Arbeitsblatt: Wolf

Material-Details

Werkstatt
Biologie
Tiere
4. Schuljahr
20 Seiten

Statistik

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38
30.08.2018

Autor/in

kim müller
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Werkstatt-Pass Postennummer Postennamen 1 Steckbrief 2 Ernährung 3 Jagd 4 Alltag 5 Rangordnung 6 Sprache 7 Nachwuchs 8 Der Wolf und der Mensch 9 Interview 10 11 Der Wolf auf dem Weg in die Schweiz Nutzen des Wolfes für die Natur 12 Wissenschaft 13 Rätselhafter Fund im Wald Erledigt am. Posten 1: Steckbrief Aussehen Wölfe sind die wilden Vorfahren unserer Haushunde. Je nachdem, wo sie leben, unterscheiden sie sich in Grösse und Fellfarbe. Wölfe sehen Schäferhunden sehr ähnlich, sind aber kräftiger, haben längere Beine und einen kürzeren Hals. Wölfe werden 110 140cm lang, der Schwanz misst bis zu 40cm. Sie werden 65 80cm hoch und wiegen 25 50kg. Das Fell der europäischen Wölfe ist dunkelgrau bis dunkelbraun und mit einigen gelblichblonden Haaren durchsetzt. Heimat Wölfe gab es früher auf der ganzen nördlichen Erdhalbkugel: in Europa, in Asien bis nach Indien und Südchina, in Nordamerika und sogar in Grönland. In Europa wurden Wölfe in vielen Gebieten ausgerottet. Kleine Rudel leben heute noch in Spanien, in Italien und Frankreich und grössere Rudel in Osteuropa. Inzwischen wandern Wölfe aus Osteuropa auch wieder ins restliche Europa ein. Solange sie genug Beute und ruhige Verstecke finden, um ihre Jungen aufzuziehen, können sich Wölfe sehr gut an die unterschiedlichsten Lebensräume anpassen. Deshalb leben sie in Wüsten, im kargen Norden, in Wäldern, an der Küste und im Gebirge. Lebenserwartung Wölfe können etwa zehn bis zwölf Jahre alt werden. In der freien Wildbahn leben aber nur wenige Tiere so lange. Feinde Wölfe haben kaum natürliche Feinde, höchstens Bär oder Luchs könnten ihnen gefährlich werden und leider der Mensch. Er hat den Wolf in halb Europa ausgerottet. Kreuzworträtsel zum Steckbrief Waagrecht 3. So alt können sie werden. 4. Grösster Feind des Wolfes. 6. Katzenartiger natürlicher Feind, der selten in der Schweiz wieder anzutreffen ist. 7. Das sind die Wölfe zu unseren Haushunden von heute. 10. Die Wölfe wurden in Europa an vielen Orten. 11. Dieses Körperteil misst 40cm. Senkrecht 1. Eine der Fellfarben der europäischen Wölfe. 2. Auf dieser Erdhalbkugel gab es früher überall Wölfe. 5. Das tun die Wölfe heute wieder in die Schweiz. 8. Heisser Ort, an dem Wölfe leben können. 9. Grosser natürlicher Feind, der heute nur ab und zu in der Schweiz zu Besuch kommt. Posten 2: Ernährung Je nachdem, wo Wölfe leben und was sie dort zu fressen finden, jagen sie grosse oder kleine Tiere. In grossen Rudeln jagen sie Hirsche, Rehe, Wildschweine oder Steinböcke. Wölfe ernähren sich aber auch von kleineren Säugetieren, wie Hasen, oder Mäusen. Ab und zu frisst er auch wilde Beeren und Früchte. Manchmal fressen sie auch Aas(tote Tiere). Leben sie in der Nähe von Menschen, kann es auch vorkommen, dass ein Wolf ein Schaf oder ein junges Rind reisst, da diese selten bewacht sind und so zur leichten Beute werden. Wölfe haben eine instinktive Angst vor Menschen und wenn Hirten oder Herdenschutzhunde die Schafe bewachen, wird der Wolf meist einen grossen Bogen um das lecker riechende Mittagessen machen. Es gibt Wölfe in Italien, die sich an die vom Menschen veränderten Naturgegebenheiten angepasst haben. Nachts schleichen sie auf Müllplätzen herum, auf der Suche nach Nahrungsresten. Diesen Wölfen hat man den Namen Spaghettiwölfe gegeben. Auftrag: Schreibe mit Hilfe des Textes die Nahrung des Wolfes an und streiche das durch, was er nicht frisst. Posten 3: Jagd Nur die gemeinsame Jagd im Rudel macht es den Wölfen möglich, auch richtig grosse Beutetiere zu erlegen. Die Jagd beginnt mit einer wichtigen Zeremonie: Das ganze Rudel heult. So versichern sie sich gegenseitig: Wir gehören zusammen und gemeinsam sind wir stark. Der Leitwolf bestimmt, wann die Jagd beginnt. Manchmal muss das Rudel tagelang einer Herde folgen, bis die Jagd erfolgreich ist. Dazu beobachten sie die Tiere und warten auf eine günstige Gelegenheit. Oft jagen zwei Wölfe das Beutetier, während sich die anderen verstecken und dem erschöpften Reh oder Hirsch auflauern, um es zu überwältigen. Ist die Beute schliesslich erlegt, fressen alle gemeinsam. Auch für die rangniederen Tiere fällt genug Nahrung ab. Da Wölfe meist schwache oder kranke Tiere jagen, sind sie für das Ökosystem besonders wichtig. Sie sorgen dafür, dass nur gesunde Tiere überleben und sich fortpflanzen. Auftrag: Male die Wolfsjagd. Posten 4: Alltag Wölfe sind Rudeltiere. Sie leben in grossen Familien zusammen und wissen, dass sie nur gemeinsam stark genug sind, um grosse Beutetiere erlegen zu können. Wölfe, die aus einem Rudel ausgestossen sind und alleine oder nur zu zweit leben, haben es sehr schwer. Sie können nur kleine Tiere wie Mäuse oder Kaninchen jagen und leiden oft Hunger. Zu einem Wolfsrudel gehören zehn bis zwölf Tiere, manchmal sogar bis zu zwanzig. Meist lebt ein Wolfselternpaar gemeinsam mit den älteren, ein bis zweijährigen Jungen und den ganz jungen Welpen zusammen. Manchmal gesellen sich aber auch Tanten, Onkel und Vettern zu dem Rudel. Wölfe sind meist dämmerungs und nachtaktiv; in Regionen, in denen sie ungestört sind, sind sie aber auch am Tag unterwegs. Sie leben in einem zwei bis fünf Quadratkilometer grossen Territorium, das sie ständig durchstreifen, um die Grenzen mit Duftmarken zu markieren und fremde Rudel fernzuhalten. Ausserdem heulen Wölfe in der Nacht und verkünden damit anderen Rudeln: Das ist unser Revier! In einer Nacht können Wölfe bis zu 50 Kilometer weit durch ihr Revier streifen. Dabei halten sie nach Nahrung Ausschau. Gemeinsam schaffen sie es sogar, riesige Elche zu erlegen für die Wölfe ist das ein Festmahl, von dem das ganze Rudel viele Tage lang satt wird. Gemeinsam wehren sich die Wölfe auch gegen andere Rudel und Feinde. Meist reicht schon der Anblick des Wolfsrudels, um Angreifer in die Flucht zu schlagen. Auftrag: Beantworte die Fragen auf dem nächsten Blatt. Warum leben Wölfe im Rudel? Was fressen ausgestossene Wölfe? Wie viele Tiere gehören zu einem Wolfsrudel? Wie viele Kilometer legt ein Wolf in einer Nacht zurück? Zu welcher Tageszeit könntest du Wölfe in der Natur sehen? Warum heulen Wölfe? Posten 5: Rangordnung Jeder Wolf hat im Rudel seinen Platz. An diese strenge Rangordnung muss sich jedes Tier halten. Meist ist schon auf den ersten Blick zu erkennen, wer der Boss ist: ein Tier, das im Rang ganz oben steht, trägt den Kopf hoch erhoben und den Schwanz aufgerichtet. Dieses Tier ist der Leitwolf. Er sorgt für Nachwuchs und führt bei der Jagd das Rudel an. Wer eine mittlere Stellung im Rudel hat, trägt zwar den Kopf auch hoch erhoben, der Schwanz bleibt aber waagerecht. Die Tiere am Ende der Rangordnung erkennt man am gesenkten Kopf und am eingezogenen Schwanz. Auftrag: Welcher der beiden Wölfe ist der Leitwolf? Kreuze an. Manchmal versucht ein rangniederes Tier, einem ranghöheren seinen Platz streitig zu machen. Solche kleinen Kämpfe dauern meist nicht lange und das unterlegene Tier ergibt sich: es legt sich auf den Rücken und zeigt dem Überlegenen seinen Hals. Damit sagt es: OK, du bist der Stärkere und ich akzeptiere das. Meist steht ein Paar an der Spitze des Rudels: der Leitwolf sorgt für Ruhe und Ordnung bei den Männchen, die Leitwölfin bei den Weibchen. Auftrag: Zeichne die Schwanzstellung der Wölfe ein. Beginne mit dem Leitwolf. Leitwolf Ranghohes Tier rangniedriges Tier rangniedrigstes Tier Auftrag: Was zeigen die Wölfe mit ihrer Schwanzstellung an? Posten 6: Sprache Genau wie unsere HausHunde können Wölfe knurren, jaulen und bellen. Berühmt sind sie jedoch für ihr Heulen, das vor allem im Winter und Frühjahr in der Nacht zu hören ist. Aber warum heulen Wölfe? Das Heulen dient verschiedenen Zwecken. Wölfe können sich damit über mehrere Kilometer verständigen. Das Heulen zeigt anderen Wolfsrudeln, dass dieses Gebiet besetzt ist. Wölfe heulen aber auch vor der Jagd, um sich einzustimmen. Manchmal heulen einzelne Tiere auch, um einen Partner zu suchen. Wolfsgeheul stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl im Rudel. Auftrag: Schreibe die verschiedenen Gründe auf, die Wölfe zum Heulen bringen. Der Gesichtsausdruck eines Wolfes ist der Mimik des Menschen sehr ähnlich. Ein Wolf kann lächeln, angespannt schauen oder ein böses Gesicht machen. Dazu unterstreicht die Stellung der Ohren seine Stimmung. Wer die Stimmungen des Wolfes ablesen lernt, der wird im Rudel ein sicheres Leben führen können. Auftrag: Schreibe die Gesichtsausdrücke mit normal – ängstlich – angriffig an. Auftrag: Ihre Körpersprache ist sehr ausgeprägt. Klebe das passende Bild zur beschriebenen Körperhaltung. Dieser Wolf zeigt die Imponierhaltung. Er stolziert mit hoch aufgestelltem Schwanz und gesträubten Rückenhaaren umher. Dadurch wirkt er grösser, als er eigentlich ist. Dieser Wolf ist demütig oder unterwürfig. Er stellt den Schwanz nicht auf. Im Gegenteil: Je unsicherer und unterwürfiger er ist, desto tiefer hält er seinen Schwanz. Dieser Wolf will angreifen. Er hält den Schwanz waagrecht durchgestreckt und die Ohren aufgestellt. Dieser Wolf ist gleichgültig. Sein Schwanz hängt entspannt schräg nach unten. Dieser Wolf hat Angst. Er klemmt den Schwanz zwischen die Beine. Gleichzeitig legt er die Ohren zurück und knickt die Beine ein, um sich möglichst klein zu machen. Posten 7: Nachwuchs Die Paarung findet im Winter zwischen Dezember und März statt. Etwa neun Wochen später bringt die Wolfsmutter in einer Höhle drei bis sechs Welpen zur Welt. Sie sind noch blind, öffnen erst nach zehn Tagen die Augen und werden zwei bis drei Monate lang von der Mutter gesäugt. Erst nach drei Wochen wagen sie den ersten Ausflug aus der Höhle immer gut bewacht von der Wölfin. In den ersten Lebenswochen der kleinen Wölfe versorgt der Wolfsvater die Wolfsmutter und die Jungen mit Nahrung. Er geht zur Jagd und legt seine Beute im Eingang der Höhle ab. Auch die Jungen bedienen sich, denn sie haben schon jetzt kleine, spitze Zähne. Meist verdauen die Eltern die Nahrung aber im Magen vor und würgen den Brei für die Welpen wieder aus. Damit sie das tun, stupsen die Welpen die Eltern mit der Schnauze in den Mundwinkel. Dies löst den Reiz aus, die vorverdaute Nahrung auszuwürgen. Sobald die Jungen etwas grösser sind, werden sie von allen älteren Mitgliedern des Rudels erzogen: Geschwister, Onkel und Tanten sind die Babysitter, solange die Wolfseltern auf Jagd gehen. Von ihren Eltern, Geschwistern und Verwandten lernen die jungen Wölfe auch die wichtigsten Überlebenstechniken: so lernen sie zum Beispiel beim Spielen zu kämpfen und zu jagen. Bis die Welpen etwa ein halbes Jahr alt sind, haben sie gelernt was sie fressen dürfen, wie man sich auf der Jagd verhält, und wie man die Körpersprache richtig anwendet, um nicht falsch verstanden zu werden. Junge Wölfe haben noch keinen festen Platz in der Rangordnung. Sie geniessen Narrenfreiheit und dürfen sich viele Dinge erlauben, die ein erwachsener Wolf niemals darf. Erst, wenn sie grösser werden, lernen sie, sich im Rudel einzuordnen. Auftrag: Ergänze den Satz richtig. Schau im Text nach, wenn du unsicher bist. Die Paarung der Eltern findet im Neun Wochen später bringt die Wolfsmutter Die Jungen sind noch Junge Wölfe werden von der Mutter Nach drei Wochen machen sie den ersten Erzogen werden die Welpen von Junge Wölfe lernen Junge Wölfe haben noch keinen festen Platz Posten 8: Der Wolf und der Mensch Viele Menschen glauben, dass freilebende Wölfe für Menschen gefährlich sind. Geschichten aus dem Mittelalter und Märchen wie Rotkäppchen bestärken die Leute oftmals in dieser Meinung. Tatsächlich sind mehr Menschen durch Bienenstiche gestorben als jemals durch Wölfe. Der Mensch gehört nicht zum Speiseplan des Wolfes. Er hat sogar so viel Angst, dass er lieber wegläuft, als uns Menschen zu begegnen. Wölfe erfüllen in der Natur eine wichtige Aufgabe. Rehe ernähren sich von Pflanzen. Je mehr es gibt, desto mehr Pflanzen werden gefressen. Das kann zu Problemen führen. Der Wolf fängt die schwächsten Tiere, so hält er die Anzahl klein und gesund. Oftmals wandern Wölfe viele Tage mit den Herden, um das schwächste Tier zu entdecken. So bleibt die Natur im Gleichgewicht. Auch Tiere, wie z.B der Biber, die in der Schweiz wieder angesiedelt werden, brauchen zur Bestandsregulierung natürliche Feinde. Natürlich mag der Wolf auch Schafe. Doch ehe er mit dem Hütehund kämpfen muss, fängt er lieber ein Reh oder einen Hasen. zu fressen. Das ist ein grosses Problem. Bei einem Angriff auf Nutztiere kann der Wolf mehrere Tiere töten, ohne sie alle Wie aber kam es, dass unsere Herden ungeschützt sind? Unsere Vorfahren haben im Gebiet der Schweiz alle grossen Raubtiere (Bär, Wolf und Luchs) vollständig ausgerottet. Damit war es auch nicht mehr nötig, die Herden vor Raubtieren zu schützen. Die in den vergangenen Jahrhunderten entwickelten Schutzsysteme verschwanden. Nun kehren die grossen Raubtiere wieder zurück. Damit wird es erneut notwendig, Schutzsysteme aufzubauen. Wir müssen wieder lernen mit Raubtieren umzugehen. Damit die Schutzmethoden wirken, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein: Schutzhunde können nur Herdenschafe schützen. Diese bleiben zusammen. Oftmals braucht es einen Hirten, der die Schafe am Abend oder bei schlechtem Wetter zusammentreibt, eventuell mit Hilfe der Hunde. Viele heutige Schafbesitzer können ihre Tiere nicht selber hüten. Damit aber ein Hirt angestellt werden kann, muss ein Schafhalter mindestens 500 Tiere besitzen. Die meisten Alpweiden sind jedoch zu klein für so viele Schafe. Beim Schutzhund handelt es sich um einen grossen, kräftigen Hund, der 30 bis 70 kg schwer sein kann. Dieser lebt inmitten der Schafherde und kann einem Wolf oder gar einem Bären standhalten. Damit ein solcher Schutzhund lernt mit den Schafen zu leben, muss er bereits im Alter von vier Monaten mit Schafen zusammenleben. So bekommt der junge Hund eine starke soziale Bindung zu den Schafen. Auftrag: Mit wem sprichst du? grün Wolfsgegner; rot Befürworter Dieses Vieh hat mir 2 Schafe getötet. Ich will es in der Schweiz nicht haben. Dieses Biest versucht sicher mein Kind auf dem Spielplatz zu verletzen. Fort mit ihm. Wir müssen wieder Lebensräume schaffen, die es allen Tieren und den Menschen erlaubt gemeinsam zu leben. Bei uns in den Bergen hat es Platz für Schaf und Wolf. Meine Tiere sind von meinen Hunden Boris, Bert und Bobby bestens geschützt. Bei uns leben einfach zu viele Biber im Tal. Leider haben sie keine natürlichen Feinde mehr in der Schweiz. Man kann ja im Wallis gar nicht mehr wandern, vielleicht wird man plötzlich von einem Wolf angefallen? Ich denke Posten 9: Interview Problematisch ist das Verhalten des Menschen, nicht das des Wolfs Ein Auszug aus dem Interview mit Christina Steiner Präsidentin des Vereins CHWolf. Mehr als 100 Jahre ging es ohne Wolf. Warum soll er jetzt plötzlich wieder in die Schweiz kommen? Der Wolf ist ein heimisches Tier. Unsere Vorfahren haben ihn nicht grundlos ausgerottet. Im 19. Jahrhundert waren die Umstände ganz anders. Der Mensch holzte die Wälder massiv ab, weil er Holz für den Häuserbau und zum Heizen brauchte. Durch unkontrollierte Jagd ging der Wildbestand drastisch zurück. Dadurch wurden dem Wolf sämtliche Lebensgrundlagen genommen. Auf der Suche nach Futter war der Wolf gezwungen, immer mehr in die Nähe der Menschen zu kommen, um sich von Abfall und Nutztieren (Schafe, Ziegen, Rinder) zu ernähren. Die Bauern waren sehr arm, und der Verlust eines einzelnen Tieres war für sie schrecklich. Trotzdem: Die Vorstellung, dass sich der Wolf wieder bei uns niederlässt, macht vielen Menschen Angst. Der Wolf ist viel weniger gefährlich als beispielsweise der Mensch selbst oder der Hund oder die Zecke. Verglichen mit den Gefahren, denen wir uns täglich allein im Strassenverkehr aussetzen, ist die Gefahr, die vom Wolf ausgeht, gleich Null. Wir müssen einfach wieder lernen, mit dem Wolf umzugehen und ihn als Teil der natürlichen Umwelt zu akzeptieren. Was ist denn gut am Wolf? Er ist für das gesamte Ökosystem wertvoll. Der Wildbestand wird gesünder, weil der Wolf die kranken und schwachen Tiere jagt. Der Wildbestand reguliert sich, wodurch der Wald wieder besser nachwachsen kann. Die Artenvielfalt vergrössert sich, denn viele Aasfresser, Insekten und Würmer profitieren von den Überresten der Beute, die der Wolf im Wald liegen lässt. Und was ist mit den Schafen Was bringt es denen? Früher starben den Sommer über schweizweit etwa 10 000 Schafe auf der Alp, weil sie verloren gingen, abstürzten oder krank wurden. Dank Herdenschutzmassnahmen sind es heute nur noch etwa 4000 Schafe, denn der Hirt schützt die Tiere nicht nur vor dem Wolf, sondern er pflegt die kranken und rettet diejenigen, die sich verirrt haben. Im Vergleich dazu reisst der Wolf im Schnitt circa 200 Schafe pro Jahr. Jetzt mal ehrlich: Nur, damit in der Schweiz ein paar Wölfe leben können, müssen Schafhalter viel Geld in Herdenschutzmassnahmen investieren. Darf man das verlangen? Das ist gar keine Frage. Jeder Tierhalter hat eine Verantwortung seinen Tieren gegenüber, auch die, sie vor Wölfen zu schützen. Natürlich ist Herdenschutz teuer und mit viel Mehraufwand verbunden. Richtig umgesetzt funktioniert er aber. Dies zeigt sich im Calanda Gebiet. Dort hat es bei den geschützten Herden seit 2013 keinen nachgewiesenen Riss durch Wölfe mehr gegeben. Wer auf Herdenschutz umstellt, wird vom Bund zusätzlich mit Geld unterstützt. Landwirte mit grossen Herden ab 500 Schafen können mit diesem Geld meist den Hirtenlohn finanzieren. Bei kleineren Herden reichen oftmals Herdenschutzhunde und Umtriebsweiden. Auch Elektrozäune wirken sehr gut. Was tue ich, wenn beim Wandern ein Wolf auftaucht? Einem Wolf zu begegnen, ist reine Glückssache. Wenn, dann ist eine solche Begegnung meist sehr kurz. Der Wolf wird einen Moment stehen bleiben und die Lage einschätzen. Im Normalfall zieht er sich zurück. Jungwölfe sind vielfach neugierig und können einem auch mal folgen. Aber sobald man sich umdreht, bleiben sie stehen. Macht man Lärm, gehen sie weg. Auf keinen Fall sollte man wegrennen. Das kann beim Wolf den Jagdinstinkt auslösen. Kann der Wolf für den Menschen auch gefährlich werden? Das kommt nur dann vor, wenn der Wolf Tollwut hat, und die gibt es bei uns in der Schweiz nicht mehr. Oder dann, wenn der Wolf vom Menschen angefüttert wurde. Dann kann er die Scheu vor dem Menschen verlieren. Denken Sie nur an die Rehe und Ziegen im Tierpark Goldau. Die sind richtig aufdringlich, weil sie Menschen mit Futter in Verbindung bringen. Für wie viele Wölfe hat es in der Schweiz Platz? Ein Rudel umfasst acht bis zwölf Wölfe und braucht ein Jagdrevier von einer bestimmten Grösse. Insofern hätte es in der Schweiz höchstens für 200 bis 300 Wölfe Platz. Zurzeit leben in der Schweiz zwei bestätigte Wolfsrudel (GR und TI), ein Wolfspaar in der Augstbordregion im Wallis und diverse Einzelwölfe. Gesamthaft ca. 2530 Wölfe. Es gibt Berichte über Treffen von Wolf und Mensch, die einem Angst machen. Studiert man diese Berichte, zeigt sich, dass das Verhalten der Wölfe ganz natürlich war. Ein Beispiel: Eine Familie machte auf einer Alp Ferien. Eines Tages waren die Kinder draussen am Spielen. Als der Vater zum Fenster herausschaute, um nach den Kindern zu sehen, entdeckte er in einer Entfernung von etwa 160 Metern zu den Kindern einen Wolf. Er begab sich nach draussen, um den Wolf zu fotografieren. Als er sich dem Wolf näherte, stand dieser auf und entfernte sich. Der Mann ging ihm so lange nach, bis er sein Foto machen konnte. Bei nüchterner Betrachtung kann man sagen: Der Wolf hat sich ganz natürlich verhalten. Er hat sich zurückgezogen. Problematisch war jedoch das Verhalten des Mannes, indem er dem Wolf gefolgt ist. Sind Sie persönlich total gegen den Abschuss des Wolfs? Nein. Wenn ein Wolf tatsächlich problematisches Verhalten zeigt, befürworte ich als letzte Massnahme einen Abschuss. Will man Wölfe scheu machen, muss man sie regelmässig aus Siedlungen vertreiben und vergrämen. Nur so können sie etwas lernen und dies durch ihr Verhalten auch den anderen Rudelmitgliedern weitergeben. Ein toter Wolf kann das nicht. Höfner Volksblatt, Ausgabe vom 23.02.2016 Auftrag: Beantworte die Fragen zum Interview Warum wurde der Wolf damals ausgerottet? Warum ist es gut, wenn der Wolf zurückkehrt? Was hat die Rückkehr des Wolfes den Schafen gebracht? Wie kann man Schafe vor dem Wolf schützen? Was tust du, wenn du einem Wolf begegnest? Wie viele Wölfe hat es z.Z. in der Schweiz? Posten 10: Der Wolf, auf dem Weg in die Schweiz Seit 1995 wandern regelmässig einzelne Wölfe in die Schweiz zurück. Meist handelt es sich um Männchen aus Italien und Frankreich auf der Suche nach eigenen Territorien. Weibliche Tiere folgen, sodass es in der Schweiz zum ersten Mal im Jahr 2012 Nachwuchs gegeben hat. Wölfe sind äusserst anpassungsfähige Tiere und finden in der Schweiz genügend Lebensraum und Nahrung. Zurzeit leben in der Schweiz zwei bestätigte Wolfsrudel (GR und TI), ein Wolfspaar in der Augstbordregion im Wallis und diverse Einzelwölfe. Gesamthaft sind es ca. 2530 Wölfe. Auftrag: Beantworte die Fragen. In welchen Kantonen wurden die Wölfe gesichtet? Seit wann wandern Wölfe wieder in die Schweiz ein? Posten 11: Nutzen des Wolfes für die Natur Situation ohne Wolf: Der Wildbestand ist sehr hoch und schadet den Pflanzen. Die Nahrung wird für viele Pflanzenfresser knapp. Das Wild muss durch den Menschen gejagt werden. Situation mit Wolf: Der Wildbestand wird durch den Wolf und den Menschen verkleinert. Der Wildbestand wird gesünder und vitaler. Die Pflanzenwelt kann sich erholen und bietet genügend Nahrung für viele Pflanzenfresser. Es gibt mehr verschiedene Tiere und Pflanzen. Langfristig steht die Natur im Gleichgewicht. Auftrag: Schneide die Felder auf dem separaten Blatt aus und klebe sie in der Abbildung an den richtigen Ort Der Wolf ist ein Raubtier. Er frisst Aas. Er „räumt auf. Wildbestand wird fitter. Es bleibt etwas für andere Tiere übrig (Steinadler, Bartgeier, Füchse,). Weniger Bedrohung für Nutztiere. Verbissschäden an Bäumen gehen zurück. Kontakt mit Nutztieren geht zurück Wildtiere verhalten sich artgerecht (scheu) und verteilen sich besser. Gesunde Tiere überleben. Er frisst nicht immer alles vom Tier. Er reisst alte und kranke Tiere. Natürlicher Feind für die Wildtiere. Posten 12: Wissenschaft Um ihn besser verstehen zu können und vieles über seine Lebensweise zu lernen, studieren Wissenschaftler den Wolf. Häufig fangen sie ein Tier und versehen es mit einem Sendehalsband. Dieses Halsband gibt ein ständiges Funksignal ab. Durch Peilung aus verschiedenen Richtungen können die Wildbiologen bestimmen, wo das gesuchte Raubtier gerade herumschleicht. Dank dieser Forschungsmethode wissen wir, wo sich die Raubtiere in ihrem Lebensraum aufhalten, wie die Reviere aufgeteilt sind, wie und wo die Tiere jagen und wohin die Jungtiere ziehen, wenn sie die Mutter oder das Rudel verlassen haben. Auch sammeln die Wildhüter Kot der Wölfe, senden diesen ins Labor und wissen so, welches Tier, wo lebt. Jetzt bist du an der Reihe zu forschen: Die Biologen sagen dir, aus welchen Richtungen sie Signale von einem Luchs, einem Bär und einem Wolf auffangen. Auftrag: Male mit Lineal die Linie farbig nach, welche dir die Biologen bei jedem Tier angeben. Wo sich die beiden Linien schneiden, hat sich das Tier versteckt. Zeichne es. (Bärrot; Luchsviolett; Wolfgrün) Der Bär steckt bei 105 Das Signal des Luches ist in Richtung NO am stärksten Für den Wolf zeigt der Kompass 60 Das Signal vom Bär kommt aus der Richtung 255 Den Luchs peile ich bei 300 Der Wolf ist in Richtung N. Posten 13: Rätselhafter Fund im Wald Kannst du den Forschern helfen? Eines Morgens entdeckt Wildhüter Kuno ein totes Reh im Wald. Er vermutet, dass hier ein Raubtier am Werk war. Doch welches? War es ein Wolf, ein Luchs oder ein Bär? Auftrag: Hilf Kuno den Täter ausfindig zu machen. War es ein Wolf, ein Luchs oder ein Bär? Du musst den Tatort genau untersuchen! Die unterschiedlichen Jagdmethoden von Wolf, Luchs und Bär helfen dir weiter. Luchs Wolf Bär tötet sein Opfer mit einem Biss in den Hals tötet seine Beute mit einem tötet sein Opfer mit Bissen Biss in den Hals oder und Prankenschlägen auf beisst in die Hinterbeine die Nase, den Hals und den Rücken ist ein Jäger, der sich anschleicht, bis er sein Opfer mit einem einzigen Sprung erwischen kann ist ein kräftiger Hetzjäger, der seine Beute in die Enge treiben kann ist ein ungeübter Gelegenheitsjäger, der sein Opfer nur über kurze Strecken verfolgen kann hinterlässt katzenartige Spuren ohne Krallenabdrücke hinterlässt hundeartige Spuren mit Krallenabdrücken hinterlässt Abdrücke der ganzen Fussohle mitsamt der Krallen jagt allein oder mit Jungen jagt oft im Rudel jagt allein oder mit Jungen bedeckt die Reste des toten Beutetiers mit einer Laub oder Schneeschicht frisst meist das ganze tote Beutetier in kurzer Zeit lässt oft etwas für Aasfresser übrig frisst zuerst die Oberschenkel, frisst Magen, Darm nicht frisst zuerst die inneren Organe, die Oberschenkel und den Rücken frisst zuerst die inneren Organe kleiner Kampfplatz grösserer Kampfplatz relativ kleiner Kampfplatz Wer hat das Reh getötet? Wer war deiner Meinung nach der Täter? Das kannst du alles am Tatort finden: Das Reh wurde zum Teil unter einer Schneeschicht vergraben. Das Reh wurde am Hinterteil angefressen. Es hat kein langer Kampf stattgefunden Das Reh hat eine Wunde am Hals. Eine katzenartige Spur führt auf das Reh zu. Die Spur deutet darauf hin, dass nur ein einzelnes Raubtier unterwegs war. Der Täter war? Ihre Körpersprache ist sehr ausgeprägt. Klebe das passende Bild zur beschriebenen Körperhaltung. Dieser Wolf zeigt die Imponierhaltung. Er stolziert mit hoch aufgestelltem Schwanz und gesträubten Rückenhaaren umher. Dadurch wirkt er grösser, als er eigentlich ist. Dieser Wolf ist demütig oder unterwürfig. Er stellt den Schwanz nicht auf. Im Gegenteil: Je unsicherer und unterwürfiger er ist, desto tiefer hält er seinen Schwanz. Dieser Wolf will angreifen. Er hält den Schwanz waagrecht durchgestreckt und die Ohren aufgestellt. Dieser Wolf ist gleichgültig. Sein Schwanz hängt entspannt schräg nach unten. Dieser Wolf hat Angst. Er klemmt den Schwanz zwischen die Beine. Gleichzeitig legt er die Ohren zurück und knickt die Beine ein, um sich möglichst klein zu machen.