Arbeitsblatt: Zusammenfassung Weltreligionen

Material-Details

Es ist eine Zusammenfassung der 5 wichtigsten Weltreligionen
Lebenskunde
Religionslehre / Bibel
5. Schuljahr
15 Seiten

Statistik

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953
46
30.01.2020

Autor/in

Cornelia Michel
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Religionen Heft von: Die 5 grossen Weltreligionen Es gibt unsagbar viele Menschen und Kulturen auf unserer Erde. Viele Kulturen wurden von Religionen geprägt. Um die verschiedenen Kulturen ein bisschen besser verstehen zu können, muss man sich mit den Weltreligionen auseinandersetzen. Der Glaube an Gott Das Wort Religion leitet sich von „religio ab. Das lateinische Wort bedeutet so viel wie „Gottesfurcht oder auch „Versöhnung mit den Göttern. Der Glaube an einen Gott oder an mehrere Götter gibt Menschen Kraft. Sie erkennen ihren Lebenssinn darin und richten ihre Lebensweisen danach aus. Viele Menschen setzen sich in ihrem Glauben mit dem Tod auseinander. Wie viele Religionen es gibt, können Experten nicht genau sagen. Denn es ist oft schwer zu sagen, ob eine Glaubensrichtung auch wirklich eine Religion ist. Allgemein werden 5 grosse Weltreligionen unterschieden: Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Judentum und Islam. Jede dieser Weltreligion hat noch verschiedene Strömungen. Oftmals gibt es auch Unterschiede in den Gebieten der Erde. Es ist unmöglich, alle Religionen genau abzubilden und alles aufzuschreiben. Denn die Religionen haben auch eine sehr lange Geschichte. Hier das Wichtigste aufgeschrieben. Buddhismus Der Buddhismus ist eine friedliche Weltreligion, die in Asien sehr verbreitet ist. Die meisten Buddhisten leben in Thailand, Myanmar, der Mongolei und Kambodscha. Wer ist Buddha? Buddha bedeutet der „Erleuchtete oder der „Erwachte. Ein Buddha hat einen vollkommen gereinigten Geist und ist allwissend. Der Buddha, der heute verehrt wird, ist der historische Buddha Sakyamuni. Dieser wurde als Siddharta Gautama um 566 vor Christus geboren. Er suchte nach dem wahren Glück. Nach vielen Jahren der Entbehrung und Tagen der Meditation kam ihm die Erleuchtung und aus ihm wurde „Buddha der Erleuchtete. Buddha lehrte seine Erkenntnisse. Er gab in seiner 45-jährigen Lehrzeit vielen Menschen Ratschläge für ihr Leben, die in verschiedenen Situationen waren. Buddha versuchte, den Menschen auf verschiedenen Wegen die Erleuchtung nahezubringen. Darum entstanden verschiedene Strömungen des Buddhismus. Nirwana Die buddhistische Lehre basiert auf dem Prinzip der Wiedergeburt, wie im Hinduismus. Demnach wird jeder Mensch nach seinem Tod wiedergeboren und seine Taten spielen dabei eine wichtige Rolle. Buddhisten streben aber nach dem Nirwana. Nirwana bedeutet „erlöschen und stellt den Übergang in eine andere Daseinsweise dar. Sie wollen somit den Kreislauf der Wiedergeburten durchbrechen. Für Buddhisten stellt das Nirwana den Zustand des Glücks dar. Wie leben Buddhisten? Die buddhistische Lehre nennt sich Dharma. Einige Buddhisten richten mehr ihr Leben nach der Religion aus, andere weniger. Sie leben nach der Vorstellung, sich vom weltlichen Leben loszusagen. Buddhisten leben darum enthaltsam, das bedeutet, dass sie sich mit sehr wenig zufrieden geben. Viele westliche Einflüsse werden nicht wahrgenommen. Es gibt viele Buddhisten, die nur manchmal enthaltsam leben, aber ein sonst normales Leben führen. Auch wenn es verschiedene Arten und Ausprägungen des Buddhismus gibt, einen Punkt haben alle gemeinsam: die Meditation. Buddhisten meditieren, um den Geist zu sammeln. Ihr grosses Ziel ist die Erleuchtung des Geistes, wie bei Buddha. Mönche und Klöster Mönche in den Klöstern bzw. Tempeln verzichten auf alles Weltliche. Sie leben zurückgezogen in Klöstern. Ihr Alltag ist von vielen Ritualen geprägt. Die Mönche leben Anderen die richtige buddhistische Lebensweise vor und zeigen ihnen so den Weg ins Nirwana auf. Weitere Aufgaben der Mönche sind das Abhalten von religiösen Festen und Bestattungen sowie die Erziehung der Jugendlichen. Tripitaka als Heilige Schrift Tripitaka heisst übersetzt Dreikorb. Er erinnert an die Überlieferung, dass die Gelehrten die Lehre Buddhas einst auf Palmblätter schrieben und die drei Sammlungen in drei Körben aufbewahrten. Sie heissen Pitaka und Tri heisst Drei. Neben dem Dreikorb gibt es eine riesige Anzahl von Geschichten, Legenden, Mythen, Märchen, Anekdoten und anderen Texten. Sie alle handeln von Buddha. Christentum Das Christentum ist die grösste Weltreligion mit 2,1 Milliarden Anhängern auf der Welt. In Europa leben die meisten Christen. Auch unsere Kultur in der Schweiz ist christlich geprägt. Jesus Christus Jesus kam als Jude auf die Welt. Die Geburt Jesus wird jedes Jahr von den Christen am 24. Dezember gefeiert. Im Alter von 30 Jahren predigte er die Botschaft Gottes, dass er alle Sünden auf sich nimmt, um die Menschen zu retten. Mit seinen 12 Aposteln zog er als Prediger und Wunderheiler nach Jerusalem. Dort angekommen wurde er wegen Gotteslästerung festgenommen und zum Tod am Kreuz verurteilt. Nach der Religion zufolge hat Gott seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde gesandt und sich damit den Menschen gleichgestellt. Nach seiner Kreuzigung hat Jesus den menschlichen Tod überwunden und ist zu Ostern wieder auferstanden. Die Auferstehung führte zur Herausbildung des Christentums als eigene Religion. Die Bibel als Heilige Schrift Die Heilige Schrift der Christen ist die Bibel. Es ist das meistverkaufte Buch der Welt. Hier werden das Alte Testament und das Neue Testament unterschieden. Das Alte Testament enthält Schriften der Juden. Es geht um die Geschichte der Menschheit und um Propheten. Das Neue Testament handelt von der Geschichte Jesus, von seinen Worten und Taten bis hin zur Auferstehung. Das Christentum ist eine monotheistische Religion, das bedeutet, dass nur ein Gott anerkannt wird. Die Christen glauben, dass sie in Sünde leben und nur Gott ihnen vergeben kann. Dafür beten sie. Hauptströmungen des Christentums Die Verbreitung des Christentums lief nicht immer friedlich ab. Es gab Kreuzzüge, in denen Menschen dem Glauben unterworfen wurden. Viele Menschen wurden dazu gezwungen, sich taufen zu lassen. Im Mittelalter entstanden dann andere Glaubensbewegungen. Die zwei Hauptströmungen sind die katholische und evangelische (auch protestantische) Kirche. Die katholische Kirche hat als Oberhaupt den Papst. Im Mittelalter wandten sich einige Christen vom Papst ab. Sie protestierten gegen den sogenannten Ablasshandel. Menschen konnten sich damals von ihren Sünden mit so genannten Ablassbriefen freikaufen. Sie waren Anhänger von Martin Luther, der vor rund 500 Jahren die Bibel aus dem Lateinischen übersetzte. Aus der Anhängerschaft entwickelte sich die evangelische Kirche, man nennt sie auch protestantische Kirche. Die christliche Kultur Die christliche Religion ist tief in der deutschsprachigen Gesellschaft verwurzelt. Rund zwei Drittel der Deutschen und Schweizer bekennen sich zu Gott und gehen in die Kirche manche oft, andere weniger häufig. Nach der christlichen Religion richten sich die Feiertage, aber auch Normen und Werte unserer Gesellschaft. Egal, ob man gläubig ist oder nicht, wir alle halten uns an die 10 Gebote der Bibel. Gebote, wie nicht zu lügen oder zu stehlen, stellen Grundwerte der deutschsprachigen Gesellschaft dar. Schon gewusst? Im 5. Jahrhundert wurde der Gregorianische Kalender nachträglich eingeführt, der unsere Zeitrechnung darstellt. Es wurde festgelegt, dass die Geburt von Jesus Christus der Beginn unserer Zeitrechnung darstellt. Seitdem gibt es ein vor Christi Geburt und nach Christi Geburt. Islam Der Islam ist die zweitgrösste Weltreligion. Rund 1,3 Milliarden Muslime (auch Moslems genannt) gibt es in über 100 Ländern der Welt. Sehr verbreitet ist der Islam in der Türkei, Iran, Irak, Afghanistan, China und Afrika. Auch in der Schweiz leben viele Muslime. Der Prophet Mohammed Der Islam ist auf den Propheten Mohammed (oft auch Muhammad genannt) zurückzuführen. Dieser wurde 570 n. Chr. als Sohn armer Eltern geboren. Ihm erschien der Engel Gabriel im Schlaf und forderte ihn auf, die Botschaft Gottes zu verkünden. Seitdem gilt Mohammed auch noch heute als Prophet, als Verkünder vom Wort Gottes. Mohammed ging nach Medina, wo er viele Anhänger fand. Er lehrte sie, grosszügig gegenüber Armen zu sein und an nur einen Gott zu glauben. Das ist das wichtigste Gebot des Islam: Es gibt nur einen Gott, der Allah heisst. Mohammeds Anhänger eroberten viele Gebiete. So hielt der Islam in vielen Regionen Asiens Einzug. Der Koran – Heilige Schrift mit vielen Geboten Seine Offenbarungen und die Lehre liess Mohammed im Koran, dem heiligen Buch des Islam, niederschreiben. Der Koran besteht aus 114 Kapiteln, die Suren heissen. Der Koran berichtet über die Schöpfung (Erschaffung der Welt) und Allah. Daneben beinhaltet er religiöse Pflichten. Die wichtigste Pflicht für Muslime ist neben dem Glauben an den Alleinigen Gott das Beten. Muslime beten fünf Mal am Tag Richtung Mekka. Für das Gebet gibt es einen bestimmten Ablauf, eine besondere Gebetshaltung und eine Waschung. Ausserhalb der Moscheen beten die Gläubigen auf Teppichen, die sie bei sich tragen. Das Leben der Muslime ist von den Regeln des Korans geprägt. Muslime ernähren sich halal, das bedeutet rein. Verboten ist zum Beispiel das Essen von Schweinefleisch, denn Schweine gelten als unrein, weil sie im Dreck spielen und Allesfresser sind. Fleisch soll immer halal sein, das ist eine besondere Art der Schlachtung. Ein anderes Verbot betrifft Alkohol und Drogen. Nur wer alle Vorschriften befolgt, kann nach seinem Tod ins Paradies gelangen. Im Koran steht geschrieben, dass Männer und Frauen gleich viel wert sind. Sie sollen sich respektieren und gegenseitig unterstützen, vor allem innerhalb der Familie. In manchen muslimischen Ländern ist das aber im Alltag nicht der Fall. Frauen und Mädchen werden hier oft benachteiligt (Quelle: www.religionen-entdecken.de). Für Frauen gibt es auch Regeln, wie das Verhüllen des Körpers und der Haare. Daher tragen viele muslimische Frauen ein Kopftuch. Das kann je nach Region aber auch sehr unterschiedlich sein. Ramadan und Pilgerreise Jeder Muslim hält sich an den Fastenmonat Ramadan. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird nichts gegessen oder getrunken. In vielen Familien wird der Tagesablauf für einen Monat auf den Kopf gestellt. So gibt es schon vor Sonnenaufgang ein grosses Frühstück. Die Fastenpflicht betrifft alle gesunden und erwachsenen Muslime, manche Kinder beteiligen sich auch. Beendet wird der Ramadan mit einem grossen Fest. In vielen Regionen wird dann das Zuckerfest gefeiert. Jeder Muslim sollte einmal in seinem Leben nach Mekka gepilgert sein. Diese Pilgerreise nennt sich Hadsch. Die Pilger verbringen sieben Tage an Heiligen Stätten. Die Hadsch ist auch eine heilige Pflicht, die im Koran geschrieben steht. Ramadan Es ist Fastenzeit Ramadan heisst der Monat, in dem gläubige Muslime fasten. In dieser Zeit essen und trinken sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts und das 29 Tage lang. Wann ist Ramadan? Ramadan ist der 9. Monat im islamischen Kalender. Im Islam ist es ein heiliger Monat. Jedes Jahr verschiebt sich das Datum des Ramadans um zwei Wochen. Dieses Jahr ist Ramadan in der Zeit vom 5. Mai bis 4. Juni 2019. Im Ramadan gibt es für viele Familien einen ganz besonderen Tagesablauf, da von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und getrunken wird. Deshalb wird früh aufgestanden und schon vor Sonnenaufgang reichlich gefrühstückt. Am Abend, nach Einbruch der Dunkelheit trifft sich die ganze Familie, um zu schlemmen. Da kommen nur Leckereien auf den Tisch. Warum wird gefastet? Fasten wird als heilige Pflicht von Muslimen verstanden. In der Zeit des Fastens beten sie besonders viel, um ihrem Gott Allah nah zu sein und sich zu besinnen. Sie denken über ihr Leben und ihr Verhalten nach. Indem sie tagsüber hungern und dursten, machen sie sich jedes Jahr neu bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, genug zu essen und zu trinken zu haben. In den Tagen gelten Regeln, wie besonders nett zueinander zu sein und gute Taten zu vollbringen. Der Ramadan endet mit einem grossen Fest mit besonders leckerem Essen. In der Türkei wird das „Zuckerfest gefeiert. Hier werden alle Kinder mit vielen Süssigkeiten beschenkt. In dieser Hinsicht ist der Ramadan mit dem christlichen Weihnachten vergleichbar. Halal und koscher Was bedeutet das? In manchen Religionen gibt es bestimmte Regeln bei der Ernährung. Vielleicht hast du schon mal von den Begriffen „halal oder „koscher gehört? Hier wird erklärt, was sie genau bedeuten. Halal: Essen und Trinken im Islam Das arabische Wort „halal bedeutet auf Deutsch so viel wie „rein oder „erlaubt. Alles, was verboten ist, wird hingegen als „haram bezeichnet. Verboten sind für Muslime generell Schweinefleisch sowie alle Fleischprodukte, bei denen das Tier nicht auf eine bestimmte Weise geschlachtet wurde. Nach den islamischen Regeln wird dem Schlachttier mit einem sehr scharfen Messer die Kehle durchgeschnitten. Danach muss es vollständig ausbluten. Eigentlich findet die Schlachtung ohne Betäubung statt. In der Schweiz ist diese Praktik aber nach dem Tierschutzgesetz verboten. Daher werden alle Tiere in der Schweiz vor dem Schlachten zuerst betäubt. Auch Alkohol ist für gläubige Muslime tabu. Selbst Pralinen, deren Füllung Alkohol enthält, sind nicht erlaubt. Eigentlich soll alles, was ein Muslim zu sich nimmt, halal sein. Das einzuhalten, ist nicht immer leicht. Um nicht ausversehen Lebensmittel mit verbotenen Zutaten zu essen, kaufen viele Muslime in speziellen Läden ein, in denen es ausschliesslich Produkte gibt, die halal sind. Koscher: Essen und Trinken im Judentum Auch im Judentum gibt es bestimmte Vorschriften, was die Ernährung angeht. Das hebräische Wort „koscher bedeutet auf Deutsch so viel wie „geeignet oder „rein. Ist ein Lebensmittel koscher, so kann ein Jude oder eine Jüdin es zu sich nehmen. Die wichtigste Speiseregel ist, dass Fleisch- und Milchprodukte voneinander getrennt gehalten werden. Sie dürfen nicht zusammen eingenommen, gelagert oder verarbeitet werden. Jüdische Haushalte und Restaurant haben sogar getrenntes Geschirr für Fleisch- und Milchprodukte. Es gibt auch sogenannte „parve Lebensmittel, wie Obst, Gemüse und Getreide. Sie gelten als neutral und dürfen mit den anderen beiden Lebensmittelarten eingenommen werden. Ausserdem dürfen Juden nur bestimmte Fleischsorten essen. So gelten nur Tiere, die sowohl Paarhufer als auch Wiederkäuer sind, als koscher. Zu diesen Tieren gehören zum Beispiel Kühe, Schafe und Ziegen. Asserdem dürfen bestimmte Geflügelarten wie Enten, Gänse oder Hühner sowie ihre Eier gegessen werden. Das Fleisch von Pferden, Schweinen oder Kaninchen zu essen, ist hingegen nicht erlaubt. Auch die Milch von nichtkoscheren Tieren darf nicht getrunken werden. Wie im Islam müssen auch im Judentum die Tiere auf eine bestimmte Weise geschlachtet werden, damit das Fleisch koscher ist und verzehrt werden kann. Man spricht hier vom Schächten. Nachdem dem Tier die Kehle durchgeschnitten wurde, muss es vollständig ausbluten. Denn auch der Verzehr von blutigem Fleisch oder Produkten aus Tierblut ist streng untersagt. Judentum Das Judentum ist die älteste und kleinste Weltreligion. Es gilt als Ursprung der christlichen und islamischen Religion. Es gibt ungefähr 15 Mio. Juden, davon leben die meisten in Nordamerika und Israel. Jahwe als einziger Gott Als Urvater der jüdischen, christlichen und islamischen Religion gilt Abraham. Vor der jüdischen Religion glaubten die Menschen an viele Götter. Abraham zeigte Vertrauen in einen einzigen Gott: Jahwe. Gott versprach Abraham das „Gelobte Land, das im heutigen Israel liegt. Nach dem jüdischen Glauben befreite der Prophet Moses das Volk der Israeliten aus der Knechtschaft in Ägypten. Er führte sie ins gelobte Land und erhielt von Gott die 10 Gebote. Thora die heilige Schrift Die Texte der Thora (oft auch Tora geschrieben) sind auf Hebräisch, einer Sprache, in der man von rechts nach links liest. Thora heisst übersetzt Weisung. Darin steht die Geschichte des Judentums und Regeln für das Leben. Wie auch im Christentum halten sich Juden an die 10 Gebote. Im Mittelpunkt des jüdischen Lebens steht die Synagoge. Das ist ein Gebetshaus und Versammlungshaus zugleich. Die jüdische Gemeinde trifft sich hier, um zu beten, zu feiern oder zu diskutieren. In der Synagoge setzen die Jungen und Männer eine Kippa auf. Das ist eine kleine Kappe, die die Ehrfurcht vor Gott symbolisiert. Die jüdischen Gelehrten und Lehrer nennen sich Rabbiner. Sie haben in der jüdischen Gemeinde ein hohes Ansehen. Ihre Aufgabe ist es, die Gottesdienste durchzuführen und die Thora zu interpretieren. Wie sieht das jüdische Leben aus? Jüdische Gläubige finden in der Thora ihre Vorschriften. Wichtig ist zum Beispiel der „Schabbat (auch Sabbat). Das ist der Samstag, an dem niemand arbeiten darf. Es gibt auch Essensregeln: Streng Gläubige ernähren sich nur „koscher, das bedeutet von reinen Speisen. Koscheres Fleisch wird durch eine bestimmte Art der Schächtung (also Schlachtung) gewonnen. Fleisch darf nicht zusammen mit Milchprodukten zubereitet und gegessen werden, da es als unrein gilt. Wie in jede Religion auch, gibt es streng Gläubige und Menschen, die ihr Leben weniger nach den Vorschriften ausrichten. Im Judentum gibt es einen eigenen Kalender und viele religiösen Feste und Feiertage. Das wohl wichtigste Fest für Jungen ist die „Bar Mizwa. Jungen werden mit 13 Jahren als vollwertiges Mitglied in die jüdische Gemeinschaft aufgenommen. Wichtige Feiertage sind „Rosch Haschana, das Neujahrsfest im Herbst und „Jom Kippur, das ist ein Fastentag. Dann gibt es noch Wallfahrtsfeste, die auch sehr bedeutend sind und gross gefeiert werden. Verschiedene Strömungen Wie in vielen Religionen, gibt es auch im Judentum verschiedene Glaubensrichtungen. Die Reformjuden halten alles sehr modern. Die liberalen Juden leben streng nach Vorschrift, verändern aber auch altmodische Vorschriften. Die orthodoxen Juden sind sehr konservativ. Die Männer tragen eine Kippa. Die Kleidung der ultra-orthodoxen Männer sind lange schwarze Mäntel und hohe schwarze Hüte. Außerdem tragen sie Vollbärte und an den Schläfen gelocktes Haar. Holocaust Juden wurden immer wieder verfolgt und ausgegrenzt. In der Zeit des Nationalsozialismus war es am schlimmsten. Im Zweiten Weltkrieg (19391945) wurden über 6 Millionen Juden in Konzentrationslagern umgebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Staat Israel gegründet. Hinduismus Der Hinduismus ist die drittgrösste Religion unserer Erde. Der Ursprung ist in Indien. Rund 750 Millionen Inder bekennen sich zu dieser Religion. Karma – Was du tust, ist wichtig Im Hinduismus ist das Handeln des Menschen viel wichtiger als der Glaube. Das Handeln des Menschen nennt sich Karma. Alles, was der Mensch macht, steht im Zusammenhang mit seinem Glauben. Die Hindi glauben an die Wiedergeburt. Nach dem Tod wird jedes Lebewesen wiedergeboren. Die guten und bösen Taten entscheiden über die Art der Wiedergeburt. Menschen können in einen besseren Stand oder schlechteren Stand (Kaste) oder sogar als Tier oder Stein wiedergeboren werden. Die Kaste – ein Leben lang Erst durch die Geburt in eine Kaste kann man Hindu werden. Die Hindus glauben, dass die Kaste dem Menschen aufgrund des Karmas zugewiesen wird. Eine Kaste kann man mit einem gesellschaftlichen Stand vergleichen – zum Beispiel verrichten die Parisa die niedrigsten Arbeiten. Es gibt vier Hauptkasten und mehrere Unterkasten. Ein Hindu kann auch nur innerhalb der eigenen Kaste heiraten. Jede Kaste hat ihre eigenen Vorschriften, die die Mitglieder befolgen müssen. Innerhalb einer Kaste sind alle Menschen füreinander verantwortlich. Viele Götter Im Hinduismus gibt es viele Götter und auch sehr verschiedene Strömungen des Glaubens. Einige Menschen verehren Brahma, andere Shiva als alleinigen Gott. Diese drei Götter stehen an der Spitze der Religion: Der Gott Brahma erschafft die Welt. Manche Hindu glauben, dass es der einzige Gott ist und andere Götter die Formen von Brahma sind. Vischnu verkörpert die Erhaltung der Welt und hat ein gütiges Wesen. Er hat einen blauen Körper vier Arme und ein gelbes Gewand an. Viele Hindu verehren Vischnu als einzigen Gott. Shiva hat verschiedene Erscheinungsformen. Er ist der Gott der Gegensätze: mal gilt als Zerstörer und gleichzeitig als erbarmender Gott. Shiva hat drei Augen und vier Arme. Ganesha ist der Sohn der Göttin Parvati und des Gottes Shiva. Er ist für Hindus der Überbringer des Glücks. Ausserdem gilt er als Vertreiber von Hindernissen und als Gott der Weisheit. Neben Hindus lieben ihn auch Buddhisten und Anhänger der JainaReligion. Ganesha erkennst du an seinem Elefantenkopf und an den Dingen, die er in seinen vier Händen hält. Das sind ein Donnerkeil, ein Beil, eine Blütenkette und sein Rüssel. Der Donnerkeil soll zeigen, dass Ganesha Wissen auf den Punkt bringen kann. Das Beil ist ein Zeichen für seine Gabe, Dinge gut voneinander zu unterscheiden. Die Blütenkette sagt, dass der Glücksüberbringer alles miteinander verbinden kann. Als Reittier dient Ganesha eine Ratte. Heilige Schrift Im Hinduismus gibt es eine Vielzahl von Heiligen Schriften. Es gibt die Shruti, sie enthalten Botschaften der Götter. Und es gibt die Smriti, die Geschichten über Götter erzählen. Gibt es Vorschriften? Das Leben des Hindu ist stark von seiner Religion geprägt, da sie auf ihr Karma achten. Gottesdienste oder Gebete finden vor Standbildern oder in den Tempeln der Götter statt. Da die Religion so vielfältig ist, gibt es auch sehr verschiedene Vorschriften, wie bei dem Essen. Eins haben alle Hindi gemeinsam: Die Kuh ist ein heiliges Tier. Sie darf nicht gegessen werden. Viele Hindus sind auch Vegetarier, sie ernähren sich also fleischlos. Sehr verbreitet ist auch Yoga und Meditation. Das Zusammenspiel von Körper und Geist spielt eine grosse Rolle in dieser Religion. Beim Meditieren sagen Hindus oftmals ein Mantra auf. Das ist ein Wort, eine Silbe oder Wortgruppe, die immer wiederholt wird.