Arbeitsblatt: Folgen der Globalisierung

Material-Details

Durch die Globalisierung ist der Arbeitsmarkt oft nicht mehr national oder regional begrenzt, sondern global. Das führt dazu, dass das Arbeitsangebot enorm steigt.
Geographie
Anderes Thema
7. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

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04.02.2020

Autor/in

Roger Wicki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Folgen der Globalisierung 1. Das Kapital erhält das Zepter der Macht Für das Kapital gleicht die Globalisierung dem Paradies auf Erden. Denn die Globalisierung erlaubt es endlich, die Regierungen und Völker dieser Welt gegeneinander auszuspielen. Staaten, die unflexibel sind und sich weigern, beim Wettbewerb der Unternehmenssteuern, Sozial- und Umweltstandards mitzumischen, werden von den Investoren gemieden. Nicht viel besser geht es den Arbeitnehmern in den Hochlohnländern. Wenn sie nicht auf die neue Konkurrenz in Asien und Osteuropa mit Lohnverzicht reagieren, wird die Fabrikation eben ausgelagert. 2. Produktion fernab der Konsumenten Anfänglich begründeten viele Hersteller eine Produktionsverlagerung noch damit, sie müssten in den ausländischen Märkten mit eigenen Fabriken präsent sein. Doch diese Vorliebe zur Kundennähe gestaltet sich fast immer nur in eine Richtung, wenn es nämlich um Produktionsverlagerungen ins Ausland geht. Die ausländischen Konzerne dagegen halten offenbar wenig von der Notwendigkeit, vor Ort zu produzieren. Sie sehen die Schweiz nur als großen Käufermarkt, kaum aber als Produktionsstandort. Dank der Globalisierung (des Zollabbaus) können die Konzerne Produkte im Billiglohnland für wenig Geld herstellen lassen und im Hochlohnland für horrendes Geld verkaufen. 3. Der Umweltschutz wird zur Nebensache Viele Hersteller verlegen ihre Produktion nur deshalb ins Ausland, weil dort ganz lasche Umweltauflagen gelten. Somit kommt es auch noch zu einem Unterbietungswettbewerb in diesem sensiblen Bereich. In der Produktion spielen die Energiekosten eine gewichtige Rolle. Wenn Kraftwerke auf teure Filteranlagen verzichten dürfen, wird dieser Frevel auch noch zum Standortvorteil. Auch der durch die Globalisierung ausgelöste Warentourismus erweist sich als umweltfeindlich. Abermillionen Tonnen Feinstaub und CO2 werden dadurch unnötigerweise in die Luft geblasen. Allein am Feinstaub erkranken oder sterben jährlich zigmillionen Menschen. Und in die Ozeane werden durch die Handels- und Containerschiffe im Jahr etwas 300000 Tonnen Altöl abgelassen. 4. Weltweiter Kampf um den Arbeitsplatz Der Kampf um die Arbeitsplätze wird durch die Globalisierung immer härter. Servicekräfte in Luxushotels wären heute oft schon froh, wenn Sie für einen 3-Euro-Stundenlohn arbeiten dürften. Aber auch die Entgeltung gutausgebildeter Akademiker verschlechtert sich zusehends. Inzwischen verdienen auch die Hochschulabsolventen im Durchschnitt inflationsbereinigt weniger, als vor der Globalisierungswelle (vor 1980). Zudem steigen die Anforderungen und werden immer perverser. In den USA z. B. sitzen bereits 3jährige auf der Schulbank, um chinesisch zu lernen. 5. Wirtschaftswachstum und Wohlstandsabbau Es ist eigentlich ein unfassbares Paradoxon: Da wächst beständig die Wirtschaft, die Produktivität steigt ebenfalls, und trotzdem sinkt der Wohlstand bzw. der reale Nettolohn. 6. Generation No Future Wie sehen die Zukunftschancen für die jungen Leute aus in einer Welt des gnadenlosen Wettbewerbs? Die Chinesen können von einem 100-Euro-Monatslohn eine ganze Familie ernähren, in Deutschland würde es bestenfalls für 2 Tage reichen. Steht nicht zu befürchten, dass angesichts dieser gravierenden Unterschiede immer mehr Arbeitsplätze in die Billigwelt abwandern? Was kann in 10 oder 15 Jahren überhaupt noch in Deutschland hergestellt werden, wenn wir weiter auf den uneingeschränkten zollverachtenden Freihandel setzen? Über dieses Grundsatzproblem können auch kleine zeitlich begrenzte Konjunkturerholungen nicht hinwegtäuschen.