidgenossenschaft wurden Länderorte genannt. Es waren dies: Hier regierten keine Räte, sondern die . Die Landsgemeinde war eine . aller erwachsenen ., die das besassen und aus dem jeweiligen stammten. Nur gebildete und wohlhabende Männer wurden gewählt. Auch hier kann nicht von Demokratie gesprochen werden. Die Untertanengebiete Die meisten Menschen lebten damals weder in Stadt noch in Länderorten, sondern in Untertanengebieten. Untertanengebiete waren Ländereien, die von Stadt oder Länderorten gekauft oder erobert worden waren. Diese liessen sich in den Untertanengebieten jeweils durch einen vertreten. Dieser hatte grosse Macht. Er kontrollierte die .vor Ort, achtete darauf, dass die entrichtet wurden und war zudem als tätig. Die Untertanengebiete waren in diesem Sinne ohne in der Alten Eidgenossenschaft. 9 Geschichte der Schweiz Die Helvetische Republik Das Ende der Alten Eidgenossenschaft Ende des 18. Jahrhunderts war die Alte Eidgenossenschaft ein eigenständiger Bund. Das sollte sich nach der Französischen Revolution ändern. Frankreich eroberte Oberitalien. Die Schweiz, die nun zwischen Oberitalien und grossen Teilen Frankreichs lag, sollte nun auch an Frankreich angeschlossen werden. Die meisten Orte der Eidgenossenschaft waren relativ wohlhabend, was das französische Interesse erklärt. Zudem wollte man die Ideen der Französischen Revolution auf die Eidgenossenschaft übertragen. In grossen Teilen der Eidgenossenschaft stiess Frankreich nur auf geringen Widerstand. Vor allem die städtischen Untertanengebiete waren Frankreich gegenüber freundlich eingestellt. Sie erhofften einen Von den alten Orten stellt sich nur den Franzosen in den Weg. In der . im Jahre 1798 mussten sich aber die Berner der Übermacht beugen. Sie Gründung der Helvetischen Republik Bereits am 12. April 1798 wurde in Aarau mithilfe von Frankreich die 10 Geschichte der Schweiz ausgerufen. Deren Verfassung war mehr oder weniger die Kopie der Verfassung Frankreichs. Darin wurde den Bewohnern der Helvetischen Republik verschiedene Rechte gewährt. Alle männlichen Bewohner wurden für . erklärt. Auch wurden die . sowie die neu zugesichert. Gleichzeitig verloren die Kantone ihre Damit wurde die Helvetische Republik ein . nach französischem Vorbild. Schnell gab es aber Probleme. Die . und das leisteten und konnten nur mit Waffengewalt zur Umsetzung gezwungen werden. Zudem flossen die und . jetzt nach Frankreich. Viele Regionen litten auch darunter für die Französische Armee bereitstellen zu müssen. Aus der anfänglichen Euphorie für den neuen Staat wurde schliesslich Ablehnung. Flagge der Helvetischen Republik Die Verfassung der Helvetischen Republik 11 Geschichte der Schweiz Die Mediationszeit Das Ende der Helvetischen Republik Im Laufe der Zeit wurde die Helvetische Republik bei der Bevölkerung immer unbeliebter. 1799 wurde die Schweiz zum Kriegsschauplatz. und lieferten sich mehrere Schlachten mit Frankreich auf dem Gebiet der Helvetischen Republik. Dabei deckten sich die Truppen mit . bei der Bevölkerung ein, die in der Folge hungern musste. Die führenden Politiker hatten immer wieder Probleme, sich bei wichtigen Entscheidungen zu einigen. Schon bald war die Republik bankrott. Die Vermittlung durch Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts liess Napoleon die Helvetische Republik gezielt untergehen, indem er die . abzog. Sofort gab es in den verschiedenen Gebieten gegen die Zentralregierung. Napoleon entschied, dass die Verhältnisse der Alten Eidgenossenschaft wieder hergestellt werden sollten. Vor allem den verhassten wollte er lockern und den wieder mehr . geben. Damit verschwand der Zum ersten Mal in der Geschichte sprach man von der Die 12 Geschichte der Schweiz Eidgenossenschaft war ein , der aus 17 Voll und vier Halbkantonen bestand. In der Eidgenossenschaft hatte jeder Kanton wiederum seine eigene . Verbunden waren die Kantone untereinander mit der Bundesakte. Diese wurde von Napoleon erlassen und genannt, weil Napoleon als (Vermittler) auftrat. Dementsprechend wird die Zeit, in der die Eidgenossenschaft unter der Mediationsakte vereint war, als . bezeichnet. So konnte Napoleon als der Eidgenossenschaft auftreten. Zur Schweizerischen Eidgenossenschaft zählten nun fünf neue Kantone, die sich zu den 13 „alten Kantonen gesellten. 13 Geschichte der Schweiz Die Schweizerische Eidgenossenschaft zur Zeit der Mediation 1803 bis 1814 – ein Staatenbund von 17 Voll und 4 Halbkantonen (heutige Grenzen der Schweiz und Nachbarländer) Die Schweiz nach dem Wiener Kongress Die Neutralität der Schweiz Ab dem Jahre 1813 wurde klar, dass eine Niederlage Napoleons nur noch eine Frage der Zeit sein werde. Die Schweiz reagierte auf diese Entwicklung und erklärte ihre Mit dem Fall von Napoleon hatte auch die Mediationsakte keine Bedeutung mehr. 1815 einigten sich die Kantone auf einen neuen Bundesvertrag. Dieser stärkte die Selbstständigkeit der Kantone. Wiener Kongress Nach der endgültigen Niederlage Napoleons wurde Europa am 1815 neu geordnet. Auch die Schweiz schockte eine Delegation, die aber weitgehend machtlos war. Die Geschicke der Schweiz lagen in den Händen der europäischen Grossmächte. Die Grossmächte wünschten sich einen neutralen und Staat im Herzen Europas. Neben der „immer währenden Neutralität, die auch heute noch Maxime der schweizerischen Aussenpolitik ist, wurde das Gebiet der Schweiz neu geordnet: , und wurden der Schweiz zugesprochen. Bern verlor grosse Untertanengebiete, dafür wurde ihm der „ zugeteilt 14 Geschichte der Schweiz Restaurationszeit (1814 – 1830) Politisch erhielten die Kantone wieder mehr Macht. Die Verhältnisse der Alten Eidgenossenschaft wurden mehr oder weniger wiederhergestellt, man sagt auch restauriert. Die Restauration betraf aber nicht nur die Schweiz. Unter der Führung des österreichischen versuchten alle europäischen Königshäuser zu den politischen Verhältnissen vor der Französischen Revolution zurückzukehren. Die Schweiz – ein gespaltenes Land: Der Sonderbundskrieg Wohin steuert die Schweiz? Ab 1830 bereiten sich liberale Ideen in Europa, aber auch in der Schweiz immer stärker aus. Im Gegensatz zur alten Ordnung der Restauration forderten die eine Erneuerung der Gesellschaft. Deshalb wird diese Phase der Schweizer Geschichte auch (lateinisch: Erneuerung) genannt. In vielen Kantonen kamen Liberale an die macht und führten durch. Sie strebten einen modernen Bundesstaat an. Vor allem die kleinen, katholischen Kantone fürchteten, dass sie Macht und Einfluss an die Bundesregierung verlieren würden. Da sie den losen Bundesstaat von 1815 bewahren wollten, wurden sie genannt. Die Gegensätze zwischen den beiden Lagern verschärften sich zusehends. Schliesslich gründeten sieben katholischkonservative Kantone eine Schutzvereinigung, den Sie wollten die Interessen der ländlichen und mehrheitlich katholischen geprägten Kantone verteidigen. Die Mehrheit der Tagsatzung erklärte den Sonderbund jedoch für unvereinbar mit dem Bundesvertrag von 1815. Sie forderten die Auflösung des Sonderbundes. Alle Vermittlungsversuche scheiterten. Die Tagsatzung beschloss schliesslich die gewaltsame Auflösung. Ein militärischer Konflikt zeichnete sich ab. Bürgerkrieg Am 21. Oktober 1847 ernannte die liberale Mehrheit der Tagsatzung zum Oberbefehlshaber der eidgenössischen Truppen. Sein Auftrag lautete: Den Sonderbund auflösen. Die Strategie Dufours bestand 15 Geschichte der Schweiz darin, rasch zu handeln und Opfer zu vermeiden. Der „Krieg dauerte gerade einmal 25 Tage. In der Folge wurde der Sonderbund aufgelöst. Die Anführer der konservativen Streitkräfte flüchteten ins Ausland. Liberale und Konservative Liberale (vom lateinischen Wort „libertas:Freiheit) stellen die Freiheit des Einzelenen in den Vordergrund. Sie setzen auf die Selbstverantwortung der Menschen und wollen Eingriffe des Staates (z.B. in der Wirtschaft) gering halten. Konservative (vom lateinischen Wort conservare: bewahren) wollen eine bestehende gesellschaftliche Ordnung beibehalten. Sie heben die Stärkren des jetzigen Zustandes hervor und setzen auf Sicherheit und Beständigkeit. 16 Geschichte der Schweiz Erinnerungsblatt an das Inkrafttreten der Bundesverfassung am 12.09.1848. In der Mitte sitzt eine Frau mit der Bundesverfassung in der rechten Hand. Sie symbolisiert die Versöhnung zwischen Bauern, Bürgergern und Arbeitern (links) und Soldaten (rechts). 1848: Der Bundesstaat entsteht Die Geburtsstunde der modernen Schweiz Nach der Niederlage des Sonderbundes war der Weg frei für eine neue, liberale Staatsordnung. Mitglieder verschiedener Kantonsregierungen arbeiteten zügig eine Bundesverfassung aus. Am 12. September 1848 trat die erste Bundesverfassung in Kraft. Die erste Bundesverfassung ist nach dem Gedankengut der Französischen Revolution geprägt. Sie orientiert sich zudem stark an der Verfassung der USA von 1787. Bis heute garantiert sie den Bürgerinnen und Bürgern grundlegende Rechte. Vom losen Staaatenbund zum Bundesstaat Mit der Annahme der Verfassung traten die kantone einige Kompetenzen an den Bund ab. So wurden beispielsweise Zölle nur noch an den Landesgrenzen erhoben. Überdies entschied der Bund allein künftig über Krieg und Frieden. Als Zeichen der Einheoit wurde eine gemeinsame Währung eingeführt: Der Schweizer Franken. Wesentliche Kompetenzen blieben jedoch bei den Kantonen. So blieb das Polizei und Schulwesen in den Händen der kantone. Sie hatten und haben bis heute eine eigene Verfassung, ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung 17 Geschichte der Schweiz Das Bundeshaus in Bern Die Bundesverfassung setzt Massstäbe Eine neue politische Ordnung Mit der Annahme der Bundesverfassung gibt sich die Schweiz eine neue politische Ordnung. Ein , vertritt das Volk ist die gesetzgebende Gewalt () In der Schweiz bezeichnet man das Parlament als Sie besteht aus zwei . Der vertritt die Bevölkerung, der die Kantone. Wie viele Vertrete ein Kanton in den Nationalrat schicken kann, hängt von der ab. In den Ständerat wählt jeder Kanton , jeder Halbkanton Die ausführende Gewahlt () bildet eine siebenköpfige Regierung: . Die Regierung ist verantwortlich für die Ausführung der vom Parlament beschlossenen Gesetze. Die dritte Gewalt (.) im Staat ist das Ab 1875 tagt die richterliche Gewalt als ständiges Gericht in Das Bundesgericht ist die höchste richterliche Instanz der Schweiz. Es ist unabhängig und nur den Gesetzen unterstellt. Die Verfassung von 1848 hat bis heute Gültigkeit. 18 Geschichte der Schweiz Gewaltenteilung als grundlegendes Prinzip Ohne Teilung der drei Gewalten ist ein demokratischer Staat nicht möglich. Die Legislative, Exekutive und Judikative müssen voneinander unabhängig sein. INFO Die Bundesverfassung wird laufend überprüft, ergänzt und aktualisiert. Einige Beispiele: 1874 – Totalrevision Einführung des fakultativen Referendums: 50‘000 Bürgerinnen* und Bürger können eine Volksabstimmung über Entscheide des Parlaments erwirken. Zu Beginn waren nur 30‘000 Unterschriften nötig. 1891 – Teilrevision Einführung der Initiative: 100‘000 Bürgerinnen* und Bürger können eine Änderung der Verfassung verlangen. Das Volk entscheidet schlussendlich, ob es den Vorschlag annehmen oder ablehnen will. Zu Beginn waren lediglich 50‘000 Unterschriften nötig 1999 – Totalrevision Die Verfassung wird vollständig überarbeitet, vereinheitlicht und akualisiert. Sie ist seit dem 1. Januar 2000 in Kraft. *Die politischen Rechte der Frauen taten erst 1971 mit der Annahme des Frauenstimmrechts 19 Geschichte der Schweiz 20