Arbeitsblatt: Leseverstehen

Material-Details

Text zum Thema Respekt mit Fragen zum Text. Scaffolding.
Deutsch
Textverständnis
8. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

188870
824
24
13.05.2019

Autor/in

Sabine Hunziker
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Respekt im Wandel der Zeit 1. Bevor du den Text liest: Betrachte die Bilder. Was vermutest du, wovon handelt der Text? Kreuze die richtige Antwort an. Rechtsvortritt im Strassenverkehr Wäscherei in Deutschland Umgang mit Mitmenschen 2. Lies den 1. Abschnitt des Textes. (Zeile 1–8) Was verstehst du unter dem Begriff „Respekt? Notiere deine eigenen Gedanken auf untenstehende Linien. Schreibe mindestens 2 vollständige Sätze. . 3. In Zeile 7 wird die Respektlosigkeit mit einer Seuche verglichen: „Völlige Respektlosigkeit ist eine Seuche. Wie verstehst du diesen Vergleich? Weshalb wird die Respektlosigkeit ausgerechnet mit einer Seuche verglichen? Notiere unten deine Vermutungen. 4. Lies nun den 2. Abschnitt des Textes. (Zeilen 9–22) Unterstreiche in diesem Abschnitt 5-10 Wörter, welche du nicht verstehst. Schlage 3–5 davon im Duden nach. Achte darauf, dass du diejenigen Wörter auswählst, die für das Verstehen des Abschnittes möglichst bedeutsam sind. Diese werden dir helfen, das Wesentliche im Abschnitt zu verstehen. Notiere die nachgeschlagenen Wörter und deren Bedeutungen unten. 1 5. Notiere das Antonym. (Gegenwort) Z.B. hell dunkel Schlag das Wort, falls nötig, im Duden nach. Es können mehrere Lösungen möglich sein. Nachteil friedlich achtvoll 6. Weshalb heisst der Titel des Abschnittes „Im Wandel der Zeit? Notiere deine Meinung. 7. Lies nun den letzten Abschnitt des Textes. In Zeile 28 wird die „Arroganz der Jugend angesprochen. Was muss man im Text unter diesem Ausdruck verstehen? Kreuze die richtige Antwort an. Jugendliche sind aggressiv. Jugendliche machen das, was ihnen als richtig erscheint. Jugendliche befolgen jedes neue, einschränkende Gesetz blind. 8. Lies nochmals die Zeilen 32 bis 34 durch. Was könnten die Jugendlichen mit „Macht kaputt, was euch kaputt macht gemeint haben? Schreibe ein Beispiel dazu auf. 2 9. Wie stellst du dir ein friedliches Zusammenleben unter Mitmenschen vor? Was braucht es, damit Menschen zufrieden miteinander leben können? Denke dabei an deine eigenen Erfahrungen und notiere 5–10 Stichwörter in die linke Spalte. Deine Stichwörter Stichwörter deines Partners/ deiner Partnerin 10. Tausche dich mit deinem Banknachbarn/ deiner Banknachbarin über den letzten Punkt (9.) aus. Seid ihr gleicher Meinung? Diskutiert und fülle anschliessend die Stichwörter deines/r Partners/in in die rechte Spalte. Markiere jene Stichwörter mit Farbe, die sich überschneiden; das sind die Stichworte, die ihr beide im Punkt 9 notiert habt. 3 1 Respekt im Wandel der Zeit (Kommentar, 27.10.2008, tink.ch) 2 Respekt zeigen, heisst nicht automatisch mit allem einverstanden sein. Die Aussage 3 „macht kaputt, was euch kaputt macht ist sogar die Grundlage für eine bessere Zu- 4 kunft, sagt unser Tink-Autor. Marc Vogel 5 Die Arroganz der Jugend ist etwas sehr Wertvolles. Aber um gleich vorweg Klarheit zu 6 schaffen: Eine funktionierende Gemeinschaft benötigt gegenseitigen Respekt. Respekt ge- 7 genüber Menschen und Regeln. Völlige Respektlosigkeit ist eine Seuche. Doch soll der Ein- 8 zelne alles und jeden respektieren, tolerieren und somit akzeptieren? Wann darf aus dieser 9 Rolle ausgebrochen werden? 10 Im Wandel der Zeit 11 Noch in der Steinzeit hatte man nur Respekt vor dem Stärkeren. Dieses Prinzip brachte al- 12 lerdings entsprechende Nachteile für die Schwächeren. Erst die Zivilisation erforderte ge- 13 wisse Regeln im gegenseitigen Umgang. Dies nämlich, um den Fortbestand des Menschen 14 überhaupt zu gewährleisten. Ein friedliches und achtvolles Zusammensein sollte eine Art 15 innerer Motor in eine glorreiche Zukunft bilden. Aber wo Dogmen und Regeln sind, eckt das 16 an freidenkerische Ideale an. So verliess im 16. Jahrhundert ein gewisser Martin Luther, an- 17 gesichts drastischer Zustände, jeglichen Respekt und jegliche Ehrfurcht gegenüber der bis 18 anhin so ungescholtenen Kirche. Er fühlte sich selbst und andere ungerecht behandelt, han- 19 delte also entgegen dem Usus. 1968 lösten Töchter und Söhne bei ihren Eltern Haareraufen 20 an der wohlgescheitelten und toupierten Frisur aus. Sex, Drogen und Musik. Ganz zu 21 schweigen von dem neuen, politischen Bewusstsein. Damals ein Schlag ins Gesicht der Er- 22 wachsenen und rückblickend ein notwendiges Zeitgeschehen. Heute sind wir geprägt von 23 der Erziehung jener Jahrgänge. Ein Grundgedanke jener revolutionären Bewegungen ging 24 aber scheinbar durch die Weichspülererziehung verloren. 25 Macht kaputt, was euch kaputt macht 26 Der Mensch wird als Individuum wahrgenommen und respektiert. So weit, so gut. Hier be- 27 ginnen jedoch die Widersprüche. Soll ich jedem stumm seine Meinung zugestehen, egal wie 28 befremdlich? Soll ich jedes neue, einschränkende Gesetz blind befolgen? Soll ich einen 29 Vergewaltiger respektieren? Es gibt keine Steigerung mehr. 30 Hier kommt das, was die Arroganz der Jugend genannt wird, ins Spiel: Ungefragt sagen und 31 tun, was recht erscheint. Nur so werden gewisse Dinge angesprochen und in Frage gestellt. 32 Totaler Respekt für alles und jeden ist ein Stillstand, ein Rückwärtsgang. 33 Fühlt man sich jetzt angesprochen, weiss aber nicht, wann man agieren soll, hier eine Maxi- 34 me: Sich erst alles ruhig und höflich ansehen. Und dann: Alles was mich nicht respektiert, 35 respektiere ich auch nicht. Eine Jugendbewegung schrieb sich den pragmatischen Satz 36 „Macht kaputt, was euch kaputt macht auf die Fahnen. So geht es weiter in eine glorreiche 37 und gerechtere Zukunft. Falls jemand diese forciert dargestellte Meinung nicht respektiert, 38 könnte sie oder er nun mit einer neuen Kolumne darauf reagieren. Das wäre sogar ganz in 39 meinem Sinn. 4