Arbeitsblatt: Kunst im öffentlichen Raum

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Es geht um die Ausweitung des Handlungsspielraums der KünstlerInnen, die ihr Atelier und die gewohnten Ausstellungsräume verlassen. Interventionen, die den Alltag irritieren und jenseits von Konsum und Reklame provokativ auf gewohnte Lebensabläufe wirken
Bildnerisches Gestalten
Anderes Thema
11. Schuljahr
2 Seiten

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07.10.2019

Autor/in

julia weidner
Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

KÖR (Kunst im öffentlichen Raum) Public Art Es geht um die Ausweitung des Handlungsspielraums der KünstlerInnen, die ihr Atelier und die gewohnten Ausstellungsräume verlassen. Interventionen, die den Alltag irritieren und jenseits von Konsum und Reklame provokativ auf gewohnte Lebensabläufe wirken Die interaktiven künstlerischen Aktionen im öffentlichen Raum haben sich heute zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt, der ein Budget aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung steht. Warum ist die Nachfrage an künstlerischen Irritationen im öffentlichen Raum in den letzten Jahren so gewachsen? Ist das vagabundierende Intervenieren spannender und ungebundener als der Galeriebetrieb? Gibt es zu viele KünstlerInnen? Geht es um das Herstellen eines Gemeinschaftsgefühls oder um Unterhaltung? Um Spannungen, die in der Auseinandersetzung öffentlich gemacht werden sollen? Um ein Unterbrechen der alltäglichen Routine, eine Sinnsuche im funktionalen Leben? Historisch gesehen war Kunst im öffentlichen Raum lange Zeit auf Denkmäler oder, ab den 1920er Jahren, auf Kunst am Bau beschränkt. Da die Skulpturen und Objekte von der Bevölkerung oft nicht verstanden wurden, gab es in den 1970er Jahren eine Weiterentwicklung der künstlerischen Diskurse: Die BetrachterInnen sollen integriert werden. Der Begriff der Ortsspezifität (site-specifity) entsteht im Zusammenhang mit neuen künstlerischen Diskursen wie Minimal-, Land- und Concept-Art.1 Es war nun Ziel, die RezipientInnen mit einzubeziehen, kommunikative Prozesse zu initiieren und das Werk mit dem Ort in ein sensibles Verhältnis zu stellen. Gleichzeitig vermischt sich die Ökonomie mit der Kultur, „d. h. es kommt nicht nur zu einer Kulturalisierung der Alltags- und Warenwelt, sondern darüberhinaus auch zu einer Kommerzialisierung und Ökonomisierung des Kulturbereichs.2 Das ist ein postmodernes Erbe. Der Vorgang des Kaufens wird zum Erlebnis transformiert. KÖR 2 satisfy me: Monica Bonvicini satisfy me. Monica Bonvicini SATISFY ME rief die italienische Künstlerin Monica Bonvicini 2010 auf einer Anhöhe der Zentraldeponie Emscherbruch der Landschaft entgegen. 1 2 Vgl. ebd. S. 81. Ebd. S. 17. 1 delete: Christoph Steinbrenner und Rainer Dempf feel you: Jenny Holzer KÖR 2 dispatchwork: Jan Vormann 2 ein Badebrunnen für Loosdorf: Iris Andraschek Delete. Neubaugasse Wien. 2005. Auf einem Teilstück einer der bekanntesten Einkaufstraßen Wiens, der Neubaugasse, ist seit Montag kein Logo und keine Werbung mehr zu finden: Die beiden Künstler Christoph Steinbrenner und Rainer Dempf präsentierten ihr Projekt Delete, bei dem sie sämtliche kommerziellen Schilder mit gelben Stoffbahnen und Folien verdeckt haben. Die Aktion, die von der Wiener Wirtschaftskammer (WKW) mitgesponsert wurde, wird noch 14 Tage fortgeführt. derstandard.at/2069776/Kunstaktion-Logos-in-der-WienerNeubaugasse-verhuellt. I FEEL YOU. Jenny Holzer. San Diego. 2007. Projektion. dispatchwork. Jan Vormann. Arnsberg. Plastikbausteine werden verwendet um Löcherin schadhaftem Mauerwerk zu füllen. Mithilfeder großzügigen Unterstützung von Stiftungen,Organisationen und vielen Einzelpersonen prägten sich ein weltweites, partizipatives Eventund Netzwerk aus. Iris Andraschek n.com/testbild/dispatchwork/ ein Badebrunnen für Loosdorf Das an der Dorfpromenade gelegene überdimensionale Badezimmer aus Beton mit dem Titel „Freier Badebrunnen Loosdorf Privatsphäre und Phantomwände umfasst ca. 30 m2. Es mit funktionsfähiger Dusche, Badewanne und Waschbecken ausgestattet, die die Besucher benutzen können.