Arbeitsblatt: Leseverstehen
Material-Details
LV mit Lösungen
Deutsch
Textverständnis
9. Schuljahr
5 Seiten
Statistik
179222
2246
98
22.02.2018
Autor/in
faber (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Die Weisse Rose Textverständnis Name: Die Weisse Rose war der Name einer Widerstandsgruppe in München während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Juni 1942 wurde die Gruppe gegründet und bestand bis zum Februar 1943. Die Mitglieder der Weissen Rose verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter, in denen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen wurde. Mitglieder Mitglieder der Weissen Rose waren die beiden Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie deren Mitstudenten Christoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell, ausserdem der Universitätsprofessor Kurt Huber. Im weiteren Sinne können zur Gruppe auch viele mitarbeitende Sympathisanten gezählt werden. Herkunft und Motive Der Widerstand der Weissen Rose war in starkem Masse christlich motiviert und wurde durch die Empörung über die Deportation1 und Behandlung von Juden und Regimegegnern gestärkt. Hans und Sophie Scholl wurden mit sozialen Werten wie Freiheit, Gerechtigkeit und Selbständigkeit erzogen. Ausserdem waren sie durch die Frömmigkeit ihrer Mutter geprägt. Die Beschäftigung mit Literatur, Kunst und Musik war ein selbstverständlicher Teil ihrer Kindheit. Hans Scholl, Alexander Schmorell und Willi Graf hatten 1942 bei ihrem Fronteinsatz Massenermordungen in Polen und das Elend im Warschauer Ghetto2 beobachtet, was sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zusätzlich zum Widerstand bewegte. Aktionen Nach den Erfahrungen an der Front und den Berichten von Freun den über Massenmorde in Polen und Russland genügten ihnen Lesen und Diskutieren allein nicht mehr. Im Juni 1942 handelten Alexander Schmorell und Hans Scholl. Die ersten vier Flugblätter wurden von Ende Juni bis Mitte Juli 1942 verfasst und anonym mit der Post an Gebildete im Raum München verschickt. Im Winter dieses Jahres wurde die Gruppe durch Sophie Scholl und Willi Graf erweitert. Von 23. Juli bis 30. Oktober 1942 mussten Graf, Scholl und Schmorell als Sanitäter an die Ostfront. Nach ihrer Rückkehr nahmen die Studenten ihre Widerstandstätigkeit wieder auf. Das fünfte Flugblatt „Aufruf an alle Deutsche! (mit einer ge schätzten Auflage zwischen 6000 und 9000) wurde zwischen 27. und 29. Januar 1943 in mehreren süddeutschen und auch in einigen österreichischen Städten verteilt. Die Weisse Rose zielte ab Sommer 1942 vor allem darauf ab, auf die breite Volksmasse einzuwirken. Nach ihrer Fronterfahrung im Osten waren die Studenten davon überzeugt, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden könne (Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern.). Sie riefen zu einer Trennung vom nationalsozialistischen Untermenschentum, Imperialismus und preussischen Militarismus für alle Zeit auf. Ende Januar 1943 ging die Schlacht um Stalingrad verloren. Etwa 230000 Soldaten waren allein auf deutscher Seite gefallen; über 1 Mio. Menschen starben auf russischer Seite. Die deutsche Bevölkerung war durch diese erste grosse Niederlage verunsichert. Im Deutschen Museum kam es am 13. Januar zu Studentenprotesten. Für die Gruppe der Weissen Rose wurde dieses Ereignis der Anstoss zu ihrem sechsten Flugblatt, welches über Skandinavien bis nach England gelangte. Hunderttausende davon wurden von britischen Flugzeugen über Deutschland abgeworfen. Sie waren jetzt überschrieben: „Ein deutsches Flugblatt – Manifest3 der Münchner Studenten. In anderen Städten arbeiteten Freunde in kleinen Gruppen, verteilten Flugblätter und hielten Kontakt. „Nieder mit Hitler und „Freiheit steht am 3., 8. und 15. Februar an den Mauern der Universität und zahlreicher anderer Gebäude in Denkmal für die Weisse Rose München. Alexander Schmorell, Hans Scholl und Willi Graf hatten die Parolen nachts mit schwarzer Teerfarbe und grüner Ölfarbe angeschrieben. Die Gestapo4 leitete Untersuchungen zu den Flugblättern der Weissen Rose ein; diese wurden als staatsfeindliche Bestrebungen bezeichnet. Ein Spezialist wurde beauftragt, ein Täterprofil aus den bisherigen Flugblättern zu erstellen. Verhaftung und Verurteilung Das sechste Flugblatt wurde der Gruppe zum Verhängnis. Es wandte sich gegen die Kriegspolitik des Dritten Reiches und Ziel war erneut, sich an die Masse des Volkes zu wenden. In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar verteilte die Gruppe 800 bis 1200 Flugblätter in München. Nachdem nicht alle Exemplare verteilt werden konnten, wurde beschlossen, die übrig gebliebenen Flugblätter an der Universität München zu verteilen. Am 18. Februar 1943 versuchten die Geschwister Scholl, die Blätter an der Universität auszulegen. Sie trugen einen Koffer und eine Aktentasche, beide gefüllt mit dem sechsten Flugblatt und einer kleinen Menge des fünften, durch den Haupteingang. Die Geschwister legten die Flugblätter vor den noch geschlossenen Hörsälen und in den Gängen aus. Als sie schon am rückwärtigen Ausgang waren, kehrten sie um und liefen in den ersten Stock, wo sie nochmals Flugblätter ablegten. Dabei wurden die beiden von einem Hauswart entdeckt und so lange festgehalten, bis die Gestapo eintraf. Prozesse Hans und Sophie Scholl wurden nach ihrer Festnahme zunächst zur GestapoZentrale transportiert und dort getrennt bis zum 21. Februar stundenlang vernommen. Hans Scholl hatte bei seiner Festnahme einen Flugblattentwurf von Christoph Probst bei sich, sodass auch dieser festgenommen und angeklagt wurde. Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden zum Tode durch das Fallbeil verurteilt. Das Gericht nannte als Gründe für dieses Urteil Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat. Das Urteil wurde am 22. Februar vollstreckt. Kurz vor der Vollstreckung sahen die Geschwister Scholl ihre Eltern ein letztes Mal. Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden am 19. April 1943 in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichtshof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943 im Gefängnis MünchenStadelheim enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das Fallbeil, nachdem die Gestapo über Monate hinweg versucht hatte, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der Weissen Rose herauszupressen. Menschen oder ganze Volksgruppen werden aus ihrem Lebensraum zwangsweise an einen anderen Ort verschleppt. 2 (Sammellager polnischer und deutscher Juden, von den Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg errichtet) 3 öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur. 4 Geheime Staatspolizei, war ein kriminalpolizeilicher 1 Behördenapparat und die Politische Polizei während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945. Quelle Text und Bild: nach Wikipedia Die Weisse Rose Leseverstehen 9 b,c,d Name: Beantworte die Fragen wenn nichts anderes steht in ganzen und in eigenen Sätzen: 1. Im Abschnitt „Aktionen stehen viele Textstellen (unter anderem für alle Zeit) in Anführungszeichen. Weshalb? (2 P.) 2. Wogegen leisteten die Mitglieder der „Weissen Rose Widerstand und mit welchem Mittel? (2) 3. Weshalb leisteten die meisten der Gruppenmitglieder Widerstand? (5) Antworte stichwortartig. 4. Welche Ereignisse prägten die jungen Soldaten an der Front? (2) 5. Wen sprach die „Weisse Rose am Anfang und wen dann im 5. Flugblatt an? (2) 6. Wie wurde das Engagement der „Weissen Rose aus nationalsozialistischer Sicht genannt? (4) 7. „Der Widerstand der Weissen Rose war (.) christlich motiviert. Wie kann das erklärt werden? Interpretiere: (2) 8. Erkläre die folgenden Wörter: Deportation, Kurierfahrten (2) Deportation: Kurierfahrten: 9. Die Textsorte: (2 P.) Es handelt sich um einen informativen Artikel aus einem Nachschlagewerk. Es handelt sich um einen informativen Text aus einem Geschichtsbuch. Es handelt sich um einen informativen Zeitungsartikel. Es handelt sich um eine Reportage über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 10. In welchen Abschnitt gehört folgender Satz? Nenne den Titel des Absatzes. (3 P.) „Andere Helfer und Mitwisser erhielten in weiteren Prozessen Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. In Absatz mit dem Titel: „Dann rannten sie in den zweiten Stock, wo Sophie den Rest der Flugblätter über die Brüstung in den Lichterhof warf. In Absatz mit dem Titel: „Dieses Ziel wird dadurch deutlich, dass das Flugblatt in einer klar verständlichen Sprache verfasst ist. In Absatz mit dem Titel: 11. Richtig, falsch oder unbestimmt? (6 P.) richtig Die Geschwister Scholl wurden am 22. Februar hingerichtet. Am 18. Februar 1942 verteilten die Geschwister Scholl Flugblätter an der Universität München Die Gruppe mit dem Namen „Die Weisse Rose bestand rund 9 Monate. Die Gruppe mit dem Namen „Die Weisse Rose wurde im Februar 43 zerschlagen. Die ersten vier Flugblätter wurden von Ende Juni bis Mitte Juli 1942 verfasst und anonym mit der Post an Gebildete im Raum München verschickt. Von 23. Juli bis 30. Oktober 1942 mussten Graf, Scholl und Schmorell als Sanitäter an die Ostfront. 1942 wurde die Gruppe durch Hans Scholl und Willi Graf erweitert. Das fünfte Flugblatt, „Aufruf an alle Deutsche!, hatte die grösste Auflage. „Nieder mit Hitler und „Freiheit steht am 3., 8. und 15. Februar an den Mauern der Universität und zahlreicher anderer Gebäude wie an der Bibliothek in München. falsch weiss man nicht Vom 14. auf den 16. Februar 1943 verteilte die Gruppe soviele Flugblätter wie noch nie zuvor in München. Nach ihrem Fronteinsatz trennten sich Graf, Scholl und Schmorell vom preussischen Militarismus für alle Zeit. Heute erinnern nachgestellte Flugblätter vor der LM Universität in München an die Aktionen der Weissen Rose.