Arbeitsblatt: Lesen und verstehen

Du hast 20 Minuten Zeit diesen Text zu lesen und dir Notizen zu machen. Dann musst du den Text abgeben und du bekommst das Frageblatt. Versuche möglichst genau zu antworten. Teenager-Schwangerschaften: Mit Babybauch in die Schule FOCUS-Redakteurin: Kathrin Schwarze-Reiter 2008 Es ist eine Katastrophe für fast alle jungen Mädchen: Der Schwangerschaftstest ist positiv! Sollen sie das Kind wirklich bekommen, wer bietet Beratung an? Können sie weiterhin zur Schule gehen und wird ihr Schulabschluss darunter leiden? Ob mit 13 oder 17 – meist ist ein frühes Babyglück nicht gewollt: „90 Prozent aller TeenagerSchwangerschaften sind ein Unfall, stellt Sigrid Weiser vom Bundesverband von Pro Familia klar. Die Mädchen waren entweder nicht ausreichend aufgeklärt, haben die Pille nicht zuverlässig eingenommen oder ohne zu verhüten mit ihrem Freund geschlafen. Hauptschülerinnen bekommen mehr Babys Jedes Jahr werden etwa 13 000 Mädchen unter 18 Jahren schwanger. „Hauptschülerinnen haben ein fünfmal höheres Risiko schwanger zu werden als Gymnasiastinnen, fand Weiser in einer Pro-Familia-Studie zu Teenager-Schwangerschaften heraus. Das habe aber nichts damit zu tun, dass Hauptschülerinnen häufiger Sex haben als ihre Altergenossinnen, die auf das Gymnasium gehen. „Entscheidend ist vielmehr, wie zuverlässig die jungen Mädchen verhüten, so Weiser. Viele wissen zwar, wie es geht, tun es aber nur unzureichend oder gar nicht. Zudem können Verhütungsmittel wie Pille und Kondom natürlich versagen. Schwanger auf dem Schulhof Über 6000 Mädchen tragen ihr Kind jedes Jahr aus – sie stecken mitten im Schulstress oder haben gerade eine Ausbildung begonnen. „Nur mit umfangreichen Hilfsangeboten und viel Organisationsgeschick können sie den Schulalltag bewältigen oder ihre Lehre beenden, glaubt Sylvia Kruse, die im Allgäu die Betreuungseinrichtung „Die Barke für minderjährige Mütter leitet. Der erste Schritt ist, seine Mitschüler und Lehrer zu informieren, bevor man die Wölbung unter dem T-Shirt sieht. Sonst brodelt schnell die Gerüchteküche. „An jeder Schule gibt es einen Vertrauenslehrer, einen netten Klassenleiter oder sogar Sozialarbeiter, mit denen man überlegen kann, wie schulische Probleme im Zusammenhang mit der Schwangerschaft möglichst unkompliziert gelöst werden können, rät Kruse. Da Schulpflicht besteht, kann eine schwangere Schülerin natürlich nicht von der Schule verwiesen werden – sie kann sie aber auch nicht einfach abbrechen. Nur sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und acht Wochen nach der Geburt beginnt die Mutterschutzfrist. In dieser Zeit muss die junge Mutter die Schulbank nicht drücken und sollte sich nur um ihr Kind kümmern. Wohin mit dem Kind im Unterricht? Viele schwangere Schülerinnen fürchten, zu viele Unterrichtsstunden zu verpassen „Idealfall wäre natürlich, wenn eine Schule eine geeignete Kinderbetreuung anbieten würde – doch das habe ich noch nie erlebt, bedauert Barke-Leiterin Kruse. Da man das Baby aber nur in Ausnahmefällen mit in die Klasse nehmen kann, muss die Betreuung perfekt organisiert werden: Für junge Mütter gibt es einige Mutter-Kind-Heime wie „Die Barke, in denen Erzieherinnen den ganzen Tag für die Kinder da sind und es immer ein offenes Ohr bei Schulproblemen gibt. Weiterhin können natürlich Oma und Opa, Kinderkrippen oder Tagesmütter das Baby für einige Stunden zu sich nehmen. Unter Umständen übernimmt das Jugendamt für Letzteres sogar die Kosten, doch gerade sehr junge Kinder benötigen eine umfangreichere Betreuung. Bessere Noten dank Nachwuchs Viele Schülerinnen fürchten Unterrichtsstoff zu verpassen und eine Klasse wiederholen zu müssen. Meist sind die Lehrer aber sehr nachsichtig, erlassen Prüfungen oder errechnen die Zeugnisnote aus Prüfungen vor der Entbindung. Auch Mitschülerinnen und –schüler können die Hausaufgaben mitbringen, damit die junge Mutter zu Hause lernen kann. Dennoch: Es ist kein Drama, wenn man ein Schuljahr wiederholen muss. Unter Umständen kann es sogar entlastend sein, sich für eine bestimmte Zeit von der Schule beurlauben zu lassen. Die Noten des Schulabschlusses sind dann oft besser und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt höher. Erste Zähne, Bauchweh, Blähungen – wenn das Baby krank wird, können sich junge Mütter vom Unterricht befreien lassen. Zu viele Fehlstunden können sich jedoch negativ auf die Zeugnisnoten auswirken und im schlimmsten Fall die Versetzung in die nächste Klasse gefährden. Daher ist es wichtig, zuverlässig ärztliche Atteste vorzulegen und mit dem Vertrauenslehrer über Lösungen nachzudenken. Wird die Mutter selbst krank, zahlt ihre Krankenkasse oder die ihrer Eltern für eine begrenzte Zeit eine Haushaltshilfe. Doch nicht immer verschlechtern sich die Noten der Schülerinnen: Sylvia Kruse beobachtete, dass mit der richtigen Betreuung genau das Gegenteil der Fall ist. In „Die Barke kommen vor allem minderjährige Mütter, die eine schwere Kindheit hinter sich haben. Sie lebten auf der Straße, schwänzten exzessiv die Schule oder hatten große familiäre Probleme. Mit dem Baby kam die Wende: „Es ist wie ein kleines Wunder. Auf einmal bemühen sich die Mädchen, in der Schule einen guten Abschluss zu machen, beobachtete Sylvia Kruse. „Die jungen Mütter haben durch das Kind plötzlich eine Perspektive im Leben. Frageblatt 1a. Wie viele Prozent alle Teenager-Schwangerschaften sind ungewollt? / 0,5P 1b. Was bedeutet das in Zahlen, wenn jedes Jahr 1300 Mädchen unter 18 Jahren schwanger werden? Wie viele davon sind also ungewollt schwanger? / 1,5P 2. Warum ist es für viele junge Mädchen eine Katastrophe wenn der Schwangerschaftstest positiv ist? / 2P 3. Warum werden die jungen Mädchen ungewollt schwanger? / 2P 4. Warum müssen auch schwangere Teenager in die Schule gehen? / 1P 5. Was ist „die Barke? / 1P 6. Welche zwei Punkte sind wichtig, wenn ein junges Mädchen schwanger ist und das Kind behalten möchte? / 2P 7. Warum ist es manchmal sinnvoll, dass junge Mütter ein Schuljahr wiederholen? / 2P 8. Frau Kruse sagt am Schluss, dass viele junge Mütter durch das Kind plötzlich eine Perspektive im Leben haben. Was meint sie damit? / 2P Selbstbeurteilung: schwer mittel einfach Punkte:/ 14 Punkte Note: Unterschrift der Eltern: Notenskala Not Punk 6 5,5 5 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 te 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Namen