Arbeitsblatt: Gründung der Stadt St. Gallen

Material-Details

Infoblatt
Geschichte
Mittelalter
6. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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601
14
12.02.2020

Autor/in

Angelika Stürm
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Gründung der Stadt St. Gallen Um 610 kam unter der Führung von Abt Kolumban eine Gruppe irischer Wandermönche in die Bodenseeregion. Unter ihnen befand sich Gallus. Er wollte an einen einsamen Ort ziehen, um dort den Rest seines Lebens im Dienste Gottes zu verbringen. Gallus fiel im Steinachtal in ein Dorngestrüpp und nahm dies als Zeichen, hier seine Einsiedelei zu erbauen. Die Legende erzählt, dass er dabei mit einem Bären zusammentraf. So kam die Stadt St. Gallen zu seinem Wappentier, und es ist gleichzeitig der Beginn der Geschichte St. Gallens. Um 719 gründete Priester Otmar am Grabe des heiligen Gallus das erste Galluskloster. Gleichzeitig baute er das erste Spital und Pflegeheim der Schweiz. Und führte die Regel des heiligen Benedikt ein: «Ora et labora!» Bete und arbeite! Aus der Einsiedelei von Gallus wurde ein Benekiktinerkloster. Rund 70 Jahre nach dem Klosterbau durch Otmar ging Abt Gozbert daran, das ganze Kloster grösser und prächtiger anzulegen. Nach einem Plan, der auf der Insel Reichenau entworfen wurde. Dieser befindet sich auch heute noch in der Stiftsbibliothek. Es gab Arbeits- und Schlafräume für die Mönche, eine Schreibstube und eine Bibliothek, in der wertvolle Handschriften aufbewahrt werden. Ferner gab es eine innere und eine äussere Schule. Für die Mönche und für die Söhne reicher Leute. Im weiteren Umkreis standen Gasthäuser, ein Krankenhaus mit einem Heilkräutergarten, eine Mühle, Bäckerei und Werkstätten für die verschiedensten Handwerksleute, Scheunen und Stallungen für die Tiere. Immer wieder wurde das Kloster von Unglück heimgesucht. Im Jahre 926 mussten die Mönche das Kloster verlassen, weil die wilden Reiterscharen der Ungarn ins Kloster eindrangen und alles barbarisch zerstörten. Zum Glück hatten die Mönche auf den Rat der heiligen Wiborada gehört und rechtzeitig alles Kostabere, vor allem die handgeschriebenen Bücher, in Sicherheit gebracht. Wiborada lebte dort, wo sich heute die St. Mangenkirche befindet. Ihr zu Ehren steht direkt vor der Kirche der Wiboradabrunnen. Im Jahr 937 geschah wieder ein Unglück. Das herrliche Kloster brannte nieder. Das Kloster wurde wieder aufgebaut. Aber jahrelanges Schaffen und viel Mühe waren notwendig, um wieder ein Kloster zu erstellen. Um das Kloster herum wuchs allmählich ein Klosterdorf, aus dem sich mit der Zeit unsere Stadt St. Gallen entwickelte. Nach der französischen Revolution 1799 forderten die Untertanen des Kloster ebenfalls mehr Rechte und Freiheiten. Das Kloster verlor immer mehr an Macht, Einfluss und Herrschaft. Bis es schliesslich im Jahre 1805 durch den Grossen Rat vom Kanton St. Gallen aufgehoben wurde.