Arbeitsblatt: märchen

Material-Details

Einheit zum Thema kreativer Umgang mit Märchen
Deutsch
Leseförderung / Literatur
3. Schuljahr
20 Seiten

Statistik

18056
614
9
03.04.2008

Autor/in

oktena (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Studienseminar für das Lehramt für die Primarstufe – Kleve – Entwurf zum 2. Unterrichtsbesuch im Fach Sprache Thema der Stunde: Märchenbuch der Klasse 4a – Wir schreiben eigene Märchen anhand verschiedener Angebote Zentrale Absicht der Stunde: Ich möchte den Kindern die Möglichkeit geben, ihre bereits erworbenen Kenntnisse über Märchen kreativ und produktiv zu nutzen, um anhand verschiedener Angebote eigene Märchen zu schreiben und dabei ihre schriftsprachlichen Fähigkeiten auszubauen. Schule: xxx Klasse: 4a Datum: 16.10.2001 Zeit: 9.55 – 10.40 (3. Stunde) Ausbildungslehrerin: xxx AKO: xxx Schulleiter: xxx Fachseminarleiterin: xxx Hauptseminarleiterin: xxx LAA: Gaby Helmling Aldekerker Str. 38b 47906 Kempen 2 Thema der Unterrichtsreihe: „Es war einmal . – handlungs- und produktionsorientierte Auseinandersetzung mit Märchen Aufbau der Unterrichtsreihe: • Ein Bild aus dem Märchenland als Einstimmung in das Thema • Teste dein Wissen – Wir spielen in Gruppen ein Spiel mit Märchenfragen • Märchen-Lesestunde – Wir lesen Märchen und sammeln Märchensprüche [Umgang mit Texten] • Wir erzählen einander Märchen gemäß der ursprünglichen Tradition (mit Hilfe von Bildern) [Mündlicher Sprachgebrauch] • Wir gestalten das Dornröschen-Schloss • Wir stellen charakteristische Merkmale von Märchen im Hinblick auf das Schreiben eigener Märchen heraus [Sprache untersuchen Umgang mit Texten] • Märchenbuch der Klasse 4a – Wir schreiben eigene Märchen anhand verschiedener Angebote [Schriftlicher Sprachgebrauch Umgang mit Texten] • Das Märchenbuch der Klasse 4a – Wir überarbeiten unsere Märchen im Rahmen von Schreibkonferenzen [Sprache untersuchen] • Wir stellen ein Märchen als Tanzspiel dar Während der Unterrichtsreihe werden häufig Märchen vorgelesen (durch die Kinder oder die Lehrperson) und die Kinder lesen Märchen als Hausaufgabe. 3 Lernvoraussetzungen: Allgemein: Die Klasse 4a wird von 21 SchülerInnen (11 Jungen und 10 Mädchen) besucht. Ich begleite diese Klasse seit Februar diesen Jahres (in den Fächern Mathe, Sprache und Sachunterricht). In der Klasse herrscht eine angenehme, harmonische Atmosphäre. Trotz kleiner Streitereien zeigen die Kinder meistens einen hilfsbereiten und netten Umgang untereinander. Die Sozialformen Gesprächskreis, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit sind den SchülerInnen vertraut. Viele Kinder arbeiten gerne mit einem Partner einer Partnerin zusammen. Sie sind an offene Unterrichtsformen gewöhnt und arbeiten gerne an wahldifferenzierten Angeboten. Die Kinder sind in der Lage eigenständig zu arbeiten und sich selbständig mit Arbeitsaufträgen und Sachverhalten auseinanderzusetzen. Sie sind des Weiteren in der Lage, sich eigenständig Hilfe durch die Schüler oder die Lehrperson zu holen. Neuen Unterrichtsinhalten stehen fast alle SchülerInnen aufgeschlossen gegenüber und sie sind leicht zu motivieren. Der Leistungsstand der Klasse ist durchschnittlich, es gibt sowohl schwächere als auch stärkere SchülerInnen. Das wahldifferenzierte Angebot kommt allen Kindern entgegen, da jede(r) entsprechend seinen Fähigkeiten arbeiten kann. Speziell: Die Kinder verfügen über die nötigen Voraussetzungen, um an dem wahldifferenzierten Angebot zu arbeiten (Vertrautheit mit der Arbeitsform, Selbständigkeit, .). Sie haben bereits vielfältige Erfahrungen mit Schreibanlässen unterschiedlicher Art sammeln können. Auch die Überarbeitung von Texten in Form von Schreibkonferenzen ist den Kindern vertraut. Bezüglich 4 Märchen bringen die Kinder unterschiedliche außerschulische Erfahrungen mit. In den ersten beiden Schuljahr haben die SchülerInnen Märchen bereits kennen gelernt. In dieser Unterrichtsreihe wurden die Kinder zunächst durch das Bild aus dem Märchenland auf das Thema eingestimmt und an bekannte Märchen erinnert. Dann haben die Kinder ein Märchen-Spiel gespielt, Märchen gelesen, Märchen erzählt, Märchen-Gegenstände mitgebracht und das Dornröschen-Schloss gestaltet. Anschließend wurden dann die Märchenmerkmale erarbeitet. Auf dieser Basis ist es nun möglich kreativ und produktiv mit Märchen umzugehen und eigene Märchen zu erfinden und aufzuschreiben. Hinweise zu einzelnen SchülerInnen: Schülerverhalten Dona kommt aus Albanien und lebt schon viele Jahre in Deutschland ist sowohl im sprachlichen Bereich als auch in anderen Bereichen sehr leistungsschwach hat sehr wenig Ausdauer sich mit einer Sache zu beschäftigen Konsequenz für den Unterricht Hilfestellung geben bei der Auswahl des Angebotes zur Seite stehen 5 6 Von der Sache zum Thema: Es Ich Wir ES: Mind-Map Beziehung zu Richtlinien und Lehrplan: • Das Schreiben von Märchen ist dem Bereich „Schriftlicher Sprachgebrauch zuzuordnen. Folgende Aufgabenschwerpunkte sind integriert: • Texte planen: Die Kinder sollen erarbeitete Gesichtspunkte (Märchen-Merkmale) berücksichtigen, die planvolles Schreiben ermöglichen, und sprachliche Mittel bewusst einsetzen. Sie sollen die erfundenen Märchen nachvollziehbar aufschreiben. • Texte aufschreiben: Die Kinder schreiben Märchen in Bezug auf die Ich-Orientierung (für mich, über mich) und die soziale Orientierung (an andere, für andere, füreinander). Die Schreibabsicht ist eine erzählende. • Texte überarbeiten: (Ausblick) Die Kinder sollen Texte anderer und eigene Texte aufgrund der Schreibhinweise überprüfen und Überarbeitungshinweise berücksichtigen. (vgl. LP S. 34) Insgesamt sollen die Kinder die „Freude daran gewinnen [bzw. behalten], sich schriftlich zu äußern (LP S. 34), denn das „Verfassen von Texten hat für die sprachlich-geistige Entwicklung der Kinder, für die Erweiterung ihrer 7 kommunikativen Fähigkeiten und für das Lernen und Leben in der Schule grundsätzliche Bedeutung (LP S. 33). • Durch den produktiven Umgang mit Märchen wird der grundlegenden Aufgabe im Bereich „Umgang mit Texten nachgekommen, „die Freude, die Fähigkeit und die Bereitschaft der Kinder, mit Texten umzugehen, zu wecken und zu fördern. (LP S. 27) Die Kinder haben sich mit Märchen näher auseinandergesetzt und charakteristischen Merkmale kennen gelernt, um selbst Märchen schreiben zu können (vgl. LP S. 28 29) und etwas Neues zu schaffen. Durch Märchen wird die Phantasie angeregt und kreativer Textumgang gefördert (vgl. LP S. 26). • Differenzierungsmaßnahmen sind notwendig, um der heterogenen Leistungsfähigkeit Rechnung zu tragen und bei jedem Kind die Schreibmotivation zu wecken. In dieser Stunde wird die Differenzierung durch die verschiedenen Angebote realisiert. Jedes Kind kann sich entsprechend seinen Interessen und Fähigkeiten ein Angebot auswählen und ein Märchen seinen Voraussetzungen entsprechend erfinden und aufschreiben. Des Weiteren dürfen sich die Kinder aussuchen, ob sie alleine oder mit einem Partner zusammen arbeiten wollen. Ich: (Bedeutung für mich) • Ich kenne Märchen aus meiner Kindheit. Als Kind habe ich sowohl Märchen gelesen als mir auch vorlesen lassen. In meinem Studium habe ich mich im Rahmen des ersten Staatsexamens im Bereich Literaturwissenschaft intensiv mit Märchen auseinandergesetzt. • Märchen sind ein Teil unserer Kultur. Kinder kennen Märchen schon aus frühester Kindheit und sie sind daher Teil ihrer Lebenswirklichkeit. Die meisten mögen Märchen, und hören und lesen sie gerne. Märchen (und ihre 8 Welt) üben häufig eine Faszination auf Kinder aus und sind als Textsorte meines Erachtens wichtig für Kinder. Daher war es mir ein Anliegen, den Kindern auch im Unterricht die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Märchen zu bieten. • Die Merkmale von Märchen können meines Erachtens von Kindern eines vierten Schuljahres gut herausgearbeitet und für einen kreativen und produktiven Umgang genutzt werden. • Kreativität und Phantasie sind meines Erachtens wichtige geistige Fähigkeiten. Märchen regen die Phantasie der Kinder an und fordern zu kreativem Textumgang auf. Auf diese Weise können die Kinder ihre Phantasie und Kreativität weiterentwickeln. • Mir war es wichtig den Kindern ein differenziertes Angebot zum Schreiben von Märchen zu bieten, um den Kindern mit ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten entgegenzukommen. So können alle Kinder unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen gefördert und ihre Lernfreude erhalten werden. Des Weiteren erhalten die Kinder die Möglichkeit selbst auszusuchen, ob sie mit einem Partner einer Partnerin zusammen arbeiten möchten. Die Kinder suchen sich nach eigenem Ermessen Hilfe. Außerdem sind die Kinder nicht auf ihre Sitzplätze festgelegt. Damit sich die Kinder in ihrem Schreibprozess wohl fühlen, haben sie die Möglichkeit, sich im Klassenraum zu verteilen, auf den Flur oder in die Leseecke zu gehen. • Die Kinder erhalten eine Übersicht über die Angebote, so dass sie sich in Ruhe an ihrem Platz ein Bild über die Angebote machen können. Außerdem sind die Angebote bereits zu Beginn des Schultages aufgebaut, so dass sich die Kinder auch schon im Vorfeld über die Angebote informieren können. • Am Ende dieser Stunde halte ich eine Zwischenreflexion für angemessen, da ich nicht davon ausgehe, dass viele Kinder mit dem Schreiben ihres Märchens fertig sind. Ich möchte einigen Kindern die Möglichkeit bieten, ihr Märchen 9 oder einen ersten Teil ihres Märchens vorzustellen und Rückmeldung zu erhalten. Mögliche Schwierigkeiten und sich daraus ergebene Tipps und Hilfen werden thematisiert, die den Kindern bei der Weiterarbeit helfen. Wir: (Bedeutung für die Kinder) • Die Kinder haben die Möglichkeit produktiv mit der Textgattung Märchen umzugehen, ihre Erfahrung bezüglich Märchen auszubauen und ihre schriftsprachlichen Fähigkeiten zu erweitern. • Die Kinder haben die Möglichkeit ihren Fähigkeiten entsprechend ein Märchen zu erfinden und aufzuschreiben. • Sie können ihrer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen. • Die Kinder haben die Möglichkeit Spaß und Freude am Umgang mit Märchen und am Verfassen eigener Märchen zu erfahren. • Kinder können Märchen in Zukunft aus einem erweiterten Blickwinkel betrachten. Lernchancen: Zentrale Absicht: siehe Deckblatt Sacherfahrungen: Die Kinder haben die Möglichkeit, . sich mit der Gattung Märchen weiter auseinanderzusetzen. die verschiedenen Angebote zum Schreiben von Märchen zu nutzen. eigene Märchen zu erfinden und aufzuschreiben. die charakteristischen Merkmale eines Märchens anzuwenden. 10 ihre schon vorhandenen sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten zu nutzen und weiterzuentwickeln. ihre Kreativität und Phantasie zu entfalten und weiterzuentwickeln. Sozialerfahrungen: Die Kinder haben die Möglichkeit, . zu kooperieren, aufeinander einzugehen und Rücksicht zu nehmen. miteinander zu sprechen und einander zuzuhören. sorgsamen Umgang mit den Mitteln Kritik und Rat zu üben. Individualerfahrungen: Jedes Kind hat die Möglichkeit, . seine individuellen Vorerfahrungen zu erweitern und zu vertiefen. seinen Fähigkeiten entsprechend zu arbeiten und wenn nötig Hilfe durch die Mitschüler oder die Lehrperson zu erhalten. eigene Einfälle zu entwickeln und einzubringen. sein Märchen vorzustellen und Rückmeldung zu erhalten. Spaß an Märchen und am Schreiben von Märchen zu entwickeln bzw. zu behalten und Freude am Verfassen mit Texten zu erfahren. sich auszusuchen, alleine oder mit einem Partner zu arbeiten. Medien: Märchenbuch Tücher verschiedene Märchen-Gegenstände Dosen Karten mit Märchenfiguren, Märchenorten und Märchenschicksalen Bildergeschichte Märchenanfänge Ideenkarte Schreibblätter Märchenmerkmale 11 Lernkomponenten: Orientierung Initiation • • • Wir kommen im Sitzkreis zusammen gestaltete Mitte Stiller Impuls: leeres „Märchenbuch der Klasse 4a • • • • Sozialform: Sitzkreis Medien: gestaltete Mitte, leeres Märchenbuch • LAA erklärt die Aufgabe und den Stundenverlauf (Hinweis auf Zeitrahmen und Reflexion). Zieltransparenz (Märchenbuch) Märchen-Merkmale Übersicht über die Angebote Rückmeldung der anderen als konstruktive Kritik Ausblick auf die weiteren Stunden Integration • • • • Die Kinder kennen Märchen bereits von zu Hause und haben sich bereits in der zweiten Klasse mit dieser Textgattung auseinandergesetzt. Des Weiteren haben sie bereits zu unterschiedlichen Schreibanregungen Texte verschiedenster Art verschriftlicht. Auf diese Erfahrungen kann nun aufgebaut und ihre Kenntnisse können weiter ausgebaut werden. Alltagserfahrungen der Kinder mit Märchen und der Unterrichtsinhalt werden miteinander verknüpft. Die Kinder können zukünftig Märchen aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Zu einem späteren Zeitpunkt kann auf die erweiterten schriftsprachlichen Fähigkeiten und auf die gewonnen Erfahrungen bezüglich Märchen erneut aufgebaut werden. Transformation • • Die Kinder arbeiten an den Angeboten und schreiben eigene Märchen LAA steht bei Bedarf beratend zur Seite. Sozialform: EA PA Medien: Material an den Angeboten Zwischenreflexion • • Während der Arbeitsphase erfolgt eventuell durch den Austausch untereinander bereits eine Reflexion. Die Zwischenreflexion findet im Klassenverband statt. einige Kinder haben die Möglichkeit ihr Märchen vorzustellen (Märchen-Erzählstuhl) Kinder geben Rückmeldung (Was hat mit gut gefallen? Tipps zur Verbesserung) Mögliche Schwierigkeiten und sich daraus ergebene Hilfen und Tipps werden thematisiert Sozialform: Plenum Medien: Märchen der Kinder 12 Literaturverzeichnis: PRIMÄRLITERATUR: Diverse Märchenbücher SEKUNDÄRLITERATUR: Bartnitzky, H.: Sprachunterricht heute: Sprachdidaktik; Unterrichtsbeispiele; Planungsmodelle. Cornelsen Verlag. Berlin 2000. Bartonicek, Nina: Märchenzeit. Handlungsorientiertes Arbeiten mit Märchen. Kallmeyer Verlag. Seelze-Velber 2000. Bastian, U.: Die „Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Frankfurt 1981. Bettelheim, B.: Kinder brauchen Märchen. München 1993. Der Kultusminister des Landes NRW: Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW – Sprache. Düsseldorf 1985. Füller, K.: Buchempfehlungen zum Thema: „Märchen und Märchenhaftes. In: Lehren und Lernen. Zeitschrift des Landesinstitutes für Erziehung und Unterricht. Stuttgart 1990. S. 24-42. Hüttenhofer, K.: Fitnestraining für Phantasie. In: Grundschule 9 1995. Westermann Verlag. S-11-13. 13 Klant, Diane; Schmidt, Eva-Maria: Lernwerkstatt Märchen der Brüder Grimm. Buch Verlag Kempen. Kempen 2000. Lüthi, M.: Das europäische Volksmärchen: Form und Wesen. Tübingen 1997. Lüthi, M.: Es war einmal. Vom Wesen des Volksmärchens. Göttingen 1962. Mell, Christine: Die Märchen-Werkstatt. Verlag an der Ruhr. Mülheim an der Ruhr. Ranke, K.: Enzyklopädie des Märchens. Band 6. Berlin 1976. Rölleke, H.: Die Märchen der Brüder Grimm. Bonn 1992. Stammkötter-Patt, Ingrid: Es war einmal. Märchen hören und erleben. Klassen 1-3. In: RAAbits Grundschule. September 1997. Thümmel, I; u.a.: Märchen-Stunden mit den Gebrüdern Grimm. Verlag an der Ruhr. Mülheim an der Ruhr 1994.