Arbeitsblatt: „Bild Dir eine Geschichte“ auch adaptiert für Menschen mit Behinderung
Material-Details
Kurzbeschreibung:
Aus den von Mitspieler/innen jeweils aufgedeckten Bilderkarten soll aus den darauf abgebildeten Gegenständen/Tätigkeiten/ Eigenschaften verbal eine gemeinsame beliebige Geschichte entstehen.
Spielform:
Wahrnehmungsspiel, Visuelles Einzel- oder Gesellschaftsspiel
Zielgruppe
Je nach Schwierigkeitsgrad: Personen mit einem Entwicklungsstand zwischen dem 5 und 99 Lebensjahren.
Bei Personen mit Behinderung sollte das Spiel je nach den individuellen Fähigkeiten und dem entsprechenden Entwicklungsstand der einzelnen Person im Schwierigkeitsgrad angepasst sowie von einem Spielleiter angeleitet werden.
Mindestvoraussetzungen:
Erweitertes Sprachverständnis ab einem Alter von 2 – 3 Jahren.
Denkentwicklung ab einem Alter von 3 – 4 Jahren.
Bildnerisches Gestalten
Aktion / Spiel
klassenübergreifend
4 Seiten
Statistik
192667
821
3
08.01.2020
Autor/in
Zerafal (Spitzname)
Land: Deutschland
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
1 Spielvorstellung Leistungsnachweis für den Fachbereich Spiel Name des Spiels „Bild Dir eine Geschichte Kurzbeschreibung Aus den von Mitspieler/innen jeweils aufgedeckten Bilderkarten soll aus den darauf abgebildeten Gegenständen/Tätigkeiten/ Eigenschaften verbal eine gemeinsame beliebige Geschichte entstehen. Spielform Wahrnehmungsspiel, Visuelles Einzel- oder Gesellschaftsspiel Zielgruppe Je nach Schwierigkeitsgrad: Personen mit einem Entwicklungsstand zwischen dem 5 und 99 Lebensjahren. Bei Personen mit Behinderung sollte das Spiel je nach den individuellen Fähigkeiten und dem entsprechenden Entwicklungsstand der einzelnen Person im Schwierigkeitsgrad angepasst sowie von einem Spielleiter angeleitet werden. Mindestvoraussetzungen Erweitertes Sprachverständnis ab einem Alter von 2 – 3 Jahren nach B. SenckelFehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Denkentwicklung ab einem Alter von 3 – 4 Jahren nach B. SenckelFehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Erfahrungsbereich/ Erfahrungsschwerpunkte Kommunikationsfähigkeit Kreativität Gedächtnis Grob- und Feinmotorik Wahrnehmung und Handlungsplanung (Strategien) Norm- und Wertbewusstsein Denkentwicklung Emotionale und soziale Kompetenz, Gruppenfähigkeit Leistungsmotivation Spielentwicklung Kontakt- und Gemeinschaftsgefühl Gruppengröße/ Spieldauer 2 – 6 Personen je nach Anzahl der Spieler ca. 20 – 60 Min. Material Saubere Spielfläche (Tisch mit Stühlen, Boden) Bilderkarten mit abgebildeten Gegenständen/Tätigkeiten/ Eigenschaften Sechseitiger Würfel 2 (Getränke (für die trockene Kehle)) Spielanleitung Einer der Spieler mischt die Bilderkarten und verteilt eine bestimmte Anzahl (6x Anzahl der Spieler/innen) verdeckt auf eine Spielfläche (Boden, Tisch). Die Spieler sitzen im Kreis um die Spielfläche herum. Mit einem Würfel wird nun derjenige/diejenige Mitspieler/in mit einem Würfel bestimmen, welche/r sich die erste Karte aussucht, aufdeckt und an die Seite hinlegt. Danach läuft die Reihenfolge der Mitspieler/in, welche/r jeweils eine Karte umdrehen darf, im Uhrzeigersinn. Diese erste gezogene Karte stellt den Beginn einer Geschichte dar. Dabei darf der/die erste Spieler/in die Erzählform (Erlebniserzählung, Märchen, Protokoll,) bestimmen. Der auf der Karte abgebildete Gegenstand/Tätigkeit/Eigenschaft muss anschließenden innerhalb maximal 3 Sätze eine Geschichte einleiten. Gelingt dies dem/der ersten Spieler/in nicht, behält sie/er die Karte und die/der Nächste beginnt mit einer neu gezogenen Karte in seiner gewählten Erzählform eine Geschichte. Kann im Folgenden ein/e Spieler/in die Bildergeschichte nicht mit der Abbildung seiner Karte fortsetzen, behälte er/sie diese und die/der nächste Spieler/in versucht mit einer neu aufgedeckten Karte die Geschichte weiterzuerzählen. Spielabschluss: Wenn keine verdeckte Bilderkarte mehr vorhanden ist, gilt das Spiel als beendet. Der/die Spieler/in mit den wenigsten einbehaltenen Karten gehört zu den ersten Gewinnern. Es folgen dann mit aufsteigender Anzahl die weiteren Gewinnerstufen. Mögliche Modifikationen für unterschiedliche Zielgruppen Jeder einzelne Spieler oder die gesamte Spielergruppe gemeinsam versucht den jeweils aufgedeckten Begriff in die Bildergeschichte mit entsprechend gewählten Erzählstils einzubringen. Die Karten können statt verdeckt auch aufgedeckt gezogen werden. Variation des Zeitlimit beim Formulieren der Sätze, gemessen mit einer Sanduhr/Stoppuhr. Variation der Anzahl der verwendeten Sätze zum Einpassen eines Begriffes in die Bildergeschichte, individuell angepasst an die Schwierigkeit des Begriffes den jeweils gewählten Erzählstil. Jede/r Spieler/in erzählt mit ihren/seinen jeweils aufgedeckten Karten ihre/seine eigene Bildergeschichte Variation des Erzählstiles, z.B. Märchen, Erlebniserzählung, sachlicher Bericht, Krimi und Erzählform, z. B. als Gesang, Reim, Variation der Komplexität und Inhalte der Bilder Allgemeine methodisch- didaktische Überlegungen/ Vorgehensweise Vorüberlegungen: Welches Ziel will ich erreichen? Welche Stärken/ Schwächen zeigen die Spieler/innen und die Gruppe als Ganzes? Welche Bedürfnisse haben die Einzelindividuen? Gibt es bei den Einzelpersonen etwas Spezielles zu beachten (Ethnische/religiöse Besonderheiten, Berührungsängstliche, Hypermotoriker, etc.) Wie ist ihre physische Leistungsfähigkeit? Zu welcher Tageszeit soll die Aktivität stattfinden? Welche Aktionen gehen voraus, welche folgen? Soll das Spiel etwas vor- oder nachbereiten?Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Ziel: Steigerung der Kreativität/Denkentwicklung, der Gruppen-zusammengehörigkeit, des Norm- und Wertbewusstseins (Respektieren der Mehrheitsentscheidung) und 3 Verbesserung der Wahrnehmung und Handlungsplanung. Durch die Zufälligkeit der gezogenen Bilderkarten und die vielseitigen, abgebildeten Gegenstände/Tätigkeit/ Eigenschaft soll eine beliebige Geschichte entstehen. Medium: Bilderkarten je nach Zielgruppe und Schwierigkeitsgrad mit einfachen oder komplexeren Abbildungen. Physiologische Sicherheit: Vor dem Spiel sollte sichergestellt sein, dass alle Beteiligten sicher und bequem sitzen. Dies ist vor allem bei Personen wichtig, welche nicht aus eigener Kraft ihre Sitzposition wechseln können. Psychologische Sicherheit: Oft ist uns nicht bekannt, was Spiele und Spielhandlungen bei verschiedenen Personen auslösen können. Entwickelt sich die erzählte Geschichte für eine Person in eine belastende Richtung, kann dies unter Umständen zu entsprechendem Unbehagen der Person oder gar in der ganzen Gruppe führen. Deshalb ist Freiwilligkeit bei der Teilnahme am Spiel oberstes Prinzip. Den Spielern ist jeder Zeit freigestellt sich aus der aktuellen Spielrunde oder gar dem Spiel zurückzuziehen. Einführung und Motivation: Eine gute Einführung kann bei den Mitspieler/innen bereits das nötige Interesse und Motivation zum Spielen wecken. Nach einer freundlichen Begrüßung der Mitspieler/innen und gegebenenfalls einer kurzen Vorstellungsrunde, weckt der/die Spielleiter/in mit den Begriffen Märchen und Bildergeschichte in den einleitenden Sätzen zur Spielvorstellung Kindheitserinnerungen, womit sie/er die Teilnehmer/innen neugierig und zum Spielen motivieren möchte. Durchführung: Je nach individuellem Entwicklungsstand der Teilnehmer/innen übernimmt die ganze Gruppe oder eine einzelne Person die Rolle des Spielleiters. Dieser zieht sich während des Spiels so weit als möglich zurück und greift nur bei Konflikten zwischen Mitspieler/innen oder Entscheidungsfragen bzgl. des Spiels ein. Sollte er ebenfalls am Spiel teilnehmen, wird ein Stellvertreter gewählt. Nachbereitung: Reflexionen kurz nach Abschluss des Spiels sind als Feedback für den Spielleiter sehr wichtig. Durch sie wird außerdem den Teilnehmern/innen die Möglichkeit eröffnet, ihre Eindrücke und Gefühle während des Spiels zu verbalisieren. Hierbei können auftretende Probleme im Spielablaufe besprochen, Lösungsmöglichkeiten gesucht, aber auch positive Effekte hervorgehoben werden. Alternativen für unterschiedliche Behinderungsarten Sprachbehinderung: Der Spielleiter erzählt die Geschichte und bittet die Mitspieler/innen, die passende Bilderkarte je nach ihren Fähigkeiten zu zeigen oder gar herauszunehmen. Sehbehinderung: Der Spielleiter ersetzt die Bilderkarten durch kleine Objekte und Figuren in Überraschungsei-Kapseln, welche die/der Spieler/in aus einem kleinen Sack/Tüte entnehmen, öffnen und dann ertasten kann. Motorische Behinderung: Der Spielleiter übernimmt je nach Einschränkungsgrad der Person das Ziehen und Halten der Bildkarte. Taubheit: 4 Für diese Gruppe von Menschen muss zumindest der Spielleiter die Gebärdensprache können, um den anderen Mitspieler/innen die Aussagen zu übersetzen. Psychische Behinderung: Mindestanforderung an Denkentwicklung ab einem Alter von 4 Jahren nach B. SenckelFehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. Mehrfach Behinderung: Kombination aus den verschiedenen Assistenzen Quelle: 1. Senckel, B.: Du bist ein weiter Baum: Entwicklungschancen für geistig behinderte Menschen durch Beziehung; 4. Kapitel, S.204, 5. Überarb. Aufl., Verlag C. H. Beck, München 2017 2. Senckel, B.: Du bist ein weiter Baum: Entwicklungschancen für geistig behinderte Menschen durch Beziehung; 4. Kapitel, S.191 192, 5. Überarb. Aufl., Verlag C. H. Beck, München 2017 3. Rehm, M.: Didaktische Analyse zu Spielen und erlebnispädagogischen Aktionen Einleitung, Durchführung und Nachbereitung; S. 36-38, Heft 3/4, Jg. 5, 1997, e&l Internationale Zeitschrift für handlungsorientiertes Lernen, Verlag ZIEL GmbH, Augsburg