Arbeitsblatt: Vorbereitung auf Argumentation

Material-Details

In diesem Dokument werden Pro- und Contra-Argumente geschildert. Zu hinterst im Dokument sind zusammengefasste Texte genau dieser Argumente. Aufgabe der Kinder ist es, die passende Zusammenfassung zum passenden Textabschnitt zu finden. Sie schneiden die Zusammenfassungen aus und kleben sie an den richtigen Platz. Als Zusatz können sie markieren, welche Argumente Pro (grün) und welche Contra (rot) sind. Gut als vorbereitende HA geeignet. Kann an einem späteren Zeitpunkt unterstützend wirken, wenn die SuS zum Beispiel eine Fishbowl (Fishpool) zu diesem Thema machen. Argumentation, Argumentieren, Deutsch, Schreiben, Zusammenfassung, zusammenfassen, Hausaufgabenblatt, Hausaufgaben, Arbeitsblatt
Deutsch
Textverständnis
6. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

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975
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21.10.2020

Autor/in

Larissa Mello Betschart
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Hausaufgaben: pro und contra Auf der Primarschul-Stufe in Kriens werden die Hausaufgaben abgeschafft. Stattdessen werden 20 bis 30 Minuten individuell Aufgaben gelöst und Übungen gemacht – je nach Bedarf der einzelnen Kinder. Zudem sollen die Schülerinnen und Schüler je nach Stufe an zwei bis drei Nachmittagen pro Woche je 20 bis 30 Minuten eine sogenannte freiwillige Lernzeit absolvieren können. Eine schwierige Aufgabe, Luzerner Zeitung, 3.4. von Susanne Balli Kriens begründet die Abschaffung der klassischen Hausaufgaben mit mehreren Argumenten. Erstens sollen die Kinder entlastet werden und genügend freie Zeit nach der Schule zur Verfügung haben. Es ist laut Rektor Markus Buholzer eine Tatsache, dass Kinder mehr Lektionen als früher haben. Da wolle man ihre knapp bemessene Freizeit nicht noch mit Hausaufgaben füllen. Zusammenfassung: Zweitens führt Kriens die Chancengleichheit* als Argument gegen Hausaufgaben an. Viele Eltern seien berufstätig und könnten die Kinder bei den Hausaufgaben nicht begleiten. Kaum Unterstützung gebe es in der Praxis für Kinder von bildungsfernen Familien. Durch die neuen Lernzeiten innerhalb des Unterrichts sollen alle Kinder die gleichen Lernmöglichkeiten haben. Chancengleichheit Zusammenfassung: Als drittes Argument nennt Kriens die Erkenntnis verschiedener Studien, wonach Hausaufgaben nur wenig bis keine Wirkung zeigten. Hausaufgaben müssten auf den individuellen Lern- und Entwicklungsstand der Schüler angepasst sein, damit sie etwas brächten. Dies sei in der Praxis nicht zu leisten. Zusammenfassung: Anders sehen es die Befürworter von Hausaufgaben. Hausaufgaben würden verschiedene Eigenschaften schulen, die später in Ausbildung und Beruf wichtig seien. Zum Beispiel Selbstdisziplin, Pflichtbewusstsein, Durchhaltevermögen, Zeitmanagement, selbstständiges Arbeiten und die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen. Viele Fächer kämen ohne Hausaufgaben nicht aus, weil für das Einüben und die Vertiefung eines neuen Lernstoffes die reguläre Unterrichtszeit nicht ausreiche. Zusammenfassung: Hausaufgaben seien für die Eltern ein «Fenster der Schule». Hausaufgaben zeigten den Eltern, woran die Kinder arbeiteten, welchen Schulstoff sie behandelten und wie sie damit klarkämen, lautet ein weiteres Argument der Verfechter von Hausaufgaben. Als Schwyz 1993 als erster Kanton die Hausaufgaben in der Volksschule abschaffte, gab es denn auch besonders von Seiten der Eltern grossen Widerstand. Schliesslich machte Schwyz den Entscheid vier Jahre später rückgängig und führte die Hausaufgaben wieder ein. Zusammenfassung: Eine absolute Chancengleichheit in der Schule ist für die Befürworter eine Utopie. Ob mit oder ohne Hausaufgaben – die Bildungschancen von Kindern aus bildungsnahen und bildungsfernen Schichten seien unterschiedlich. Und dem Argument der Gegner, Hausaufgaben sorgten für gestresste Kinder, steht das Argument der Befürworter gegenüber, der Stress sei vor allem durch das riesige Angebot an Freizeitbeschäftigungen bedingt. Viele Kinder hätten in der Freizeit schlicht zu viele Aktivitäten. Zusammenfassung: Eine Tatsache, die man nicht wegdiskutieren kann: Bei zahlreichen Familien sorgen Hausaufgaben für Konflikte. Viele Eltern wähnen sich in der Verantwortung, dass ihr Kind die Hausaufgaben macht. Das nimmt unweigerlich Zeit in Anspruch, die viele Eltern heute nicht mehr aufbringen wollen oder können. Dann werden Hausaufgaben als Belastung und Konfliktherd im Familienleben empfunden. Zusammenfassung: Werden Hausaufgaben erteilt, sollen sie primär Sache zwischen Schülern und Lehrpersonen sein – nicht zwischen Schülern und Eltern. Und sie sollen sinnvoll sein. Das heisst, es muss den Kindern klar sein, wie sie die Aufgaben selbstständig lösen und mit welchen Hilfsmitteln sie dies erreichen können. Zudem sollen die Hausaufgaben im Unterricht wieder aufgegriffen und weitergeführt werden. Damit stehen auch für Kinder aus bildungsfernen Familien die Chancen besser, Erfolg in der Schule und später im Beruf zu haben. Zusammenfassung: Ein Punkt, der auch eher für Hausaufgaben spricht: Nach der Schule folgen in der Regel weitere Ausbildungen. In einer Lehre, an der Mittelschule, der Hochschule oder Universität kommt der Moment, wo selbstständiges Lernen ausserhalb der Unterrichtszeit unerlässlich ist. Wer diese Erfahrung während der obligatorischen Schulzeit nicht machen konnte, wird möglicherweise Mühe haben. Zusammenfassung: Und es ist eine Tatsache, dass Lernen ohne Wiederholung und Übung nicht funktioniert. Das Arbeitsgedächtnis behält Neues nur kurz, viele Informationen, mit denen das Hirn gefüttert wird, verflüchtigen sich sehr schnell. Neu erworbene Lerninhalte werden schnell wieder vergessen. Ohne Repetition und ohne Üben bleibt davon am Ende nichts übrig. Es wird also auch für die Primarschule in Kriens unerlässlich sein, den Kindern genügend Möglichkeiten für das Üben und Repetieren von neuem Schulstoff zu bieten. Zusammenfassung: Für die Volksschule Kriens ist es daher unerlässlich, genau hinzuschauen, wie sich das neue Modell ohne Hausaufgaben bewährt, und wie die neuen Lernzeiten in der Praxis funktionieren. Und sie muss auch bereit sein, das neue Modell wieder über Bord zu werfen, sollte es mehr Nach- als Vorteile bringen. Fazit: Kriens steht mit der Aufgabe der klassischen Hausaufgaben eine ziemlich schwierige Aufgabe bevor. Aber die Gemeinde soll versuchen dürfen, diese zu meistern. Zusammenfassung: Immer wieder gibt es aufgrund der Hausaufgaben Streit in der Familie. Durch Hausaufgaben lernt man, selbstständig zu arbeiten. Man übt dabei auch nochmals die Themen der Schule. Es gibt Studien, die beweisen, dass Hausaufgaben nicht viel nützen. Das ist so, weil die Kinder ganz unterschiedlich lernen. Dank der Hausaufgaben sehen die Eltern, was in der Schule gemacht wird und wie ihr Kind arbeitet. Hausaufgaben bereiten Kinder darauf vor, später im Leben selbstständig lernen zu können. Zum Beispiel für einen Beruf oder ein Studium, das sie auch wirklich interessiert. Die Kinder sollen mehr Freizeit haben und nicht auch zuhause an Hausaufgaben büffeln müssen. Auch wenn man die Hausaufgaben abschaffen würde, hätten wir immernoch keine perfekte Chancengleichheit. Dadurch, dass die Kinder zuhause den Schulstoff repetieren, haben sie mehr Übung und lernen die Fähigkeiten auch besser. Kriens weiss auch noch nicht, ob die Abschaffung der Hausaufgaben funktionieren wird. Sie behalten die Augen offen und probieren es einfach aus. Hausaufgaben sind nicht sehr fair: Manche Kinder bekommen mehr Unterstützung als andere. Und wir wollen ja Chancengleichheit.