Arbeitsblatt: GS_Nationalsozialismus
Material-Details
Ganzes Dossier zum Thema Nationalsozialismus (9. Kl).
(Ergänzend zum Lehrmittel: Zeitreise III, Version Schweiz)
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
18 Seiten
Statistik
193116
553
22
30.01.2020
Autor/in
Christian Mathis
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Geschichte Nationalsozialismus DIE NARBEN DES 1. WELTKRIEGS Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sollte es mit dem wirtschaftlich geschwächten Deutschland bergauf gehen, doch es kam anders. Aufgabe 1 a) Sie dir die Banknoten an, die du bekommen hast und schreibe auf, was dir dabei besonders auffällt (suche auch Unterschiede zu den Banknoten, die dir bekannt sind): b) Besprich zusammen mit deinem Nachbarn, warum die Banknoten sich so stark von den heutigen unterscheidet. Falls du den Fachbegriff für dieses Phänomen kennst, notiere diesen ebenfalls: Fachbegriff: 1 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus In Deutschland kam es also im Jahr 1923 zu einer starken Inflation, weil die Regierung immer Mehr Geld druckte. Schau dir das Beispiel mit den Schockobons und den Münzen an und fülle den Lückentext mit den Begriffen unten: Grafik 1 Die Menge der und die des sind im. Wenn das so bleibt, kostet ein Schokobon immer etwa. 2 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Grafik 2 Die Geldmenge wird , doch die Menge der bleibt ungefähr gleich. Somit entsteht ein zwischen Geld und Gütern. Es kommt zu einer . Das hat zur Folge, dass die Schokobons (Güter) werden. Das Geld hat somit Wert. Begriffe: teurer, Gleichgewicht, Güter, Ungleichgewicht, Güter, Inflation, weniger, Geldes, gleich viel, erhöht c) Deutschland hatte nach dem Krieg fast kein Geld mehr. Was würdest du machen, wenn dir das Geld ausgeht und die Wirtschaft keine Arbeitsplätze bietet, um Geld zu verdienen? Nenne zwei Strategien: 1. 2. Str. Deutschlands: In den 1920er-Jahren setzte also nicht der erhoffte Aufschwung ein. Die Wirtschaftskrise in den USA (1929) hatte auch schlimme Folgen für Deutschland, denn die Amerikaner forderten ihr Geld zurück, dass sie in den letzten Jahren an Deutschland ausgeliehen hatten. Aufgabe 2 Lest die drei Texte im Geschichtsbuch auf S. 88 und beantwortet anschliessend folgende Fragen (in 3er-Gruppen): a) Wer war in der Weimarer Republik (so hiess Deutschland nach dem 1. Weltkrieg) auf staatliche Unterstützung angewiesen? Nenne zwei Gruppen von Menschen: 3 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus b) Warum nützte die Arbeitslosenversicherung, die 1927 in Deutschland gegründet wurde, den meisten Arbeitslosen nicht viel? Nenne zwei Gründe: c) Warum verloren viele Menschen in Deutschland das Vertrauen in die demokratischen Parteien? Aufgabe 3 Besprecht zu dritt, wie es dem Mann auf dem Bild unten geht und warum dieser am Boden sitzt. Schreibt eure Erkenntnisse stichwortartig auf: Wie war die Stimmung unter den Menschen zu dieser Zeit? fröhlich elend positiv aussichtslos ängstlich heiter Aufgabe 4 4 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Schau dir den Filmausschnitt zu Adolf Hitler an und beantworte dazu folgende Fragen: a) Was sagte Adolf Hitler über seine Zeit an der Front während dem 1. Weltkrieg? b) Durch was fiel Hitler in der Schule auf? c) Wo fand Adolf Hitler nach langer Zeit ohne Arbeit endlich wieder ein Ziel? Abbildung 1: Hitler während dem 1. Weltkrieg (in Soldatenuniform) d) In welchem Bereich machte Hitler nach dem 1. Weltkrieg Karriere? e) Wem schrieb Hitler die Schuld an der Niederlage Deutschlands zu? 5 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Abbildung 2: Hitler als wichtiger Politiker im Jahr 1933 Rassismus: Antisemitismus: DAS ENDE DER WEIMARER REPUBLIK Die Weimarer Republik entstand nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Staatssystem wechselte also von einer Monarchie (Kaiser hatte das Sagen) zu einer Republik. Repetition a) Wer hatte statt dem Kaiser nun das Sagen in der Weimarer Republik? 6 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus b) Lies den Text Q2 (Buch S. 79) durch und versuche, die folgenden Begriffe zu in Spalte 2 zu erklären und schreibe in der 3. Spalte auf, mit welchem politischen Amt der Schweiz der Begriff zu vergleichen ist. BEGRIFF AUS DEM ERKLÄRUNG TEXT Q2 der Weimarer Verfassung von 1919 GEinband LEICHWERTIGES AMT IN DER HEUTIGEN SCHWEIZ Reichskanzler Reichsminister Reichspräsident Reichstag Abgeordnete Bewaffnete Macht Adolf Hitler wurde 1921 Parteivorsitzender der rechtsradikalen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), die der grosse Gegenspieler der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) war. In ihrem Parteiprogram stand der radikale Antisemitismus und die Ablehnung der Demokratie. Dies wurde als Gefahr für die Weimarer Republik wahrgenommen, weshalb die NSDAP ab 1923 sogar an gewissen Orten vorübergehend verboten wurde. Aufgabe 1 a) Fülle die Tabelle unten aus: NATIONALSOZIALISTISCHE DEUTSCHE ARBEITERPARTEI (NSDAP) Vorsitzender (Parteichef) 7 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Wichtigste Gegenpartei 2 Punkte im Parteiprogram Grund für vorübergehendes Verbot Lies die Texte «Reichskanzler Hiter» und «Der Reichstagsbrand und seine Folgen» im Buch S. 92 durch und beantworte folgende Fragen: b) Warum wollte Hitler 1933 Neuwahlen? c) Welche Folge hat eine Notverordnung? d) Erreichte Hitler sein Wahlziel? Aufgabe 2 Schau dir den Film «Die Machtergreifung» an und beantworte folgende Fragen: a) Was war der erste Schritt in Richtung Diktatur? b) Warum geht die SA noch während dem Reichstagsbrand auf «Kommunistenjad»? 8 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus c) Warum erlebt die NSDAP vor Gericht eine peinliche Niederlage? d) Wie lautet eine zweite Version der Erklärung zur Reichstagsbrandes? Aufgabe 3 Lest nun zu zweit den Text «Festigung der Diktatur» und die Quelle Q2 durch. a) Haben die Nationalsozialisten ihre Interessen wirklich deomokratisch durchsetzen können? Begründet eure Antwort: GLOSSAR: Nationalsozialisten (Partei: NSDAP), auch Nazis, auch NS Kommunisten (Partei: KPD), auch Sozialisten, auch Bolschewisten Sozialdemokraten (Partei: SPD) Aufgabe 4 9 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus a) Vor diesem Plakat treffen sich je einen Wähler der KPD und der NSDAP. Sie starren auf den Text und diskutieren miteinander darüber (R: KPD, L: NSDAP). Schreibe auf, was sie dazu zu sagen haben. «Der Reichstag in Flammen!» Plakat, 29. Februar 1933 Puffer 10 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Ruhrbesetzung und Inflation In eine nahezu ausweglose Krise geriet die Weimarer Republik, als nach einer geringfügigen Verzögerung der deutschen Reparationsleistungen französische und belgische Truppen am 11. Januar 1923 das Ruhrgebiet besetzten. Daraufhin proklamierte die Reichsregierung den passiven Widerstand, ein Generalstreik lähmte die Wirtschaft. Die Inflation geriet nun völlig außer Kontrolle: Als sie im November 1923 den Höhepunkt erreichte, hatte die Währung ihre Funktion als Tauschmittel verloren. Die Ersparnisse ungezählter traumatisierter Menschen waren vernichtet – und mit ihnen das Vertrauen in den Staat: Für Republik und Demokratie waren Millionen Deutsche unwiederbringlich verloren. Von Sachsen und Thüringen aus bedrohten 1923 kommunistische Aufstände die Republik, im Westen strebten Separatisten die Loslösung des Rheinlandes vom Deutschen Reich an. Die ebenfalls zum Kampf gerüstete Rechte spann ihre Fäden zunehmend in München. Von hier aus wollte der Nationalsozialist Adolf Hitler zum Marsch nach Berlin ansetzen. Sein Putschversuch auf dem Höhepunkt der rasenden Inflation scheiterte am 9. November 1923 aber nach nur wenigen hundert Metern im Kugelhagel der Polizei. Damit war die schwerste Gefahr für den Staat abgewendet. Die Phase relativer Stabilität Den von Krisen und Aufständen gezeichneten Anfangsjahren der Republik folgte nach der Währungsreform im November 1923 eine Normalisierung der politischen und wirtschaftlichen Lage. Der Alltag breiter Bevölkerungskreise wurde immer mehr von einer konsum- und freizeitorientierten Massenkultur bestimmt. Mitte der 1920er Jahre gingen täglich etwa zwei Millionen Menschen in die Kinos, ein finanzkräftiges Bürgertum amüsierte sich gerne in den zahlreichen Revuen der Großstädte. Der Sport zog in der Weimarer Republik ein Massenpublikum an. Zum Fußball, im Kaiserreich noch als undeutsche Fußlümmelei verspottet, strömten wöchentlich Hunderttausende in die Stadien. Rad- und 11 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Autorennen zogen ebenso wie Boxveranstaltungen riesige Zuschauermengen an. Das neue Medium Rundfunk trat ab 1923 unaufhaltsam seinen Vormarsch an, innerhalb von zehn Jahren erhöhte sich die Zahl der in Deutschland angemeldeten Rundfunkgeräte von knapp 10.000 auf über 5,4 Millionen. Auch Schallplatten förderten die Verbreitung schnell wechselnder Schlager und Tänze wie des Charleston oder des beliebten Shimmy. Das Tanzvergnügen gehörte zum Lebensstil der so genannten Goldenen Zwanziger, die allerdings so golden nur für wenige besser gestellte Deutsche waren. DIE MACHTKONZENTRATION Das Prinzip der Gewaltenteilung Gewalt Gewalt Diese drei Gewalten sich gegenseitig in einer diese Demokratie. gegenseitige kann keine einzelne willkürlich Durch Kontrolle Gewalt treffen, ohne dass die anderen 12 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Gewalt Aufgabe 1 Durch diese Gewaltenteilung gab es in der Weimarer Republik ein Gleichgewicht zwischen den Gewalten. a) Wie verschob sich dieses Gleichgewicht nach der Annahme des «Ermächtigungsgesetzes» (Buch S. 92, VT3)? Wer profitiert, wer verliert? Aufgabe 2 Hitler und seine Regierung konnten nun also ohne die Zustimmung des Reichstags Gesetze erlassen. Im Buch (S. 94) steht, dass Bereiche des Staates und der Gesellschaft «gleichgeschaltet» wurden. Lies die Seite durch und beantworte folgende Fragen. a) Was bedeutet «Gelichschaltung»? b) Warum wollte Hitler zusammenschliessen? 13 Christian Mathis die Reichswehr nicht mit der SA Geschichte Nationalsozialismus c) Sieh dir den Titel dieses Dossiers an und finde einen Satz im Text (S. 94), der gut dazu passt: d) Wie funktioniert der «Führerstaat» (Titel im Buch)? Betrachte das Bild Q2 im Buch: Film 1. Welches wichtige Medium (im Volksmund auch die 4. Gewalt genannt) gibt es nach der Gleichschaltung nicht mehr? 2. Ab wann nennt sich Hitler «der Führer»? Die Stationen der NS-Machtübernahme Schneide die verschiedenen «Stationen» aus und beschrifte sie mit Hilfe des Buches (S. 92 -95) mit dem richtigen Datum (möglichst genau). Klebe sie abwechslungsweise (einmal oben, einmal unten) in der richtigen Reihenfolge dem Zeitstrahl entlang ein. 14 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus 1 9 2 5 15 Christian Mathis b 1 9 3 Geschichte Stationen zum Ausschneiden 16 Christian Mathis Nationalsozialismus Geschichte Nationalsozialismus Die Legislative: Die gesetzgebende Gewalt darf Gesetze beschließen. Zur Legislative gehören in der Schweiz der Nationalrat und der Ständerat (zusammen: Parlament). Dort sitzen Vertreter, die vom Volk gewählt wurden. Sie beraten über mögliche Gesetze, die dann für die anderen Gewalten bindend sind. Sie müssen sich allerdings bei den Gesetzen an die Vorschriften halten, die die Verfassung vorgibt. Das Parlament erlässt Gesetze und überwacht die Geschäftsführung des Bundesrats und des Bundesgerichts. 17 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Die Exekutive: Die ausführende Gewalt muss die Gesetze umsetzen, die sich von der Legislative ausgedacht wurden. In der Schweiz bildet der Bundesrat die Exekutive. Jede(r) der 7 BundesrätInnen ist Vorsteher eines Departements (z.B. Justiz Polizeidepartement oder das Finanzdepartement). Das funktioniert dann so: Stell dir vor, ein neues Gesetz tritt in Kraft, in dem steht, dass jede(r) Arbeitslose in der Schweiz pro Monat Fr. 3000.- Grundlohn vom Staat bekommt. Dann muss sich die Exekutive darum kümmern, dass das auch tatsächlich umgesetzt wird. In dem Fall wäre das Finanzdepartement zuständig. Die Judikative: Zu der rechtsprechenden Gewalt gehören alle Gerichte. Verschiedene Gerichte sind für unterschiedliche Aufgaben zuständig. Eins entscheidet, wie Menschen bestraft werden, die sich nicht ans Gesetz gehalten haben. Ein anderes entscheidet, ob ein vorgeschlagenes Gesetz den Vorschriften der Verfassung entspricht. Das Urteil fällen Richter. Sie sind unabhängig und dürfen sich von niemanden beeinflussen lassen. Allerdings müssen sie natürlich Urteile fällen, die sie durch bestehende Gesetze begründen können. Sie können also nicht einfach sagen: „Du kommst ins Gefängnis, weil ich dich doof finde. Das ist keine Begründung. DIE VISION HITLERS Überfliege nochmals das Dossier des letzten Mals und bearbeite anschliessend Aufgabe 1. Aufgabe 1 Sieh dir das Bild an und erkläre anhand dessen folgende Begriffe: Ungleichgewicht (Gewaltenteilung): Führerstaat: Gleichschaltung: 18 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Selbstgleichschaltung: Aufgabe 2 Hitler hatte einen persönlichen Fotografen – Heinrich Hoffmann. Sieh dir das Bild Q2 im Buch S. 97 an und erkläre, welche Absicht Hoffmann mit diesem Bild wohl hatte (Perspektive, Position, Vorder- Hintergrund): Aufgabe 3 a) Lies die Einleitung und den Text «Rassenlehre» auf S. 98 im Buch. Wie teilt die NS-Rassenlehre die Menschen ein? Beschreibe mit Text Grafik: b) Sieh dir das Plakat auf der nächsten Seite an und versuche zusammen mit deinem Gegenüber, den Text zu entschlüsseln. Was will das Plakat sagen und was denkst du persönlich darüber? 19 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus c) Für welche der beiden Frauen soll sich der Mann entscheiden und warum? Film 1. Was geschieht, wenn Juden Deutschland verlassen? 2. Wie bereichern sich nicht-Juden an jüdischem Eigentum? 3. Was wurde am NSDAP-Parteitag (1935) beschlossen? 4. Warum werden fast 350 00 Menschen sterilisiert? 5. Hitler sieht die Juden als «Kopf einer Weltverschwörung», was bedeutet das? Aufgabe 4 a) Du hast in der letzten Lektion gehört, dass Hitler Aufrüstungspläne hatte. Lies nun den Text «Lebensraum» auf S. 98 und Q2 auf S. 99 und beschreibe Hitlers Pläne genauer: 20 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus b) In den Texten zur Volksgemeinschaft findest du die Parole «Du bist nichts, dein Volk ist alles». Wozu dienten solche Sprüche (vgl. auch Q3 auf S. 99)? c) Welche Ansichten hatten die Nationalsozialisten dem Volk gegenüber (Menschenbild)? Aufgabe 5 Lies die Bildunterschrift Q4 auf S. 99 und schreibe in die Denkblasen, was diese Leute wohl dachten. Aufgabe 5 21 Christian Mathis Geschichte Nationalsozialismus Sieh dir die Grafik des «gleichgeschalteten Staatsbürgers» genau an und beschreibe aus deiner Sicht, wie du während der NS-Zeit wohl vom Kindesalter bis zum 50. Lebensjahr gelebt hättest (wenn du Hilfe brauchst, blättere auf S. 100, 101): 22 Christian Mathis