Arbeitsblatt: Tierwelt Neuseeland

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Text und passendes Kreuzworträtsel
Geographie
Anderes Thema
8. Schuljahr
5 Seiten

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18.05.2018

Autor/in

Angelika Luzi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Tierwelt Neuseeland war das weltweit einzige Land ohne Säugetiere. Daher entwickelte sich eine grosse Vielfalt an Vögeln. Viele Vögel können gar nicht fliegen. So zum Beispiel der Kiwi, dass Nationaltier Neuseelands oder der Kakapo, der weltweit einzige Papagei, welcher nicht fliegen kann. Beide Vögel können in der freien Natur nur sehr selten beobachtet werden, da sie nachtaktiv sind. Viele er Neuseeländischen Vögel nutzten den undurchdringlichen Regenwald als ihren Rückzugsort. Durch die Siedler wurden Raubtiere eingeführt. Diese bilden oftmals eine Gefahr für das Vogelreich. Daher sind auch einige Vögel vom Aussterben bedroht. So zum Beispiel der Kiwi oder auch der Kakapo. Kakapo Kiwi Warum heisst der Kiwi eigentlich »Kiwi«? Eine Theorie besagt, der Kiwi sei nach seinem Ruf benannt, der wie »kiiiiwiiii« klinge. Das wäre allerdings arg geschmeichelt: Ein Weibchen, das nach Sonnenuntergang seinen Partner ruft, grunzt eher wie ein aufgeregtes Ferkel (Hörprobe unter www.tinyurl.com/kiwirufgeo). Eine andere Theorie lautet, dass die Kiwis nach einem Brachvogel mit einem ähnlich langen Schnabel benannt wurden, der im Englischen Polynesian kivi heisst. Die Sache mit dem Ei Kiwiweibchen haben es nicht leicht: Die meisten Arten legen ein bis zweimal pro Jahr ein wahres Riesenei. Es nimmt bis zu 25 Prozent ihres Körpergewichts ein – was ungefähr so ist, als müsste eine 60KilogrammFrau ein 15 Kilo schweres Baby gebären. Kurz vor dem Legen drückt das Ei derart auf die inneren Organe, dass das Weibchen nichts mehr fressen kann. Das Ausbrüten, das mehr als zehn Wochen dauert, übernimmt meist das Männchen. Vor dem Schlüpfen frisst das Küken noch den restlichen Dotter – und kommt dann mit vollem Magen auf die Welt – was den bis dahin schon arg strapazierten Eltern viel Arbeit erspart: Kiwis müssen ihre Küken nicht füttern. Kiwis sind treu bis zur Scheidung Kiwis sind treue Seelen: Haben sie sich einmal für einen Partner entschieden, leben sie meist monogam. Manche KiwiEhen dauern 20 Jahre und länger (Kiwis können 25 Jahre und älter werden); die Vögel treffen sich alle paar Tage in einer ihrer Höhlen; nachts rufen sie sich gegenseitig in einer Art Duett. Allerdings: Scheidungen gibt es auch, vor allem bei jüngeren Vögeln oder wenn es mit dem Nachwuchs nicht klappt. Oder in Gegenden, in denen besonders viele Kiwis leben und das Festlegen entsprechend schwerfällt. Wie bedroht ist der Kiwi? Der Kiwi ist bedroht: Nur fünf Prozent der Küken erreichen das Erwachsenenalter. Ihr Lebensraum schrumpft, viele fallen Wieseln, Frettchen, Katzen oder Hunden zum Opfer. Von einst vielen Millionen Kiwis ist die Population auf geschätzt knapp 70 000 Exemplare geschrumpft – und jedes Jahr sinkt ihre Zahl um weitere rund zwei Prozent. Umweltschützer richten Schutzzonen ein, ziehen Küken auf, bringen sie in sichere Reviere. Hundebesitzer sollen ihren Vierbeinern mit kleinen Stromschlägen eine »KiwiAbneigung« antrainieren. Der Oktober ist in Neuseeland zudem »Save Kiwi Month«: Alle sind aufgerufen, Kiwi Sichtungen zu melden, Geld zu spenden, Schulprojekte zu starten. Robben Vor allem an den Küsten der Südinsel leben mittlerweile wieder einigermassen viele Robben. Robbenfänger gehörten mit zu den ersten Siedlern Neuseelands: Gerade einmal 20 Jahre nachdem James Cook Neuseeland besucht hatte, erlegte eine zwölfköpfige Mannschaft in einer Saison 4500 Robben, deren Felle in erster Linie in China für den Kauf von Tee verwendet wurden. Im Jahr 1805 fing die Mannschaft eines einzigen Schiffs in der Foveaux Strait über 80.000 Robben. Noch vor der Mitte des 19. Jahrhunderts waren so die Robben in Neuseeland fast ausgerottet, durften aber weiter gejagt werden. Seit etwa 100 Jahren stehen einige Arten unter Schutz, so dass heute nur noch die Neuseeländischen Seelöwen als bedroht gelten. Robben können in Neuseeland an verschiedenen Stellen beobachtet werden. Wie alle wilden Tiere sollte man sie ruhig aus mindestens 10 Metern Entfernung beobachten, nicht berühren und nicht füttern. Ausserdem sollte man ihnen nie den Weg zum Wasser versperren, ihrem beliebesten Fluchtweg. Auch wenn sie verletzt scheinen, sollte man nicht selber versuchen ihnen zu helfen; meist geht es ihnen entgegen dem Anschein gut. Alle Robben sind an Land schneller als man glaubt; und alle können kräftig zubeissen. Der Neuseeländische Seebär ist die am häufigsten anzutreffende Robbenart in Neuseeland. Schätzungen zufolge gibt es an den Küsten des Landes mittlerweile wieder mindestens 50.000 von ihnen, nachdem sie im 19. Jahrhundert fast ausgerottet wurden. Damals wurden sie wegen ihres im Vergleich zu anderen Robben besonders dichten Fells gejagt. Die Tiere werden bis zu zwei Meter lang und 180 kg schwer; die Weibchen sind deutlich kleiner. Das Fell der Robben ist von dunkler braungrauer Farbe, sieht bei Nässe aber fast schwarz aus. Längere Haare haben manchmal weisse Spitzen, so dass die Tiere etwas silbern aussehen. Das Unterfell ist kastanienbraun. Deutlich erkennbar sind die aussen liegenden Ohren sowie der helle Schnurrbart an der spitz zulaufenden Schnauze. Wie bei anderen Ohrenrobben tragen die Flossen keinen Pelz; die hinteren Flossen können nach vorne gedreht werden, um besser laufen zu können. Neuseeländische Seebären gibt es rund um die Südinsel und auf einigen subantarktischen Inseln sowie ausserdem in Australien und Tasmanien. Seit etwa 20 Jahren leben sie auch an den Küsten der Nordinsel. Sie leben bevorzugt an felsigen Küsten, die ihnen Schutz vor der rauhen See bieten, in der sie bevorzugt auf Jagd gehen. Auch wenn die Robben an Land etwas unbeholfen wirken, können sie sehr schnell sein. Da sie ausserdem scharfe Zähne und einen kräftigen Biss haben, sollte man sich ihnen nicht zu sehr nähern. Zu beobachten sind Fur Seals praktisch überall, wo es felsige Küsten gibt. Gute Gelegenheiten bieten sich entlang der Küstenstrasse bei Kaikoura. Neuseeländische Seelöwen sind die einzige nur in Neuseeland vorkommende Robbenart und gleichzeitig eine der seltensten mit weniger als 15.000 Exemplaren. Da sie nur in wenigen Kolonien ihre Jungen gebären, sind sie besonders anfällig für Seuchen und gelten daher als gefährdet. Eine weitere Bedrohung stellen vor allem Schleppnetze dar, die zum Fang von Tintenfischen eingesetzt werden und in denen sich die Seelöwen oft als Beifang wiederfinden. Männliche Seelöwen werden bis dreieinhalb Meter lang und 400 kg schwer und haben ein schwarzbraunes Fell; die Weibchen sind weniger als halb so gross und besitzen ein gräuliches Fell. Ihre Schnauze ist weniger spitz als die der Seebären. Neuseeländische Seelöwen waren früher in ganz Neuseeland, auch auf der Nordinsel verbreitet und wurden auch von den Maori als Nahrung gejagt. Nachdem sie zwischenzeitlich ganz von den Hauptinseln verschwunden und nur noch auf Stewart Island und den zu Neuseeland gehörenden subantarktischen Inseln anzutreffen waren, gibt es seit etwa 25 Jahren auch wieder Kolonien an der Südostküste der Südinsel, beispielsweise in der Cannibal Bay, der benachbarten Surat Bay sowie gelegentlich am Nugget Point in den Catlins. Sie bevorzugen Sandstrände, an denen sie sich an warmen Tagen mit Sand bedecken, um kühl zu bleiben. Delphine Delphine sind weltweit verbreitet, aber auch hier hat Neuseeland einige Besonderheiten zu bieten. Insgesamt gibt es neun verschiedene Arten, die die Küsten der Inseln bevölkern. Zu den grössten Gefährdungen vor allem für die kleineren Delphinarten zählt die Fischerei mit Stellnetzen, die die neuseeländische Regierung ausser an einigen Abschnitten der Nordinsel seit Ende 2008 in Küstennähe auch fast vor der gesamten Südinsel verboten hat. Aber auch der Tourismus stellt eine gewisse Bedrohung dar, zum einen weil die Tiere in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört werden, zum anderen weil es mitunter zu Kollisionen von Booten mit Tieren kommt. Dusky Dolphins sind eher kleinere Delphine, die nur selten eine Länge von mehr als zwei Metern erreichen. Die zur Gattung der Kurzschnauzendelphine gehörenden Tiere sind im oberen Teil dunkelgrau, auf der Bauchseite weiss gefärbt; seitlich besitzen sie zwei hellgraue Bereiche, von denen einer von der Schnauze bis zur Rumpfmitte reicht, der zweite von dort zum Rumpfende. Die abgerundete Rückenfinne ist im vorderen Teil dunkel, im hinteren Teil hell gefärbt. Gegenüber dem Gewöhnlichen Delphin besitzen sie eine kürzere Nase. Dusky Delphine leben auf der Südhalbkugel und fühlen sich in kühleren Gewässern wohl – so auch rund um Neuseeland. Von Oktober bis Mai halten sie sich in Küstennähe auf, wo sie meist in kleinen Schulen vorkommen Der wohl beste Platz, sie zu beobachten, ist vor Kaikoura, aber auch im Queen Charlotte Sound sind sie zu finden. Außer vor den Küsten von Canterbury bevölkern sie die Gewässer rund um die Südinsel. Vor der Nordinsel leben sie lediglich im Süden und im Osten bis hinauf zum East Cape. Der bis zu dreieinhalb Meter lange und 350 kg schwere Grosse Tümmler ist der PrototypDelphin, den wir als »Flipper« kennengelernt haben. Leicht zu erkennen ist er an der kurzen Schnauze in Verbindung mit der vorgewölbten Stirn, der er auch seinen englischen Namen »Bottlenose Dolphin« verdankt. Er besitzt einen weißen Bauch und ist ansonsten weitestgehend einfarbig grau. Grosse Tümmler kommen in allen Weltmeeren vor. Meist gehen sie in Gruppen auf Fischjagd. Tümmler sind gute Schwimmer und verfügen über differenzierte Möglichkeiten der Kommunikation. Da sie ausserdem über ein ausgeprägtes Sozialverhalten verfügen und in Gefangenschaft leicht zu dressieren sind, gelten sie als intelligent. Auf der Nordinsel sind sie an der Ostküste von der Bay of Plenty bis zum Northland anzutreffen, auf der Südinsel im Norden von Kaikoura bis Westport sowie im Fiordland. Die im europäischen Raum seit langem bekannteste Art des Gemeinen Delphins ist etwas kleiner als der uns durch das Fernsehen so vertraute Grosse Tümmler. Gemeine Delphine werden bis zu zweieinhalb Meter lang und 75 kg schwer; sie erreichen ein Alter von bis zu zwanzig Jahren. Auf dem Rücken sind sie dunkel gefärbt, auf der Bauchseite weisslich. Seitlich besitzen sie meist eine helle Färbung im vorderen Teil des Rumpfes. Gegenüber der Grossen Tümmler besitzen sie einen kleineren Kopf, da ihre Stirn nicht vorgewölbt ist. Der Gemeine Delphin kommt weltweit vor, bevorzugt aber wärmere Gewässer. Meist schwimmen sie in Gruppen von bis zu zwanzig Tieren und jagen Fische und Tintenfische, wobei sie nicht tief tauchen. Dabei erreichen sie hohe Geschwindigkeiten – sie sind die schnellsten Schwimmer unter den Zahnwalen. Normalerweise leben Gemeine Delphine küstenfern. Sie sind aber oft bei Kaikoura sowie mitunter in der Bay of Islands und im Hauraki Gulf anzutreffen und begleiten gerne Schiffe. Der Rohthirsch Die Europäischen Siedler wollten auch in Neuseeland nicht auf ihr Hobby, das Jagen verzichten. Jagen war im 19.Jahrhundert ein Hobby der noblen Leuten. Daher liessen sie um 1850 Rothirsche auf der Südinsel frei. Die Hirsche hatten keine natrülichen Fressfeinde. Dies führte dazu, dass sie sich lange unberenzt vermehren konnten. Durch die Vermehrung wurden sie immer stärker eine Bedrohung für die heimische Pflanzen und Tierwelt. In den 1960 Jahren begann man die Tiere von Helikoptern aus abzuschiessen. Zu den ersten Ländern, in denen sich eine landwirtschaftliche Wildhaltung entwickelte, gehörte Neuseeland, wo das sogenannte Hirschfarming bereits 1969 legalisiert wurde. Der Hintergrund, vor dem sich die Einrichtung solcher Hirschfarmen vollzog, waren ökologische Probleme: Verschiedene Hirscharten waren nach der Besiedlung Neuseelands durch europäische Siedler eingeführt worden, wo solche Säugetierarten nicht natürlich vorkamen. Die erste erfolgreiche Einführung von Rothirschen in Neuseeland fand beispielsweise 1854 auf der Südinsel statt, die meisten Auswilderungen von aus Europa eingeführten Tieren erfolgte zwischen 1890 und 1910, die letzte fand 1926 auf der Nordinsel statt. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde allerdings erkannt, dass Rothirsche direkt und indirekt negative Auswirkungen auf die Natur Neuseelands haben. Sie tragen durch ihr Weideverhalten zur Erosion von Hängen bei, verändern nachhaltig die Pflanzenstruktur und fördern die Ausbreitung eingeführter Pflanzenarten wie Disteln, Greiskraut und ClematisArten. Bereits ab den 1930er Jahren versuchte die neuseeländische Regierung durch Keulen den schnell ansteigenden Rothirschbestand zu senken, allerdings weitgehend ohne Erfolg. Zu einer nachhaltigen Reduktion der Bestandsdichte kam es erst ab den 1960er Jahren, als gleichzeitig zunehmend Vermarktungsmöglichkeiten für neuseeländisches Wildbret entwickelt und durch Einsatz von Helikoptern eine Jagd in bis dahin unzugängliche, aber rotwildreiche Regionen möglich wurde. Der Wildbiologe David Yerex nennt es einen glücklichen Zufall, dass die zunehmende Furcht europäischer Konsumenten vor Arteriosklerose zu diesem Zeitpunkt eine besonders hohe Nachfrage nach magerem Wildfleisch schuf. Die Erschliessung von Absatzmärkten in Europa und später auch in Asien machte es für neuseeländische Farmer zunehmend wirtschaftlich interessant, Hirsche in Gattern zu halten. Begründet wurden die neuseeländischen Farmen mit in der Wildnis gefangenen Tieren. Dabei handelte es sich überwiegend um Rothirsche. Die farmartige Haltung von Rothirschen traf in Neuseeland allerdings auch auf Kritik. Die Trophäenjagd auf die eingeführten Hirscharten hatte in Neuseeland eine wirtschaftliche Bedeutung; der Anblick von grossen Gruppen von Rothirschen, die selbst in der Nähe vielbefahrener Strassen ruhig wiederkäuend auf ihren Weiden lagen, stiess besonders bei denjenigen auf Ablehnung, die vom Jagdtourismus lebten. Zu Beginn der Etablierung von Hirschfarmen in Neuseeland kam es zu einigen Übergriffen, bei denen das Rotwild von Gegnern dieser Haltung freigesetzt oder Tiere auf ihren Weiden erschossen wurden. Bereits zu Beginn der 1970er Jahre waren jedoch in fast allen Landesteilen Neuseelands Hirschfarmen gegründet.