Arbeitsblatt: Infotext Zunftwesen Mittelalter

Material-Details

Als Hintergrundtext für die LP oder für SuS geeigent. Passend dazu noch ein Kreuzworträtsel.
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

182416
621
5
02.08.2018

Autor/in

Gomez Lucas
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Zunftwesen in mittelalterlichen Städten Städte wären kaum so wohlhabend geworden, hätte es nicht so fleissige Handwerker gegeben. Die Handwerker wurden in den Städten immer selbstständiger, da sie nicht mehr einem Lehnsherrn verpflichtet waren. Da es aber immer mehr Handwerker in den Städten gab, mussten sich diese organisieren. So schlossen sich die Handwerker zu sogenannten Zünften zusammen um sich finanziell abzusichern. Nur wer in seiner Zunft war, durfte auch sein Handwerk ausüben. So schützten sich die Handwerker auch vor Konkurrenz. Noch heute sagen wir „zünftig. Dieses Wort kommt von den Zünften und meint etwas, was ordentlich, bzw. so wie es sein soll, ist. So schauten Zünfte, dass es nicht zu viele Produkte auf dem Markt gab, denn ansonsten würde der Preis fallen und die Handwerker würden weniger verdienen. Ebenso achteten sie darauf, dass die Produkte alle eine gute und einheitliche Qualität hatten. Sie setzten aber auch Preise fest. So spielte es keine Rolle, wo man eine Bürste kaufte. Eine etwa gleichgrosse Bürste kostete bei allen Bürstenhandwerkern gleich viel. Dies sollte alles dazu dienen, dass die Handwerker einer Zunft gleich viel verdienten und es allen gleich gut ging. Ebenso schaute aber auch die Zunft, dass wenn ein Zunftmeister starb oder verunfallte die Familie des Zunftmeisters nicht verarmte. Sie war also auch eine Art Versicherung. Ebenfalls regelte die Zunft die Kleidung und die Grösse der Werkstatt. Jede Zunft hatte ein sogenanntes Zunfthaus, in welchem sich die Zunftmeister trafen, gemeinsame Regeln bestimmten und man über künftige Zunftmitglieder diskutierte. Nicht jeder aber wurde in eine Zunft aufgenommen. Zuerst musste man als Lehrling aufgenommen werden. Damit man Lehrling werden konnte, musste die Familie oft viel „Lehrgeld an den Zunftmeister bezahlen. Ebenso musste der Zunftmeister sich darauf achten, dass er nicht zu viele Lehrlinge hatte, denn die Zunft schrieb genau vor, wie viele Lehrlinge er haben durfte. Auch der Lohn der Lehrlinge war klar von der Zunft vorgegeben. Aber nicht der Zunftmeister entschied, ob der Lehrling in die Zunft aufgenommen werden würde, sondern die gesamte Zunft. Erst wenn diese entschied, dass er aufgenommen wird, wurde er seinem Lehrmeister übergeben. Ab diesem Zeitpunkt lebte der Lehrling bei seinem Lehrmeister. Diese übernahm alle väterlichen Pflichten für seinen Lehrling. Je nach Gewerbe dauerte eine Lehrzeit zwischen zwei und sieben Jahren. Danach musste der Lehrling ein Gesellenstück vorweisen. Er musste also der Zunft beweisen, dass er sein Handwerk beherrschte. Danach war ein Geselle. Nun musste er auf Wanderschaft gehen und seine Fähigkeiten weiter verbessern und vertiefen. Noch durfte er keine eigene Werkstatt eröffnen. Erst wenn er ein Meisterstück vorweisen, viel Geld bezahlen konnte und das Stadtrecht besass (auch dafür musste man ziemlich viel Geld bezahlen), durfte er, wenn die Zunft einverstanden war, Meister werden. Nun konnte er seine Werkstatt eröffnen und war ein vollwertiges Zunftmitglied.