Arbeitsblatt: Lernkontrolle zu Leseprobe Die Wanze

Material-Details

Lernkontrolle zur Leseprobe Die Wanze aus dem Lesebuch Anderswie&Anderswo
Deutsch
Textverständnis
5. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

187997
1189
10
27.03.2019

Autor/in

Yves-Marc Schwager
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Textverständnis Die Wanze Name Max. Punkte: 10 1.) Unterstreiche im Text diejenige Stelle, die darauf hinweist, dass es sich beim Erzähler nicht um einen Menschen handeln kann. Die Sonne verzog sich angewidert hinter dem Horizont. Ich wusste genau, wie sie sich fühlte. Hinter mir lag ein langer Tag und er war noch nicht vorüber. Ich hatte das Gefühl, den ganzen Garten zehnmal hintereinander abgegrast zu haben. Meine Beine schmerzten – alle sechs – und langsam hatte ich diesen Fall gründlich satt. Ich wollte mich nur noch unter den nächstbesten Stein verkriechen. 2.) Im nächsten Abschnitt der Geschichte erfährst du Einiges über den Erzähler. Notiere unten. Name: Tiergattung: Beruf: 3.) Im dritten Abschnitt erfährst, wie die Lebensumstände dieses Tieres sind. Unterstreiche die Textabschnitte, die etwas über sein Leben preisgeben. (reich, arm, fröhlich, traurig, .) Ich bearbeitete den Fall eines vermissten Insekts. Was nichts Besonderes war, aber wer in meiner Branche arbeitet, kann nicht immer wählerisch sein. Jemand muss schliesslich die Miete zusammenkratzen. () 4.) Wie hiess die Auftraggeberin? 5.) Erschien die Auftraggeberin zum vereinbarten Treffen? Ja Nein 6.) Welche Gefahr drohte dem Erzähler auf Seite 103/104? Antworte in einem ganzen Satz. 7.) Zu welcher Tierart gehört ein Karpfen? Antworte in einem ganzen Satz. 8.) Wie schafft es Jake, den Erzähler zu retten? Antworte in einem ganzen Satz. Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 Total Punkteverteilung 1 1 1 1 1 2 1 2 10 erreichte Punktzahl Die Wanze Lesebuch Anderswie Anderswo, S.102-105 aus: «Die Wanze. Ein Insektenkrimi», Paul Shipton, Fischer Taschenbuch Verlag Die Sonne verzog sich angewidert hinter dem Horizont. Ich wusste genau, wie sie sich fühlte. Hinter mir lag ein langer Tag und er war noch nicht vorüber. Ich hatte das Gefühl, den ganzen Garten zehnmal hintereinander abgegrast zu haben. Meine Beine schmerzten – alle sechs – und langsam hatte ich diesen Fall gründlich satt. Ich wollte mich nur noch unter den nächstbesten Stein verkriechen. Aber es gibt gewisse Dinge, die ein Insekt eben tun muss – besonders dann, wenn es dafür bezahlt wird. Ich heisse Muldoon, Wanze Muldoon. Ich bin Schnüffler – Privatdetektiv, wenn ihr es genau wissen wollt. Nicht nur der beste Schnüffler im gesamten Garten, sondern auch der billigste. Jedenfalls der einzige Schnüffler im Garten, den man anheuern kann. Genauer gesagt, der einzige, der noch lebt. Ich bearbeitete den Fall eines vermissten Insekts. Was nichts Besonderes war, aber wer in meiner Branche arbeitet, kann nicht immer wählerisch sein. Jemand muss schliesslich die Miete zusammenkratzen. () Muldoon ist auf der Suche nach Eddie, dem Ohrgrübler, der seit der vergangenen Nacht vermisst wird. Bei seinen Nachforschungen wird ihm klar, dass den Insekten grosse Gefahr droht. Das Wespenvolk plant zusammen mit einer Gruppe Ameisen einen Umsturz. Die Ameise Clarissa unterstützt Muldoon bei seinen Ermittlungen. Um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen, haben sie sich beim Teich im Garten verabredet. () Der Zeitpunkt unserer Verabredung kam und ging. Fünf Minuten verstrichen, zehn, und keine Spur von Clarissa. Ich wurde unruhig. Vielleicht hatte sie nicht wirklich vorgehabt zu kommen? Vielleicht hatte sie mich einfach nur abwimmeln wollen. Doch dann ertönte hinter mir ein lautes Geräusch. Ich wandte mich um, um Clarissa zu begrüssen, nur war von ihr nichts zu sehen. Ich sah gar nichts. Noch während ich mich umdrehte, erhielt ich einen Schlag auf den Kopf und meine Welt versank in Dunkelheit, so schwarz wie eine mondlose Nacht. Als ich wieder zu mir kam, fand ich mich nicht in der bequemsten aller Lagen wieder. Zum einen war oben und unten vertauscht, ich lag auf dem Rücken, meine sechs Beine ruderten hilflos in der Luft. Zum anderen trieb ich auf Wasser. Der Teich. Ich war in den Teich geworfen und für tot gehalten worden. Na gut, dann trieb ich eben hilflos auf dem Rücken liegend über den Teich. Ich hatte Schlimmeres erlebt, es bestand kein Grund zur Sorge. Doch dann spürte ich die Druckwelle einer Bewegung, als etwas im Wasser unter mir daherschwamm – etwas Grosses – und jetzt begann ich, mir Sorgen zu machen. Normalerweise halte ich mich vom Teich fern – für Wasser habe ich ungefähr so viel übrig wie eine Fliege für Taranteln –, doch selbst ich hatte die Geschichten über den Karpfen gehört. Man munkelte von diesem Fisch, dass er riesig sei und als widerlicher Tyrann über den Teich herrschte. Er frass kleinere Fische, er frass Fliegen und Käfer, die auf der Wasseroberfläche landeten nach allem, was ich wusste, gab es eigentlich nichts, was er nicht frass. Ich verdrehte den Kopf und sah hinab in das trübe Wasser. In der tintigen Schwärze war nichts zu sehen. Doch dann füllte etwas die Schwärze aus. Es war der Karpfen! Er schwamm am Grund des Teichs entlang. Sein fetter Körper war golden und weiss gefleckt. Er sah hungrig aus. Bisher hatte er mich noch nicht bemerkt, doch das war nur eine Frage der Zeit. Ich hatte das Gefühl, als leuchteten Neonbuchstaben auf meinem Panzer: ABENDESSEN – KOMM UND HOL MICH! Es war kein Gefühl, das ich sonderlich mochte. Irgendwann muss jeder von der Bühne abtreten, aber nie hatte ich daran gedacht, einmal als Fischfutter zu enden. Ich versuchte, mich in Brustlage zu bringen, um wenigstens in Sicherheit schwimmen zu können. Vergeblich. Meine Beine wirbelten lediglich durch dünne Luft. Ich sah zurück ins Wasser. Wieder war nichts zu sehen. Wohin war er verschwunden? Vielleicht sah er mich nicht? Plötzlich kam der Karpfen in mein Blickfeld und er schoss direkt auf mich zu. Seine dummen Fischaugen fixierten mich und sein lederiges Fischmaul war aufgerissen, bereit zum Fressen. Ich würde endgültig die Platte putzen – aus die Maus! Ich habe nie grossartig darüber nachgedacht, was nach dem Tod kommen mag, doch als dieser Karpfen mir entgegenjagte, flackerte die Frage in mir auf. Ich wappnete mich für das Ende. Doch das Ende blieb aus. Ich fühlte, wie sich ein Gewicht von oben auf mich herabsenkte, und plötzlich war der Karpfen ein Stück weiter entfernt. Ich hob den Kopf, um zu sehen, was geschah. Es war Jake, die Stubenfliege! Er war auf mir gelandet und jetzt flog er los, als ginge es ums nackte Überleben. Was es ja auch tat. Seine Flügel drehten sirrend durch. Er war nicht stark genug, mich aus dem Wasser zu heben, also schob er mich über die Wasseroberfläche, als wäre ich ein Boot und er selbst der Motor. Ich blickte zurück ins Wasser des Teichs. Der Karpfen hatte nicht vor, sich um sein Abendessen bringen zu lassen. Er legte an Geschwindigkeit zu, mit entschlossen rudernder Schwanzflosse. Jetzt war er wieder nahe. Ich hatte einen wunderbaren Ausblick auf seine Gaumenplatten, die gnadenlos gepflegt aussahen. «Schnell», schrie ich Jake zu. «Du musst die Richtung wechseln!» Jake beschrieb eine haarscharfe Rechtskurve, gefolgt von einem Linksschlenker. Ich habe keine Ahnung, ob es Zufall oder Können war, doch es war das perfekte Manöver. Er schoss im Zickzack über den Teich hinweg und drehte einen Slalom um ein paar Seerosenblätter. Er machte es genau richtig, und mit Erleichterung sah ich, wie der Karpfen immer weiter zurückfiel, bis seine hässliche Visage endlich in den Tiefen des Wassers verschwand. Es wurde auch höchste Zeit – Jake wurde langsamer. Das Sirren klang müde. Schliesslich schob Jake mich auf den Teichrand zu. Wir klotzten direkt dagegen, und die Wucht des Aufpralls schleuderte mich in die Bauchlage. Ich taumelte über einen der Pflastersteine, die den Teich einrahmen. Es tat gut, wieder auf den Beinen zu stehen, und noch besser, wieder trockenes Land unter den Füssen zu haben. Ich sah Jake an: Die Stubenfliege keuchte heftig und zitterte wie Espenlaub. Er sah aus, als könne er selbst nicht glauben, was er eben vollbracht hatte. Niemand hätte Jake je für einen Helden gehalten, Jake am allerwenigsten von allen. «Jake, mein Freund», lächelte ich. «Ich schulde dir einen lebenslangen Vorrat an Rohrzucker.» Jake schüttelte sich nur und zitterte. ()