Arbeitsblatt: Arbeitsblatt Stalinismus

Material-Details

Gruppenarbeit Stalinismus, basierend auf CUSA 520.
Geschichte
Gemischte Themen
12. Schuljahr
4 Seiten

Statistik

193086
896
8
24.01.2020

Autor/in

Barbara Willi
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

LÖSUNGSHINWEISE AB10_152 KAMPF UM DIE NACHFOLGE LENINS Linker Flügel (Grigorij Sinowjew, Leo Kamenew, Karl Radek, Leo Trotzki) tritt für die permanente Revolution ein mit dem Ziel einer Weltrevolution, Gegner der NEP. Rechter Flügel (um Nicolaj Bucharin) will Neue Ökonomische Politik NEP weiterführen: Kräfte für den inneren Aufbau einsetzen und Sozialismus im Inland verwirklichen. Stalin ist Generalsekretär der kommunistischen Partei und geschickter Manipulator. Verbrüdert sich zuerst mit der Linken gegen Trotzkij (Troika, argwöhnen Trotzkij strebe nach Militärdiktatur), der 1925 zurücktreten und 26 aus der Parteileitung ausscheiden muss. Wird 1940 in Mexiko ermordet. Danach wendet er sich gegen die Linke, um seine eigene Macht nicht für die Weltrevolution aufs Spiel zu setzen. Lässt 1927 Kamenew und Sinowjew vom Zentralkomitee der KP verurteilen (bringt ihm die Unterstützung der Rechten, Bucharin Ministerpräsident Aleksej Rykow). Rehabilitiert sie später, um ein Gegengewicht zur Rechten zu haben. Ab 1928 ist die faktisch führende Stellung von Stalin an der Spitze der KP etabliert. ANFANGSERFOLGE DES SOWJETSOZIALISMUS Neue Ökonomische Politik NEP (Siehe 1.2.3: NEP ab 1921: Reform, welche den Bauern freistellte, ihr Land wieder privatwirtschaftlich zu bearbeiten. Freier Markt in beschränktem Umfang, Duldung von privatem Kleingewerbe. Zusätzliche Förderung im Aufbau von landwirtschaftlichen Grossbetrieben in Form von genossenschaftlichen Kollektiven (Kolchosen abk. russisch Kollektivwirtschaft). In der Industrie tritt die KP an die Stelle der Arbeitersowjets als Einflussfaktor auf die Betriebsführung. Im Ganzen: Gemischtes System von Privat- und Staatswirtschaft, wobei Agrarsektor eher privatwirtschaftlich, Industriesektor eher sozialistisch organisiert. Wesentlich war der Neuaufbau von Sachkompetenz und Autorität.) Bringt einen spürbaren materiellen Fortschritt, eine öffentliche Ordnung (Sowjetmacht) und eine Alphabetisierung des Volkes. Nach fünf Jahren Produktion des Vorkriegsjahrs erreicht (1926), Grenze der Möglichkeiten. Getreideknappheit 1927/28 Zwei wesentliche Probleme kann die NEP nicht lösen: Millionen von Bauern haben Land bekommen (Enteignung von Grossgrundbesitzern) Mehrzahl der neuen Kleinbetriebe war zu klein um wirtschaftlich arbeiten zu können, geschweige denn, den Eigenbedarf zu decken. versteckte Arbeitslosigkeit. Grosser Widerspruch: konsequente privatwirtschaftliche Entwicklung der Landwirtschaft hätte zum Verschwinden der Kleinbetriebe Vermehrung/Vergrösserung der Mittleren und Grossbetriebe. Abwanderung von Teilen der ländlichen Unterschicht in die Städte bei gesteigerter Produktion. ABER: damit hätten die Kulaken (Grossbauern) auf Kosten des Proletariats an Bedeutung und Macht gewonnen. Stalin wollte ausserdem nicht einen Grossteil der ländlichen Wirtschaft ausserhalb seiner/staatlicher Kontrolle. Hauptproblem in der Industrie: Veraltete Produktionsanlagen, welche die Leistung nicht mehr steigern konnten. Sanierung erfordert Arbeitskräfte, die man vom Land holen hätte müssen – wo dann mit weniger Personal die gleichen Ziele hätten erreicht werden müssen gemäss Fünfjahresplan. Industrieerzeugnisse waren relativ teuer, da geringe Leistungskraft Getreidepreise werden tief gehalten Bauern kein Geld Teufelskreis 1928 kommt es zur Hortung von Erträgen, um die Preise zu steigern. Produktivität der Landwirtschaft sinkt, worauf die bolschewistische Führung mit einem Rückfall in den Kriegskommunismus reagiert (Beschlagnahmung der Ernte, systematisch Verfolgung von Bauern/Kulaken Sibirien) STALINISMUS UND KOLLEKTIVIERUNG DER LANDWIRTSCHAFT Faktischer Beginn der Alleinherrschaft Stalins mithilfe des ihm ergebenen Partei- und Polizeiapparats: Bucharin und Rykow widersetzen sich dem harten Kurs gegen die Bauern. Mussten nach Absetzung ein Schuld- und Reuebekenntnis ablegen, bevor sie vorläufig rehabilitiert wurden. Stalin kann auf sie nicht verzichten (Autorität, Sachkenntnis). Neuer Ministerpräsident wird Wjatscheslaw Molotow. Kollektivierung der Landwirtschaft wird beschleunigt vorangetrieben, weil das Vorgehen gegen die Bauern den Grossteil der Produktion zerstört. Bauernschaften ganzer Dörfer übertragen den Besitz der Dorfgenossenschaft (Kolchose), um der Verantwortung und Verfolgung zu entkommen. Dramatische Zustände: Pferde werden geschlachtet, weil Traktoren versprochen wurden, die dann nicht kommen. Bauern schlachten ihr Vieh, um es nicht ins Kollektiv einbringen zu müssen oder überlassen es Agitatoren/Funktionären Stalins, welche keine Ahnung von Füttern und melken haben. Viehzucht Milchwirtschaft leidet. Organisatorischer Aufbau der Kolchosen hält mit Gründungswelle nicht Schritt. Private Landwirtschaft verschwindet innert 3 Jahren Hungerkatastrophe, der 10 Mio Menschen zum Opfer fallen ( halbe Mio Kulaken, welche die Deportation nicht überleben.) Produktion steigt erst wieder, als Privatland wieder erlaubt wurde zur Bearbeitung nach Feierabend. (Werte nicht auf Westniveau) Ergebnis der Kollektivierung: Verschwinden von 20 Mio. Kleinbetrieben, deren Inhaber unterbeschäftigt gewesen waren. Die überstürzte Kollektivierung war faktisch eine immense und den Verwaltungsapparat freisetzte. FORCIERTE INDUSTRIALISIERUNG IM ZEICHEN DER FÜNFJAHRESPLÄNE Locarno-Vertrag1: Deutschland verständigt sich 1925 mit den europäischen Mächten und löst sich aus der Isolierung nach dem Krieg. Folge ist der Beitritt zum Völkerbund 26. Rapallo2: Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion 1922. 1 2 Stalin ist misstrauisch aufgrund des Locarno-Vertrages und sieht die einzige Möglichkeit ernst genommen zu werden im Ausbau der Schwerindustrie als Grundlage einer Rüstungsindustrie zur Machtsteigerung. Es geht ihm nicht mehr um die marxistische Lehre/Weltrevolution/Klassenkampf, sondern um das Überleben des sozialistischen Systems der Sowjetunion. Ab 1928 werden Fünfjahrespläne aufgestellt, welche die komplette russische Wirtschaft ( alle anderen Lebensbereiche) dem Diktat zentraler Pläne unterwarfen. (Planwirtschaft) Tatsächlich gäbe es dafür auch ideologische Gründe: Im Geschichtsbild des Marxismus stellt die Industrialisierung eine notwendige Entwicklungsphase dar, weil es ohne Industrie kein Arbeiterproletariat gibt. Es entstehen ganze Industrien in neuen Gebieten. Die Hauptlast tragen die Arbeiter_innen, deren Lage erschwert ist, weil sie in den Gewerkschaften keine unabhängige Vertretung hatten. Ausserdem wurden die Menschen in kürzester Zeit von Bauern zu Arbeitern, häufig in neue Gebiete verpflanzt und so ihrer Identität beraubt. Rebellionen wurden mit der Einschränkung der Freiheit der Arbeitsplatz- und Wohnortwahl bekämpft. Entgegen dem kommunistischen Grundsatz von Gleichheit konnte durch Geld- und Naturalprämien bis zu 20 mal mehr verdient werden (Stachanobewegung: Übererfüllung vorgegebener Normen. Stalin nennt das sozialistischen Wettbewerb.) Folge: Wer normal arbeitet, verdient kaum das Existenzminimum. Die prekäre Lage und der hohe Bedarf an Arbeitskräften führt zur Integration von Frauen in den Arbeitsprozess. Kinder sind bei den Grossmüttern. Bis zum Ausbruch des 2WK gelingt eine enorme Steigerung des industriellen Potenzials. Streitfrage, ob die enormen Opfer seitens der Bevölkerung (totale Erfassung aller Energien/Lebensbereiche) der Preis für die Produktionssteigerung waren oder ob der Stalinismus zusätzlich zur schlechten Lage der Bevölkerung beitrug. DIE GROSSE SÄUBERUNG – STALINS ANGST VOR OPPOSITION In den Dreissigerjahren steigert sich die Herrschaft des Parteichefs zu der totalen Alleinherrschaft, die als Stalinismus bezeichnet wird. Vergleich mit byzantinischer Heiligenverehrung (Führerkult). Vorbereitung dafür war in den Zwanzigerjahren das geschickte Ausbalancieren verschiedener Richtungen innerhalb der Partei und Strömungen in der Gesellschaft gewesen. 3 Unzufriedenheit konnte werder über Parteien noch Interessenvertretungen ausgedrückt werden. Die Angst vor Unruhen trieb Stalin zu totalem Despotismus 3. In Schauprozessen wurden 1935/36 die „Linksabweichler Sinowjew und Kamenew verurteilt und hingerichtet, zwei Jahre später die „Rechtsabweichler Bucharin und Rykow. Bedroht fühlt sich Stalin auch von den Spitzen der Armee, weshalb zahlreiche hohe Armeeführer hingerichtet werden. Diese nach aussen sichtbare Terrorwelle wurde begleitet von einer Säuberung von Betrieben, Staatsverwaltung, Hochschulen, Armee. „Despot: gewalttätiger Alleinherrscher, der nach seinen Launen regiert. RegierungsformDespotismus) Vom 3.5 Mio Parteimitgliedern überlebten zwei Drittel; die Zahl der Strafgefangenen stieg von 7 auf 15 Mio von den Dreissigerjahren bis 1953. Als letztes wurden die Chefs der Geheimpolizei hingerichtet, welche die Säuberungen durchgeführt hatten. Die führenden Köpfe der Oktoberrevolution wurden ersetzt durch eine neue Aristokratie von Parteifunktionären „Apparatschiki, die ihre Stellung allein der Laune Stalins verdankten. Neue Schaltstellen der Macht: Das Zentralkomitee ZK und Politbüro KP, welche Stalin absolut beherrschte. Werkzeug zur Vollstreckung: die Geheimpolizei GPU, später NKWD, nach 2WK KGB. BEDEUTUNG UND WIRKUNG DER DIKTATUR STALINS Erfolg der Fünfjahrespläne – Jahrelange Furcht vor Stalins Unterdrückungsapparat lähmt die eigenständige Denkfähigkeit der Menschen und damit die Kraft des Systems sich zu erneuern. Kommunistische Internationale III: Weltweite Organisation der Kommunisten. Wurde 1919 als Gegenorganisation zur sozialdemokratischen II. Internationalen gegründet. Diente vor allem den Aussenpolitischen Interessen der Sowjetunion: Die diktierte Parteilinie Stalins gilt auch im Ausland. ARBEITBLATT 10 STALINISMUS, KAPITALISMUS STAATSSOZIALISMUS Lektüregrundlage CUSA 520 Ziel dieser Gruppenarbeit ist es, dass Sie am Ende der Lektion eine Zusammenfassung der Kapitel 2 und 7 haben, welche Ihnen als Repetitionsgrundlage für die HK und die PP dient. Dazu wird die Klasse in zwei Gruppen geteilt, welche sich jeweils mit einem der Kapitel auseinandersetzen. Nach der Bearbeitungsphase setzen Sie sich in Zweiergruppen zusammen und erklären sich die Inhalte der Kapitel gemäss der Aufgabenstellung. VORGEHEN Bearbeitungsphase (maximal 40 Minuten) 1. Sie werden in Arbeitsgruppen eingeteilt. 2. Erstellen Sie einen Zeitstrahl auf einem A4-Blatt, welcher Daten, Namen, Ereignisse und weitere wichtige Begriffe chronologisch ordnet. 3. Identifizieren Sie die wichtigen Begriffe und erstellen Sie dazu ein Glossar. Das heisst, Sie schreiben für jeden zentralen Begriff eine Erklärung in vollständigen Sätzen, welche sich am 5-W-Prinzip 4 orientiert. (Informationsgrundlage ist das Buch, nicht Google.) 4. Formulieren Sie fünf Fragen, welche als Wiederholungsfragen für das Kapitel genutzt werden können. 5. Melden Sie sich, sobald Sie fertig sind, um die Unterlagen zu kopieren. Austauschphase (Maximal 30 Minuten) Sie erklären sich gegenseitig das jeweils bearbeitete Kapitel, anhand des erstellten Zeitstrahls: Die Person, welche ihn erstellt hat, erklärt der anderen Person den Ablauf sowie die wichtigsten Begriffe (frei reden, nicht vorlesen!) und beantwortet die Wiederholungsfragen. Beginnen Sie mit Kapitel 2 und machen Sie jeweils Notizen auf den Blättern der anderen Gruppe. Melden Sie sich, sobald Sie fertig sind. 4 Wer, Wo, Wann, Was, Warum