Arbeitsblatt: Anleitung Poetryslam

Material-Details

Anleitung Poetryslam
Deutsch
Gespräche
9. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

180099
871
9
21.03.2018

Autor/in

Felix Heeb
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die wichtigsten Regeln beim Poetry Slam Die Konkurrenz auf den Slam-Bühnen ist gross. Da kommen ein paar Tipps und Tricks genau richtig, wenn man sich dem Dichterwettstreit stellen möchte. Der wichtigste Teil des Auftritts beginnt dabei lange vor der eigentlichen Performance – und zwar mit dem Schreiben des Textes. Und zwar nicht irgendeines Textes, sondern eines Textes, der das Publikum begeistert, es geradezu umhaut und sich von den anderen abhebt. Für den Poetry Slam spielen drei magische „Ps eine Rolle und keins davon darf man beim Schreiben vernachlässigen: Poetry, Performer und Publikum. Die Aufgabe des Performers ist es, immer wieder Anknüpfungspunkte zwischen dem Text (Poetry) und dem Publikum zu schaffen, sonst funktioniert der Poetry Slam nicht. Das Publikum muss dem Text folgen, ihn nachvollziehen und sich mit ihm identifizieren können. Schlägt das fehl, funktioniert der Text nicht und ein anderer Text holt sich den Sieg. Ein guter Poetry Slammer schreibt deshalb einen Text, der das Publikum thematisch da abholt, wo es steht, der Gedanken aufgreift, die es nachvollziehen kann, oder sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen beschäftigt – um dieses Thema dann zu poetisieren. Das kann heissen, dass er eine reale Situation ins Absurde überspitzt, dass er sie parodiert oder weiterdenkt. Dann nämlich beherzigt der Text die wichtigste ungeschriebene Regel des Poetry Slams: nicht langweilig, nicht alltäglich sein. Radikal, überraschend, schockierend, verstörend, authentisch, originell, emotional – das sind Eigenschaften eines guten Poetry Slam-Textes. Einen guten Text für den Poetry Slam schreiben Für die Themenfindung kann man sich einiger Hilfestellungen bedienen. Ein Brainstorming hilft, dass aufzuschreiben, was einem aktuell so durch den Kopf geht. Dann werden die Begriffe daraufhin untersucht, ob sie den Poetry Slammer inspirieren oder ob sie gerade aktuell und wichtig sind und daher einen guten Anknüpfungspunkt für das Publikum bieten. Politisches Zeitgeschehen oder tagesaktuelle Ereignisse eignen sich hierfür besonders gut. Doch sie sind lediglich der Ausgangspunkt. Nun ist es am Dichter, sie so weiterzuentwickeln, dass sie für das Publikum und den Performer eine Relevanz entwickeln. Eine andere Möglichkeit: Wähle einen Gegenstand und erzähle die Geschichte aus seiner Perspektive (z.B. Blumentopf), versetze dich in deine Oma hinein und schreibe einen Rap-Song aus ihrer Sicht darüber, wähle die absurdeste Möglichkeit, einen kleinen Fehler zu erklären und erfinde eine Geschichte dazu (z.B. Hausaufgaben auf dem Mond). Wer ehrlich mit sich selbst ist, findet ausserdem Dinge, über die er sich in letzter Zeit geärgert hat, die ihn besonders gefreut haben oder die er immer schon mal sagen wollte. Nun ist die beste Gelegenheit dazu. Das macht die Texte nicht nur relevant, sondern auch einzigartig und individuell. Ist das Thema gefunden, geht es ans eigentliche Schreiben. Hierfür braucht es ein gewisses Sprachgefühl. Authentizität ist das Zauberwort beim Poetry Slam, oder, wie es Bas Böttcher, Rap-Poet aus Berlin, formuliert: „Verwende deine eigene Sprache! Schreibe nichts, was du nicht auch sagen würdest. Das Publikum merkt, wenn der Performer nicht authentisch ist und vorgibt, jemand zu sein, der er nicht ist. Gute Texte beim Poetry Slam sind knackig und voller Dynamit. Der Funken folgt der Zündschnur gradlinig und unbeirrbar und lässt das aus literaturtipps.de Ganze dann in einer feurigen Pointe hochgehen. Damit das auch tatsächlich klappt, ist es wichtig, den Text vor der eigentlichen Performance zu lesen, zu lesen und zu lesen. Er darf ruhig inklusive Mimik und Gestik einstudiert werden, denn es ist die Präsentation als Ganzes und nicht nur der Text allein, die das Publikum überzeugt. aus literaturtipps.de