Arbeitsblatt: Laubfall im Herbst

Material-Details

Sachtext über die Bedeutung des Blattes für den Baum und die Hintergründe für den Laubfall werden erläutert
Biologie
Pflanzen / Botanik
6. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

1792
4228
103
03.09.2006

Autor/in

Anboar (Spitzname)


Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Wenn die Blätter fallen Warum will der Laubbaum die Blätter loswerden? Wenn sich im Herbst die Blätter färben und allmählich herabfallen, so ist das eine Anpassung unserer heimischen Laubbäume an die Gefahren des nahenden Winters. Gefahrenquellen liegen z.B. in den niedrigen Temperaturen des herbstlichen Klimas. So können Nachtfröste dazu führen, dass das Wasser in den Blättern gefriert, was den Kältetod zur Folge hätte. Da belaubte Bäume auf Wasser angewiesen sind, das gefrorene Wasser jedoch von den Wurzeln nicht mehr aufgenommen werden kann, würden Nachtfröste ohne vorherigen Laubabwurf zum Vertrocknungstod führen. Auch könnte sich Schnee in größeren Mengen auf den Blättern anhäufen und zum Abbrechen von Ästen führen, was den Baum erheblich schwächen würde. Der Laubfall ist also notwendig, um das Überleben der Bäume während der kalten Jahreszeit zu sichern. Nicht zuletzt enthält das Wasser, das durch ein kunstvolles Röhrensystem im Stamm zu den Blättern transportiert wird, neben den Nährstoffen auch Giftstoffe. Die wertvollen Nährstoffe zieht der Baum vor dem Laubfall zurück. Er braucht sie zum Überwintern. Die Giftstoffe aber werden nicht abgebaut und verschwinden auch nicht mit dem Wasserdunst in die Luft. Sie lagern sich in den Blättern ab und machen diese zu einer Art chemischer Mülldeponie des Baumes. Mit dem Laubfall wird der Baum also auch seinen Abfall los! Wie wirkt sich der Laubteppich auf die Umgebung aus? Der Laubfall wirkt sich auch auf die unmittelbare Umgebung des Baumes günstig aus. Die dichte Schicht abgestorbener Blätter bildet auf dem Erdboden nämlich einen Schutz vor dem Frost aus, so dass hoch gelegene Wurzeln oftmals vor Erfrierungen geschützt werden. Ausserdem hält das Laub Feuchtigkeit zurück und verhindert das Austrocknen des Bodens. Schliesslich zersetzt sich die Laubschicht und bildet eine fruchtbare Humusschicht, welche die Lebensgrundlage zahlreicher Lebewesen bildet. Seite 1 von 4 Wie fallen die Blätter ab? Oft beobachtet man, dass nach dem ersten Frost die Laubblätter in grosser Zahl abfallen. Was ist der Grund dafür? An den Ästen werden die Leitungsbahnen am Grunde des Blattstiels abgeschnürt. Zwischen Zweig und Blattstiel entsteht eine Korkschicht und auf ihr eine Schicht aus zarten, schleimigen Zellen, die so genannte Trennschicht. Beim ersten Frost nun gefriert das Wasser in diesen Zellen und sprengt sie. Beim Auftauen fehlt der letzte Halt und das Blatt sinkt zu Boden. Die Korkschicht auf der entstandenen Narbe bildet nun einen dichten Verschluss, der ein Eindringen von Schädlingen und den Verlust von Wasser verhindert. Seite 2 von 4 Warum verfärben sich die Blätter im Herbst? Bevor die Blätter endgültig absterben, verfärben sie sich meistens gelb-rötlich und bieten einen bezaubernden Anblick. Schon vor 200 Jahren haben sich Forscher intensiv mit jenen Vorgängen befasst, die dazu führen, dass die Blätter der meisten unserer Baumarten sich im Spätjahr bunt färben und schließlich als dürres Laub zu Boden fallen. Aber erst in den letzten Jahren ist es der Wissenschaft gelungen, einigermaßen konkrete Aufschlüsse zu bekommen, wenn auch bis heute noch längst nicht alle Fragen geklärt sind. Eines steht immerhin bereits seit langem fest: die grüne Farbe der sommerlichen Blätter rührt vom Chlorophyll her, das ein Bestandteil des grünen Laubblattes ist. Schuld an der herbstlichen Verfärbung der Blätter ist der chemische Abbau des grünen Farbstoffes Chlorophyll. Die brauchbaren Abbauprodukte zieht der Baum im Herbst zurück und lagert sie in seinem Holzteil. In den Blättern befinden sich neben dem Blattgrün (Chlorophyll) auch rote und gelbe Farbstoffe, aber diese sind während des Sommers nicht so sichtbar, weil sie von der Farbe des Blattgrüns überdeckt wurden. Alle diese Farbstoffe helfen dem Baum zu „atmen. Überhaupt kann man das Laubblatt mit einer chemischen Fabrik vergleichen. In jedem Blatt werden nämlich mit Hilfe des Sonnenlichtes aus dem zugeführten Saft und Luft die Nährstoffe für den Baum hergestellt. Alle Teile des Blattes sind für diese Aufgabe besonders ausgerüstet. Nun baut sich aber das Chlorophyll schneller ab als die rot-orange-gelben Carotine. Darum bestimmen diese vor allem die Färbung. Zudem wird durch die kürzere Sonnenscheindauer nur noch wenig Blattgrün (Chlorophyll) gebildet. Die rot-orange-gelben Farbtöne sind also gewissermassen die „grauen Haare der Bäume. Andere Blätter beispielsweise die Blätter der Eichen verfärben sich einfach braun. Das bewirkt die Gerbsäure, die jetzt in den Blättern entsteht. Seite 3 von 4 Einige Wissenschaftler meinen, dass die grellen Farben die Bäume vor schädlichen Insekten schützen. Forscher der Universität Freiburg fanden nämlich heraus, dass Blattläuse grell gefärbte Blätter meiden. Andere Forscher wiederum behaupten, dass die herbstlichen Farbtöne für den Baum eine Art Sonnencrème darstellen, denn auch im Oktober kann die Sonne noch Schaden am ungeschützten Blatt anrichten. Im Sommer wird das Blatt vom Chlorophyll vor Schaden durch Verbrennungen geschützt. Das grüne Blatt, eine chemische Fabrik Seite 4 von 4