Arbeitsblatt: Pulverfass Balkan

Material-Details

Situation vor Ausbruch des 1. Weltkrieges
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

184260
3134
58
01.11.2018

Autor/in

Cornelia Mülhaupt
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

«Pulverfass» Balkan Die Balkanvölker hatten lange Zeit unter der Herrschaft des türkischen Sultans gestanden. Solange er stark war, blieb es ruhig auf dem Balkan. Aber Ende des 19. Jahrhunderts herrschte ein schwacher Sultan. Das ermunterte die Balkanvölker Makedonen, Albaner, Bulgaren, Serben-, sich von der türkischen Herrschaft zu befreien. Sie wollten unabhängige Nationalstaaten gründen. Doch in vielen Teilen des Balkans stimmten die Siedlungsgebiete der Völker nicht mit den bestehenden Immer Staatsgrenzen wieder kam es überein. daher Grenzstreitigkeiten zu zwischen Nachbarstaaten. Aus diesem Grund waren auch Österreich-Ungarn und Serbien verfeindet. Serbien strebte die Vereinigung aller Serben zu einem grossserbischen Reich an. Dazu sollten auch die Serben aus Bosnien-Herzegowina gehören, das von Österreich-Ungarn verwaltet wurde. Russland, das sich als Beschützer aller slawischen Völker verstand, unterstützte das serbische Vorhaben. 1908 annektiere Österreich-Ungarn das Gebiet von Bosnien-Herzegowina, das es bis dahin nur besetzt hatte. Serbien und das mit ihm befreundete Russland sahen in der Annexion Bosnien-Herzegowinas eine feindselige Haltung- sie drohten mit Krieg. Nur weil sich Deutschland drohend an die Seite Österreichs stellte und Grossbritannien besänftigend auf Russland einwirkte, konnte ein Krieg vermieden werden. Doch auf dem Balkan blieb es nicht dauerhaft ruhig. 1912/13 führten die Balkanstaaten mehrere Kriege gegen das Osmanische Reich und anschliessend wegen strittiger Grenzfragen untereinander. Wieder gelang es den europäischen Grossmächten nur mit Mühe, die Kämpfe zu beenden. Aufgaben: 1. Beschreibe die Gebietsveränderungen auf dem Balkan 1908 bis 1913. 2. Arbeite heraus, welches Hauptziel die serbische Regierung hatte. 3. Erläutere, warum der Balkan als Pulverfass bezeichnet wurde. 4. Begründe, warum die Feindschaft zwischen Österreich-Ungarn und Serbien besonders gefährdet war. «Pulverfass» Balkan Schon bald deutete sich eine noch grössere Krise an: In Österreich- Ungarn stand ein Wechsel auf dem Kaiserthron bevor. Der zukünftige Kaiser Franz Ferdinand wollte den slawischen Völkern in Österreichern und Ungarn die gleichen politischen Rechte zugestehen wie den Österreichern und Ungarn. Sein neues «Grossösterreich» sollte ein Bund aus gleichberechtigen Staaten sein, die sich selbst verwalteten. Franz Ferdinand war davon überzeugt, dass sich in diesem Österreich auch die Slawen, darunter die Serben, zuhause fühlen würden. Doch Franz Ferdinands Vorhaben stand im völligen Gegensatz zu den grossserbischen Plänen. Die serbische Regierung wünschte sich ja gerade die Unzufriedenheit der Slawen in Österreich- Ungarn. Denn nur so konnte sie die österreichischen Serben für das grossserbische Reich gewinnen. Daher sah die serbische Regierung in der künftigen Thronbesteigung Franz Ferdinands eine Gefahr. 5. Vergleiche die Sichtweise in den beiden Quellen. Worauf laufen sie hinaus, bzw. was wollen sie? 6. Schreibe als serbischer Journalist einen Zeitungsartikel darüber, warum Franz Ferdinand eine Gefahr für Serbien darstellt.