Arbeitsblatt: Fabeln Dossier

Material-Details

Kurzer Input zu Fabeln
Deutsch
Leseförderung / Literatur
7. Schuljahr
8 Seiten

Statistik

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830
25
08.05.2019

Autor/in

Rahel Bachmann
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Fabeln Aufträge: 1. Gibt dem Bild eine Überschrift: 2. Was könnte der Wolf zum Lämmchen sagen, was könnte das Lämmchen zum Wolf sagen? Das Lamm und der Wolf (nach Äsop) Ein Lämmchen löschte an einem Bache seinen Durst. Fern von ihm, aber näher der Quelle, tat ein Wolf das gleiche. Kaum erblickte er das Lämmchen, so schrie er: „Warum trübst du mir das Wasser, das ich trinken will? „Wie wäre das möglich, erwiderte schüchtern das Lämmchen, „ich stehe hier unten und du so weit oben; das Wasser fließt ja von dir zu mir; glaube mir, es kam mir nie in den Sinn, dir etwas Böses zu tun! „Ei, sieh doch! Du machst es gerade, wie dein Vater vor sechs Monaten; ich erinnere mich noch sehr wohl, dass auch du dabei warst, aber glücklich entkamst, als ich ihm für sein Schmähen das Fell abzog! „Ach, Herr! flehte das zitternde Lämmchen, „ich bin ja erst vier Wochen alt und kannte meinen Vater gar nicht, so lange ist er schon tot; wie soll ich denn für ihn büßen. „Du Unverschämter! so endigt der Wolf mit erheuchelter Wut, indem er die Zähne fletschte. „Tot oder nicht tot, weiß ich doch, dass euer ganzes Geschlecht mich hasset, und dafür muss ich mich rächen. Ohne weitere Umstände zu machen, zerriss er das Lämmchen und verschlang es. Das Gewissen regt sich selbst bei dem größten Bösewichte; er sucht doch nach einem Vorwand, um dasselbe damit bei Begebung seiner Schlechtigkeiten zu beschwichtigen. 1. Benenne die Figuren! 2. Die Hauptfiguren führen einen Dialog. Markiere die Rede und Gegenrede in zwei unterschiedlichen Farben. 3. Beschreibe, was passiert. 4. Markiere im Text mit Bleistift Eigenschaften der Figuren und vervollständige folgende Tabelle: Eigenschaften des Wolfs: Eigenschaften des Lamms: Wie eine Fabel aufgebaut ist In einer Fabel kommen meist zwei Tiere vor, die sich so ähnlich wie Menschen verhalten. Fast immer steht ein Stärkerer einem Schwächeren gegenüber. Im ersten Teil, der Einleitung, begegnen sich die Tiere. Im zweiten Teil, der Rede, geraten sie dann meistens aneinander. Der Stärkere fordert den Schwächeren heraus. Im dritten Teil, der Gegenrede, kommt es oft zu einem überraschenden Umschwung: Der Stärkere wird hereingelegt, der Schwächere rächt sich oder hilft dem Stärkeren. Im vierten Teil, der Moral, steht, was du aus der Fabel lernen kannst. Der Fuchs und der Storch nach Romulus Aufgabe: Welcher Teil ist Einleitung, Rede, Gegenrede und Moral? Ordne zu! Nummeriere die Fabelteile in der richtigen Reihenfolge! Aus Rache lud der Storch den Fuchs zum Essen ein. Er bot ihm die schönsten Fleischstücke in einer Flasche an. „Lass es dir schmecken!, sagte der Storch. Der Fuchs aber wusste nicht, wie er an die Bissen herankommen konnte. Er leckte den Hals der Flasche ab und ging hungrig nach Hause. Die Fabel zeigt uns, dass man mit anderen kein böses Spiel treiben sollte. Es wird einem vielleicht heimgezahlt. Er lud ihn zum Essen ein und gab ihm Brühe aus einer flachen Schale zu trinken. „Lass es dir schmecken!, sagte der Fuchs. Der Storch sagte traurig: „Wie soll ich mit meinem spitzen Schnabel die Brühe trinken? Und er musste hungrig nach Hause gehen. Der Fuchs wollte einen Storch hereinlegen. Auswahl an Fabeln: 1 Das Pferd und der Esel (Aesop) Ein Bauer trieb ein Pferd und einen Esel, beide gleichmäßig beladen, zu Markte. Als sie schon eine gute Strecke vorwärts gegangen waren, fühlte der Esel seine Kräfte abnehmen. Ach, bat er das Pferd kläglich: Du bist viel größer und stärker als ich und doch hast du nicht schwerer zu tragen, nimm mir einen Teil meiner Last ab, sonst erliege ich. Hartherzig schlug ihm das Pferd seine Bitte ab: Ich habe selbst meinen Teil, und daran genug zu tragen. Keuchend schleppte sich der Esel weiter, bis er endlich erschöpft zusammenstürzte. Vergeblich hieb der Herr auf ihn ein, er war tot. Es blieb nun nichts weiter übrig, als die ganze Last des Esels dem Pferde aufzupacken, und um doch etwas von dem Esel zu retten, zog ihm der Besitzer das Fell ab und legte auch dieses noch dem Pferde oben auf. Zu spät bereute dieses seine Hartherzigkeit. Mit leichter Mühe, so klagte es, hätte ich dem Esel einen kleinen Teil seiner Last abnehmen und ihn vom Tode retten können. Jetzt muss ich seine ganze Last und dazu noch seine Haut tragen. Hilf zeitig, wo du helfen kannst. Hilf dem Nachbarn löschen, ehe das Feuer auch dein Dach ergreift. 2. Der Adler und die Dohle (Aesop) Ein Adler stürzte sich hoch aus der Luft auf ein Lamm, fasste es mit seinen Krallen und trug es mit Leichtigkeit davon. Eine Dohle hatte dies mit angesehen und da sie sich ebenso stark glaubte wie der Adler, flog sie auf einen Widder zu. Aber vergeblich bemühte sie sich, ihn fortzubringen, sie verwickelte sich in die Wolle und konnte nun auch nicht wieder davonfliegen. Als der Hirte sie zappeln sah, haschte er sie, beschnitt ihr die Flügel und nahm sie seinen Kindern zum Spielzeug mit. Ei! Ei! riefen hocherfreut die Knaben, wie nennt man diesen Vogel? Vor einer Stunde noch, antwortete der Vater, hielt er sich für einen Adler, musste aber bald einsehen, dass er nur eine elende Dohle ist. Wage dich nicht an Dinge, die deine Kräfte übersteigen, es gibt sonst zum Schaden noch Spott. 3. Der Adler und die Schildkröte (Aesop) Eine Schildkröte bat einen Adler, ihr Unterricht im Fliegen zu geben. Der Adler suchte es ihr auszureden, aber je mehr er sich bemühte, ihr das Törichte ihres Wunsches klarzumachen, desto mehr beharrte sie darauf. Ihrer dringenden Bitten müde, nahm der Adler sie endlich in die Luft und ließ sie ungefähr turmhoch herabstürzen; zerschmettert lag sie auf der Erde und musste so ihre Torheit büssen. Trachte nicht nach Dingen, die die Natur dir versagt hat, was die Natur versagt, kann niemand geben. 4. Der Eber und der Fuchs (Aesop) Ein Fuchs sah einen Eber seine Hauer an einem Eichstamme wetzen und fragte ihn, was er da mache, da er doch keine Not, keinen Feind vor sich sehe? Wohl wahr, antwortete der Eber, aber gerade deswegen rüste ich mich zum Streit, denn wenn der Feind da ist, dann ist es Zeit zum Kampf, nicht mehr Zeit zum Zähnewetzen. Bereite dich im Glück auf das künftige Unglück vor, sammle und rüste in guten Tagen auf die schlimmeren. Auftrag: Fülle die Tabelle zu den 4 Fabeln aus: Das Pferd und der Esel Tiere: Charaktereigenschaft Der Adler und die Dohle Der Adler und die Schildkröte Der Eber und der Fuchs en? Moral/ Lehre? (in eigenen Worten) Die Fabel eine Waffe? Äsop Über den Dichter Äsop ist wenig bekannt. Er lebte im 6. Jahrhundert v. Chr. als Sklave im antiken Griechenland und gilt als der erste Fabeldichter. Auf Märkten, Gassen und Landungsplätzen erzählte er den einfachen Leuten seine schelmischen und witzigen Fabeln, in denen gezeigt wird, wie sich der kleine Mann mit Pfiffigkeit und List gegen die Ungerechtigkeiten der Grossen und Mächtigen wehrt. Wegen seiner Klugheit und seiner guten Ratschläge soll er sogar die Freiheit geschenkt bekommen haben. Leute jedoch, die seinen scharfen Verstand fürchteten und ihm deshalb übel gesinnt waren, gaben ihm Geschenke und beschuldigten ihn dann des Diebstahls. In der Stadt Delphi wurde ihm daraufhin der Prozess gemacht, in dem er zum Tode durch Hinabstürzen von einem Felsen ins Meer verurteilt wurde. 1. Erzähl mit eigenen Worten, was du über Äsop erfahren hast. Als die Delpher den Äsop zum Richtplatz führten, bat er sie, erst noch eine Geschichte anzuhören. Sie willigten ein und er erzählte: Als die Tiere noch alle die gleiche Sprache redeten, gewann eine Maus einen Frosch lieb. Daher lud sie ihn zum Mahle und führte ihn in die Vorratskammer eines Reichen. Da gab es Brot, Käs, Honig, Feigen und alle andern Leckerbissen. „Nun iss nach Herzenslust, lieber Frosch, sagte die Maus. Der liess sich das nicht zweimal sagen und alle beide schwelgten in auserlesenen Genüssen. Dann sagte der Frosch, der der Maus ihre reiche Vorratskammer neidete, arglistig: „Nun komm auch einmal zu mir, liebe Maus und mäste dich an meinen Schätzen! Damit du aber bei der Reise durch das Wasser keine Angst bekommst, will ich deinen Fuss an meinen anbinden. Das tat er auch und sprang in den Teich, wobei er die Maus gefesselt mit sich zog. Als diese merkte, dass sie ertrinken musste, sprach sie: „Ich werde von dir getötet werden, aber von einem Stärkeren werde ich gerächt werden. So starb sie. Aber wie sie noch auf dem Wasser dahintrieb, flog ein Habicht über den Teich. Der sah die Maus, schoss herab und ergriff sie und zugleich mit ihr den Frosch. Und er verschlang sie beide. 2. Welche Leute könnten sich vor Äsop gefürchtet haben? Warum? 3. Warum hat er das, was er sagen wollte, in Fabelform geäussert? 4. Formuliere die Moral der Geschichte in einem treffenden Satz. Selber eine Fabel schreiben Aufgabe: Versuche selber eine Fabel zu schreiben. Erste Möglichkeit: nach Rezept. Siehe auf dem Arbeitsblatt. Zweite Möglichkeit: aus dem Leben gegriffen. In einer Fabel sprechen und handeln Tiere für Menschen. Oftmals werden Konflikt-situationen (Der Rabe und der Fuchs, Die beiden Ziegen) aber auch Kooperations-situationen (Der Löwe und die Maus), dh. beide sind zusammen stärker als alleine, dargestellt. 1. Suche eine Konfliktsituation aus deinem Alltag. Beispiele: Du möchtest am Wochenende bis morgens um 2 Uhr an einer Party bleiben. Deine Eltern aber finden, du müssest schon abends um 11 Uhr wieder zu Hause sein. .oder suche eine Kooperationssituation aus deinem Alltag. Beispiel: Du darfst erst in die Stadt, wenn dein Zimmer aufgeräumt ist. Vielleicht hilft dir deine Schwester, wenn du ihr auch einmal hilfst? 2. Nimm anstelle der Menschen zwei möglichst gegensätzliche Tiere (oder Gegen-stände) und überleg dir eine Lehre. Zutaten für eine gute Fabel: 1. Tiere: Suche dir zwei Tiere (oder Gegenstände), die möglichst unterschiedlich sind. (Denke an den Wolf und das Lamm) 2. Eigenschaften: Denke dir zu deinen Tieren Eigenschaften aus, die natürlich auch wieder gegensätzlich sein sollen. 3. Situation: Such dir einen Ort in der Natur aus, wo deine Fabel spielt. 4. Lehre: Du brauchst eine Aussage für deine Fabel. Dazu eignen sich Redewendungen besonders gut. (Siehe unten) 1. Fabeltier Nr. 1: Fabeltier Nr. 2: 2. Eigenschaften deiner Fabeltiere: Fabeltier Nr. 1: Fabeltier Nr. 2: . . 3. Situation: . . . 4. Lehre deiner Fabel: . . . . . 5. Schreibe deine Fabel ins Deutschheft. Tipp:„In der Kürze liegt die Würze! Fabeln sind kurz und knapp. Schreib also keinen Roman! Mögliche Sprichwörter, die dir als Idee für das Schreiben einer Fabel dienen können: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Franken nicht wert. Morgenstund‘ hat Gold im Mund. Bellende Hunde beissen nicht. Ohne Fleiss kein Preis. Stille Wasser gründen tief. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Lügen haben kurze Beine, ehrlich währt am längsten. Lieber der Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.