Arbeitsblatt: Aus Ihnen wird nie etwas, Einstein!

Material-Details

Eine Biografie lesen und dazu Fragen beantworten
Deutsch
Textverständnis
7. Schuljahr
6 Seiten

Statistik

193322
1139
68
04.02.2020

Autor/in

Yannick Cabernard
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

„Aus Ihnen wird nie etwas, Einstein! Eine Biografie lesen und dazu Fragen beantworten Lese als erstes die Biografie zu Albert Einstein. Zur Beantwortung der Fragen musst du dabei nicht jede Einzelheit verstehen. Versuche beim ersten Lesen, die groben Zusammenhänge zu verstehen. Beantworte danach die acht Fragen. Dazu kannst du gewisse Teststellen erneut lesen. Kindheit und Jugend Albert Einstein wird als einziger Sohn des liberalen jüdischen Ehepaars Hermann und Pauline Einstein am 14. März 1879 in der Bahnhofstrasse Nr. 135 in Ulm geboren. Er verbringt seine Kindheit in München, wo Vater und Onkel eine kleine elektrotechnische Firma besitzen. Schon früh lebt er in einer Gedankenwelt, die für ihn voller Wunder steckt. Zu den ersten dieser Wunder zählt der Kompass, den der Vater dem Vierjährigen zeigt. Wie kann eine Nadel sich immer nach Norden ausrichten, während alle anderen Gegenstände nach unten fallen? Einsteins Mutter ist eine hervorragende Pianistin und vermittelt Einstein, als er sechs Jahre alt ist, die Liebe zur Musik und zur Geige – eine Leidenschaft, die ihn sein Leben lang begleiten wird. Mit zwölf Jahren ist er fasziniert von der euklidischen Geometrie und fragt sich immer wieder, wie ein so vollkommen klares und sicheres logisches System erdacht werden konnte. Wenige Zeit später macht er sich vertraut mit den Prinzipien der höheren Mathematik. Im Gymnasium fühlt er sich durch Disziplin und Strafe eingeengt. Die Neugier des Forschens werde dort erdrosselt, schreibt er später. Lehrer meinen, aus Einstein werde nie etwas, weil er sich mit seinem Eigensinn nichts sagen lässt und unaufmerksam ist. Um der eisernen Schuldisziplin und der deutschen Wehrpflicht zu entgehen, verlässt er München 1895 1/6 ohne Abschlussprüfung und reist zu seinen Eltern, die kurz zuvor nach Mailand gezogen sind. Dort verbringt er die Zeit im Selbststudium, um sich für die Aufnahmeprüfung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich vorzubereiten. Er schreibt seinen ersten naturwissenschaftlichen Essay über die Frage, wie sich der Äther in einem magnetischen Feld verhält. Im Alter von 17 Jahren schafft Einstein im zweiten Anlauf die Immatrikulation an der ETH in Zürich. Auch hier als Student zeigt er sich als Eigenbrötler: Er fehlt oft bei den Pflichtveranstaltungen, um zu Hause die Meister der theoretischen Physik zu studieren. Kurz nach dem Abschlussexamen schickt er seinen ersten wissenschaftlichen Artikel an die damals grösste physikalische Fachzeitschrift Europas, die Annalen der Physik. 1896 gibt Einstein die deutsche Nationalität auf. Er wird Bürger der Schweiz. Nach zwei Jahren erfolgloser Suche findet er eine feste Stelle am schweizerischen Patentamt in Bern. Das Wunderjahr Als Patentexperte 3. Klasse verbringt Einstein sieben glückliche Jahre in Bern. Frei von Geldsorgen kann er abends und an den Wochenenden seinen Interessen nachgehen. Er heiratet gegen den Wunsch seiner Eltern Mileva Maric, die er während des Studiums an der ETH kennen gelernt hat und mit der er zahlreiche physikalische Probleme diskutiert. Noch vor der Eheschliessung wird die Tochter Lieserl (1902) geboren. Über das Schicksal des Kindes ist bis heute nichts weiter bekannt; Albert Einstein lernt sie nie kennen. Einsteins Äusserungen in Briefen an Mileva Maric lassen vermuten, dass Lieserl zur Adoption frei gegeben wurde. Aus der Ehe gehen zwei Söhne, Hans Albert (1904) und Eduard (1910) hervor. Zusammen mit seinen Freunden Paul Habicht und Maurice Solovine diskutiert Einstein in der selbstgegründeten Akademie Olympia Probleme der Physik und der Philosophie. Ihre Gedanken kreisen um verschiedene offene Fragen: Sind Atome nun real oder sind es mathematische Fiktionen? Wenn es Atome wirklich gibt, wie kann man dann ihre Grösse messen? Und wenn ihre Grösse messbar ist, wird es dann möglich sein, auf der atomaren Ebene eine Erklärung für gewisse Phänomene zu finden, beispielsweise dafür, dass Wärme immer in Richtung auf einen kalten Gegenstand fliesst und nie umgekehrt? Was ist eigentlich die Ursache von Elektrizität und Magnetismus? Welche Rolle spielen Elektronen und ihre Bewegungszustände dabei? Was hat es mit der Quantisierung der Absorption und Emission von Energie auf sich, die Max Planck 1900 postuliert hat? Ist tatsächlich die Energie quantisiert und wenn ja, gibt es sie dann in allen energetischen Prozessen? Das wäre ein Umsturz im physikalischen Weltbild! Fragen über Fragen. Einstein sitzt oft stundenlang da und grübelt. Charakteristisch für seine Arbeitsweise ist, dass er stets versucht, Fragen von allen Seiten zu betrachten und von ganz unterschiedlichen Disziplinen her zu beleuchten. Auf diese Weise, als Querdenker im wahrsten Sinne des Wortes, findet Einstein den Schlüssel zur Auflösung vieler Fragen. Im Annus mirabilis 1905 öffnet der 26-Jährige in kurzer Zeit mehr Horizonte in der Physik als irgendjemand vor ihm. So reicht er im März 1905 eine Schrift über die Strahlung und die energetischen Eigenschaften des Lichtes bei den Annalen der Physik ein. Er erklärt darin den photoelektrischen Effekt. Für diese Arbeit wird er 1921 den Nobelpreis für Physik erhalten. 2/6 Im April 1905 schliesst er seine 21-seitige Dissertation ab. Darin beschreibt er, wie man die absolute Atomgrösse bestimmen kann. Mitte Mai liefert er erstmals die richtige Erklärung dafür, warum in Flüssigkeit suspendierte Pollen oder Rauchteilchen unter dem Mikroskop ganz kleine, ungeordnete Bewegungen ausführen. Einstein zeigt, dass das Zittern, das auch als Brownche Bewegung bekannt ist, verursacht wird von dem Zusammenstossen der Moleküle, die sich nach der bereits existierenden Wärmetheorie dauernd, heftig und unregelmässig bewegen. Im Juni veröffentlicht er erstmals ein neues Prinzip, das er selbst als das Relativitätsprinzip von Raum und Zeit beschreibt. Im September folgt der nächste Artikel zu dem, was wir heute die Spezielle Relativitätstheorie nennen. Dieser enthält die wohl berühmteste aller Formeln: mc. Im Dezember schliesslich führt er seine Gedanken über die Brownsche Bewegung weiter aus. Im Blickpunkt der Öffentlichkeit Was kann nach so einem Wunderjahr noch folgen? Die Aufsätze stossen in Fachkreisen zunächst auf wenig Aufmerksamkeit, beruflichen Nutzen bringen sie ihm erst recht nicht. Einstein will sich an der Universität von Bern habilitieren, aber sein erster Versuch wird abgelehnt. Allmählich findet die Spezielle Relativitätstheorie Anklang. Einstein korrespondiert über die zentrale Botschaft seiner Theorien mit den bedeutendsten Physikern seiner Zeit. Im November 1907, während er einen Übersichtsartikel vorbereitet, kommt ihm die zündende Idee für die Allgemeine Relativitätstheorie. Er versucht, Newtons Gravitationslehre in die Spezielle Relativitätstheorie einzubauen. Aber es gelingt ihm nicht auf Anhieb. Acht lange Jahre, bis November 1915, braucht er, um die Allgemeine Relativitätstheorie, so wie wir sie kennen, mathematisch einwandfrei auszuformulieren. Er kann jetzt hauptberuflich daran arbeiten, erst mit einer Anstellung als Professor an der Universität von Zürich, danach in Prag und Berlin. In Berlin lebt und arbeitet Einstein von 1914 bis 1932. Im Blickfeld der breiten Öffentlichkeit wie auch privat verbringt er hier 18 bewegte Jahre. Das Sommerhaus in Caputh bringt ihm Ruhe, und er kann dort seiner grossen Leidenschaft nachgehen: Segeln. In seinem berühmtesten Buch über die Spezielle und die Allgemeine Relativitätstheorie (1917) gibt er eine allgemein verständliche Erklärung seiner Gedanken. Im Rahmen einer Sonnenfinsternis-Expedition der Royal Society of London wird die Richtigkeit seiner Theorie 1919 bestätigt. Auf einen Schlag wird der Erfinder der Relativitätstheorie weltberühmt. Im November 1919 überschlagen sich die Zeitungen mit Überschriften wie Revolution in der Wissenschaft!, Eine neue Theorie des Universums!, Newtons Gesetze sind gestürzt!, Alle Lichter hängen schief am Himmel: Einsteins Theorie triumphiert!. Deutsche, wehrt euch! Einstein ist ein Medienstar geworden; aber schon bald hat er den Rummel satt. Er beginnt, seinen Namen verstärkt für seine politischen Überzeugungen einzusetzen. Er ruft, gemeinsam mit anderen Gelehrten in einem Manifesto, genannt Aufruf an die Europäer, gegen den Krieg auf. Ausserdem beteiligt er sich an der Debatte um einen autonomen jüdischen Staat in Palästina und engagiert sich aktiv für den 3/6 Pazifismus. Das gefällt nicht allen. In der deutschen Physik entsteht eine Gruppierung, aus deren Sicht die Relativierung der Physik eine Begleiterscheinung der allgemeinen Verwestlichung, Liberalisierung und Verjudung des geistigen Klimas ist. Einstein wird als zionistischer Hetzer und Scharlatan dargestellt. Für Einstein, der die politische Entwicklung in Deutschland mit wachem Blick verfolgt, kommt der Nationalsozialismus nicht unerwartet. Noch auf der Rückreise von einer Vortragsreihe in Amerika nach Europa kündigt er an, dass er nicht nach Deutschland zurückkehren wird. Er tritt aus der Berliner Akademie der Wissenschaften aus. Daraufhin gibt Einstein der Deutschen Gesandtschaft in Brüssel den Auftrag, seine preussische Staatsbürgerschaft aufzuheben. Einsteins gesamtes Vermögen wird von den Nationalsozialisten konfisziert, und er entscheidet sich, nach Amerika zu gehen. Auswanderung nach Amerika In Amerika erhält er die Anstellung als Professor am Institut für fortgeschrittene Wissenschaft in Princeton. Auch in seiner neuen Position ist er politisch aktiv. Seine wohl berühmteste politische Tat sind vier Briefe, die er 1939/40 an den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt schreibt. Er warnt darin vor der Gefahr Hitler-Deutschlands und äussert seine Befürchtung, dass die Nazis eine Atombombe entwickeln könnten, die eine ungeheure Vernichtungskraft hätte. Die Atombombe, die ohne Einsteins Mitwirken in den Kriegsjahren in Amerika gebaut wird, verwüstet 1945 die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Einstein bemüht sich noch zusammen mit anderen Physikern erfolglos darum, den Einsatz der Atombombe durch Präsident Truman zu verhindern. Nach dem Krieg setzt sich Einstein mit Nachdruck für eine Weltregierung ein, die dem Nationalismus vorbeugen und weltweiten Frieden bringen soll. Er wendet sich vehement gegen alle Formen der Unterdrückung und Militarisierung und ruft alle Intellektuellen dazu auf, sich für die Meinungsfreiheit einzusetzen. Wieder passen Einsteins politische Ansichten nicht in den allgemeinen Zeitgeist. Inhaltlich versucht Einstein jetzt vor allem, eine einheitliche Feldtheorie zu formulieren, die Gravitation und Elektrizität miteinander vereint. Das Ziel ist es, alle Materie und Kraftfelder des Universums in einer Formel, dem vereinheitlichten Feld, zusammenzufassen. Einstein hatte erstmals in den 20er Jahren von einer derartigen Vereinheitlichung gesprochen. Aber auch nach langwieriger Arbeit seine Frau Elsa beschreibt sie als das Höchste und Tiefste, was er je geschaffen hat gelingt es ihm nicht, sie zu formulieren. Seitdem sind alle Versuche, eine einheitliche Feldtheorie zu definieren, ohne Erfolg geblieben. Einstein stirbt am 18. April 1955 im Alter von 76 Jahren im Krankenhaus von Princeton an einem Riss der Aorta. Quelle: Agentur Einsteinjahr. 2005. Sein Leben. Aus Ihnen wird nie etwas, Einstein! Berlin: Agentur Einsteinjahr. Zugriff 4.02.2020. Fragen zum Text 1. Betrachte das Bild von Albert Einstein. Wie wirkt dieser Mann auf dich? 4/6 2. Lese den ganzen Text über Albert Einsteins Leben einmal ganz durch. Notiere dir anschliessend in Stichworten, was du Neues über Einstein gelernt hast. 3. Lese noch einmal die ersten zwei Abschnitte des Textes durch. Was für Interessen hatte Einstein in der Kindheit und im Jugendalter? 4. Weshalb hat Einstein das Gymnasium abgebrochen? 5. Notiere möglichst viele Städte, in denen Einstein im Laufe seines Lebens gewohnt hat? In welchen Ländern liegen diese Städte? Weisst du, was Einstein in einigen dieser Städte hauptsächlich getan hat? Notiere dies in Stichworten. 6. Weshalb schrieb Einstein Briefe an den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt? 5/6 7. Wozu wurden Einsteins Theorien von den Amerikanern im Zweiten Weltkrieg eingesetzt? 8. Lese noch einmal den ganzen Text durch und unterstreiche oder markiere wichtige Inhalte aus dem Leben von Einstein (du kannst auch zusätzlich noch Randnotizen machen). Fasse anschlies-send in ungefähr 10 Sätzen die wichtigsten Eckpunkte aus dem Leben von Albert Einsteins auf einer halben A4 Seite in einem zusammenhängenden Text zusammen. 6/6