Arbeitsblatt: Geogrpa

Material-Details

Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung der Stahlproduktion.
Geographie
Europa
7. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

181583
764
0
04.06.2018

Autor/in

Stefan Kuntner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Stahlproduktion im Ruhrgebiet – Rückblick und Zukunftsaussichten Die Entdeckung als Werkstoff Stahlwerke prägten lange das Ruhrgebiet In Europa beginnt die Stahlverarbeitung erst mit dem Beginn der Eisenzeit. Etwa 800 vor Christus entdecken die Kelten die ersten großen Eisenerzvorkommen in Oberösterreich. Aus dem Eisenerz wird Roheisen gewonnen, welches dann zu Stahl verarbeitet wird. So beginnt man, Waffen, Werkzeuge, aber auch Schmuck und Schüsseln herzustellen. Stahl wird flüssig 1826: Der erste Hochofen in Westfalen Die Entwicklung der Hochöfen seit dem 14. Jahrhundert macht es möglich, das Eisen so weit zu erhitzen, dass es flüssig bleibt und somit leichter zu Stahl zu verarbeiten ist. Stahl wird Massenware Je schneller und preiswerter sich Stahl herstellen lässt, desto gefragter wird er. Es ist das Zeitalter der Industrialisierung. Neue Erfindungen und technische Entwicklungen befruchten sich gegenseitig. Um die immer größer werdenden Mengen an Kohle, Eisen und Stahl zu transportieren, braucht man Eisenbahnen und Schienen, die dank der Fortschritte im Eisenhüttenwesen immer stabiler werden. Stahl wird nun auch für die Massenproduktion eingesetzt – ob Eisenbahnen, Autos, Schiffe, Flugzeuge oder Panzer – die Fahrzeugindustrie wäre ohne Stahl nicht denkbar. 1 Stahlbarone Anfang des 19. Jahrhunderts gründet Friedrich Krupp in Essen eine Gussstahlfabrik. Er ist einer der ersten in Deutschland, denn damals kommt Stahl vor allem aus England. Als sein Sohn, Alfred Krupp die Firma 1826 übernimmt, hat sie sieben Mitarbeiter. Bei seinem Tod 1887 hinterlässt er ein Unternehmen mit etwa 20.000 Beschäftigten. Das Familienunternehmen wächst weiter, nur wenige Konkurrenten können mithalten. Einer von ihnen ist August Thyssen, der 1870 seine erste Stahlfabrik in Mülheim an der Ruhr errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts erzeugen die ThyssenWerke sogar mehr Stahl als ihr größter Konkurrent Krupp. Die Macht der Stahlindustrie Der Erste Weltkrieg wird zu einem industriell geführten Krieg, an dem schließlich nicht nur Krupp, sondern die gesamte Schwerindustrie beteiligt ist. Für den Krieg werden immer mehr Waffen benötigt. Nicht nur die Politik, auch die Schwerindustrie ist an den kriegerischen Eroberungen interessiert, denn sie benötigt Rohstoffe für ihre Stahlproduktion. Dieselbe Rolle spielt die Stahlindustrie auch im Zweiten Weltkrieg. Zwischen Hoffen und Bangen Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges scheint die Stahlindustrie zunächst am Boden. Aber schon in den 1950er Jahren blüht sie wieder auf und wird zum Symbol des wirtschaftlichen Wiederaufbaus Deutschlands. Doch die Entwicklung in der Stahlindustrie steht nicht still. Immer bessere Verfahren führen dazu, dass man mit weniger Arbeitern weitaus größere Mengen an besserem Stahl herstellen kann. Die Weltwirtschaftskrise von 1973 schließlich bringt das Wachstum der Stahlproduktion praktisch zum Stillstand, von dem sie sich bis heute nicht mehr erholt hat. Zudem stellen viele Länder, besonders Entwicklungsländer, heute selber Stahl her. Deshalb mussten im Ruhrgebiet einige Stahlwerke schliessen. Dennoch sieht die Zukunft für die Stahlindustrie im Ruhrgebiet nicht vollkommen hoffnungslos aus: Moderne Technik macht Stahl heute zu einem Werkstoff, der den Anforderungen der Zeit entspricht. Recycling steht bei der Stahlindustrie ganz vorne, denn etwa 40 Prozent des heutigen Rohstahls besteht aus Schrott. Während die großen Unternehmen fusionieren, entstehen viele kleinere Stahlbetriebe, sogenannte MiniMills, die hochwertige Spezialstähle produzieren. Und gerade hier liegt, nach Ansicht einiger Experten, heute die Zukunft der Stahlindustrie. 2 Aufgaben zum Text 1) Wie entsteht Stahl? 2) Beschreibe, wie unser Leben aussehen würde, wenn wir keinen Stahl hätten. 3) Wie heissen die beiden wichtigsten Stahlfabrikanten im Ruhrgebiet und wo errichteten sie ihre Fabriken? 4) Beschreibe die Rolle, welche Rolle die Stahlindustrie im Ruhrgebiet sowie generell in Deutschland in den beiden Weltkriegen gespielt hat. 5) Erkläre, warum ab den 1970er Jahren sehr viele Arbeitsplätze in der Stahlindustrie verloren gingen. 6) Wird es deiner Meinung nach im Ruhrgebiet in Zukunft wieder mehr Arbeitsplätze in der Stahlindustrie geben, gleich viele wie jetzt oder weniger? Begründe deine Meinung. 3 4