Arbeitsblatt: Die mittelalterliche Stadt

Material-Details

Die mittelalterliche Stadt Entstehung und Grundinfos, Merkmale, politisches System, Folgen und Veränderung durch Stadtgründung, die Grenzen des Wachstums, Quellenanalyse
Geschichte
Mittelalter
11. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

186252
839
6
20.01.2019

Autor/in

Chelsea Kuenzi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die mittelalterliche Stadt Entstehung und Grundinfos In Italiens setzte die Entstehung von Städten schon im 10. und 11. Jahrhundert ein. Die Zeit des raschen Aufschwungs war aber erst im 13. Jahrhundert. Städte entstanden durch wirtschaftlichtechnische und demographische Ursachen. Durch das Bevölkerungswachstum brauchte es mehr handwerkliche Waren und mehr Arbeitsplätze, gleichzeitig führte es zu einem Menschenüberschuss auf den Grundherrschaften. Die Menschen mussten ihren Lebensunterhalt woanders suchen, meist eben in der Stadt. Bevor aber eine Stadt entstand, baute man Siedlungen. Diese knüpften meist an ein bestehendes Dorf oder an eine Handelsroute an. Die Nachfrage nach Güter aller Art stieg und dank Verbesserungen in der Landwirtschaft wurden Überproduktionen möglich, wodurch dann Märkte und Handel anstiegen. Die Menschen zogen an den Marktplatz der Siedlungen um möglichst im Zentrum zu sein. Es wurde eng und hoch gebaut, die Gebäude zur Sicherheit mit Mauern umbaut. So erweiterten sich die Siedlungen immer mehr und wurden zu Städten. (nach Christophe Gross et al. (Hg.), Schweizerisches Geschichtsbuch, Bd. 1, Berlin 2011) Merkmale Äussere Merkmale Mehr Einwohner als im Dorf Handwerk und Handel ersetzte oder ergänzte die Landwirtschaft Durch Schulen in der Stadt konnten Stadtbewohner vermehrter schreiben und lesen Stadt geschützt durch einen Mauerring Das Stadtrecht als besonderen Rechtsstand Stadtrecht: Die Rechte und Pflichten der Stadtbewohner Der Satz Stadtluft macht frei stammt zwar aus dem 19.Jahrhundert, beschreibt aber den damaligen Zustand, dass die Stadtbürger freier waren als die Dorfbewohner, sehr gut. Die Siedler bekamen bei der Gründung Hofstätten, sie bezahlten Zins dafür oder konnten durch eine einmalige Abzahlung alleiniger Besitzer werden. Mit dem Erwerb einer Hofstätte wurde der Siedler zum Bürger und somit Mitglied der städtischen Rechtsgemeinschaft. Neben diesem individuellen Recht existierten die kommunale Rechte wie das Markt- und Münzrecht, militärisch das Recht auf Mauerbau. Hofstätten: einzelne Parzellen kommunale Rechte: Recht auf Stadtebene Stadttypen Verschiedene Kriterien weisen Städte aus dem Mittelalter unterschiedlichen Typen zu. Oft gab es allerdings Übergangsformen und die Städte lassen sich nun nicht immer eindeutig zuordnen. (nach stadttypen.html) Ackerbürgerstädte: Diese Städte lebten vor allem von der Landwirtschaft auf dem Land, weil ihnen Handwerk und Handel nicht genügend Einkommen einbrachten. In ihnen lebten höchstens 3000 Einwohner, meistens aber sogar weniger als 1000. (Bsp. Aarberg, Grüningen) Regionalhandelsstädte: Die nähere Umgebung dieser Städte wurde mit eigenen Produkten und Handelswaren versorgt. Sie hatten meistens zwischen 3000 und 10000 Einwohner. (Bsp. Zürich, Bern, Freiburg) Fernhandelsstädte: Sie hatten auch am internationalen Markt einen grösseren Anteil und somit auch mehr Einwohner. Meistens über 10000. Transithandelsstädte: Diese Städte waren Zwischenstationen von Handelsgütern und produzierten begehrte Güter für andere Länder. Grosse Transithandelsstädte hatten über 50000 Einwohner. (Venedig, Mailand, Paris) Politisches System Ordnung im Innern Die Städte verfolgten zwei Ziele: die möglichst weitgehende Loslösung vom Stadtherrn und der Ausbau der städtischen Rechtsordnung. Um die Stadt zu einem Friedens- und Sicherheitsbereich zu machen, setzten sich die städtischen Behörden dafür ein, Rechtshändel zu schlichten, Recht zu schaffen und Rechtsverletzungen durch Kontrolle und Strafen zu verhindern. Ebenso entstanden Zünfte, ein Zusammenschluss von Handwerkern der gleichen Branchen. Sie waren dazu da, Kauf und Verkauf zu regeln, so dass sich niemand hintergangen fühlte. Ihr Ziel war es, dass jeder Handwerksbetrieb am Leben blieb und Konkurrenz vermieden wird. Im Verlauf des 13. und frühen 14. Jahrhundert ging die Führung des Stadtherrn an einen Rat über. Die Ratsmitglieder von Patrizierstädten bestanden aus Adeligen und Kaufleuten, während in den Zunftstädten der Rat aus Zünften bestand. (nach Christophe Gross et al. (Hg.), Schweizerisches Geschichtsbuch, Bd. 1, Berlin 2011) Bürgerliche Rechte Die kaiserliche Anerkennung war ein Recht welches die Bürger erlangen wollten, dabei war auch die Freiheit ein wichtiger Punkt. Die Bürgerschaft gewannen auch das Recht die städtische Führung frei zu wählen, der sogenannte Rat. Manche, meist männliche Bürger gründeten eine Art Verein. Dies führte dazu, dass sie, dank ihrer Wirtschaftskraft, wichtige Rechte erlangen konnten. Dies wiederum brachte als Konsequenz, dass sie als Gruppe abgegrenzt wurden, weil sie ihre eigene Führung wählten. Aufgrund dessen, galt im Reich, die Stadtmauer. Als Bürger hatte man innerhalb der Stadtmauer die Berechtigung Teil an den Rechten zu haben. Bewohner welche vom Land in die Stadt zogen, konnten nach einiger Zeit nicht mehr von ihrem Oberhaupt zurückverlangt werden und darum sagte man, dass sie die Stadtluft frei mache. Neben den Bürgertum persönlich Freien, welche eher die Adeligen und noblen Familien waren, existierten auch die, Seit dem 12. Jahrhundert zählte zum Bürgertum in diesem Sinn allgemein die Schicht der freien die von dem Recht der Wahl ausgeschlossen wurden, jedoch frei waren. Sie hatten aber nicht Gewerbetreibenden in der Stadtgemeinde. Sie die gleiche Art von Freiheit wie die persönlich waren genossenschaftlich in Gilden und Zünften Freien. Eine weitere wichtige Gruppe blieb vom organisiert; ihre Merkmale waren: persönliche Freiheit, wirtschaftliche Initiative und kommunale Stadtherrn abhängig und war somit nicht Selbstverwaltung. persönlich frei. Man nannte sie die Ministerialen. (aus: Bürgerliche Pflichten Neben den Rechten hatten die Bürger auch Pflichten, beispielsweise die Wehr- und Wachtdienste, auch das Mittragen der städtischen Lasten gehörte dazu dass man die steuern zahlt. Durch die Festlegung der Steuern erkennt man wichtige gemeinschaftliche Elemente. Als Bürger und Gemeinschaft hatte man das Idealbild eine Bürgergemeinde zu sein die sich als Gemeinschaft geschworen hat und sich selbst die Verfassung gestalten konnte. Man wollte weder den Adel haben noch der Bauer, es sollte ein neuer Stand entstehen, der Bürgerstand. Folgen und Veränderung durch Stadtgründung Die Stadtgründung riss viele Veränderung mit sich mit sowohl wirtschaftlich, politischgesellschaftlich wie auch kulturell. Wirtschaftlich wurde nicht mehr nur auf dem Land gearbeitet, sondern es entwickelte sich eine neue Produktionsweise: Das selbstständige Handwerk und der Handel mit regelmässigen Kaufleuten. Kurz und bündig: Man arbeitete in Fabriken. Politisch-gesellschaftlich wurde jeder einzelne Bürger auf sich eingestellt und es galt das Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung unter Mitwirkung der Bürger. Die Stadtbürger waren auch gebildeter als die Bauer auf dem Land, da die Schrift in der Stadt eine grosse Rolle spielte. Die Stadtbewohner wurden auch flexibler in dem sie sich angewöhnen mussten sich gegen neue Probleme zu stellen und die nicht mehr durch traditionelle Weise lösbar waren. Die eigene menschliche Vernunft, die Rationalität wurde zu einem wesentlichen Merkmal der Stadtbürger. Die Grenzen des Wachstums Viele Städte die lange Zeit enorm in der Bevölkerungszahl wuchsen, verlangsamter oder stoppten gar ihr Wachstum Mitte des 14. Jahrhunderts. Dies auf Grund der grossen Katastrophe zu dieser Zeit in Europa: die Pest. Die Krankheit wurde vermutlich durch Kaufleute und Seefahrer von Zentralasien nach Europa verbreitet. Ratten und wahrscheinlich auch Menschenflöhe übertrugen den Bazillus. War die Lunge eines Menschen infiziert, konnte man sich an dieser Person direkt durch Speichel anstecken. Erkrankte Menschen erlitten oft einen raschen Tod. Da in den Städten sehr viele Leute auf engem Raum leben und es oft an Hygiene mangelte, konnte sich die Krankheit besonders schnell ausbreiteten und viele Menschen umbringen. Die erste grosse Epidemie forderte bereits 25 Millionen Tote in Europa (ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung). Die weiteren Epidemien sorgten dafür, dass die Städte kaum wieder an Bevölkerung zunehmen konnten. Da in den Städten die Verluste besonders gross waren, sanken durch die nicht mehr vorhandenen Käufer, die Preise für Nahrungsmittel vor allem. Dadurch zogen viele Bauern in die Städte und füllten diese wieder auf bis zur nächsten Epidemie. Dieser Teufelskreis fand erst ein Ende, als die Menschen merkten, dass man auf genügend Hygiene achten muss. Quelle M5 Die Stadtverfassung: Der Erste Geschworene Brief Zürichs von 1336* Untersuchen: Es handelt sich um eine Niederschrift von 1336 der ersten bekannten Stadtverfassung Zürichs nach einem Putsch des Ritters Rudolf Brun. Gerichtet ist sie an die Bürger von Zürich. Der Text beinhaltet eine Aufzählung zu Elementen (Zünften) einer Bürgerschaft sowie eine die wichtigsten Punkte um eine Stadt zu ordnen. Beurteilen: Ritter Rudolf Brun stürzte die Herrschaft und ernannte sich danach selbst zum Bürgermeister. Er sieht sich dementsprechend als Herrscher über die Stadt und seine Bürger sollen ihm gehorsam sein. Ihm selbst scheint aber das Wohl seiner Bürger auch sehr wichtig zu sein. An der Quelle erkennt man genau, was in einer mittelalterlichen Stadt wichtig war. Es galt klare Ordnung der einzelnen Elemente um ein gutes Zusammenleben zu gewährleisten. Ebenfalls ersichtlich werden die diversen Zünfte der einzelnen Arbeitsgruppen. Typisch für eine mittelalterliche Stadt ist auch der Rat der gebildet wird und die sonstige Hierarchie Bildung im politischen System. Literaturverzeichnis Gross, C. (2011). Schweizerisches Geschichtsbuch. Berlin. Meinhardt, M. (2009). Oldenbourg Geschichte Lehrbuch. In Mittelalter (Bd. 2). München. musstewissen (Regisseur). (2017). Stadtleben im Mittelalter [Kinofilm]. Von abgerufen Wallbruch, A., Moser, C. (2018). Leben-im-Mittelalter.net. Von it/die-stadt/stadttypen.html abgerufen *Unsere Quelle: