Arbeitsblatt: Weltreligionen Werkstatt

Material-Details

Werkstatt zu den 5 Hauptreligionen der Welt
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
7. Schuljahr
80 Seiten

Statistik

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2631
108
10.01.2019

Autor/in

marco chiappini
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Weltreligionen Postenpass Thema Poste Titel Arbeitsfor Obl. Christentum Islam Judentum Buddhismu Hinduismus 1 Das Christentum 2 Gebet 3 Reformation 4 Lückentext 5 Unterschiede 6 Lernkarten 7 Domino 1 Der Islam 2 Kreuzworträtsel 3 Die 5 Säulen 4 Besuch in der Moschee 5 Muhammed 6 Lexikon 7 Essen und Trinken 1 Das Judentum 2 Sabbat 3 Passah Fest 4 Moses 5 Koscheres Essen 6 Hebräisch 7 Chanukka 8 Bar und Bat Mizwa 9 Abraham 10 Synagoge 11 Schüttelrätsel 1 Der Buddhismus 2 Der achte Pfad 3 Mönchstum im Buddhismus 4 Was ist Buddhismus? 5 Die Buddhistischen Zehn Gebote 1 Der Hinduismus 2 Rätsel 3 Karma und Reinkarnation 4 Götter der Hindus 5 Der Nabel der Welt 6 Gandhi Junkholz Wohlen 1 Bestätigu ng N. Gasser Weltreligionen Junkholz Wohlen 2 N. Gasser Weltreligionen Weltreligionen Überall glauben Menschen Überall auf der Welt gibt es Menschen, die sich intolerant gegenüber Andersgläubigen verhalten. Einige von ihnen glauben, dass ihre eigene Religion die einzig richtige ist! Dabei wissen die meisten von ihnen nicht einmal, wie Muslime beten, nach welchen Geboten Juden leben, oder wie Buddhisten den Weg zur Erlösung finden. So entstehen Vorurteile! Tu etwas dagegen und informier dich über die Weltreligionen! In dieser Werkstatt erfährst du, wie die verschiedenen Religionen entstanden sind und wie die Menschen heute mit ihrem Glauben leben. Außerdem verrate ich dir, wie und warum sich die Religionen im Laufe der Zeit verändert haben Du wirst sehen, wie sehr sich die Religionen voneinander unterscheiden aber auch, welche Gemeinsamkeiten sie haben. Und davon gibt es eine ganze Menge! Denn letztlich stellen sich alle Menschen auf der Welt die gleichen Fragen: Woher komme ich? Warum lebe ich? Welchen Sinn hat mein Leben? Wohin gehe ich, wenn ich sterbe? In ihrem Glauben finden sie eine Antwort darauf. Ganz egal, welcher Religion sie angehören. Posten 1 Junkholz Wohlen 3 N. Gasser Weltreligionen Weltreligionen Christentum Das Christentum hat heute auf der Welt ungefähr zwei Milliarden Anhänger. Sie nennen sich Christinnen oder Christen, weil sie an Jesus Christus glauben. Ursprung Jesus wurde vor ungefähr 2000 Jahren in Galiläa, einem Teil Palästinas geboren. Seine Familie war jüdischen Glaubens. Mit ungefähr 30 Jahren begann Jesus, als Prediger durchs Land zu ziehen. Damals gab es viele Wanderprediger: sie erinnerten die Menschen an die Gebote Gottes. Jesus dagegen sagte: Auch wenn die Menschen die Gebote nicht immer einhalten, liebt Gott sie wie seine Kinder. Er verkündete ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit. Jesus kümmerte sich vor allem um die Leute, die wenig angesehen waren: Arme, Kranke, auch um Gesetzesbrecher. Jesu Botschaft bedeutete für fromme Juden: Er hielt sich für den von den Propheten angekündigten Messias. Viele glaubten ihm, andere hielten ihn aber für einen gefährlichen Spinner. Er wurde als Aufrührer festgenommen und zum Tod am Kreuz verurteilt. Christen glauben, dass er drei Tage nach seinem Tod auferstanden ist und seine Freunde besucht hat. Heilige Schriften Alte Bibel von 1588 Die wichtigste Schrift des Christentums ist das Neue Testament der Bibel. Es enthält unter anderem die vier Evangelien, die alle das Leben Jesu beschreiben. Matthäus, Markus, Lukas und Johannes heißen die Autoren, die die Evangelien ungefähr zwischen 70 und 120 nach Christus geschrieben haben. Auch das Heilige Buch des Judentums gehört zu den Heiligen Schriften des Christentums. In der Bibel der Christen heißt es Altes Testament. Dreifaltigkeit (auch: Dreieinigkeit oder lateinisch Trinitas) Das Christentum ist eine monotheistische Religion, es kennt nur einen einzigen Gott. Die meisten Christen glauben, dass dieser einzige Gott in sich drei Wesensformen vereinigt: er ist gleichzeitig Gottvater und Gottes Sohn, der in Jesus Mensch geworden ist und der Heilige Geist, der als Geist Gottes in allen Lebewesen und Dingen ist. Religiöse Gebote Das wichtigste Gebot des Neuen Testaments ist: Liebe deinen Nächsten so, wie du dich selbst liebst. Jede/r soll sich selbst mögen und fröhlich sein. Und genau das sollen ChristInnen auch allen Menschen zugestehen und helfen, dass es anderen so gut geht wie ihnen selbst. Deshalb kämpfen viele Christen gegen Ungerechtigkeit, Hunger und Krieg. Wie für das Judentum und den Islam gelten auch für Christen die Zehn Gebote. Ewiges Leben Jesus hat den Menschen versprochen, dass nach dem Tod ein ewiges frohes Leben in der Nähe Gottes auf sie wartet. Junkholz Wohlen 4 N. Gasser Weltreligionen Das Christentum kennt auch die Vorstellung der Hölle als Strafe für diejenigen, die ihre Sünden nicht bereuen. Ewiges Leben Jesus hat den Menschen versprochen, dass nach dem Tod ein ewiges frohes Leben in der Nähe Gottes auf sie wartet. Das Christentum kennt auch die Vorstellung der Hölle als Strafe für diejenigen, die ihre Sünden nicht bereuen. Christin oder Christ sein Bei der Taufe Die meisten christlichen Eltern lassen ihre Kinder kurz nach der Geburt taufen. In vielen Gemeinden gießt der Priester dem Baby etwas Wasser über die Stirn. Damit ist das Kind in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. In den meisten christlichen Glaubensgemeinschaften gibt es Jahre später noch einmal ein Fest, bei dem das Kind zum ersten Mal selbst am Abendmahl teilnimmt. Bei den Protestanten ist das die Konfirmation, bei den Katholiken die Erstkommunion. Der protestantische und der katholische Religionsunterricht finden in Deutschland in der Schule statt. Die großen christlichen Religionsgemeinschaften haben dieses Vorrecht aus alter Tradition behalten. Gebet Gläubige ChristInnen wenden sich im Gebet täglich an Gott. Am Sonntag und an Feiertagen rufen Glocken die Gläubigen zum feierlichen Gottesdienst in die Kirche. Dort singen die Gläubigen Lieder, der Priester hält eine Predigt. Die Gläubigen gehen zum Abendmahl zum Andenken an das letzte Abendessen, das Jesus mit seinen zwölf engsten Vertrauten verbrachte. Dabei soll er ihnen angekündigt haben, dass er sterben werde, um sie von ihren Sünden zu befreien. Als er Brot austeilte, soll er gesagt haben: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, das heißt: ich opfere mich für euch. Frauen im Christentum Von Jesus wird berichtet, dass er Frauen als Gesprächspartnerinnen ernst nahm, das war zu seiner Zeit ungewöhnlich. Beim Aufbau der christlichen Kirchen wurden Frauen aber in den Hintergrund gedrängt. Heute sind Frauen in den meisten Richtungen des Christentums den Männern gleichgestellt. In der katholischen Kirche, der größten christlichen Glaubensgemeinschaft, dürfen Frauen aber immer noch nicht Priesterinnen werden. Wichtige Feste Ostern Das wichtigste christliche Fest ist Ostern. Es wird im Frühling gefeiert und dauert vier Tage. Am Freitag denken die Menschen an das Leiden und den Junkholz Wohlen 5 N. Gasser Weltreligionen Tod Jesu. Am Sonntag aber herrscht große Freude über seine Auferstehung von den Toten. Für Kinder gibt es an diesem Tag Süßigkeiten, buntgefärbte Ostereier und kleine Geschenke. Manche ChristInnen fasten in den 40 Tagen vor Ostern, sie essen zum Beispiel kein Fleisch und nichts Süßes, die freuen sich natürlich ganz besonders auf die Leckereien. Christi Himmelfahrt Vierzig Tage nach dem Ostersonntag, also nach seiner Auferstehung, ist Christus zum Himmel aufgefahren. Der Evangelist Lukas schreibt nach Berichten, von denen er hörte, Christus sei empor gehoben und von einer Wolke aufgenommen worden. Das bedeutet: Christus kehrt heim zu seinem himmlischen Vater. Himmelfahrt ist eines der ältesten christlichen Feste, es wird etwa seit dem 4. Jahrhundert gefeiert. Im Mittelalter zog man an diesem Feiertag das Kruzifix ins Dach der Kirche hoch, um die Himmelfahrt Christi zu veranschaulichen. Weihnachten Die Geburt Jesu wird an Weihnachten gefeiert. Voller Vorfreude ist schon die Adventszeit, die vier Wochen dauert: in vielen Familien gibt es einen Adventskranz mit vier Kerzen. An jedem Adventssonntag wird eine Kerze mehr angezündet. Jesus soll in einem Stall zur Welt gekommen sein. Wie die Menschen sich das vorstellen, kann man in den Kirchen und bei vielen Christen zuhause in der Weihnachtszeit sehen, wenn die Weihnachtskrippe aufgebaut wird. In vielen Familien wird auch ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt. Am Abend vor Weihnachten, dem Heiligen Abend, gibt es Geschenke. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Heute setzen sich die Glaubensgemeinschaften der Christen, die Kirchen, für Menschenrechte und Frieden auf der Welt ein. Sie suchen das Gespräch mit anderen Religionen und arbeiten für ein tolerantes Miteinander. In der Vergangenheit hatte besonders die katholische Kirche großen Einfluss auf die Politik von Staaten. Dabei hat sie ihre Macht oft missbraucht und gegen das Gebot der Nächstenliebe verstoßen. Papst Johannes Paul II hat für diese Fehler in der 2000jährigen Geschichte der Kirche am 12. März 2000 um Vergebung gebeten. Andersgläubige Die frühen Christen kurz nach Jesu Tod wollten allen Menschen von ihrer frohen Botschaft erzählen und sie vom neuen Glauben überzeugen. Später, als aus dem neuen Glauben eine mächtige Organisation, die katholische Kirche, entstanden war, wurden Nicht-Christen oft gezwungen, den christlichen Glauben anzunehmen. Im Jahre 1095 nach Christus rief Papst Urban zum ersten von sieben Kreuzzügen gegen die Muslime auf, die damals in Jerusalem herrschten. In Junkholz Wohlen 6 N. Gasser Weltreligionen diesen sogenannten Heiligen Kriegen, fanden Millionen Muslime, Juden und Christen denTod. Aber auch ChristInnen wurden grausam verfolgt, wenn sie die katholische Kirche kritisierten oder in Verdacht gerieten, den Teufel anzubeten. Die Kirche richtete eigene Gerichte ein, die über Hexen oder Ketzer urteilten. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden in Europa Hexen verbrannt. Glaubensrichtungen Heute gibt es Hunderte von christlichen Glaubensgemeinschaften, die drei größten sind: Die katholische Kirche Sie ist die älteste und größte christliche Kirche. Als Organisation ist sie aufgebaut wie ein Staat: Oberhaupt ist der Papst, der für die Katholiken der Stellvertreter von Jesus auf Erden ist. Dann kommen die Kardinäle und so weiter bis zu den Priestern, die sich um die Gläubigen in den Gemeinden kümmern. Katholische Priester dürfen nicht heiraten. Orthodoxe Kirchen 1054 nach Christus spaltete sich die Ostkirche von der katholischen Kirche ab. Sie hatte zum Beispiel eine andere Ansicht über die Dreifaltigkeit. Später entstanden daraus unter anderem die russisch-orthodoxe und die griechisch-orthodoxe Kirche. Ihre Oberhäupter heißen Patriarchen. Evangelische oder protestantische Kirche Diese Kirche wie auch andere reformierte Kirchen gehen zurück auf eine Kirchenspaltung, die der Mönch Martin Luther in den Jahren nach 1517 nach Christus verursachte. Ihn empörte besonders, dass die katholische Kirche damals Geld von den Gläubigen verlangte für die Befreiung von ihren Sünden. Die Gnade Gottes war für alle da, Jesus wollte sie nicht verkaufen. Außerdem kritisierte er, dass der Gottesdienst auf lateinisch abgehalten wurde, obwohl die wenigsten Gläubigen diese Sprache verstanden. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche: jede und jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden über die Botschaft von Jesus. Posten 2 Junkholz Wohlen 7 N. Gasser Weltreligionen Junkholz Wohlen 8 N. Gasser Weltreligionen Posten 3 Junkholz Wohlen 9 N. Gasser Weltreligionen Junkholz Wohlen 10 N. Gasser Weltreligionen Posten 4 Das Christentum Ich heiße Thomas und ich bin 11 Jahre alt. Ich lebe in Deutschland und ich bin. In meiner Religion, dem gibt es drei Familien: die , die (oder auch evangelischen Christen) und die . Sie haben sich vor langer Zeit voneinander geschieden, weil sie sich über bestimmte nicht einig werden konnten. Wir glauben an , den Schöpfer der Welt und an , Gottes Sohn. Jesus hat vor 2000 Jahren in Palästina gelebt und ist am gestorben. Unser heiliges Buch, die , ist eigentlich eine Sammlung von vielen Büchern, die aus zwei Teilen besteht: dem Testament und dem Testament. Als ich klein war, haben meine Eltern mich in der taufen lassen. So bin ich Teil der großen Christenfamilie geworden. Sonntags feiern wir in der Kirche , manchmal teilen wir dort Brot und Wein miteinander, um an das letzte zu erinnern, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Am 25. Dezember ist , da feiern wir die Jesu. Einen Tag vorher, am , gehen wir mit der ganzen Familie zu einem fröhlichen Gottesdienst und danach gibt es für alle. Das größte Fest für alle Christen ist das im Frühling. Wir feiern die Jesu und das ewige Leben. Ich mag das „, wir haben es in der Schule gelernt. Es ist das schönste der Christen, Jesus hat es uns gelehrt. Geschenke, Christentum, Orthodoxen, Glaubensfragen, Gott, Jesus Christus, Kreuz, Christ, Bibel, alten, neuen, Kirche, Abendmahl, Weihnachten, Protestanten, Geburt, Heiligabend, Osterfest, Gottesdienst, Auferstehung, Katholiken, „Vater unser Gebet Junkholz Wohlen 11 N. Gasser Weltreligionen Das Christentum Ich heiße Thomas und ich bin 11 Jahre alt. Ich lebe in Deutschland und ich bin Christ. In meiner Religion, dem Christentum gibt es drei Familien: die Katholiken, die Protestanten (oder auch evangelischen Christen) und die Orthodoxen. Sie haben sich vor langer Zeit voneinander geschieden, weil sie sich über bestimmte Glaubensfragen nicht einig werden konnten. Wir glauben an Gott, den Schöpfer der Welt und an Jesus Christus, Gottes Sohn. Jesus hat vor 2000 Jahren in Palästina gelebt und ist am Kreuz gestorben. Unser heiliges Buch, die Bibel, ist eigentlich eine Sammlung von vielen Büchern, die aus zwei Teilen besteht: dem alten Testament und dem neuen Testament. Als ich klein war, haben meine Eltern mich in der Kirche taufen lassen. So bin ich Teil der großen Christenfamilie geworden. Sonntags feiern wir in der Kirche Gottesdienst, manchmal teilen wir dort Brot und Wein miteinander, um an das letzte Abendmahl zu erinnern, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Am 25. Dezember ist Weihnachten, da feiern wir die Geburt Jesu. Einen Tag vorher, am Heiligabend, gehen wir mit der ganzen Familie zu einem fröhlichen Gottesdienst und danach gibt es Geschenke für alle. Das größte Fest für alle Christen ist das Osterfest im Frühling. Wir feiern die Auferstehung Jesu und das ewige Leben. Ich mag das „Vater unser, wir haben es in der Schule gelernt. Es ist das schönste Gebet der Christen, Jesus hat es uns gelehrt. Junkholz Wohlen 12 N. Gasser Weltreligionen Posten 5 Katholische und evangelische Kirche Gemeinsamkeiten: Glaubensbekenntnis Bibel Taufe Gottesdienst Vaterunser (ein Gebet) Lieder wichtige Feiertage (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) Unterschiede: Ordne die auf dem Arbeitsblatt angegebenen Unterschiede in die entsprechend richtige Spalte der Tabelle ein! Katholisch Junkholz Wohlen Evangelisch 13 N. Gasser Weltreligionen Weihwasser keine Marienfiguren kein Beichtstuhl Erstkommunion und Firmung Pfarrer sind immer Männer Beichte Zölibat kein Weihwasser Tabernakel beten im Knien beten sitzend oder stehend feiern Namenstage von Heiligen keine Heiligenverehrung Konfirmation kein Tabernakel machen Kreuzzeichen beim Betreten der Kirche Pfarrer dürfen heiraten und Kinder haben Frauen können auch Pfarrer werden Verehrung der Gottesmutter durch Marienfiguren Kirchen einfach und eher schlicht Junkholz Wohlen 14 N. Gasser Weltreligionen Posten 6 Schneide die Karten aus und klebe die passenden zusammen. Vor mehr als 400 Jahren von den Katholiken. Martin Luther gründete sie. 1. 2. 3. Sie wollten sich über ihn lustig machen und ihn demütigen: Krone Symbol des Königs Dornen tun weh und verletzen „Geht in die ganze Welt und bringt den Menschen die frohe Botschaft von meinem Tod und meiner Auferstehung. Alle Menschen sollen wissen, dass Gott ihnen das ewige Leben gibt. Altar; Ewiges Licht (zeigt an, dass Gott auch dort ist); der hohe Turm (damit man die Kirche von weit her sieht); Kirchenglocken (rufen zum Gottesdienst und zum Gebet) Junkholz Wohlen katholisch evangelisch orthodox Wer an Jesus Christus glaubt. Man nennt es Ökumene. Das Christentum gibt es seit etwa 2000 Jahren, Es wurde von Jesus Christus gegründet. Die Römer herrschten dort. Sie hatten Angst, dass Jesus die Menschen gegen sie aufhetzt. Die Menschen nannten ihn ja „Messias (Sohn Gottes). An Ostern feiern die Christen Jesus die Auferstehung. An Himmelfahrt feiern sie Jesus Aufstieg in den Himmel. Das bedeutet, dass Gott aus drei „Teilen besteht. 1. der Vater, der die Welt erschaffen hat; 2. Jesus der Sohn, der die Welt erlöst hat; 3. der Heilige Geist, der den Menschen beisteht 15 Das bedeutet, dass die Konfessionen zusammen etwas tun. Zum Beispiel einen Gottesdienst feiern. Markus, Matthäus, Lukas, Johannes. Sie haben das Neue Testament geschrieben. Jesus lag drei Tage im Grab. Dann ist er auferstanden und erschien einer Frau und seinen Jüngern. Die Nächstenliebe. jeden Menschen lieben wie sich selbst dem Nächsten auch Fehler verzeihen tolerant sein sich um Arme und Schwache kümmern N. Gasser Weltreligionen Wann trennten sich die Wer ist ein Christ? Nenne die drei Protestanten von den Konfessionen! Katholiken? Wer gründete sie? Wie nennt man alle Konfessionen zusammen? Was bedeutet das? Wie heißen die vier Evangelisten? Was haben sie gemacht? Seit wann gibt es das Was weißt du von Christentum und wer Jesus? Nenne drei hat es gegründet? Punkte! Wer hatte zur Zeit Jesus die Macht in Judäa? Vor was hatten diese Angst? Warum setzten die Henker Jesus eine Dornenkrone auf?. Wie lange lag Jesus im Was feiern die Christen Grab und was an Ostern und an Welchen Auftrag gab passierte dann? Himmelfahrt? Jesus seinen Jüngern? wichtigste christliche Was ist die Welche Teile gehören in Gebot? Was bedeutet Dreifaltigkeit? eine Kirche und welchen Welches ist das es? Junkholz Wohlen Zweck haben sie? 16 N. Gasser Weltreligionen Posten 7 Aufgabe: Setze das Domino richtig zusammen und füge die folgenden Begriffe dort ein, wo sie hingehören! J. Calvin und H. Zwingli (deswegen auch römisch-katholisch genannt) Lehre, Organisation oder Praxis (1054 von der Westkirche getrennt) das Evangelium Jesu Christi – religiöse Junkholz Wohlen 17 N. Gasser Weltreligionen Evangelische Christen, die ihren Namen von einem Ereignis der Reformationszeit (Speyrer Protestation) herleiten Von gr. „diaspora Zerstreuung: eine Gegend, in der eine Konfession die Minderheit bildet Kirche der Reformation, die auf M. Luther zurückgeht Von gr. „oikomenos die bewohnte Erde: die Beziehungen zwischen christl. Kirchen, kirchl. Institutionen u. Gruppierungen verschiedener Konfessionen. Von lat. „reformatio Erneuerung, Umgestaltung: Erne uerungsbewegung, v.a. gebraucht für die von M. Luther ausge-hende Erneuerung Junkholz Wohlen evangelisch Von gr. „evangelion Gute Nachricht: die evangel. Christen nennen sich so, weil sich ihr Glaube v.a. auf stützt Reformierte Kirche Kirche der Reformation, die auf zurückgeht. orthodox Von gr. orthos rich-tig und doxa Vereh-rung: Bez. für die Kirche im Osten es gibt verschiedene Richtungen Diaspora Lutherische Kirche Ökumene Von lat „confessio ‚Bekenntnis: Untergruppe im Christentum, die Reformation sich in Konfession von Von gr. „katholos allumfassend: seit der Protestanten Reformation Bezeich-nung für die mit dem Papst in Rom katholisch 18 N. Gasser Weltreligionen Posten 1 Weltreligionen Islam Der Koran, das Heilige Buch der Muslime Islam heißt: Hingabe an Gott Wer sich zum Islam bekennt, wird Muslima (Frauen) oder Muslim (Mann) genannt. Das Wort bedeutet: der/die sich Gott unterwirft. Heute leben auf der Erde über eine Milliarde Muslime. In Deutschland hat der Islam ungefähr drei Millionen Anhänger. Pilgerort Mekka Mohammed, der Prophet des Islam wurde um das Jahr 570 in Mekka auf der Arabischen Halbinsel geboren. In Mekka wurden zu dieser Zeit verschiedene Göttinnen und Götter verehrt, doch kannten viele Menschen auch den jüdischen und den christlichen Glauben. Mohammed war schon ungefähr vierzig Jahre alt, als ihm zum ersten Mal der Engel Gabriel erschien, der ihn beauftragte, den Menschen Gottes Botschaft zu verkünden. Allah ist derselbe Gott, den auch die Juden und Christen verehren. Muslime erkennen Adam und Eva, Abraham und Moses als ihre Ahnen und als Botschafter Gottes an, und auch Jesus ist im Islam ein Prophet, aber nicht der Sohn Gottes wie im Christentum. Heilige Schriften Wie Allah ihm aufgetragen hatte, predigte Mohammed das Wort Gottes. Mohammeds Anhänger schrieben auf, was Mohammed verkündete. Aus diesen Niederschriften entstand der Koran, die wichtigste heilige Schrift des Islam. Der Koran ist wie ein Gesetzbuch für das Alltagsleben und auch für die Gesellschaft. Es gibt Vorschriften zur Ernährung, zum richtigen Waschen und er legt fest, wie Menschen ihr Zusammenleben gestalten sollen, was Recht und Unrecht ist. Es ist manchmal schwierig zu verstehen, wie ein Text im Koran gemeint ist. Deshalb gibt es unterschiedliche Auslegungen des Textes. Religiöse Gebote Zu den Fünf Säulen des Islam gehören das tägliche Gebet, eine Abgabe an die Armen und eine Pilgerfahrt zur Kaaba nach Mekka. Muslime sollen nach Gerechtigkeit und wissenschaftlichem Fortschritt streben, sie sollen barmherzig sein und friedlich mit anderen zusammenleben. Ewiges Leben Muslime glauben an ein ewiges Leben nach dem Tod. Wer nach den Geboten Gottes gelebt hat, wird mit dem Paradies belohnt, das sich manche wie ein großes Fest vorstellen. Der Islam kennt aber auch die Vorstellung der Hölle für Menschen, die die Gebote Gottes missachtet haben. Doch Allah ist barmherzig und weiß, dass die Menschen Fehler machen, deshalb kann auf Verzeihung hoffen, wer seine Fehler bereut. Junkholz Wohlen 19 N. Gasser Weltreligionen Muslima oder Muslim sein Eltern geben ihren Glauben an die Kinder weiter. Muslim oder Muslima wird man mit dem Aussprechen des Glaubensbekenntnisses. In Koranschulen lernen Kinder, den Koran zu lesen. Oft lernen sie lange Kapitel auf arabisch auswendig. Auch Erwachsene können Muslime werden. Dazu sagen sie vor Zeugen: Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet. Gebet Gläubige Muslime beten fünfmal täglich, wo sie gerade sind: bei der Arbeit, zu Hause oder in der Moschee, einem Versammlungsraum ihrer Gemeinde. Jeder Muslim wendet sich im Gebet direkt an Allah. In islamischen Ländern erinnert der Muezzin (Gebetsrufer) vom Minarett, dem Turm der Moschee aus, an die Zeiten fürs Gebet. Besonders wichtig ist das Gebet am Freitag, dieser Tag ist der Höhepunkt der Woche wie für die Christen der Sonntag. Am Freitag hält der Imam, der Vorbeter, eine Predigt in der Moschee. Frauen im Islam In den meisten islamischen Ländern sind Frauen nicht gleichberechtigt. Aber es gibt große Unterschiede: Im Iran zum Beispiel müssen Frauen den Kopf mit Schleier oder Kopftuch bedecken, aber sie können studieren und einen Beruf ausüben. Unter der Talibanherrschaft in Afghanistan durften Frauen ohne männliche Begleitung nicht einmal das Haus verlassen. Der Koran rechtfertigt die Unterdrückung der Frauen nicht, dort steht zum Beispiel: Frauen haben gleiche Rechte und Pflichten wie Männer. Die Frau steht aber eine Stufe unter den Männern. So kommt es zu sehr verschiedenen Auffassungen über die Stellung der Frauen in der Gesellschaft. Kalender Die islamische Zeitrechnung beginnt am 16. Juli 622, dem Tag, an dem der Religionsstifter Mohammed von Mekka nach Medina floh. Dieser Kalender ist ein reiner Mondkalender. Im Vergleich zum Sonnenjahr ist das Mondjahr kürzer und die Mondphasen wechseln. Deshalb kann zum Beispiel der Ramadan auf verschiedene Jahreszeiten fallen. Aber für internationale Termine gilt auch in islamischen Ländern der gregorianische Kalender, also der, nach dem wir leben. Wichtige Feste Zuckerfest Das Zuckerfest oder Fest des Fastenbrechens. Das Ende des Fastenmonats Ramadan wird mit einem großen mehrtägigen Fest gefeiert., 2007 beginnt es am 13. Oktober. Schon vorher wird im Haus alles in Ordnung gebracht. Dann werden Leckereien für das Fest vorbereitet. Kinder, schwangere Frauen und Kranke müssen nicht fasten, aber auch sie freuen sich sehr auf das Zuckerfest. Junkholz Wohlen 20 N. Gasser Weltreligionen Opferfest Beim Opferfest wird ein Schaf oder ein Rind geschlachtet und das Fleisch wird unter den Nachbarn, den Armen und der Familie aufgeteilt. Dieses Fest erinnert daran, dass Gott Abraham befahl, seinen Sohn zu töten, um Abrahams Glauben zu prüfen. Aber Gott ließ nicht zu, dass Abraham seinen Sohn tötete und erlaubte ihm, stattdessen einen Widder zu opfern. Salaam aleikum Friede sei mit dir Ein Gruß arabischer Muslime ist Salaam aleikum, das heißt Friede sei mit dir. Die meisten der über eine Milliarde Muslime auf der Welt wollen ihren Glauben an Allah friedlich leben. Im Koran steht: Wer einen Menschen tötet, es sei, als hätte er alle Menschen umgebracht. Es gibt Muslime, die glauben, sie hätten von Gott den Auftrag, einen heiligen Krieg gegen die Ungläubigen zu führen. Sie lassen sich leiten vom Gedanken an Rache und vom Hass. Sie wollen diejenigen bestrafen, die sie für Armut, Ungerechtigkeit und Not verantwortlich machen. Andersgläubige Der Islam ist in seiner Geschichte tolerant umgegangen mit den Angehörigen anderer Religionen. Muslime sollen durch ihr Vorbild überzeugen, niemand soll gezwungen werden, sich zum Islam zu bekehren. In der Religion gibt es keinen Zwang, sagt der Koran (Sure 2, 256). In Andalusien in Spanien zum Beispiel lebten unter arabischen Herrschern Jahrhunderte lang Muslime, Christen und Juden friedlich zusammen. Glaubensrichtungen Es gibt viele verschiedene Meinungen unter den Muslimen, wie der Koran zu verstehen ist. Das begann schon ein Jahr nach dem Tod des Propheten Mohammed im Jahre 632 nach Christus. Es gab es Streit unter seinen Anhängern über die Nachfolge des Propheten. Die Schiiten meinten im Gegensatz zur Mehrheit der Muslime, dass Mohammeds Cousin und Schwiegersohn Ali der rechtmäßige Nachfolger Mohammeds sei. Die Sunniten dagegen wollten den Nachfolger Mohammeds nicht nach seiner Abstammung auswählen sondern nach seinen Fähigkeiten. Junkholz Wohlen 21 N. Gasser Weltreligionen Posten 2 Der Islam eine der Weltreligionen 1. Über 900 Millionen Menschen auf der Erde haben den islamischen Glauben. Man nennt diese Menschen auch Moslems oder Muslime. Islamische Länder liegen vor allem im Nahen Osten, aber auch in Nordafrika oder Europa, zum Beispiel die Türkei. 2. Die Moslems glauben an den gleichen Gott, wie die Christen. Sie nennen ihn Allah. Für Christen ist die Bibel das wichtigste Buch. In ihr stehen die Worte Gottes. Moslems nennen ihr heiliges Buch den Koran. 3. Im Koran wird viel über Mohammed geschrieben. Moslems glauben, dass Allah einen Engel zu Mohammed geschickt hat. Der Engel sagte ihm, wie er und seine Freunde leben sollen, damit es Allah gefällt. Mohammed erzählte es vielen anderen Menschen und seine Worte wurden im Koran aufgeschrieben. Der Koran ist wie ein Gesetzbuch für den Alltag der Menschen. 4. Die Kirche der Moslem nennt man Moschee. Sie hat ein rundes Dach und einen hohen Turm. Diesen Turm nennt man Minarett. Wenn die Moslems beten sollen, dann läuten keine Kirchenglocken. Ein Mann ruft die Menschen laut zum Gebet. Dabei steht er auf dem Minarett. 5. In der Moschee gibt es keine Bänke zum Sitzen. Es liegen Teppiche auf dem Boden. Dort knien oder sitzen die Moslems, wenn sie beten. Bevor ein Moslem in die Moschee geht, zieht er seine Schuhe aus und wäscht sich die Füße an einem Brunnen vor dem Eingang. 6. Besonders wichtig ist im Islam das Gebet am Freitag. Dieser Tag ist der Feiertag der Woche. Das ist so wie der Sonntag für die Christen. 7. In einer Moschee kann man keine Bilder oder Figuren sehen. Dafür gibt es an den Wänden aber viele bunte Muster, die man Mosaike nennt, und schön verzierte Schriftzeichen an den Wänden. 8. Für jeden Moslem gibt es fünf Pflichten, die er in seinem Leben erfüllen muss. Die erste Pflicht ist die Schahada, das Glaubensbekenntnis des Islam. „Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Bote. 9. Die zweite Säule des Islam nennt man Salat. Jeder Moslem sollte fünf Mal am Tag zu Allah beten. Dabei ist es egal, wo er gerade ist. Er legt einen kleinen Teppich auf den Boden und betet in Richtung der heiligen Stadt Mekka. Junkholz Wohlen 22 N. Gasser Weltreligionen 10. Die dritte Säule des Islam ist eine Steuer, die Zakat genannt wird. Jeder Moslem, der ein wenig Geld übrig hat, soll es den armen Menschen geben. Das nennt man auch ein Almosen. 11. Die vierte Säule des Islam ist der Saum, das Fasten. Einen Monat lang dürfen die Moslems zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nichts essen und trinken. Der Fastenmonat heißt Ramadan endet mit einem großen Fest, das man Bayram nennt. 12. Bayram ist ein fröhliches Fest, bei dem gefeiert wird, dass man das Fasten durchgehalten hat. Freunde und Verwandte kommen zu Besuch und es gibt besonders gutes Essen. Vorher geht man in die Moschee zum Beten. Die Kinder bekommen meistens Geschenke und Süßigkeiten. Deswegen nennt man das Fest auch Zuckerfest. 13. Die fünfte Säule des Islam ist die Hadsch, die Pilgerfahrt nach Mekka. Mekka ist eine Stadt in Saudi-Arabien. Dorthin sollen sie einmal im Leben reisen und sieben Mal um die Kaaba wandern. Die Kaaba ist ein 15 Meter hoher schwarzer Würfel. Auf der Pilgerfahrt tragen alle Moslems ein weißes Kleid. Junkholz Wohlen 23 N. Gasser Weltreligionen KREUZWORTRÄTSEL zum ISLAM 6 3 7 II III 1 2 IV 5 4 VI VII WAAGERECHT Wie heißt eines der größten Feste im Islam? II Wie nennt man den großen schlanken Turm, von dem aus der Muezzin ruft? III Jeder Moslem muss sich vor dem Gebet . IV Wohin sollten Muslime mindestens 1 Mal in ihrem leben pilgern? Welches Fleisch darf ein Muslime nicht essen? VI Wie nennen die Muslime ihren Gott? VII Die Christen haben die Bibel und der Islam hat den . SENKRECHT 1 2 3 4 5 6 Nenne eine andere Bezeichnung für Muslime Wer ist der Prophet des Islam? Wie heißt das muslimische Gebetshaus? Welche Form hat das Symbol des Islam? Was tun Moslems im Ramadan? Wie nennen die Muslime die Saule der Almosen? Junkholz Wohlen 24 N. Gasser Weltreligionen LÖSUNGEN: Waagerecht: 1. Zuckerfest 2. Minarett 3. waschen 4. Mekka 5. Schweinefleisch 6. Allah 7. Koran Senkrecht: 1. Moslems 2. Muhammad 3. Moschee 4. Halbmond 5. Fasten 6. Zakat 7. Bekenntnis Junkholz Wohlen 25 N. Gasser Weltreligionen Posten 3 Die Fünf Säulen Der Islam legt fünf grundsätzliche Pflichten fest, die alle Muslime einzuhalten haben und die das Gebäude oder die Säulen seines Glaubens ausmachen. Dabei handelt es sich um: 1. Den Glauben an die Einheit Allahs und das Ablegen des Bekenntnisses zu diesem Glauben mit den folgenden Worten: Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist. 2. Die fünf täglichen Gebete vor Sonnenaufgang, zur Mittagszeit, am Nachmittag, nach Sonnenuntergang und in der Nacht. Diese fünf täglichen Gebete helfen dem Muslim, sich im Alltagsleben ständig der Gegenwart Allahs bewusst zu sein. Diese Gebete sind eine ständige Erinnerung des Betenden an die Allgegenwärtigkeit und Allmacht Allahs und sie helfen dem Betenden dabei, nicht vom rechten Pfad abzuweichen. 3. Die Wohltätigkeit gegenüber den Mitmenschen. Der Islam legt großen Wert auf Großzügigkeit und Mildtätigkeit als Mittel zur Läuterung der eigenen Seele und zur Annäherung an Allah. Dem Muslim ist auferlegt, freiwillige Gaben zu verteilen, wenn immer es ihm möglich ist; doch ist es davon abgesehen seine Pflicht, einmal jährlich eine Almosen-Steuer von etwa 2.5 Prozent seines Kapitalvermögens zu geben, die an Arme und Bedürftige etc. geht. Die Zakat (Almosen-Steuer) versetzt auf diese Weise die Muslim-Gemeinde in die Lage, sich all ihrer Mitglieder anzunehmen und zu gewährleisten, dass niemand des grundsätzlichen Rechts auf ein menschenwürdiges Dasein beraubt wird. 4. Das Fasten während des Ramadan, dem neunten Monat im islamischen Kalender. Dieses Fasten ist allen Muslimen vorgeschrieben, die gesund sind und das Reifestadium erreicht haben, sofern sie nicht von der Einhaltung des Fastens durch verschiedene Umstände wie eine Reise, hohes Alter, Krankheit, geistige Unzurechnungsfähigkeit oder bei Frauen durch Menstruation, Schwangerschaft oder Stillen abgehalten werden. Das Fasten im Ramadan beginnt vor Anbruch der Morgendämmerung und dauert bis nach Sonnenuntergang. Während dieser Zeit enthält sich der Muslim des Essens, Trinkens von Wasser oder anderen Getränken, des Geschlechtsverkehrs mit seinem Ehepartner und des Rauchens. Das Fasten lehrt den Muslim Selbstdisziplin und Beherrschung und läutert gleichzeitig Seele und Körper, und es stärkt das Gottesbewusstsein. 5. Die Pilgerfahrt nach Mekka: Diese Pilgerfahrt ist allen Muslimen zumindest einmal im Leben zur Pflicht gemacht, sofern sie gesund sind und die finanziellen Mittel dafür aufbringen können. Die jährliche Wallfahrt nach Mekka ist eines der größten Ereignisse in der islamischen Welt, weil sie Muslime aller Rassen und Länder der Erde zusammenführt. Dieses große Erlebnis im Leben eines Muslims hilft ihm gleichfalls, Allah näher zu kommen. Junkholz Wohlen 26 N. Gasser Weltreligionen Die fünf Grundpfeiler des Islam sind 1.Glaubensbekenntnis (Shahâda): Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer DEM Gott. Muhammad ist der Gesandte Gottes. (Schiiten fügen oft hinzu: Alî ist der Freund Gottes) 2.Gebet (Salat): fünfmal täglich: 1.bei Sonnenaufgang 2.zur Mittagszeit 3.am späten Nachmittag 4.bei Sonnenuntergang 5.nach Sonnenuntergang 3.Abgabe (Armen-Steuer) (Zakat) 4.Fasten (Saum) im Monat Ramadan 5.Pilgerreise (Haddsch) zur Kaba in Mekka Junkholz Wohlen 27 N. Gasser Weltreligionen Posten4 Junkholz Wohlen 28 N. Gasser Weltreligionen Junkholz Wohlen 29 N. Gasser Weltreligionen Junkholz Wohlen 30 N. Gasser Weltreligionen Posten 5 Junkholz Wohlen 31 N. Gasser Weltreligionen Junkholz Wohlen 32 N. Gasser Weltreligionen Posten 6 Kleines Lexikon zum Islam Allah Ist kein Eigenname, sondern bedeutet einfach Gott. Freitagsgebet Der islamische Feiertag ist der Freitag. Jeder Moslem soll am Freitag ein Gebet in der Moschee verrichten. Iman oder Imam Der Vorbeter in der Moschee ist der Gebetsleiter und der Prediger. Kaaba Das Heiligtum des Islam in Mekka ist ein würfelartiges Gebäude, das mit einem schwarzen Tuch bedeckt ist. In der östlichen Ecke des sonst leeren Gebäudes befindet sich der „schwarze Stein, ein Meteorit. Abraham soll ihn vom Erzengel Gabriel bekommen haben. Kalligraphie Im Islam ist es verboten, Gott in einem Bild darzustellen. Eine Form, Gott zu loben ist die Kalligraphie, die schöne Schrift. Sie ist im Islam eine wichtige und hohe Kunst. Koran Das Heilige Buch des Islam wurde dem Propheten durch den Erzengel Gabriel mitgeteilt. Es enthält wörtlich die Worte Allahs. Medina Die Auswanderung Mohammeds nach Medina ist der Beginn der muslimischen Zeitrechnung. In Medina befindet sich das Grab des Propheten. Mekka Junkholz Wohlen 33 N. Gasser Weltreligionen Der Geburtsort Mohammeds wird als heilige Stadt bezeichnet. Hier steht das Heiligtum des Islam, die Kaaba. Sie ist das Hauptziel der Pilgerfahrt. Minarett Die verzierten, schlanken Türme gehören zum Gotteshaus. Auf dem Rundgang dieser Gebetstürme ruft der Gebetsausrufer (Muezzin) zum Gebet auf. Moschee Das Gotteshaus der Muslime ist der beste Ort, seine Gebete zu verrichten. Eine Nische zeigt die Gebetsausrichtung nach Osten an. Das Gotteshaus ist mit Teppichen ausgelegt und darf nur ohne Schuhe betreten werden. Muezzin Der Gebetausrufer lädt fünfmal am Tag zum Gebet ein. Seine Stimme ertönt heute oft durch Lautsprecher und Bandaufnahmen. Ramadan Während des muslimischen Fastenmonats soll jeder Erwachsene und gesunde Moslem tagsüber auf Essen und Trinken verzichten. Suren Die Kapitel des Koran werden so bezeichnet. Die 114 Kapitel zusammen haben ungefähr den Umfang des Neuen Testaments. ISLAM Junkholz Wohlen 34 N. Gasser Weltreligionen H S W F T P I H J F A B C A S H K T A G F W C I N Ä L N M S H E O Z T U J A L U G B I L K R A O S U Z A E M S E C I A L U I N S B I S K R N T C M P H I W A L H E K J U O R R A D M L H I E I H I X I O L T E A N O F R E T W D A Y N M H K M A In diesem Buchstabensalat sind 20 Begriffe des Islam versteckt! ÄÄ) ISLAM O A M D Junkholz Wohlen 35 N. Gasser Weltreligionen K A A E P C A S H S A Ä I R M I E M L R O M C H E E S U E I D A N F E E F S T K K P R N R L C A A A Z I In diesem Buchstabensalat sind 20 Begriffe des Islam versteckt! Junkholz Wohlen 36 N. Gasser Weltreligionen Posten 7 Hier der „Brief von Aysche: Unsere Religion ermahnt uns, beim Essen und Trinken nicht zu übertreiben. Immer wenn mein Bruder früher den Teller nicht leer aß, sagte meine Mutter: „ Iss den Teller leer oder lasse so viel übrig, dass davon noch jemand satt werden kann. Einfach gedankenlos Essen wegzuwerfen ist nicht richtig. Wir sollen an die vielen Menschen denken, die nicht genug zu Essen haben. Ihr wisst ja auch sicher, dass wir Muslime nicht alles essen dürfen, was ihr esst. Meine Freundinnen wissen zum Beispiel auch alle, dass wir kein Schweinefleisch essen dürfen. Sarah hat mich einmal gefragt, warum das so ist. Ich habe dann meinen Lehrer in der Koranschule gefragt und anschließend konnte ich es ihr erklären. „ Wir Muslime sollen uns von unreinen Tieren fern halten. Schweine sind für uns Muslime – wie übrigens auch für Juden – unrein. Im Koran steht, dass der Verzehr von Schweinefleisch verboten ist. Es gibt viele Erkrankungen, die von Schweinefleisch herrühren. Außerdem ist der Genuss von Blut verboten, wir dürfen also keine Tiere essen, die ganz normal geschlachtet wurden. Wir müssen auch bei Fischen aufpassen, welche wir essen. Fische, die keine Schuppen haben sind auch verboten. Der Islam verbietet auch, Alkohol zu trinken. Im Koran steht: Alkohol kann großen Schaden, aber auch Nutzen haben. Der Schaden ist jedoch größer als der Nutzen. Deshalb ist Alkohol verboten. Eine Medizin, die Alkohol enthält, dürfen wir aber einnehmen, denn sie hilft ja dabei, gesund zu werden. Nahrung die wir essen dürfen bezeichnen wir als Halal, verbotene Nahrung nennen wir Haram. Junkholz Wohlen 37 N. Gasser Weltreligionen Informationsblatt: Essen und Trinken bei den Muslimen Die islamischen Speisevorschriften sind im Koran und in der Sunna* geregelt. Die Muslime kennen erlaubte Nahrung (Halal) und verbotene Nahrung (Haram). Dazwischen gibt es Makruh(„verpönt/unerwünscht). Diese Dinge sind nicht ausdrücklich verboten, gehen aber in Richtung haram. Deshalb meiden Muslime diesen Bereich vorsichtshalber. (z.B. rauchen, trinken im stehen).Im Koran heißt es in Sure5, Vers 3: Verboten ist euch das von selbst Verendete, sowie Blut und Schweinefleisch und das, worüber ein anderer Name angerufen ward als Allahs; das Erdrosselte; das zu Tode Geschlagene; das zu Tode gestürzte oder Gestoßene und das, was reißende Tieren angefressen haben, außerdem, was ihr geschlachtet habt; und das, was auf einem Altar (als Götzenopfer) geschlachtet worden ist. () Verboten sind daher: Alkohol, Blut oder Aas, der Genuss von Tieren, die selbst Fleischfresser sind (z.B. Schweine, Hunde, Katzen), der Genuss von Tieren, die geschlachtet wurden ohne auszubluten, der Genuss von Fischen ohne Schuppen (Aal oder Spiegelkarpfen) und das Essen von Opfertieren für Götzen. Die einzige Schlachtmethode, die erlaubt ist, ist das Schächten. Sie ist die einzige Methode, durch die reine Tiere koscher/rein bleiben und gegessen werden dürfen. Beim Schächten will man dem Tier den geringsten Schmerz zufügen und möglichst viel Blut entfernen. Dabei wird, ohne Betäubung, ein rascher Schnitt durch die Kehle des Tieres gemacht. Das Messer muss dabei tadellos geschärft sein. So kann das Blut schnell ablaufen und das Fleisch wird nicht unrein. Warum gibt es diese Ver- und Gebote eigentlich? Hinter den Speisevorschriften steht der Gedanke, das Leben und den Körper des Menschen zu schützen und zu erhalten. Die Muslime sind verpflichtet zumindest eine kleine Menge an Nahrung aufzunehmen, so dass sie ihre Gebete, das Fasten und andere religiöse Gebote ausführen können. Das Essen im Übermaß ist jedoch verpönt, sogar verboten (haram). Isst man zu viel, wird das als Verschwendung gottgegebener Gaben, nämlich des Essens und des Körpers, angesehen. So heißt es in der Sure Al-Araf7, 31: Kinder Adams, habt eine gepflegte Erscheinung an jeder Gebetsstätte und esst und trinkt, doch überschreitet das Maß nicht; wahrlich, er liebt nicht diejenigen, die nicht Maß halten. Grundsätzlich sind jedoch alle Speisen erlaubt, die nicht ausdrücklich verboten sind. Junkholz Wohlen 38 N. Gasser Weltreligionen Posten 1 Weltreligionen Judentum Das Judentum ist die älteste der drei Religionen, die alle an denselben einzigen Gott glauben. Es ist ungefähr 4000 Jahre alt. Das Christentum gibt es seit 2000 Jahren, den Islam seit fast 1400 Jahren. Zum Judentum bekennen sich heute ungefähr 14 Millionen Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt. Die meisten leben als Minderheiten in den Ländern, wo sie wohnen und deren Staatsangehörigkeit sie haben. Nur in Israel ist die Mehrheit der Staatsbürger jüdischen Glaubens. Ursprung Nach dem Glauben der Juden schloss Gott einen Bund, also einen Vertrag mit Abraham. Abraham lebte in Mesopotamien, dem heutigen Irak. Gott versprach Abraham, seine Nachkommen zu einem großen Volk zu machen und ihnen ein Land zu geben. In der Bibel wird dieses Land oft das Gelobte Land genannt. Dafür verlangte er von Abraham, aufzuhören, an die vielen Götter seines Volkes zu glauben und nur noch ihn als einzigen Gott anzuerkennen. Heilige Schriften Die wichtigste Heilige Schrift des Judentums ist die Thora. Sie erzählt von der Erschaffung der Welt, Noah und der Sintflut, Abraham und Moses. Es wird von den Wanderungen und Kriegen des Auserwählten Volkes, der Nachkommen Abrahams erzählt. Die Thora ist Teil der Hebräischen Bibel, die die Christen Altes Testament nennen. Die ältesten Teile der Thora sind ungefähr 3000 Jahre alt.Viele Autoren arbeiteten über Jahrhunderte hinweg daran, die mündlich überlieferten Geschichten aufzuschreiben. Eine andere wichtige Schrift ist der Talmud, der mit Erklärungen und Geschichten hilft, die Bibel zu verstehen. Religiöse Gebote Gläubige Jüdinnen und Juden bemühen sich, die Gebote der Thora zu befolgen. Zu den Geboten gehört das tägliche Gebet, das Studium der Thora, Speisevorschriften und viele Gebote, die das Zusammenleben regeln. Am Sabbat dürfen orthodoxe Juden kein Feuer anzünden, das heißt heute auch: keine elektrischen Geräte einschalten. Deshalb wird das Essen am Freitag vorbereitet und warmgehalten. Der Sabbat gehört ganz der Ruhe und dem Gebet, es sei denn, jemand befindet sich in Lebensgefahr. Speisen, Kleidung und andere Produkte müssen koscher, das heißt rein sein nach den Vorschriften der Thora. Fleisch und Milchprodukte dürfen zum Beispiel nicht zusammen gekocht werden. Warten auf den Messias Juden erwarten den Messias, den Erlöser, der ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit bringen wird. Den Messias haben Propheten in der Hebräischen Bibel angekündigt. Die Christen, die an denselben Gott glauben wie die Juden, meinen, dass Jesus Christus dieser Messias ist. Junkholz Wohlen 39 N. Gasser Weltreligionen Jüdin oder Jude sein Jüdin oder Jude ist jedes Kind, das eine jüdische Mutter hat, egal, ob die Mutter gläubig ist oder nicht. Manche Glaubensrichtungen erkennen als Juden auch an, wer einen jüdischen Vater und eine andersgläubige Mutter hat. Am achten Tag nach der Geburt bekommen die Kinder ihren Namen. Jungen werden beschnitten, das heißt, die Vorhaut ihres Penis wird entfernt, was ein bisschen wehtut, aber schnell verheilt. Wie im Islam ist dies das äußere Zeichen für den Bund mit Gott. Ob das Kind später gläubig wird und nach den Geboten lebt, spielt keine Rolle: nach dem Verständnis des Judentums ist es allein durch seine Abstammung sein Leben lang Jude oder Jüdin. So kann man verstehen, warum Juden von einem jüdischen Volk sprechen, das von Gott auserwählt wurde und ihm gegenüber besondere Pflichten hat. Jungen werden mit 13 Jahren Bar Mizwa, Sohn der Pflicht, das wird mit einem Fest gefeiert. Mädchen werden mit 12 Jahren Bat Mizwa, Tochter der Pflicht. Ein Fest gibt es für die Mädchen nur in manchen Gemeinden. Bar Mizwa und Bat Mizwa sind religionsmündig, das heißt, sie werden als erwachsene Mitglieder der Gemeinde angesehen. Zur jüdischen Religion kann sich auch jemand bekennen, der keine jüdischen Eltern hat. Er oder sie muss an den Gott Abrahams glauben und die Gebote der Thora beachten. Gebet Für einen frommen Juden beginnt der Tag mit dem Morgengebet. Um sich ganz auf das Gebet zu konzentrieren, legt er einen Gebetsschal um und schlingt sich schmale Riemen um Kopf und Arm. Wichtig ist auch ein kleines Käppchen, die Kippa. Den Kopf zu bedecken ist ein Zeichen des Respektes vor Gott. Genau umgekehrt sehen es die Christen: wer sich im Gebet an Gott wendet, soll die Kopfbedeckung abnehmen. Zum feierlichen Gebet versammmelt sich die jüdische Gemeinde in der Synagoge. Mindestens zehn erwachsene Männer müssen da sein, damit ein Gottesdienst stattfinden kann. Ein Vorbeter liest auf hebräisch aus der Thora vor. Jede jüdische Gemeinde besitzt eine handgeschriebene Thorarolle, die sehr sorgfältig behandelt wird. Frauen im Judentum In der Thora steht, dass Frauen sich den Männern unterordnen sollen. Moderne jüdische Glaubensgemeinschaften meinen aber, dass die Gebote angepasst werden müssen an die Entwicklung der modernen Gesellschaft. Frauen sollen gleichberechtigt mit Männern sein, auch im religiösen Leben. Sie dürfen also aus der Thora lesen, gemeinsam mit den Männern beten und es gibt seit einigen Jahrzehnten, vor allem in den USA, auch Rabbinerinnen. Rabbiner sind die Lehrer und Prediger der Gemeinden, sie schlichten auch Streitfälle. Streng orthodoxe jüdische Männer dagegen danken Gott im Morgengebet dafür, dass sie nicht als Frauen zur Welt gekommen sind. Ihre Frauen sollen sich um die Einhaltung der Gebote im Haus und um die Erziehung der Kinder kümmern. In der Synagoge beten sie getrennt von den Junkholz Wohlen 40 N. Gasser Weltreligionen Männern und sie dürfen nicht aus der Thora vorlesen. Eine verheiratete Frau verbirgt ihr Haar in der Öffentlichkeit unter einer Perücke oder einem Kopftuch. Wichtige Feste Jom Kippur Im Herbst feiern die Juden das Versöhnungsfest, den höchsten jüdischen Feiertag. An diesem Tag vergibt Gott den Gläubigen ihre Sünden Gott gegenüber. Die Erwachsenen fasten an diesem Tag und gehen zum Gebet in die Synagoge. Chanukka Ende November Anfang Dezember beginnt Chanukka, das Lichterfest. Die Juden erinnern damit an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels, Chanukka bedeutet übersetzt auch Weihung. Das Fest dauert acht Tage. Jeden Abend werden von links nach rechts die Kerzen eines neunarmigen Leuchters angezündet. Die Kinder bekommen Geschenke und Süßigkeiten. Purim Dieses Fest erinnert daran, wie Esther die persischen Juden vor den Vernichtungsplänen ihres mächtigen Feindes Haman rettete. Esther berichtete dem König von Hamans Plänen und erhielt seine Hilfe. Purim ist ein fröhliches Fest, an dem sich die Kinder verkleiden. Wenn in der Synagoge bei der Lesung aus der Thora der Name Hamans erwähnt wird, dürfen sie sogar mit Rasseln Krach schlagen. Schalom heißt Frieden. Schalom, das heißt Frieden, ist ein jüdischer Gruß. Ein friedliches Leben wurde den Juden aber oft schwer gemacht. Immer wieder wurden die Juden aus Palästina vertrieben, dem Land, das Gott ihnen nach ihrem Glauben versprochen hatte. Im Jahre 70 nach Christus zerstörten die Römer Jerusalem, die Hauptstadt des damaligen Königreichs Judäa. So kam es, dass die Juden sich im Lauf der Jahrhunderte über die ganze Welt zerstreuten. Andersgläubige Juden versuchen nicht, andere zu ihrem Glauben zu bekehren. Sie lebten Jahrhunderte lang als friedliche Minderheit überall auf der Welt. Manche nahmen einen anderen Glauben an, um sich ganz an ihre neue Heimat anzupassen, aber sehr viele hielten am jüdischen Glauben fest. Antisemitismus Der Begriff Antisemitismus bezeichnet die ablehnende Haltung gegenüber Juden. Seit ungefähr 300 nach Christus wurden Juden vor allem in Ländern, in denen mehrheitlich Christen lebten, oft als unerwünschte Fremde und nicht als gleichberechtigte Bürger behandelt. In vielen Städten mussten sie in Ghettos leben, Angriffe auf ihr Leben oder ihren Besitz blieben häufig straflos. Junkholz Wohlen 41 N. Gasser Weltreligionen Dass Vorurteile, Misstrauen und Hass nie aufgehört hatten, zeigte sich, als die deutschen Nationalsozialisten die Vernichtung der europäischen Juden, den Holocaust oder hebräisch Shoa, planten und durchführten. Palästina Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wollten nur wenige Juden, die den Holocaust überlebt hatten, wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Wie sollten sie vergessen, dass viele nichtjüdische Nachbarn weggeschaut hatten bei dem Unrecht, das ihnen geschehen war. Viele gingen nach Palästina, dem Land, das Gott ihnen nach ihrem Glauben versprochen hatte. Schon seit dem 19. Jahrhundert waren Juden dorthin ausgewandert. Palästina stand seit 1916 unter britischer Verwaltung. Die Briten versprachen den Juden einen eigenen Staat, Israel. Aber auch den dort schon lange lebenden Palästinensern, Arabern muslimischen Glaubens, hatten sie das Land versprochen. Der Staat Israel wurde 1948 gegründet. Israel ist ein weltlicher Staat, Gerichte und Gesetzgebung sind unabhängig von der Religion. Aber weil die meisten BürgerInnen Israels Juden sind, gibt es Politiker, die das politische Leben nach den Geboten der Thora regeln wollen. Viele Palästinenser wurden bei der Gründung Israels von dem Land, auf dem sie lange gelebt hatten, vertrieben. Hier liegt eine Ursache für die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern, dessen Ende alle friedliebenden Menschen auf beiden Seiten herbeisehen. 1 2 3 E O R N Junkholz Wohlen I U M E B S O C K U O N 42 S I C G H E E R N I N G E A N. Gasser S N T I Weltreligionen 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 H A H N W F N I B R Z S M J S R O D A Q N M U S Z A E A L A R Ö H T E C H E Z C L W M S K O O C E E F D I J H E S V O O K E J C H L A E K E Z A E E R Ä N I H N I N T E V I E U S U G N L O P D W C N I A I L P B E H G O A S H U A O H E I H E N U D E S K I O M R A I K Ü F I J W E N P D N S D R S D A W U S N Suche die Lösungen für folgende Fragen bzw. Aussagen im Raster. 1. Name für Gott im Alten Testament (Bedeutung: Ich bin für euch da) 2. Er führte das Volk Israel aus Ägypten. 3. Deshalb feiern alle Juden noch heute dieses Fest. 4. Besonderes Festmahl am ersten Abend dieses Festes. (übersetzt: Ordnung) 5. Fest zur Erinnerung an die Gabe der Zehn Gebote (auch Erntefest) 6. Der siebte Tag der Woche, im Judentum der Ruhetag. 7. Jüdisches Versammlungshaus, Ort der Gottesdienste. 8. Die fünf Bücher Mose (übersetzt: Lehre, Weisung). 9. Sprache in der diese Bücher geschrieben sind. 10. Versöhnungsfest 11. Jüdisches Neujahrsfest 12. Bei diesem Fest leben alle für einige Tage in Laubhütten 13. achttägiges Tempelweihefest, Lichterfest 14. Freudenfest zur Erinnerung an die Errettung der Juden zur Zeit der Perser durch Esther. 15.Kopfbedeckung, die beim Gebet von männlichen Juden getragen wird. 16. schwarze Gebetsriemen der gläubigen Juden. 17. Speisevorschrift: Das Essen muss . sein. 18. Hauptstadt Israels und religiöses Zentrum des Judentums 19. Symbol für die Zugehörigkeit zum Judentum, beim männlichen Juden am achten Lebenstag 20. Zeremonie, mit der Jungen als vollwertige Mitglieder der Gemeinde aufgenommen werden. (Sohn der Pflicht) 1 2 3 4 5 O H Junkholz Wohlen U I C A K O 43 S C H E N N. Gasser S N G Weltreligionen 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 A H N B B R I W A E S S K T J H N K A O W K H E B R Ä I G Suche die Lösungen für folgende Fragen bzw. Aussagen im Raster. 1. Name für Gott im Alten Testament (Bedeutung: Ich bin für euch da) JAHWE (E 11) 2. Er führte das Volk Israel aus Ägypten. MOSES (J 16) 3. Deshalb feiern alle Juden noch heute dieses Fest. PESSACH (C 2) 4. Besonderes Festmahl am ersten Abend dieses Festes. (übersetzt: Ordnung) SEDER (M 18) 5. Fest zur Erinnerung an die Gabe der Zehn Gebote (auch Erntefest) SCHAWUOT (F2) 6. Der siebte Tag der Woche, im Judentum der Ruhetag. SABBAT (B 16) 7. Jüdisches Versammlungshaus, Ort der Gottesdienste. SYNAGOGE P 1) 8. Die fünf Bücher Mose (übersetzt: Lehre, Weisung). TORA M 4) 9. Sprache in der diese Bücher geschrieben sind. HEBRÄISCH (D 14) 10. Versöhnungsfest JOM KIPPUR (Q 10) 11. Jüdisches Neujahrsfest ROSH HASHANA A 2) 12. Bei diesem Fest leben alle für einige Tage in Laubhütten SUKKOT (E 7) 13. achttägiges Tempelweihefest, Lichterfest CHANUKKA M 6) 14. Freudenfest zur Erinnerung an die Errettung der Juden zur Zeit der Perser durch Esther. PURIM C 2) 15.Kopfbedeckung, die beim Gebet von männlichen Juden getragen wird. KIPPA (I 13) 16. schwarze Gebetsriemen der gläubigen Juden. TEFFELIN F 9) 17. Speisevorschrift: Das Essen muss . sein. KOSCHER (G 1) 18. Hauptstadt Israels und religiöses Zentrum des Judentums JERUSALEM (A 18) 19. Symbol für die Zugehörigkeit zum Judentum, beim männlichen Juden am achten Lebenstag BESCHNEIDUNG (A 21) 20. Zeremonie, mit der Jungen als vollwertige Mitglieder der Gemeinde aufgenommen werden. (Sohn der Pflicht) BAR MIZWA (? 9) Junkholz Wohlen 44 N. Gasser O K P U Weltreligionen Posten 2 Sabbat Die Juden glauben, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschuf und sich am siebten Tag ausruhte. Das vierte Gebot lautet: „Gedenke des Sabbats (oder Schabbat auf Hebräisch) und halte ihn heilig. An ihm darfst du keine Arbeit tun. Der Sabbat beginnt am Freitag bei Sonnenuntergang und endet Samstag bei Sonnenuntergang. Vorher wird geputzt und das Essen vorbereitet. Am Sabbat wird nicht gearbeitet. Einige Juden machen am Sabbat auch kleine Dinge nicht, z. B. einen Lichtschalter betätigen. Den Sabbat verbringt man im Kreis seiner Familie, denkt an Gott und gestaltet den Tag anders als einen normalen Arbeitstag. Der Sabbat In den aus der Tora heißt das Gebot: „Du sollst den Sabbat (_) heiligen. Die Juden hatten somit schon vor ca. 3200 Jahren einen per Gesetz geregelten Tag pro Woche. An diesem Tag darf bis heute gearbeitet werden. Weder für den Beruf oder für die noch im Sport oder im Haushalt. Der Sabbat beginnt am Freitagabend, wenn die ersten drei Sterne am Himmel stehen und endet am Samstag. Die ganze Familie geht gemeinsam in die und begrüßt in einem Gottesdienst die „Königin Schabbat. Anschließend feiert die gesamte Familie den Beginn des Sabbats mit einem festlichen Mahl, das schon zuvor hergerichtet worden ist. Der ganze Samstag gehört und wird in der Synagoge oder daheim verbracht. (Es darf gefaulenzt werden!) Trage in richtiger Reihenfolge ein: nichts – Feiertag – Zehn Geboten – freien – Schule – zur selben Zeit – Synagoge – Gott und der Familie Junkholz Wohlen 45 N. Gasser Weltreligionen Posten 3 Passah- Fest (Pessach) Das Passah- Fest ist ein achttägiges Fest im Frühling. Die Juden feiern die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten. Während der ganzen Woche wird Brot ohne Hefe, also ungesäuertes Brot gegessen, in Erinnerung an das letzte Abendessen vor der Flucht, als die Israeliten nur ungesäuertes Brot assen. Am ersten Freitag nimmt die Familie zusammen eine besonderes Mahlzeit ein, die aus Lebensmitteln besteht, die die Flucht symbolisieren. Ein Buch, das Haggada heisst, wird vorgelesen, während die Familie isst. Das jüngste Kind stellt die Frage: „Warum ist diese Nacht anders als alle anderen Nächte? Daraufhin wird vorgelesen. In dieser Nacht wird von Moses erzählt, der von Gott angewiesen wurde, den Pharao zu bitten, die Juden freizulassen. Als der Pharao sich weigerte, überzog Gott Ägypten mit zehn Plagen, von denen eine schlimmer als die andere war. Die letzte Plage führte zum Tod des erstgeborenen Kindes in jeder Familie. Die Israeliten retteten ihre Kinder, indem sie ihre Türpfosten mit dem Blut eines Lamms markieren, damit der Engel des Todes an ihrem Haus vorübergehen würde. Junkholz Wohlen 46 N. Gasser Weltreligionen Posten 4 Moses Die Juden waren während einer Hungersnot nach Ägypten gekommen und hatten sich dort niedergelassen. Die Ägypter machten sie zu ihren Sklaven und zwangen sie, ihre Städte zu bauen. Als Moses geboren wurde, hatte der ägyptische Pharao befohlen, dass alle männlichen Babys der Juden getötet werden sollten, um die wachsende jüdische Bevölkerung zu reduzieren. Moses wurde gerettet, da er in einem Korb auf dem Nil ausgesetzt wurde. Die Tochter des Pharao fand und adoptierte den Jungen und zog Moses wie einen Ägypter auf. Obwohl er im Überfluss lebte, vergass Moses nie, dass er eigentlich Jude war. Als Erwachsener tötete er einen Ägypter, der einen jüdischen Sklaven misshandelte. Er floh aus Ägypten, aber noch während er sich versteckte, hörte er die Stimme Gottes, die ihm befahl zurückzukehren und die Juden zu befreien. In der Bibel ist beschrieben, wie Moses die Juden aus Ägypten führte, ihnen Gesetze gab und sie schliesslich in das verheissene Land brachte. Junkholz Wohlen 47 N. Gasser Weltreligionen Posten 5 Koscheres Essen Juden sollten nur koschere („reine) Nahrung zu sich nehmen. Regeln, die das Essen betreffen sind in der Bibel zu finden. Fleisch – nur Tiere, die wiederkäuen und gespaltene Klauen haben dürfen gegessen werden. Wassertiere – nur die, die Flossen und Schuppen haben dürfen gegessen werden. Vögel – es dürfen keine Raubvögel gegessen werden. Fleisch und Milch – dürfen nicht gleichzeitig gegessen werden. Das bedeutet, dass Fleisch und Milchprodukte getrennt aufbewahrt werden und, wann immer es möglich ist, getrennte Töpfe und Küchengeräte verwendet werden. Wohlhabende, orthodoxe (strenggläubige) Juden haben sogar zwei Küchen – eine für Milchprodukte und eine für Fleisch. Junkholz Wohlen 48 N. Gasser Weltreligionen Posten 6 Hebräisch Hebräisch ist die Sprache der jüdischen heiligen Schriften und eine der ältesten Sprachen der Welt. Sie wird beim Gottesdienst in der Synagoge benutzt. Die Thora wird immer auf Hebräisch gelesen. Die Sprache wird als Verbindung mit der Vergangenheit gesehen, und sie verbindet alle Juden auf der Welt miteinander. Hebräisch wird von rechts nach links geschrieben. Es hat ein eigenes Alphabet, das jüdische Kinder schon früh lernen, damit sie beginnen können, die heiligen Schriften zu lesen. Wenn jüdische Kinder Bar Mizwa, Bat Mizwa werden („ein Sohn, „eine Tochter der Pflichten) sollten sie das Hebräische so beherrschen, dass sie in der Synagoge aus den heiligen Schriften vorlesen. Das ist bei den Mädchen mit 12, bei den Jungen mit 13 Jahren. Junkholz Wohlen 49 N. Gasser Weltreligionen Posten 7 Chanukka Chanukka heisst auch „Lichterfest oder „Tempelweih-Fest. Es findet im November und Dezember statt und dauert acht Tage. Es erinnert an eine Zeit in der jüdischen Geschichte, als ein syrischer König namens Antiochus den Jerusalemer Tempel kontrollierte und ihn entweihte, indem er Schweinefleisch auf dem Altar opferte. Er befahl den Juden, ihn anzubeten und ihren eigenen Gott aufzugeben. Eine kleine Gruppe von Juden, die Makkabäer, versteckten sich in den Bergen und studierten weiterhin die Thora. Sie griffen zu den Waffen und kämpften gegen die überlegenen Streitkräfte, nahmen den Tempel wieder ein und weihten ihn erneut Gott. Im Tempel stellten sie fest, dass nur noch genug Öl da war, um das ewige Licht einen Tag brennen zu lassen. Wie durch ein Wunder brannte es, bis acht Tage später neues Öl gefunden wurde. Daran wird durch das Anzünden der Kerzen an jedem Tag von Chanukka erinnert. Die Juden feiern mit Liedern, Spielen, in Öl ausgebackenen Speisen und Geschenken für die Kinder. In der gleichen Zeit feiern die Christen auch ein Fest, nämlich Weihnachten. Das Hanukka-Fest (Einweihungsfest) ist das jüdische. Es wird meist im Dezember gefeiert, in der Weihnachtszeit der Christen. Das Hanukka-Fest erinnert an die erneute Einweihung des in Jerusalem im Jahre 165. Es wird erzählt, dass im Tempel damals das Öl für den ausging. Trotzdem brannte der Leuchter acht weitere Tage, bis neues hergestellt werden konnte. Dieses Wunders wird an Hanukka gedacht. Es dauert ebenfalls Tage. ------------------------------------------------------------------------------------Setze ein: Tempelleuchter Öl Tempels Lichterfest vor Christus Junkholz Wohlen 50 N. Gasser Weltreligionen Posten 8 Bar und Bat Mizwa Im Judentum wird jemand als erwachsen angesehen, wenn er oder sie die Zehn Gebote verstehen und befolgen kann. Das ist für die Jungen und Mädchen ein wichtiger Augenblick. Eine besondere Zeremonie findet für die Jungen nach ihrem 13. Geburtstag und für die Mädchen nach ihrem 12. Geburtstag statt. Die Kinder werden lange darauf vorbereitet und lernen Teile der Thora auf Hebräisch auswendig. Während der Feier lesen die Kinder aus der Thorarolle vor. Danach wird das Kind als Erwachsener im Glauben angesehen und darf an den Gottesdiensten teilnehmen. Die Buben dürfen dann auch die symbolische Kleidung tragen. Nach der Zeremonie gibt es oft eine grosse Feier. Das Kind erhält viele Geschenke von Freunden und von der Familie. Das sind übliche Geschenke für eine Bar Mizwa: Kippa: eine Kopfbedeckung, die beim Gebet oder Thorastudium getragen wird als Zeichen der Ehrfurcht vor Gott. Manche Männer tragen sie immer. Tefillin: Lederriemen und kleine Lederkapseln mit Thoraversen. Sie wird an den Werktagen beim Morgengebet um die Stirn und den Arm gewickelt. Tallit: der Gebetsschal. Ein rechteckiger Schal mit Fransen und 613 Knoten, die die Gesetze der Thora symbolisieren. Siddur (wörtlich übersetzt „Ordnung): das Gebetbuch für den täglichen Gebrauch. Junkholz Wohlen 51 N. Gasser Weltreligionen Posten 9 Abraham Abrahams ursprünglicher Name war Abram ( der Vater ist erhaben