Arbeitsblatt: Die Blindschleiche

Material-Details

Dossier zur Blindschleiche
Biologie
Tiere
3. Schuljahr
10 Seiten

Statistik

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1142
9
07.06.2018

Autor/in

philipp hänggi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Blindschleiche Anguis fragilis Klasse: Reptilien Ordnung: Schuppenkriechtiere Familie: Schleichen Gattung: Blindschleichen Aussehen: Blindschleichen werden rund 50cm lang, weder Kopf noch Schwanz sind vom Körper abgesetzt. Der Schwanz kann an mehreren Sollbruchstellen abgeworfen werden, wächst aber nicht mehr nach. Im Gegensatz zu Schlangen hat die Blindschleiche verschließbare Augenlider und keine Oberlippenlücke (sie muß zum Züngeln also das Maul öffnen). Abb. 2 Im Gegensatz zu Schlangen können Blindschleichen ihre Augenlider schliessen und blinzeln. Vor allem ältere Männchen haben am Rücken auffallende blaue Punkte. Foto: Thomas Reich (WSL) Die Färbung der Blindschleichen ist sehr variabel und verändert sich zusätzlich mit dem Alter der Tiere: junge Tiere haben eine hellgraue oder gelbliche Oberseite (ggf. mit Aalstrich) mit deutlich dunkel abgesetzten Flanken und Bauch; erwachsene Tiere haben einen Grundton in Grau- oder Brauntönen (oft mit Punkt- oder Streifen-Zeichnung), die dunkle Flankenfärbung hellt sich auf oder zerfällt zu Längsstreifen. Erwachsene Blindschleichen haben eine rötliche Iris Abb. 1 Auf dem Waldboden ist die Blindschleiche hervorragend getarnt. Foto: Thomas Reich (WSL) Vorkommen: Blindschleichen sind (mit Ausnahme der äußersten südlichen und nördlichen Randgebiete) in ganz Europa und Zentralasien beheimatet und hinsichtlich ihres Lebensraum sehr flexibel: lichte Laubwälder, Moore, Grasland, Heidegebiete, Parks und Gärten werden akzeptiert, sofern es dort deckungsreiche Abb. 3 Diese Blindschleiche sonnt sich auf einem gut erwärmten Holzstück am Waldrand. Foto: Thomas Reich (WSL) Bodenvegetation und eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit gibt. Sie ist auch etwas weniger verfroren als andere Reptilien Lebensweise: Blindschleichen sind besonders in den Morgenstunden und Spätnachmittag/Abend. tagaktiv; frühen am Abb. 4 Sonnige Waldränder mit Steinstrukturen sind optimale Lebensräume der Blindschleiche. Foto: Thomas Reich (WSL) Den Winter verbringen Blindschleichen in Felsspalten, Baumhöhlen oder Laub/Komposthaufen oder eingegraben im Erdreich. Die Paarungszeit liegt im Mai/Juni, nach einer Tragezeit von rund 3 Monaten werden durchschnittlich 10 Junge lebend geboren, die knapp 10cm lang sind. Blindschleichen können über 40 Jahre alt werden. Nahrung: Blindschleichen ernähren sich von Schnecken, Insekten und Würmern. Abb. 5 Aufgrund ihrer schlangenartigen Fortbewegung und der metallisch kupfernen Färbung wird die Blindschleiche im Schweizer Volksmund auch Kupferschlängli genannt. Foto: Thomas Reich (WSL) Gefährdung: Die wenig wehrhaften Blindschleichen sind gefährdet durch Schlangen, Säugetiere (Fuchs, Dachs, Iltis, Hermelin, Igel, Wildschwein, Ratten, Katzen, Hunde) sowie durch zahlreiche Vögel (Störche, Reiher, Greifvögel, Eulen, Rabenvögel, Hühner). Jungtiere sind zusätzlich von Amseln, Staren und Kröten bedroht. Bestandsverluste gibt es auch durch intensivierte Landwirtschaft und den Strassenverkehr (Blindschleichen lieben das Sonnenbad auf warmem Asphalt!) Wissenswert: Trotz ihres schlangenartigen Körpers ist die Blindschleiche keine Schlange, sondern eine Echse. Blind ist sie übrigens auch nicht (man vermutet eine Wortherkunft von blenden wegen ihrer glänzenden Oberfläche)