Arbeitsblatt: Pullis für Pinguine

Pullis für Pinguine Nachdem Theresia Breu einen Artikel der „Schweizer Familie gelesen hatte, begann sie zu lismen — innerhalb kurzer Zeit hat die Solothurnerin fast 100 Pullis gestrickt. Für von Öl bedrohte Zwergpinguine in Australien. Die Handgriffe hat sie längst verinnerlicht. Fast ohne hinzusehen schlägt Theresia Breu die Maschen an, holt den Wollfaden, zieht ihn durch und lässt ihn von der Nadel gleiten. Immer wieder, bis ein kleiner Pullover auf ihrem Schoss liegt. Ein Pullover für einen Zwergpinguin in Australien. „Meine Bekannten denken jeweils, ich wolle sie auf den Arm nehmen, wenn ich von meinem Hobby erzähle, sagt die 72-Jährige. Dabei rettet sie mir ihrer Strickarbeit zahlreichen Pinguinen das Leben. Die Pingu-Pullis gehören zum Notfallplan der Australischen Non-Profit-Organisation Phillip Island Nature Park. Sie betreibt auf Phillip Island, einer Insel in der Nähe von Melbourne, einen Naturpark, wo 32‘000 Zwergpinguine leben. Der Lebensraum der Tiere befindet sich nahe von stark genutzten Schifffahrtswegen. Passiert eine Öl-Katastrophe, wie zum Beispiel nach der Havarie des Containerschiffs „Rena vor der Küste Neuseelands im letzten Oktober, schweben die Pinguine in Lebensgefahr: Wenn das Öl ihr Gefieder verklebt, ist es nicht mehr wasserdicht, und die Tiere laufen Gefahr zu erfrieren. Oder sie versuchen sich zu putzen, picken das Öl aus den Federn und vergiften sich. Danene Jones vom Phillip Island Nature Park erklärt: „Die Pullover erfüllen zwei Zwecke. Sie halten die Pinguine warm, und sie hindern sie daran, das Öl zu schlucken, bis die Pfleger sie reinigen. Damit im Notfall genügend Pullover zur Verfügung stehen, forderte die Organisation die Bevölkerung zum Stricken auf. Medien auf der ganzen Welt verbreiteten den Aufruf. Auch die „Schweizer Familie, wo Theresia Breu im März von der Aktion las und sofort im Internet die Strickanleitung herunterlud. Seither hat sie daheim in Gerlafingen SO fast 100 Pullis gestrickt so viele wie niemand sonst in der Schweiz. „Ich bin regelrecht süchtig danach, erzählt die pensionierte Logopädin. Stricken sei ihre Leidenschaft, und wenn sie gleichzeitig Gutes tun könne, sei sie mit noch mehr Herzblut dabei. „Der Anblick von ölverschmierten Pinguinen tut mir weh. Ich bin froh, dass ich den Tieren mit meinem Hobby helfen kann. Rund zwei Stunden braucht sie, um einen Pullover fertig zu stellen. Zwei Pakete mit je 34 Stück hat sie bereits nach Australien geschickt, die nächste Lieferung ist fast fertig. Besonders gefreut hat Theresia Breu das Zertifikat, das die Organisation geschickt hat: „Vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag zum Schutz der Pinguine, steht in Zierschrift neben ihrem Namen und der Anzahl der gestrickten Pullover. Der einzige Wermutstropfen ist das Porto: 32 Franken kostet ein Paket. „Das ist nicht gerade günstig. Aber die Pingus sind es mir wert. Die Wolle hingegen kostet sie nichts, Bekannte schenken ihr Wollresten. Die Strickaktion des Naturparks läuft seit 1998. Bis heute kamen die Pullover zum Glück nur einmal zum Einsatz: 2001 konnten bei einer Öl-Havarie vor der Küste von Phillip Island fast alle Pinguine gerettet werden. Rund 4000 Pullover trafen bisher aus aller Welt in Australien ein. Sogar in Alaska strickten die Menschen für die Pinguine in Down Under. Weil mittlerweile genügend Pullis im Lager sind, ziehen die Tierpfleger die farbigen Kleider den Plüsch-Pingus an. Die Kuscheltiere werden im Naturpark verkauft, den Erlös nutzt die Organisation für die Forschung und den Ausbau der Anlage. Trotz der vielen Pullover darf weiter gestrickt werden. Denn eine Öl-Katastrophe kann nicht vorhergesagt werden. „Wir wollen genügend Pullover bereit halten, die wir bei einem Notfall auch in andere Länder schicken können, sagt Danene Jones. Am liebsten würde Theresia Breu die Pinguine in Australien besuchen, aber die Reise ist zu weit: „Ich mache immer mit meinem Berner Sennenhund Xeno Ferien. Für ihn wäre ein so langer Flug ein riesiger Stress. Trotzdem sind Theresia Breu und Xeno auf Phillip Island vertreten: Sie schickte ein Foto von sich und Xeno nach Australien. Das Bild hängt jetzt im Büro der Organisation. Leseverstehen Pullis für Pinguine Punkte: 27/ 2.09.2015 Note: Name: Unterschrift: Auftrag: Lies den Text: Pullis für Pinguine gründlich durch. Beantworte die Fragen mit ganzen Sätzen (4,6,7,12,13,14) 1. Wie alt ist Theresia Breu? 63 Jahre 72 Jahre 81 Jahre 1P./ 2. Für wen werden diese Pullis gestrickt? 1P./ 3. Wie viele Pullis hat Frau Breu schon gestrickt? 1P./ 4. Aus welchem Grund werden diese Pullover hergestellt? 1P./ 5. Auf welche Australische Insel werden diese Pullover gebracht? Phillip Island James Island Edward Island 1P./ 6. Die Pullis erfüllen zwei Zwecke: Welche? 1._ 2. 2P./ 7. Wie erfuhr Frau Breu von dieser Strickaktion? 1P./ 8. Wo fand Frau Breu die Strickanleitung? 1P./ 9. Wie lange dauert es, bis so ein Pulli fertig ist? 1P./ 10. Was ist ein Zertifikat? 2P./ 11. Wie viel musste Frau Breu für die beiden Pakete bezahlen? 1P./ 12. Wo kauft Frau Breu die viele Wolle ein? 1P./ 13. Über 4000 Pullis wurden bisher gestrickt, das sind genug. Was machen sie nun mit den überzähligen Pullis? 1P./ 14. Frau Breu würde gerne einmal nach Australien fliegen. Warum tut sie es nicht? 1P./ 15. Ergänze die Tabelle! Verb halten Nomen (mit Artikel) die Haltung Adjektiv haltbar ölig giften lieferbar der Stress 4P./ 16. Wie lautet das Gegenteil? Beispiel: eine kurze Zeit eine lange Zeit Ein wertvoller Beitrag Ein günstiges Paketporto Zahlreiche Pinguine 3P./ 17. Setze das Verb in die passende Vergangenheitsform (Präteritum) Beispiel: Bis heute konnten (können) fast alle Pinguine gerettet werden. a) Frau Breu .(stricken) diese Pullover. b) Das Öl (vergiften) die Fische. c) Die Kuscheltiere (werden) im Naturpark verkauft. d) Der Pinguin .(fliegen) nicht gerne mit dem Flugzeug. 4P./ Ich fand die Aufgaben: Leicht schwer geht so