Arbeitsblatt: Gletscher formen die Landschaft

Material-Details

Wie formen die Gletscher die Landschaft?
Geographie
Gemischte Themen
9. Schuljahr
1 Seiten

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21.03.2018

Autor/in

Fabio Hofmann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Geografie: Gletscher Gletscher formen die Landschaft AB 8 Gletscher formen die Landschaft Bevor man genau wusste, wie sich Gletscher bewegen und wie sie mit der Landschaft umgehen, sagte Albert Heim, ein beruhmter Schweizer Naturforscher: Mit Butter hobelt man nicht. Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass es fur ihn unmoglich schien, dass weiches Eis den harten Fels abschleifen konnte. Eigentlich hat er damit nicht Unrecht. Jedoch kannte er die genauen Zusammenhange nicht. Tatsache ist, dass die Gletscher der letzten Eiszeit unsere Berge abschliffen und so eine reichhaltige Landschaft schufen. Damals waren alle Alpentaler mit Gletschern ausgefullt. Sie schufen die charakteristischen UTaler, von denen man heute spricht. Vor gut 1000 Jahren war die Eiszeit zu Ende. Die Gletscher zogen sich immer weiter zuruck. Nur einmal, vor gut 150 Jahren, stiessen die Gletscher noch einmal vor. Diese Zeit nennt man darum heute auch die kleine Eiszeit. Diesen Vorstoss kann man heute noch an vielen historischen Moranen (Moranen sind Schuttablagerungen von Gletschern) aus der Zeit von 1850 nachvollziehen. Seit diesem letzten Vorstoss ziehen sich die Gletscher jedoch immer weiter in die Gebirgsflanken zuruck. Man weiss heute nicht, wie lange wir in der Schweiz noch Gletscher haben werden. Denn die seit 20 Jahren beobachtete Erwarmung unseres Klimas setzt den Gletschern arg zu. Gletscher verandern die Landschaft! Wie kann der Gletscher aber wirklich den Fels abtragen und eine Vielzahl von Formen hervorbringen? Die genauen Zusammenhange sind bis heute noch nicht ganz geklart. Man weiss aber, dass Gletscher an ihrer Unterseite immer etwas Gesteinsmaterial mitfuhren. In dem viele Steine an die Unterseite des Gletschers anfrieren, entsteht eine Art Sandpapier. Mit Sandpapier konnen wir Holz zuschleifen. Genauso muss man sich das vorstellen. Das enorme Gewicht der Gletscher druckt seine rauhe Unterseite gegen den Fels und schleift ihn ab. Gefriert das Eis am Untergrund an, so ist es moglich, dass ganze Steinbrocken aus dem Fels gerissen werden, wenn der Gletscher talwarts fliesst. Wie kann der Gletscher nun die Landschaft verändern? Beantworte die Frage mit Hilfe einer beschrifteten Skizze. Geografie: Gletscher Gletscher formen die Landschaft AB 8 Abtragsformen (Erosionsformen) Hierunter versteht man Formen, die durch eine aussere Kraft, wie sie ein Gletscher oder fliessendes Wasser ausuben, geschaffen wurden. Hier einige Beispiele: Rundhöcker Gletscherschliff Gletschermühlen Geografie: Gletscher Gletscher formen die Landschaft AB 8 Ablagerungsformen Moranen sind wohl die bekanntesten Ablagerungsformen der Gletscher. Sie bestehen aus Schutt und Geroll unterschiedlicher Grosse. Die Komponenten sind eckig bis kantengerundet. Auftrag: Verbinde die Bilder mit den passenden Beschreibungen. Endmoräne: Der Gletscher schiebt an seiner Front Material vor sich hin. Zieht sich der Gletscher in einer wärmeren Phase zurück, so bleibt das Material liegen. Drumlins: Sie haben eine ähnliche Form wie Rundhöcker, bestehen aber nicht aus Fels, sondern aus unsortiertem Moränenmaterial. Zudem haben sie die steilere Böschung nicht auf der Leeseite sondern auf der Luvseite. Seitenmoräne: Material, das von steilen Felswänden auf den Gletscher fällt, wird auf dessen Oberfläche talwärts mittransportiert. An den steilen Flanken des Gletschers fällt es schliesslich herunter und wird seitlich vom Gletscher abgelagert. Geografie: Gletscher Gletscher formen die Landschaft AB 8 Findling: Ist ein heute meist einzeln liegender sehr grosser Stein, der während der Eiszeiten durch Gletscher transportiert und an seinem heutigen Standort abgelegt wurde. Lösung S. 2 Rundhöcker: Diese walrückenförmigen Hügel werden durch die abschleifende Wirkung des oben genannten Sandpapiers geschaffen. Rundhöcker haben eine flache Luv und eine steile Leeseite. (Die Luvseite ist die Seite, von der der Gletscher kam). Am Rundhöcker kann man somit immer erkennen, woher der Gletscher kam. Gletscherschliff: So nennt man Kratzer und Schrammen auf Felsoberflächen. Sie bilden sich auch durch das Abschleifen. Sie werden bis zu mehreren Kilometer lang und entstehen unabhängig von der Gesteinsart oder der Felsausbildung. Trogtäler: Sie werden vielfach auch als UTäler bezeichnet. Sie wurden währen der Eiszeit in der Schweiz durch Abtragung und das Ausräumen der Gesteinsbrocken aus dem Tal geschaffen. Sie werden durch steile Seitenwände (Trogwand) begrenzt und zeigen oben oft eine Kante, die zu einem flacheren Hang überleitet. Dieser Bereich wird als Trogschulter bezeichnet. Solche Trogschultern sind oft Überreste des voreiszeitlichen Tales. Gletschermühlen: Schmelzwasser, dass durch Gletscherspalten in die Tiefe stürzt, fliesst unter dem Gletscher weiter, wobei es unter sehr hohen Druck gerät. Da es Sandpartikel enthält, schleift es sich an engen Stellen in das untenliegende Felsbett ein. Die dabei erreichten Fliessgeschwindigkeiten des Wassers können 200km/h betragen. Mit der Zeit bilden sich tiefe Löcher, die wir Gletschermühlen oder töpfe nennen. Manchmal findet man auch grosse und kleine Findlinge in den Gletschermühlen. Es stimmt übrigens nicht, dass diese durch Drehung die Gletschermühlen geschaffen haben sollen! Geografie: Gletscher Gletscher formen die Landschaft AB 8