Arbeitsblatt: Napoleon_Dossier

Material-Details

Napoleon Dossier
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
23 Seiten

Statistik

184938
859
41
29.11.2018

Autor/in

alex b
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Napoleon Bonaparte Napoleon DAS ENDE DER REVOLUTION Mit dem Tode Robespierres fand die Schreckensherrschaft ihr Ende. Langsam kehrten wieder friedlichere Zustände ein. Doch es war eine Beruhigung im Schatten neuer Gefahren. In den immer wieder ausbrechenden Kämpfen gegen die äusseren Feinde waren neue Männer mächtig geworden: Die Generäle der französischen Armee. Am 9. November 1799 vertrieb einer von ihnen die Volksvertretung in Paris und machte sich selbst zum Alleinherrscher Frankreichs. Sein Name war Napoleon Bonaparte. In diesem Dossier werden wir mehr über diesen «grossen» Mann, welche auch die Schweiz geprägt hat, erfahren. Auftrag: Betrachte das Bild ganz genau. Welche Symbole Zeichen kannst du darauf erkennen und was bedeuten diese. Beschreibe möglichst präzise. 2 Napoleon NAPOLEONS AUFSTIEG Napoleon Bonaparte wurde im Jahr 1769 auf Korsika geboren. Er war der Sohn eines armen adeligen Rechtsanwaltes und hatte sieben Geschwister. Er war ein sehr schüchterner kleiner Junge, weswegen er oft gehänselt wurde. Im Verlauf seiner Jugend entschloss sich der junge Napoleon, an die Militärschule von Brienne zu gehe. Er war sehr talentiert in Kriegsspielen und schloss anschliessend sehr jung die Militärakademie von Paris als Leutnant ab. Im revolutionären Paris durchlief er dann die Ausbildung als Offizier und stieg während der Revolutionskriege in der Armee auf. Einer bestimmten Richtung schloss er sich aber nicht an. Der Italienfeldzug In Italien errang er 1796 wichtige Erfolge gegen die österreichische Armee. 1797 schloss er dann den Frieden von Campo Formio, der die Vormachtstellung Frankreichs in Europa begründete. In diesem Frieden war enthalten, dass Österreich den Besitz der Niederlande, das linke Rheinufer und Mailand an Frankreich abtreten musste. In der Folgezeit entstanden verschiedene französische Tochterrepubliken, so die Cisapinische (Mailand), die Ligurische (Genua), die Römische (Kirchenstaat) und die Helvetische Republik (Schweiz). Tagesbefehl Napoleons an seine Soldaten (Italien, 14. Juli 1797) «Soldaten, heute ist der Jahresfeier des 14 Juli ihr seid ganz dem Ruhm jenes Namens verbunden, der durch eure Siege neuen Glanz empfangen hat. Soldaten, ich weiss, ihr seid tief betrübt über die Leiden, die dem Vaterland drohen; aber das Vaterland kann nicht ernstlich gefährdet werden. Hier stehen die Männer, die es zum Triumph über das verbündete Europa geführt haben. Berge trennen uns von Frankreich; ihr würdet sie mit Adlerflügeln überqueren, wenn es nötig sein sollte, um die Verfassung aufrechtzuerhalten, die Freiheit zu verteidigen, die Regierung und die Republik zu schützen.» Auftrag: Was bewirkte der Tagesbefehl von Napoleon bei den Soldaten? Der Ägyptenfeldzug Frankreichs stärkster Gegner war England. Da ein Angriff auf die Insel zu gewagt schien, wollte Napoleon England in den Kolonien schlagen, vor allem Indien. Der kürzeste Weg dorthin führte über das Rote Meer- Um ihn zu sichern, eroberte Napoleon 1798 1799 mit seinen Truppen Ägypten und bekämpfte in Palästina die Türken. Der englische Admiral Nelson vernichtete aber bei Abukir, in der Nähe von Alexandrien, die französische Flotte und stärkte dadurch die Seemacht seines Landes. 3 Napoleon 4 Napoleon STAATSTREICH UND ERSTER KONSUL Als sich England, Russland und Österreich im Jahre 1798 zur zweiten Koalition zusammenschlossen und im folgenden Jahr den Franzosen in Europa schwere Niederlagen zufügten, liess Napoleon seine Armee in Ägypten im Stich und kehrte nach Frankreich zurück. Im Bündnis mit zwei Direktoren besetzte er die Regierungsgebäude mit Truppen und liess die Nationalversammlung auflösen Durch einen Staatsstreich stürzte er das Direktorium; er änderte die Verfassung und noch im selben Jahr trat diese in Kraft. Napoleon wurde als erster Konsul zum Militärdiktator Frankreichs. In den ersten Jahren seiner Herrschaft ordnete Napoleon den französischen Staat neu, behielt aber wichtige Errungenschaften der Revolution bei. Er schloss die Zentralisierung der Verwaltung ab, verschaffte dem Staat durch eine Finanzreform höhere Steuereinnahmen und schuf mit dem ,Code Civil eine moderne Zivilrechtsordnung. Neu in der Verfassung war auch das Plebiszit, die direkte Entscheidung des Volkes über Fragen, die ihm von Napoleon vorgelegt wurden. Napoleon benutzte es als Instrument, um seine Alleinherrschaft zu festigen: Er liess sein Konsulat auf Lebenszeit verlängern. Die Friedensschlüsse von Luneville (1801) mit Österreich und von Amiens (1802) mit England beendeten den zweiten Koalitionskrieg. Nun konnte auch die französische Armee aus Ägypten in die Heimat zurückkehren. Auftrag: Wie gelangt Napoleon an die Macht? Kaiser Napoleon Im Jahre 1804 wurde die Republik Frankreich in eine konstitutionelle Monarchie mit erblichem Kaisertum umgewandelt. Nachdem das Volk den Beschluss gutgeheissen hatte, liess sich Napoleon vom Papst in der Kirche Notre-Dame in Paris zum Kaiser der Franzosen salben. Hierauf setze er sich selbst die Krone auf, dann seiner Gemahlin Josephine. Durch die Kaiserkrönung hoffte Napoleon, seine Herrschaft weiter zu festigen und vor allem zu legitimieren. 1805 liess er sich zum König von Italien krönen; später wandelte er die Tochterrepubliken zum Beispiel Holland, Westfalen und Neapel auch in Königreiche um und setzte seine Verwandten oder verdiente Offiziere als Herrscher ein. 5 Napoleon Auftrag1: Beide Gemälde stellen Napoleon als guten Führer dar. Die Bilder zeigend das Image Napoleons. Lies dir die Beschreibungen in dem Wörterkasten oben durch. Welches Wort passt zu welchem Bild? Auftrag 2: Wie würdest du beide Bilder beschreiben? Du kannst dazu deine eigenen und die vorgegebenen Wörter verwenden. Begründe deine Antwort. Auftrag 3: Stell dir vor, du wärst ein Maler, der in dieser Zeit in Frankreich lebt. Erkläre, warum du wahrscheinlich kein Bild von Napoleon zeichnen würdest, welches ihm nicht gefallen würde. mutig – heldengleich – Führer – entschlossen – intelligent – attraktiv – königsgleich – reich – mächtig – erfolgreich Napoleons Überquerung der Alpen im Jahr 1800, dargestellt von David. Napoleons Krönung zum Kaiser 1804, von Ingres Auftrag 1: Auftrag 2: Auftrag 3: 6 Napoleon Auftrag: Der Aufstieg Napoleons wird in den Kärtchen erklärt. Ordne die Karten chronologisch und schreibe die passenden Jahreszahlen über die Karten. 7 Napoleon Empire Das französische Empire nahm bewusst die Tradition des römischen Weltreichs auf, das Imperium Romanum. Paris sollte ein neues Rom werden. Wie einst Cäsar, erschien auch Bonaparte mit dem Lorbeerkranz; der Adler wurde wieder Feldzeichen der Armee; wie die römischen Kaiser liess Napoleon Triumphbogen bauen (Arc de Triomphe in Paris). Von Paris aus breitete sich der Empire-Stil ein Dekorationsstil für Möbel, Mode und Kunstgewerbe innerhalb der grösseren Stilepoche des Klassizismus über ganz Europa bis nach Russland aus. Der Klassizismus betonte in Anlehnung an die Antike wieder die klare Gliederung von Bauten, liebte die Symmetrie, die Säulen und Giebel nach griechischem und römischem Vorbild. Auch in der Schweiz trugen viele Wohnhäuser und Villen, Gemeindehäuser, Schulhäuser, Gasthöfe und Kirchen die einfachen und strengen Formen des Klassizismus. Macht durch politisches Geschick Die Machtübernahme Napoleons von 1799 trug die typischen Merkmale eines Militärputsches: Ein erfolgreicher General sicherte sich die Unterstützung der Armee, stürzte die Regierung, verjagte das Parlament und ernannte sich selbst zum Staatsoberhaupt. Wie ist es zu erklären, dass die französische Bevölkerung, die nur zehn Jahre zuvor die Bastille gestürmt hatte, sich nicht dagegen wehrte? Verschiedene Erklärungen sind möglich. Zunächst hatte Napoleon die seit den Revolutionskriegen drohende Gefahr beseitigt, von den europäischen Mächten besiegt zu werden. Hinzu kommt, dass Napoleon auch in der Innenpolitik der geschickte Ausgleich von Gegensätzen gelang. Forderte er einerseits die adeligen Emigranten zur Rückkehr auf, so liess er andererseits den Grossbürgern den Gewinn, den sie als Käufer von Grundbesitz aus der Revolution gezogen hatten. Ausserdem erreichte er die Versöhnung mit der katholischen Kirche. Zu den Erfolgen der Herrschaft Napoleons zählte sicherlich auch das neue Gesetzbuch aus dem Jahr 1804, der «Code Civil». Viele bis heute gültige Gesetzbücher wurden von ihm beeinflusst. Im wirtschaftlichen Bereich gelang es Napoleon, die Geldentwertung zu beenden. Das wertlose Papiergeld wurde abgeschafft und durch eine neue Franc-Währung ersetzt. Zu kurz kamen bei der Politik Napoleons die kleinen Lohnempfänger, denen z. B. das Streikrecht genommen wurde. Damit in der Öffentlichkeit nur Zustimmung und Bewunderung zu hören waren, setzte er Pressezensur und Bespitzelung durch. Napoleon und die Republik Napoleon zu dem französischen Gesandten in der Toskana (1. Juli 1797): «Glauben Sie vielleicht, dass ich eine Republik begründen will? Welcher Gedanke! Das ist eine Wahnvorstellung, in die die Franzosen vernarrt sind, die aber auch wie so manches andere vergehen wird. Was sie brauchen ist Ruhm, die Befriedigung ihrer Eitelkeit, aber von der Freiheit verstehen sie nichts. Blicken Sie auf die Armee! Die Triumphe, die wir errungen haben, die haben den wahren Charakter des französischen Soldaten wieder hervortreten lassen. Für ihn bin ich alles Die Nation braucht einen Führer und keine Reden von Ideologien, die die Franzosen ohnehin nicht verstehen.» Auftrag1: Lies die Stellungnahme von Napoleon zu der politischen Frage durch. Was war die politische Einstellung von Napoleon? Was strebte er schon früh an? 8 Napoleon 9 Napoleon 10 Napoleon KAMPF UM DIE VORHERRSCHAFT IN EUROPA Frankreich war der bedeutendste Staat in Europa geworden, und Napoleons Macht reichte längst über Frankreichs Grenzen hinaus. Aber sein Ziel war mehr: die Vorherrschaft in Europa. Er sah Europa als ein Schachbrett vor sich. Die europäischen Fürsten waren die Figuren darauf, die er hin- und herschieben konnte, wie sein kühl rechnender Verstand es ihm eingab. In Deutschland hatte das Spiel bereits 1797 begonnen, als Napoleon den deutschen Kaiser zwang, das linke Rheinufer von seinen Truppen zu räumen. Auf seinem Schachbrett spielte Napoleon jetzt mit den deutschen Fürsten rechts des Rheins. Diejenigen, die zu ihm hielten, durften sich auf Kosten der kleinen und der geistlichen Herrschaftsgebiete bereichern. Ein übles Länderschachern setzte ein. 1803 und nochmals 1806 verschwanden über 160 Zwergstaaten von der buntscheckigen Landkarte Deutschlands, darunter 45 der 51 unabhängigen Reichsstädte. Rund 4 Millionen deutsche Menschen erhielten neue Vaterländer. Die Fürsten von Napoleons Gnaden aber schlossen sich 1806 mit Frankreich zu einem Rheinbund zusammen und erklärten feierlich ihren Austritt aus dem Reich. Großzügig gewährte ihnen Napoleon neue Titel. So durften sich die Herrscher von Württemberg und Bayern künftig Könige nennen. Kaiser Franz II. zog die Folgerung aus diesen Ereignissen. Er nahm den Titel eines Kaisers von Österreich an. Das bedeutete die Auflösung des bisherigen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Deutschland war in drei Teile zerfallen: das Kaiserreich Österreich, das Königreich Preußen, das „dritte Deutschland. Ohnmächtig war es dem Nachbarn im Westen ausgeliefert. Das „dritte Deutschland, wie die kleineren Staaten bezeichnet wurden, gehörte größtenteils ohnehin zum Rheinbund. 1805 schlossen sich England, Österreich, Russland und Schweden zur Dritten Koalition gegen Frankreich zusammen. Aber nur die Engländer waren erfolgreich: Bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vernichtete Admiral Nelson die französische Flotte, verhinderte dadurch Napoleons Invasion in England und sicherte dem Inselstaat die Seeherrschaft. Auf dem Kontinent besiegte Napoleon 1805 die Österreicher (Kaiser Franz 11.) und Russen (Zar Alexander 1.) in der «Dreikaiserschlacht» von Austerlitz in Mähren und war damit der unumstrittene Herrscher in Mitteleuropa. 1806 erklärte auch Preussen den Franzosen den Krieg. Auf sich allein gestellt, wurde es aber bei Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen. An die Stelle des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation trat Napoleons Empire. 1808 kam es im französisch besetzten Spanien und 1809 im Tirol, in Österreich und Preussen zu Volkserhebungen gegen Napoleon. Der von England unterstützte spanische Guerillakrieg stärkte den Widerstandswillen in ganz Europa. 11 Napoleon 1806 erklärte auch Preussen den Franzosen den Krieg. Auf sich allein gestellt wurde es aber bei Jena und Auerstedt (5) vernichtend geschlagen Jena Austerlitz Ulm 25. August 1805: 20. Oktober 1805: 5. November 1805: 23. Dezember 1805: 14. Oktober 1806: Aufträge: 1. Ergänze mit Hilfe des Textes die einzelnen Stationen Napoleons bei der Eroberung Europas 2. Trage die Stationen in der Karte ein 3. Verbinde die Marschroute, die Napoleon 1805 mit seinem Heer durch Europa zurücklegte und schätze, wie viele Kilometer sein Heer etwa zu Fuss zurücklegen musste 12 Napoleon 13 Napoleon Kontinentalsperre Um seinen Hauptgegner England niederzuwerfen, verhängte Napoleon im Jahr 1806 gegen das Inselreich die Kontinentalsperre. Alle europäischen Häfen wurden für englische Schiffe und Waren gesperrt; keine Güter durften nach England ausgeführt werden. Mit dieser Wirtschaftsblockade sollte Englands Handel und Industrie vernichtet werden. 1807 schloss Napoleon zu Tilist Frieden mit Russland und Preussen. Russland erhielt Finnland, musst sich dafür aber auch an der Kontinentalsperre beteiligen. Frankreich beherrsch den europäischen Kontinent Um den Wirtschaftskrieg lückenlos durchführen zu können, liess Napoleon zwischen 1807 und 1820 auch Portugal, den Kirchenstaat, Spanien und Norddeutschland besetzen. Doch England konnte nicht niedergezwungen werden. Die europäischen Staaten litten nicht weniger unter der Sperre als die Engländer, die zudem dank Schmuggel (von und nach Holland), Schwarzhandel und Korruption die Blockade durchbrechen konnten. Widerstand und unterworfene Völker 1808 kam es im französisch besetzten Spanien und 1809 im Tirol in Österreich und Preussen zu Volkserhebungen gegen Napoleon. Der von England unterstützte spanische Guerillakrieg stärkte den Widerstandswillen in ganz Europa. Heiratspolitik Da Napoleon aus der Ehe mit Josephine keine Nachkommen erhalten hatte, liess er sich scheiden und heiratete 1810 Marie-Louise, die Tochter des Kaisers Franz von Österreich. Damit war ein weiteres Land im französischen System eingegliedert. Und als 1811 ein Thronfolger geboren wurde, war auch die Erbfolge gesichert. Auftrag1: «Ich liebe dich noch immer, aber die Politik hat kein Herz» Kommentiere diese Aussage Napoleons. 14 Napoleon Aufträge: 1. 2. 3. Setze die fehlenden Begriffe im Text ein. Setze in der Karte die Buchstaben aus der Legende am richtigen Ort ein. Zeichne mit einem Pfeil in der Karte ein, wie die Engländer die Sperre umgingen. Von allen bisherigen Gegnern blieb für Napoleon nur noch übrig. Er hatte zwar schon oft an einen Angriff über den Kanal gedacht, es aber wegen der starken englischen Kriegsflotte bisher nicht gewagt. Nun versuchte es Napoleon 1806 mit einem. Das ganze Festland Europas wurde gegen den englischen Handel abgesperrt. Wenn England auf seinen Waren sitzen bleibt, so hoffte Napoleon, würde seine zusammenbrechen und England so in die Knie zwingen und politisch gefügig machen. Frankreich Italien England Ö Österreich RhB Rheinbund Neapel Preussen Russland Sp Spanien Das Festland litt nicht weniger unter der Blockade, denn die Engländer zögerten nicht mit Gegenmassnahmen. Es hinderte seinerseits die neutralen Schiffe, die Festlandhäfen anzulaufen. So blieb nur der . Es war ein beständiger Kleinkrieg an allen Küsten und Grenzen zwischen den Zöllnern, Soldaten, Schmugglern, Matrosen und Fuhrleuten. Jeder Kahn, jeder Wagen, jede Tasche wurde durchsucht aber immer wieder fand sich auch ein Loch, durch das man hindurchschlüpfen konnte. Der wollte die Kontinentalsperre nicht anerkennen. Er liess unter russischer Flagge segeln. Er führte Getreide und Holz nach England und kaufte britische Stahlwaren ein. Ohne Russland aber, so hatte Napoleon eingesehen, war die ganze Kontinentalsperre sinnlos. Darum brach er auf, um dieses Loch in seinem Sperrgürtel . 15 Napoleon DER RUSSLANDFELDZUG Russland setzte sich über die Bestimmungen des Friedens von Tilist hinweg und hielt die Kontinentalsperre gegen England oft nicht ein. Darum entschloss sich Napoleon zum Krieg gegen Russland. Er zog 1812 mit mehr als einer halben Million Soldaten siegreich bis Moskau. Trotzdem weigerten sich die Russen, auf Friedensverhandlungen einzutreten. Der Brand der Hauptstadt, in der das französische Heer Winterquartier beziehen sollte, und die schwierige Versorgungslage zwangen Napoleon zum Rückzug. Hunger, Kälte, Krankheiten und ständige Angriffe der russischen Truppen führten zur Auflösung und Vernichtung der Grossen Armee. Auftrag: Beantworte die folgenden zwei Fragen! Warum griff Napoleon Russland an? Napoleon greift Russland an. Moskau konnte er schnell erobern, weil die Russen ihre Hauptstadt selbst zerstörten. Was bezweckten sie damit? Bildinterpretation: 16 Napoleon Aufträge: 1. Ordne die Stationen des Feldzugs in der zeitlichen Reihenfolge dem entsprechenden Datum zu und klebe sie ein. 2. Zu welcher Station gehören die Bilder auf dem Blatt? Setze die Nummern dazu. 3. Verbinde auf der Karte die Stationen mit Pfeilen gemäss der Marschroute 17 Napoleon STURZ NAPOLEONS Nach der Niederlage Napoleons verbündeten sich Russland und Preussen im Jahre 1813 mit dem Ziel, Europa vom französischen Diktator zu befreien. England und Schweden schlossen sich wenig später ebenfalls an. Österreich dagegen zögerte vorerst, weil es eine russische Vorherrschaft ebenso fürchtete, wie die französische. Im Oktober 1813 erlitt Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig eine entscheidende Niederlage. 1814 marschierten die Verbündeten in Paris ein. Napoleon musste zugunsten von Ludwig XVII. abdanken und erhielt die Mittelmeerinsel Elba als Exil zugewiesen. Während sich die Siegermächte an einer Konferenz in Wien (Wiener Kongress) um neue Grenzen stritten, kehrte Napoleon im März 1815 aus seiner Verbannung nach Frankreich zurück. Auftrag: Wie verändern sich die Schlagzeilen, je näher Napoleon Paris kommt und warum verändern sie sich so? Begründe schriftlich ins Heft. 18 Napoleon Nach einer ,,Herrschaft von hundert Tagen wurde er aber bei Waterloo in Belgien von den Engländern und Preussen endgültig geschlagen. Er ergab sich den Engländern, die ihn auf die Insel Sankt Helena im südlichen Atlantik verbannten, wo er 1821 starb. Seit 1840 ist der Invalidendom in Paris Napoleons Grabstätte. Warum Napoleon nochmals von der Insel Elba nach Frankreich zurückkam: Erkläre den Begriff «Exil» 19 Napoleon WIENER KONGRESS Die Herrscher von Russland, Österreich, Preussen und Grossbritannien veranstalteten nun in Wien einen Kongress mit fast allen europäischen Staaten (Österreich, England, Russland, Preussen und Frankreich). Hier sollte nach den vielen Kriegen eine dauerhafte Friedensordnung geschaffen wer- den. Revolutionen sollten für alle Zeiten verhindert werden. Als König in Frankreich setzten sie den Bruder Ludwigs XVI und zwar Ludwig XVII ein. Die von Frankreich in der Revolutionszeit und unter Napoleons Zeit eroberten Gebiete wurden wieder selbstständig oder fielen an Österreich und Preussen. Auftrag: Analysiere die Karikatur. Was wird mit dieser Karikatur dargestellt? Was will der Maler mit dieser Karikatur zeigen? Versuche die untenstehenden Texte der richtigen Nummer zuzuordnen und einen passenden Titel zu setzen! Kaiser der Franzosen Abzug aus Spanien korsischer Junge Glücksritter zu Paris Abschied von Frankreich Erster Konsul Rückreise von Moskau Militär Schüler General 20 Napoleon DIE SCHWEIZ UNTER NAPOLEON Bevor Napoleon ins Schweizer Gebiet einmarschierte, bestand die sogenannte Alte Eidgenossenschaft. Als Alte Eidgenossenschaft bezeichnet man die Schweizerische Eidgenossenschaft in der Form. Wie sie vom Zusammenschluss der Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden 1291 bis zum Einmarsch der Franzosen und dem Beginn der Helvetik 1798 bestand. Die Alte Eidgenossenschaft war ein lockeres Bundesgeflecht, dass stark von den machtinteressen der einzelnen Mitglieder geprägt war. Sie bestand aus den eigentlichen Mitgliedsstaaten (ab1513 dreizehn Orte) mit ihren jeweiligen Untertanengebieten sowie den zugewandten Orten und den gemeinen Herrschaften. Die Helvetik Auch die Schweiz war von Frankreich abhängig. Nach dem Einmarsch 1798 schufen die Franzosen aus der alten Eidgenossenschaft die «République Helvétique une et indivisible» (die einheitliche und unteilbare Helvetische Republik). Sie war ganz nach dem Vorbild des damaligen Frankreich organisiert. Danach wurde die Schweiz von einem Direktorium mit fünf Mitgliedern regiert. Die Kantone verloren ihre Selbständigkeit; die Kantosgrenzen wurden öfter verändert. Diese Lösung bewährte sich nicht. Es gab andauernd Regierungswechsel, Umstürze, Aufstände und Bürgerkriege. Die meisten Schweizer hingen an der Eigenständigkeit ihrer Kantone. Auftrag: Vergleiche die Karte mit derjenigen im Buch auf S. 186. 1. Welche Kantone wurden in der Helvetik neu gebildet? 2. Welche Kantone verschwanden? 21 Napoleon Die Mediation Ein Schreiben Napoleons an die Bewohner von Helvetien: «Bewohner Helvetiens! Ihr bietet seit zwei Jahren ein betrübliches Schauspiel dar. Im Laufe des 10. Jahres wünschte Eure Regierung, dass man die kleine Anzahl französischen Truppen zurückziehe, die in Helvetien war. Die französische Regierung ergriff diesen Anlass gerne, um Eure Unabhängigkeit zu ehren. Allein, bald nachher haben sich Eure Parteien mit neuer Wut in Bewegung gesetzt; das Schweizerblut ist von Schweizerhänden vergossen worden. Ihr habt Euch drei Jahre gezankt, ohne Euch zu verstehen. Wenn man Euch selbst überlässt, so werdet Ihr noch drei Jahre morden und Euch ebenso wenig verstehen. Eure Geschichte beweist auch, dass Eure inneren Kriege nie anders als durch die wirksame Dazwischenkunft Frankreichs enden konnten. Es ist wahr, ich hatte den Entschluss gefasst, mich nicht mehr in Eure Angelegenheiten zu mischen. Allein, ich kann, ich darf nicht unempfindlich bleiben beim Unglück, dessen Raub Ihr seid; ich komme auf meinen Entschluss zurück: Ich will der Vermittler Eures Streites sein, und meine Vermittlung wird wirksam sein. Jeder vernünftige Mann muss überzeugt sein, dass die Vermittlung, welche ich auf mich nehme, für Helvetien eine Wohltat der Vorsehung ist. Napoleon hatte genug von den ewigen Unruhen in der Schweiz und schuf die Mediationsverfassung. Sie wird so genannt, weil Napoleon als «médiateur» (Vermittler) in den Streit der Parteien eingriff. Die Eidgenossenschaft bestand nun aus 19 selbstständigen, gleichberechtigten Kantonen. Auch innerhalb eines Kantons sollten alle Bürger gleichberechtigt sein. Die Eidgenossenschaft war verpflichtet, Napoleon Truppen zur Verfügung zu stellen. Das Jahrzehnt von 1804 – 1813 war für die Eidgenossenschaft eine Friedenszeit. Die Industrie blühte auf, Heinrich Pestalozzi und andere Pädagogen verbesserten das Schulwesen. 22 Napoleon Die Schweiz unter Napoleon Wer besetzte 1798 grosse Teile der Schweiz? Warum? Was diente als Vorbild für die neue Staatsordnung? Warum gab es in dieser Zeit ständig Streit und Kriege zwischen den Kantonen? Bemale die Länder, welche von Frankreich abhängig waren mit rot und das Land Frankreich um 1803 mit orange 23 Die Welt bedarf meiner, nicht ich der Welt. Mein Name wird ebenso lange leben wie der Gottes. Ich bin nicht ein Mensch wie andere. Die Gesetze der Moral und Sitte gelten nicht für mich. Ich bin im Felde aufgewachsen, und ein Mann wie ich scheut sich wenig um das Leben 1 Mio Menschen.