Arbeitsblatt: Werkstatt Wortarten

Material-Details

Werkstatt zu den Wortarten
Deutsch
Grammatik
7. Schuljahr
26 Seiten

Statistik

187977
1489
104
27.03.2019

Autor/in

Tobias Schneuwly
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

WORTARTEN WERKSTATT Wortarten Inhaltsverzeichnis Einleitung:. 3 Einsatz der Werkstatt:3 Werkstattpass.4 Postendokumentation:.4 Posten Posten Posten Posten Posten Posten 1: 2: 3: 4: 5: 6: Verb. 4 Adjektiv. 4 Nomen. 5 Pronomen 5 Alle Wortarten. 6 Alle Wortarten. 6 Posten 1 7 Verb. 7 Posten 2:. 10 Adjektiv. 10 Posten 3:. 12 Nomen. 12 Posten 4:. 13 Pronomen 13 Posten 5 14 Posten 5:. 15 Alle Wortarten I. 15 Posten 6 16 Alle Wortarten II. 16 LÖSUNGEN: 17 Posten 1: Verb. 18 Posten 2: Adjektiv. 20 Posten 4: Pronomen:. 21 Posten 6: Alle Wortarten. 22 Reflexion: 23 Reflexion: Sandro Schenk 23 Reflexion: Tobias Schneuwly. 24 Quellen:. 26 Wortarten Einleitung: Diese Werkstatt ist eine Repetitionswerkstatt zum Thema Wortarten. Sie hat zum Ziel, einzelne bereits gelernte Grundkompetenzen vertiefend zu trainieren und zu festigen. Diese Grundkompetenzen finden sich im Lehrplan 21 und sehen wie folgt aus: Die SuS können Nomen, Verb und Adjektiv mithilfe formaler Kriterien sowie Pronomen mithilfe der umfassenden Pronomenliste bestimmen sowie den Rest als Partikel benennen. Die ersten vier Posten beschäftigen sich jeweils mit einer einzelnen Wortart, während die Posten 5 und 6 alle Wortarten miteinander verbinden. Die wichtigsten didaktischen Prinzipien in dieser Werkstatt sind: Selbstständigkeit und Eigenverantwortung: Der Unterricht ermöglicht den Sus selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten. Zielorientierter Unterricht: Der Unterricht orientiert sich an kognitiven, affektiven und sozialen Zielen und ist planmässig auf die Erreichung dieser Ziele angelegt. Variation: Methodisch medial-sozial: Der Unterricht hat inhaltlich, methodisch, medial und sozial eine angemessene Variation. Einsatz der Werkstatt: Zielstufe: 7.-9. Klasse Fach: Deutsch Dauer: 1-2 Wochen SuS kennen die Inhalte bereits und vertiefen diese mittels der Werkstatt Kontrolle: Die SuS können die gelösten Aufgaben mit Hilfe der Lösungsblätter selbstständig korrigieren. Rolle der Lehrperson: Die Lehrperson nimmt die Rolle eines Lerncoaches ein. Das heisst, dass die SuS selbstständig arbeiten und sich bei Fragen an die LP wenden können. Wortarten Werkstattpass Posten Titel freiwillig/ obligatorisch Zeitaufwand Sozialform Kontroll 1 Verb obligatorisch 45 min. EA Selbstkon 2 Adjektiv obligatorisch 30 min. PA Selbstkon 3 Nomen obligatorisch 30 min. EA Selbstkon 4 Pronomen obligatorisch 20 min. EA Selbstkon 5 Alle Wortarten obligatorisch 45 min. EA Selbstkon Alle Wortarten II freiwillig 45 min. EA/GA Selbstkon 6 Postendokumentation: Posten 1: Verb Die SuS analysieren die Verben in einem Text und bestimmen die jeweiligen Formen, in welchen sie stehen. Dieser Posten hat zum Zweck, dass die SuS die verschiedenen Formen bewusster unterscheiden können und diese folglich auch bei produktiven Anlässen, wie beim Schreiben von Texten und beim Sprechen, entsprechend begründet anwenden können. Diesem Aspekt liegt das didaktische Prinzip „Zielorientierter Unterricht zugrunde. Der Posten orientiert sich an kognitiven Zielen und ist planmässig auf die Erreichung dieser Ziele angelegt. Posten 2: Adjektiv Die SuS sollen die Adjektive unterstreichen. Mit dieser Übung können sie ihre Fähigkeit, Adjektive in einem Text zu erkennen und von anderen Wortarten abzugrenzen, verbessern. Die kurzen Texte sind zudem Witze, welche die Übung auflockern, ihr den „Drill-Charakter nehmen und somit die Motivation fördern. Das gegenseitige Erzählen der Witze bringt auch Variation in die Übung. Wortarten Posten 3: Nomen Dieser Posten trainiert zwei Kompetenzen: Die SuS sollen einerseits die Nomen unterstreichen und andererseits den Fall bestimmen. Dies hilft ihnen beim Schreiben von Texten mit der Gross-/Kleinschreibung sowie der korrekten Falldeklination, welche beide oft Probleme bereiten und häufige Fehlerquellen sind. Posten 4: Pronomen Aus den Sprüchen sollen die SuS die Pronomen heraussuchen und sie mit Hilfe der Pronomentabelle einordnen (Personal, Reflexiv, Relativ etc.). Diese Übung hat einen leicht höheren Schwierigkeitsgrad, als die restlichen. Es empfiehlt sich deshalb für schwächere SuS die Anforderungen herunterzusetzen, so dass sie nur die Pronomen herausfinden müssen, ohne sie weiter zu bestimmen. Wortarten Posten 5: Alle Wortarten Die SuS verlassen die „Schulumgebung und suchen in der „natürlichen Umgebung nach Bezügen zum behandelten Thema. Dieser Posten hat zum Zweck, dass die SuS einen Bezug der Theorie zum Alltag und zur praktischen Anwendung feststellen können. Dadurch, dass die SuS den Sinn und Zweck verstehen, könnte ein Anstieg der Motivation resultieren. Diesem Aspekt liegt einerseits das didaktische Prinzip „Selbständigkeit und Eigenverantwortung zugrunde, indem die SuS ohne Aufsicht einen Auftrag ausführen und dessen Vorgaben einhalten können. Andererseits ist das didaktische Prinzip „Variation bezeichnend für diesen Posten. Die Unterrichtsinhalte werden nicht wie gewohnt im Klassenzimmer durch die Lehrperson und z.B. über die Wandtafel aufgenommen, sondern ausserhalb der gewohnten Schulumgebung, durch alltagsnahe Medien. Posten 6: Alle Wortarten Wir erachten es als sinnvoll, dass die SuS, nachdem sie jede Wortart isoliert vertieft haben, anschliessend alle Wortarten in direkter Abhängigkeit zueinander bearbeiten. Dieser authentische Text entspricht schlussendlich auch dem Anwendungsbereich im Alltag. Beim Lesen oder Verfassen eines Textes ist es unerlässlich, die einzelnen Wortarten zu kennen und unterscheiden zu können. Bei diesem Posten steht das Didaktische Prinzip „Zielorientierter Unterricht im Vordergrund. Ziel dieses Postens bzw. der ganzen Werkstatt ist, dass die SuS Sicherheit gewinnen in der Anwendung der Sprache. Dies ganz grundsätzlich durch die Analyse derselben. Wortarten Posten 1 Verb Merke: Verben sind konjugierbar Infinitiv: gehen Person Personalform im Präsens Personalform im Präteritum Ich lerne lernte Du lernst lernte Er/Sie lernen lernte Ihr lernt lerntet Wir lernen lernten Sie lernen lernten Partizip 1: lernend Partizip 2: gelernt Bsp: Die lernenden Schülerinnen und Schüler Bsp: Sie haben gelernt Auftrag: Finde in beiden Texte die Personalformen, die Infinitive und die Partizipien1/2 heraus Wortarten Text 1 Den Wunsch des Lehrers, ein Sprichwort zu nennen, erfüllt Karlchen: Ein Narr fragt mehr, als zehn Weise beantworten können. Während der Lehrer- aus allen Wolken gefallen- das Beispiel zu bewältigen versucht, tritt ein Schulpfleger ein und bittet, mit dem Unterricht fortzufahren. Der Lehrer verlangt ein weiteres Sprichwort, und Fritzchen zitiert: Ein Unglück kommt selten allein. Jetzt glaubt der Pädagoge Bescheid zu wissen; er schlägt zu. Max!, schreit der Lehrer. Aber Max bemerkt: Gewalt geht vor Recht! Schon klatscht es wider. Nun schaltet sich der Schulpfleger ein: Wir wollen doch vernünftig sein, liebe Schüler! Also bitte! Du da hinten. Der da konstatiert: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Text 2 Quantz stellte Friedrich einen jungen Mann vor, der aussergewöhnlich gut Flöte spielte. Er hat mich grob vernachlässigt, Quantz sagte der König. Das habe ich nicht, Majestät, wiedersprach der Meister. Ich habe bei diesem nur eine andere Unterrichtsmethode angewendet. Lächelnd griff er nach dem Ohr des jungen Mannes. Dann, entgegnete der König schmunzelnd, wollen wir es bei der alten Methode bleiben lassen. Wortarten Personalform Infinitiv Partizip 1 Partizip 2 Wortarten Posten 2: Adjektiv Merke: Adjektive beschreiben Eigenschaften und Merkmale. Sie können durch das Erfragen von Wie ist es? herausgefunden werden. Die meisten Adjektive lassen sich komparieren (steigern) und nach Fall, Zahl und Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich) deklinieren. Auftrag: Arbeitet zu zweit und lest euch zuerst die verschiedenen Witze vor. Unterstreicht anschliessend die Adjektive! a. Ein Physiklehrer: Der elektrische Strom ist jetzt so stark, dass er leicht einen ausgewachsenen Ochsen töten könnte. Ich werden mich daher hüten, den Apparat zu berühren. b. Fritzchen hat das Zeugnis bekommen. Der Lehrer tadelt sein allgemeines Verhalten. Schämst du dich nicht? fragt die Mutter. Nimm ein Beispiel an deinem Vater! Er schreibt mit, dass ihm wegen guter Führung ein Jahr erlassen wurde. c. Der Vater blickt den Sohn scharf an: Ich habe vorhin deinen Lehrer getroffen. Das ist ein komischer Vogel, was?, lacht der Junge. In der Schule ist er auch so: immer meckern. d. Die Kinder sollen auf einem Arbeitsblatt nur die Gegenstände bunt ausmalen, bei deren Aussprache ein gehört wird. Michaela malt eine Lokomotive herrlich bunt aus. Die Nachbarin kritisiert: Das ist falsch! Michaela, bockig, entgegnet: Nein, ich höre ein G, und ich habe die Lok so schön bunt gemacht! Da mischt sich Thomas vom Nebentisch ein: Ihr seid so doof, da hört man doch gar kein G, sondern sch-sch-sch! e. Der Stier und der Hirsch: Ein schwerfälliger Stier und ein flüchtiger Hirsch weideten auf einer Wiese. Hirsch, sagte der Stier, wenn uns der Löwe anfallen sollte, so lass uns für einen Mann stehen; wir wollen ihn tapfer abweisen. Das mute ich mir nicht zu!, erwiderte der Hirsch. Warum sollte ich mich mit dem Löwen in ein ungleiches Gefecht einlassen, da ich ihm sicherer entlaufen kann? f. Der Rabe und der Fuchs: Ein Rabe trug ein Stück vergiftetes Fleisch, das der erzürnte Gärtner für die Katzen seines Nachbarn hingeworfen hatte, in seinen Klauen fort. Er wollte es auf einer alten Eiche verzehren, als sich ein Fuchs herbeischlich und ihm zurief: Sei mir gesegnet, Vogel des Jupiters! Für wen siehst du mich Wortarten an?, fragte der Rabe. Für wen ich dich ansehe?, erwiderte der Fuchs. Bist du nicht der rüstige Adler, der täglich von der Rechten des Zeus auf diese Eiche herabkommt, mich Armen zu speisen? Warum verstellst du dich? Sehe ich denn nicht in der siegreichen Klaue die erflehte Gabe, die mir dein Gott durch dich zu schicken noch fortfährt? Der Rabe erstaunte und freute sich innig, für einen Adler gehalten zu werden. Ich muss, dachte er, den Fuchs aus diesem Irrtum nicht bringen. Grossmütig dumm liess er ihm also seinen Raub herabfallen und flog stolz davon. Der Fuchs fing das Fleisch lachend auf und frass es mit boshafter Freude. Doch bald verkehrte die Freude in ein schmerzhaftes Gefühl; das Gift fing an zu wirken, und er verreckte elendiglich. Möchtet ihr euch nie etwas anders als Gift erloben, verdammte Schmeichler! (Gotthold Ephraim Lessing) Wortarten Posten 3: Nomen Merke: Nomen können nach Fall (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv), Zahl (Singular und Plural) und Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich) dekliniert werden. Auftrag: Unterstreiche die Nomen und bestimme ihren Fall! Die Schnecke: Die Schnecke, die an einem Bahndamm wohnte, ärgerte sich wahrlich alle Tage über einen Schnellzug, der vorbeisauste und sie durch sein wüstes Benehmen in ihrem Geschäft störte. Das will ich ihm austreiben!, sagte zu sich selbst die Schnecke, stellte sich zwischen den Geleisen auf und streckte drohend ihre Fühler aus, als sie den Zug in der Ferne auftauchen sah. Niederstossen werde ich ihn, sagte sie voll grimmen Mutes. Der Zug kam heran und brauste über die Feindin hinweg. Die Schnecke drehte sich um und sah dem Davoneilenden nach. Er hält nicht stand, sagte sie verächtlich, er reisst aus, er ist ein Feigling. (Paul Keller) Der Blinde und der Sehende: Ein Blinder besass 500 Euro, die er in einem Winkel seines kleinen Gartens vergraben hatte. Ein Nachbar hatte das beobachtet und grub sie in der Nacht aus. Verzweifelt über diesen grossen Verlust, suchte der Blinde seinen Nachbarn auf, den er im Verdacht hatte. „Lieber Nachbar, sagte er, „ich komme, um Sie um einen Rat zu bitten: Ich habe 1000 Euro davon habe ich die Hälfte an einem sicheren Ort versteckt; glauben Sie, dass es ratsam ist, am selben Ort die andere Hälfte zu verbergen? – „Jawohl, ich glaube ich kann es Ihnen mit gutem Gewissen anraten, sagte der Nachbar und verschwand gleich darauf, um die 500 Euro zurückzubringen. Der Blinde holte sein Geld und liess nichts liegen. Wortarten Posten 4: Pronomen Merke: Pronomen sind Wörter, die bei einem Nomen oder an Stelle eines Nomens stehen. Je nach Verwendung sind sie Begleiter oder Stellvertreter. Auftrag: Finde die Pronomen in den folgenden Sprüchen und benenne sie mit Hilfe der Pronomenliste! Personalpronomen ich, du, sie, ihr, wir (persönliches Fürwort bezeichnet Rollen in einem Gespräch Reflexivpronomen (rückbezügliches Fürwort) drückt Rückbeziehung auf ein Subjekt aus Interrogativpronomen sich, einander, sich gegenseitig wer? was? was für einer (Fragefürwort) stellt eine Ergänzungsfrage Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort) gibt Besitzverhältnisse an und ordnet das eine dem anderen zu Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort) weist auf etwas schon Bekanntes hin oder zeigt auf etwas, das näher bestimmt werden soll Relativpronomen (bezügliches Fürwort) leitet einen Relativsatz Attributsatz ein Indefinitpronomen mein, dein, sein, euer, unser, dieser, dies, das, jener, jenes, derselbe, dieselbe, derjenige, dasjenige, solcher welcher, welche, welches, der, die, das man, jemand, niemand, Wortarten (unbestimmtes Fürwort) bezeichnet etwas nicht näher Bestimmtes etwas, etliche, andere, alle, Adverbialpronomen dort, hier, ab heute, von hier, dabei, dafür, deswegen, deshalb, darüber ersetzen präpositionale Ausdrücke Auftrag: Finde die Pronomen in den folgenden Sprüchen und benenne sie mit Hilfe der Pronomenliste! 1. Wissen ist Macht, nichts Wissen macht auch nichts. 2. Wo wir sind, klappt nichts, doch wir können nicht überall sein. 3. Es gibt nichts zu tun – fangt ihr schon mal an. 4. Fahren Sie mich irgendwohin, man braucht mich überall 5. Keiner ist unnütz, er kann immer noch ein schlechtes Beispiel geben. 7. Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch die Fähigkeit haben, sie auszudrücken. Posten 5 6. Wer die Übersicht verloren hat, der sollte den Mut zur Entscheidung haben 8. Eine Lösung hatte ich, aber die passte nicht zu meinem Problem Wortarten Posten 5: Alle Wortarten Auftrag: Geht jeweils in Dreier-Teams nach draussen und sucht Plakate, Schilder Aufkleber etc., die vollständige Sätze aufweisen. Fotografiert anschliessend drei Sätze und kommt zurück ins Klassenzimmer. Danach schreibt ihr die Sätze auf die untenstehenden Linien und bestimmt zusammen die Wortarten. Bei Unsicherheit könnt ihr im Duden nachschlagen. Wichtig: Ihr seid maximal 20 Minuten draussen und entfernt euch nicht weiter als 500 vom Schulhaus. Den fertigen Auftrag gebt ihr der Lehrperson ab. Satz 1: Satz 2: Satz 3: Wortarten Posten 6 Auftrag: Bestimme die fett gedruckten Wortarten Alle Wortarten II Wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt und erobert es ein zweite Welt, das Reich der Buchstaben. Das Land des Lesens ist ein geheimnisvoller, unendlicher Erdteil. Aus Druckerschwärze entstehen Dinge, Menschen, Geister und Götter, die man sonst nicht sehen könnte. Wer noch nicht lesen kann, sieht nur, was greifbar vor seiner Nase liegt oder steht: den Vater, die Türklingel, den Laternenanzünder, das Fahrrad, den Blumenstrauss und, vom Fenster aus, vielleicht den Kirchturm. Wer lesen kann, sitzt über einem Buch und erblickt mit einem Male den Finn im Gebüsch oder Zeus als Stier, und auf seinem Rücken reitet die schöne Europa. Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss nur aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar Augen nicht verdirbt. Ich las und las. Kein Buchstabe war vor mir sicher. Ich las Bücher und Hefte, Plakate, Prospekte, Grabinschriften, Firmenschilder, Namensschilder, Gebrauchsanweisungen und Tierschutzkalender, Speisekarten, Mamas Kochbuch, Ansichtskarten, klitschnassen Zeitungsfetzen, worin ich drei Stauden Kopfsalat nach Hause trug. Ich las, als wäre es Atemholen. Als wäre ich sonst erstickt. Es war eine fast gefährliche Leidenschaft. Ich las, was ich verstand und was ich nicht verstand. Das ist nichts für dich, sagte meine Mutter, das verstehst du nicht! Ich las es trotzdem. Und ich dachte: Verstehen denn die Erwachsenen alles, was sie lesen? Heute bin ich selber erwachsen und kann die Frage sachverständig beantworten: Auch die Erwachsenen verstehen nicht alles. Und wenn sie nur läsen, was sie verstünden, hätten die Buchdrucker und die Setzer in den Zeitungsgebäuden Kurzarbeit. Aus Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Zeitschriften und die Wortarten LÖSUNGEN: Wortarten Posten 1: Verb Personalform Infinitiv erfüllt (zu) nennen Partizip 1 Partizip 2 fragt können beantworten versucht (zu) bewältigen gefallen tritt ein bittet fort(zu)fahren verlangt zitiert kommt glaubt (zu) wissen schlägt zu schreit bemerkt geht klatscht schaltet ein wollen sein konstituiert schlägt verträgt stellte vor spielte hat vernachlässigt sagte wiedersprach habe angewendet Wortarten griff lächelnd entgegnete schmunzelnd wollen bleiben lassen Wortarten Posten 2: Adjektiv g. Ein Physiklehrer: Der elektrische Strom ist jetzt so stark, dass er leicht einen ausgewachsenen Ochsen töten könnte. Ich werden mich daher hüten, den Apparat zu berühren. h. Fritzchen hat das Zeugnis bekommen. Der Lehrer tadelt sein allgemeines Verhalten. Schämst du dich nicht? fragt die Mutter. Nimm ein Beispiel an deinem Vater! Er schreibt mit, dass ihm wegen guter Führung ein Jahr erlassen wurde. i. Der Vater blickt den Sohn scharf an: Ich habe vorhin deinen Lehrer getroffen. Das ist ein komischer Vogel, was?, lacht der Junge. In der Schule ist er auch so: immer meckern. j. Die Kinder sollen auf einem Arbeitsblatt nur die Gegenstände bunt ausmalen, bei deren Aussprache ein gehört wird. Michaela malt eine Lokomotive herrlich bunt aus. Die Nachbarin kritisiert: Das ist falsch! Michaela, bockig, entgegnet: Nein, ich höre ein G, und ich habe die Lok so schön bunt gemacht! Da mischt sich Thomas vom Nebentisch ein: Ihr seid so doof, da hört man doch gar kein G, sonder sch-sch-sch! k. Der Stier und der Hirsch: Ein schwerfälliger Stier und ein flüchtiger Hirsch weideten auf einer Wiese. Hirsch, sagte der Stier, wenn uns der Löwe anfallen sollte, so lass uns für einen Mann stehen; wir wollen ihn tapfer abweisen. Das mute ich mir nicht zu!, erwiderte der Hirsch. Warum sollte ich mich mit dem Löwen in ein ungleiches Gefecht einlassen, da ich ihm sicherer entlaufen kann? l. Der Rabe und der Fuchs: Ein Rabe trug ein Stück vergiftetes Fleisch, das der erzürnte Gärtner für die Katzen seines Nachbarn hingeworfen hatte, in seinen Klauen fort. Er wollte es auf einer alten Eiche verzehren, als sich ein Fuchs herbeischlich und ihm zurief: Sei mir gesegnet, Vogel des Jupiters! Für wen siehst du mich an?, fragte der Rabe. Für wen ich dich ansehe?, erwiderte der Fuchs. Bist du nicht der rüstige Adler, der täglich von der Rechten des Zeus auf diese Eiche herabkommt, mich Armen zu speisen? Warum verstellst du dich? Sehe ich denn nicht in der siegreichen Klaue die erflehte Gabe, die mir dein Gott durch duih zu schicken noch fortfährt? Der Rabe erstaunte und freute sich innig, für einen Adler gehalten zu werden. Ich muss, dachte er, den Fuchs aus diesem Irrtum nicht bringen. Grossmütig dumm liess er ihm also seinen Raub herabfallen und flog stolz davon. Der Fuchs fing das Fleisch lachend auf und frass es mit boshafter Freude. Doch bald verkehrte die Freude in ein schmerzhaftes Gefühl; das Gift fing an zu wirken, und er verreckte elendiglich. Möchtet ihr euch nie etwas anders als Gift erloben, verdammte Schmeichler! (Gotthold Ephraim Lessing) Wortarten Posten 4: Pronomen: 1. Wissen ist Macht, nichts (Indefinit) Wissen macht auch nichts (Indefinit). 2. Wo wir (Personal) sind, klappt nichts (Indefinit, doch wir (Personal) können nicht überall sein. 3. Es (Personal) gibt nichts (Indefinit) zu tun – fangt ihr (Personal) schon mal an. 4. Fahren Sie (Personal) mich (Personal) irgendwohin, man (Indefinit) braucht mich (Personal) überall. 5. Keiner (Indefinit) ist unnütz, er (Personal) kann immer noch ein schlechtes Beispiel geben. 6. Wer (Relativ) die Übersicht verloren hat, der (Demonstrativ) sollte den Mut zur Entscheidung haben 7. Es (Personal) genügt nicht, keine (Indefinit) Gedanken zu haben, man (Indefinit) muss auch die (Bestimmter Artikel) Fähigkeit haben, sie (Personal) auszudrücken. 8. Eine (unbestimmter Artikel) Lösung hatte ich (Personal), aber die (Demonstrativ) passte nicht zu meinem (Possessiv) Problem. Wortarten Posten 6: Alle Wortarten Wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt Konjunktion und erobert es ein zweite Welt, das Reich der Buchstaben. Personalpronomen Das Land des Lesens ist ein geheimnisvoller, unendlicher bestimmter Artikel, Adjektiv Erdteil. Aus Druckerschwärze entstehen Dinge, Menschen, Geister und Götter, die man sonst nicht sehen könnte. Wer Relativpronomen noch nicht lesen kann, sieht nur, was greifbar vor seiner Partikel Nase liegt oder steht: den Vater, die Türklingel, den bestimmter Artikel Laternenanzünder, das Fahrrad, den Blumenstrauss und, bestimmter Artikel vom Fenster aus, vielleicht den Kirchturm. Wer lesen kann, Relativpronomen sitzt über einem Buch und erblickt mit einem Male den Partikel (Präposition) Kilimandscharo oder Karl den Grossen oder Huckleberry Konjunktion Finn im Gebüsch oder Zeus als Stier, und auf seinem Nomen, Possessivpronomen Rücken reitet die schöne Europa. Wer lesen kann, hat ein Verb zweites Paar Augen, und er muss nur aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar Augen nicht verdirbt. Ich las und Reflexivpronomen, Verb las. Kein Buchstabe war vor mir sicher. Partikel (Präposition) Ich las Bücher und Hefte, Plakate, Firmenschilder, Namensschilder, Prospekte, Gebrauchsanweisungen und Personalpronomen Nomen, Konjunktion Grabinschriften, Tierschutzkalender, Speisekarten, Mamas Kochbuch, Ansichtskarten, Zeitschriften und die Nomen klitschnassen Zeitungsfetzen, worin ich drei Stauden Adjektiv, Zahlenpronomen Kopfsalat nach Hause trug. Ich las, als wäre es Atemholen. Verb, Konjunktion Als wäre ich sonst erstickt. Es war eine fast gefährliche Adjektiv Leidenschaft. Ich las, was ich verstand und was ich nicht Relativpronomen verstand. Das ist nichts für dich, sagte meine Mutter, das Possessivpronomen verstehst du nicht! Ich las es trotzdem. Und ich dachte: Personalpronomen Verstehen denn die Erwachsenen alles, was sie lesen? Heute bin ich Indefinitpronomen selber erwachsen und kann die Frage sachverständig Demonstrativpronomen beantworten: Auch die Erwachsenen verstehen nicht alles. Verb Und wenn sie nur läsen, was sie verstünden, hätten die Konjunktion, Relativpronomen Buchdrucker und die Setzer in den Zeitungsgebäuden Partikel (Präposition) Kurzarbeit. Aus Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Adjektiv Wortarten Reflexion: Reflexion: Sandro Schenk Im Rahmen der Veranstaltung BPA Unterrichtskonzepte erhielten wir den Auftrag in Zweier- oder Dreierteams eine Werkstatt zu einem selbst gewählten Thema in einem selbstgewählten Fach zu erstellen. Das beabsichtigte Ziel der Erstellung einer Werkstatt war einerseits einen Einblick in dieses Unterrichtskonzept zu erhalten, andererseits die Werkstatt auch eines Tages praktisch einsetzen zu können. Tobias Schneuwly und ich bildeten zusammen ein Team, da wir dieselben Fächer studieren. Wir erstellten eine Werkstatt zum Thema „Wortarten für den Deutschunterricht. Zu Beginn machten wir uns Gedanken, in welchem Fach bzw. zu welchem Thema wir unsere Werkstatt erstellen wollen. Die Entscheidung fiel uns nicht sonderlich leicht, jedoch entschieden wir uns schlussendlich für das Fach Deutsch. Bei der Themenwahl taten wir uns erneut schwer. Wir konsultierten einige Lehrmittel und ältere Werkstätten zum Themenbereich Deutsch, realisierten jedoch, dass es nicht einfach ist, geeignetes Material zu finden. Im Institut für Medienbildung war zwar Material vorhanden, jedoch entsprach der grössere Teil nicht unserem Konzept und unseren Vorstellungen. Nach längerem hin und her einigten wir uns dann auf das Thema Wortarten und definierten die Werkstatt als eine „Vertiefungswerkstatt, da die SuS im 3. Zyklus bis zu diesem Zeitpunkt allen in der Werkstatt behandelten Wortarten bereits hätten begegnen sollen. Das Beurteilen und Abändern von bestehendem Material, sowie das Erstellen von neuen Posten nahm sehr viel Zeit in Anspruch und wir mussten uns auch ausserhalb der Unterrichtszeiten treffen, um die Werkstatt fertigstellen zu können. Das primäre Ziel, einen Einblick in das Konzept zu erhalten wurde aus meiner Sicht sicherlich erreicht. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich die Werkstatt, bestehend aus 6 Posten, in der Praxis wirklich einsetzen kann. Grund für diese Skepsis ist vor allem das begrenzte didaktische Wissen zu diesem Zeitpunkt, was sich natürlich auch in der Werkstatt wiederspiegelt. Für zukünftige Aufträge/Projekte solcher Art werde ich vieles ähnlich angehen. Zuerst Klarheit verschaffen, was der Inhalt sein soll. Für diesen Zweck kommt man nicht darum herum, sich zu informieren und sich von Beispielen inspirieren zu lassen. Wortarten Reflexion: Tobias Schneuwly Im Seminar Unterrichtskonzepte erhielten wir den Auftrag, zu zweit eine eigene Werkstatt zu erstellen. Werkstattunterricht ist eine gute Möglichkeit, die SuS frei arbeiten zu lassen und dennoch eine gute Struktur im Unterricht beizubehalten. Sandro Schenk und ich haben uns nach langem Suchen für das Thema Wortarten entschieden. Da Wortarten bereits auf der Primarstufe eingeführt werden, ist unsere Werkstatt eine Vertiefungswerkstatt, welche Vorwissen aktiviert, auffrischt und vertieft. Das Thema „Wortarten ist eine eher trockene Materie. Deshalb haben wir aus unterschiedlichen bereits existierenden Werkstätten möglichst abwechslungsreiche Posten ausgewählt. Konkret sieht das dann so aus, dass es Posten gibt, welche mit ihrem Witz die Motivation erhalten sollen, bei anderen dürfen die SuS auch das Schulzimmer verlassen und an die frische Luft gehen. Im Nachhinein hätten die Posten aus meiner Sicht noch abwechslungsreicher sein dürfen, da die Arbeit schlussendlich wieder auf ein Lösen von Arbeitsblättern hinausläuft. Es ist aber auch schwierig, interessante Posten zum diesem Thema zu finden. Schlussfolgerung zum Berufskonzept: Ich werde als Lehrperson auf alle Fälle Werkstattarbeit in meinen Unterricht integrieren. Die Arbeit an der eigenen Werkstatt hat mir aufgezeigt, wie aufwendig es ist, eine eigene Werkstatt zusammenzustellen. Aus diesem Grund werde ich grösstenteils, bereits erstellte Werkstätten auf meine Klasse anpassen, denn so lassen sich Aufwand und Ertrag gut vereinen. Schlussfolgerungen zur Fortsetzung des Studium: Es wäre sehr interessant in einem zukünftigen Praktikum unsere Werkstatt durchzuführen. Die Werkstattarbeit hängt stark von der Motivation der SuS ab und es interessiert mich, welche Posten die SuS ansprechen und welche nicht. Schlussfolgerungen zur künftigen Rolle als Lehrperson: Bei der Werkstattarbeit tritt die Lehrperson ein wenig in den Hintergrund und wirkt als Lerncoach, der die SuS bei Fragen untestützt. Ich finde es wichtig, dass man sich als Lehrperson nicht immer in den Mittelpunkt stellt, um den sich alles dreht und von welchem der Lernprozess abhängt. Man soll den SuS zeigen, dass sie für ihren Lernprozess auch selber Wortarten verantwortlich sind und das geht mit der Werkstattarbeit sehr gut. Denn so haben sie gewisse Freiheiten, zum Beispiel die Zeiteinteilung, aber gleichzeitig auch die Verantwortung, dass sie alle obligatorischen Aufträge erledigen. Wortarten Quellen: Knobel, Ulrich: Werkstatt Deutsch. Langnau a.A: SekZH Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich, 2012. „Pronomen im Überblick. Zugegriffen 18. Mai 2015. „Wort- und Satzlehre Deutsch Adjektiv. Zugegriffen 18. Mai 2015.