Arbeitsblatt: Kurzgeschichten Dossier

Material-Details

7. - 9. Klasse
Deutsch
Texte schreiben
klassenübergreifend
16 Seiten

Statistik

195546
928
43
02.11.2020

Autor/in

sinafl (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Dossier KURZGESCHICHTEN Dieses Dossier gehört: Aufträge Nr. Thema SF 1 Merkmale einer Kurzgeschichte EA 2 Hörverstehen ,,das FensterTheater EA 3 Merkmale einer Kurzgeschichte ,,das FensterTheater PA 4 Inhaltsangabe EA 5 Beziehungen erkennen EA 6 Personen beschreiben PA 7 Beschreiben und berichten (9. Klasse) EA LP SF: Sozialform E: Erledigt K: Korrigiert LP: Bestätigung Lehrperson EA: Einzelarbeit PA: Partnerarbeit Die Lösungen der einzelnen Aufträge findest du jeweils beim Lehrerpult. Leg das Blatt anschliessend wieder zurück. Lernziele Du kennst den Aufbau und die Merkmale einer Kurzgeschichte Du kannst eine Kurzgeschichte lesen und typische Merkmale herausarbeiten Du kannst den Inhalt einer Kurzgeschichte in wenigen Sätzen zusammenfassen Du kannst Personen charakterisieren und in Beziehung bringen Du kannst die Bedeutung von Personen, Objekten und Handlungen für eine Geschichte erkennen Auftrag 1 Typische Merkmale für eine Kurzgeschichte sind . Fülle die Lücken mit den richtigen Begriffen aus. Offener Anfang, Alltäglichkeit, Thema, Personenzahl, Protagonisten, innere Monologe, Ortes, Zeit, Handlungsort, Offenheit, benachteiligt, Dialoge, Momentaufnahme, offenes Ende, Fremdwörter, Sprache, Wendung, Ausschnitt Eine Kurzgeschichte ist ein kleiner aus der Wirklichkeit ( ) 1. Die direkter Einstieg in die Handlung – es fehlt so zusagen eine Einleitung es fehlt meistens ein ,,richtiger Schluss 2. Die der, die oft nur wenig/gar nicht charakterisiert werden und ausserdem oft auf irgendeine Art begrenzt sind der nur eine kurze Zeitspanne wird beschrieben des der Handlungsort ist meist sehr begrenzt, wechselt selten 3. Die die einfache, alltägliche: kurze Sätze, selten, direkte Rede (_) oder innere die (Hauptpersonen) sind alltägliche Menschen, keine Helden der ist ebenfalls alltäglich, dort geschieht aber etwas Besonderes 4. Das oft menschliche Grenzsituation mit unerwartetem 5. Intention (Absicht) www.uebungskoenig.de Auftrag 2 Hör dir die Kurzgeschichte ,,das Fenster-Theater von Ilse Aichinger an. Du findest die Audiodatei auf dem Server im Ordner Deutsch Kurzgeschichten. Sortiere danach die folgenden Sätze in der richtigen Reihenfolge. Kurze Zeit später hält ein Polizeiwagen vor dem Haus Am gegenüberliegenden Fenster, ein Stockwerk über der Wohnung der Frau, sehen sie ein Kind mit einem Kissen auf dem Kopf. Die Frau und mehrere Passanten schleichen hinter ihnen her. Sie öffnen die Tür des letzten Zimmers. Eine neugierige Frau beobachtet von ihrer Wohnung aus einen Mann im gegenüberliegenden Haus. Als der Mann einen Kopfstand macht, ruft sie die Polizei an. Er hat ein Kissen auf dem Kopf und einen Teppich um die Schultern. Die Männer dringen nach erfolglosem Klopfen in die Wohnung des Mannes ein. Es jubelt, springt ein Gitterbett herum und wirft ihnen sein Lachen zu. Sie hat das Gefühl, dass er ihr zunickt. Inzwischen hat sich in der Strasse eine Menschenmenge angesammelt. Er beginnt Spässe zu machen, verkleidet sich mit Hut und Schal und lacht herüber. Die Polizisten steigen die Treppe hinauf. Der alte, schwerhörige Mann steht mit dem Rücken zu ihnen am Fenster. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Auftrag 3 – Merkmale einer Kurzgeschichte a) Auf der nächsten Seite findest du den Text ,,das Fenster-Theater von Ilse Aichinger. Lies die Kurzgeschichte durch und schreibe mindestens 3 Merkmale einer Kurzgeschichte auf, die du im Text erkennen kannst. Vergleiche deine Lösung anschliessend mit jemandem aus der Klasse und ergänze. b) nur Sek Ergänze die Merkmale mit einer passenden Textpassage (in Stichworten) Beispiel Eine Kurzgeschichte ist meistens eine kurze Erzählung (der Text ,,das Fenster-Theater ist etwas länger als eine A4-Seite) Textpassage: Textpassage: Textpassage: Textpassage: Textpassage: Ilse Aichinger: Das Fenstertheater Die Frau lehnte am Fenster und sah hinüber. Der Wind trieb in leichten Stößen vom Fluss herauf und brachte nichts Neues. Die Frau hatte den starren Blick neugieriger Leute, die unersättlich sind. Es hatte ihr noch niemand den Gefallen getan, vor ihrem Haus niedergefahren zu werden. . Außerdem wohnte sie im vorletzten Stock, die Straße lag zu tief unten. Der Lärm rauschte nur mehr leicht herauf. Alles lag zu tief unten. Als sie sich eben vom Fenster abwenden wollte, bemerkte sie, dass der Alte gegenüber Licht angedreht hatte. Da es noch ganz hell war, blieb dieses Licht für sich und machte den merkwürdigen Eindruck, den aufflammende Straßenlaternen unter der Sonne machen. Als hätte einer an seinen Fenstern die Kerzen angesteckt, noch ehe die Prozession die Kirche verlassen hat. Die Frau blieb am Fenster. Der Alte öffnete und nickte herüber. Meint er mich? dachte die Frau. Die Wohnung über ihr stand leer und unterhalb lag eine Werkstatt, die um diese Zeit schon geschlossen war. Sie bewegte leicht den Kopf. Der Alte nickte wieder. Er griff sich an die Stirne, entdeckte, dass er keinen Hut aufhatte, und verschwand im Inneren des Zimmers. Gleich darauf kam er in Hut und Mantel wieder. Er zog den Hut und lächelte. Dann nahm er ein weißes Tuch aus der Tasche und begann zu winken. Erst leicht und dann immer eifriger. Er hing über die Brüstung, dass man Angst bekam, er würde vornüberfallen. Die Frau trat einen Schritt zurück, aber das schien ihn zu bestärken. Er ließ das Tuch fallen, löste seinen Schal vom Hals einen großen bunten Schal und ließ ihn aus dem Fenster wehen. Dazu lächelte er. Und als sie noch einen weiteren Schritt zurücktrat, warf er den Hut mit einer heftigen Bewegung ab und wand den Schal wie einen Turban um seinen Kopf. Dann kreuzte er die Arme über der Brust und verneigte sich. Sooft er aufsah, kniff er das linke Auge zu, als herrsche zwischen ihnen ein geheimes Einverständnis. Das bereitete ihr so lange Vergnügen, bis sie plötzlich nur mehr seine Beine in dünnen, geflickten Samthosen in die Luft ragen sah. Er stand auf dem Kopf. Als sein Gesicht gerötet, erhitzt und freundlich wieder auftauchte, hatte sie schon die Polizei verständigt. Und während er, in ein Leintuch gehüllt, abwechselnd an beiden Fenstern erschien, unterschied sie schon drei Gassen weiter über dem Geklingel der Straßenbahnen und dem gedämpften Lärm der Stadt das Hupen des Überfallautos. Denn ihre Erklärung hatte nicht sehr klar und ihre Stimme erregt geklungen. Der alte Mann lachte jetzt, so dass sich sein Gesicht in tiefe Falten legte, streifte dann mit einer vagen Gebärde darüber, wurde ernst, schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten und warf es dann hinüber. Erst als der Wagen schon um die Ecke bog, gelang es der Frau, sich von seinem Anblick loszureißen. Sie kam atemlos unten an. Eine Menschenmenge hatte sich um den Polizeiwagen gesammelt. Die Polizisten waren abgesprungen, und die Menge kam hinter ihnen und der Frau her. Sobald man die Leute zu verscheuchen suchte, erklärten sie einstimmig, in diesem Hause zu wohnen. Einige davon kamen bis zum letzten Stock mit. Von den Stufen beobachteten sie, wie die Männer, nachdem ihr Klopfen vergeblich blieb und die Glocke allem Anschein nach nicht funktionierte, die Tür aufbrachen. Sie arbeiteten schnell und mit einer Sicherheit, von der jeder Einbrecher lernen konnte. Auch in dem Vorraum, dessen Fenster auf den Hof sahen, zögerten sie nicht eine Sekunde. Zwei von ihnen zogen die Stiefel aus und schlichen um die Ecke. Es war inzwischen finster geworden. Sie stießen an einen Kleiderständer, gewahrten den Lichtschein am Ende des schmalen Ganges und gingen ihm nach. Die Frau schlich hinter ihnen her. Als die Tür aufflog, stand der alte Mann mit dem Rücken zu ihnen gewandt noch immer am Fenster. Er hielt ein großes weißes Kissen auf dem Kopf, das er immer wieder abnahm, als bedeutete er jemandem, dass er schlafen wolle. Den Teppich, den er vom Boden genommen hatte, trug er um die Schultern. Da er schwerhörig war, wandte er sich auch nicht um, als die Männer auch schon knapp hinter ihm standen und die Frau über ihn hinweg in ihr eigenes finsteres Fenster sah. Die Werkstatt unterhalb war, wie sie angenommen hatte, geschlossen. Aber in die Wohnung oberhalb musste eine neue Partei eingezogen sein. An eines der erleuchteten Zimmer war ein Gitterbett geschoben, in dem aufrecht ein kleiner Knabe stand. Auch er trug sein Kissen auf dem Kopf und die Bettdecke um die Schultern. Er sprang und winkte herüber und krähte vor Jubel. Er lachte, strich mit der Hand über das Gesicht, wurde ernst und schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten. Dann warf er es mit aller Kraft den Wachleuten ins Gesicht. Auftrag 4 Inhaltsangabe Verfasse eine kurze Inhaltsangabe der Kurzgeschichte ,,das FensterTheater und verwende die 14 Sätze von Auftrag 3 als Hilfestellung für den Hauptteil. Auftrag 5 – Beziehungen erkennen a) Beschreibt jeweils in einem Satz die Beziehung der Personen zueinander. Beispiel: Mann – Kind Der Mann spielt Theater für das Kind. 1 Frau – Mann 2 Frau – Kind 3 Polizisten – Mann 4 Frau – Polizisten 5 Frau – Passanten 6 Kind – Mann b) Kennzeichnet durch Pfeile, wer in der Kurzgeschichte mit wem Kontakt aufnimmt. Man Frau Kind Wer gibt dem Geschehen eine falsche Richtung und warum? Auftrag 6 – Personen beschreiben a) Schreibe drei Textstellen heraus, in denen die Frau charakterisiert wird. b) Finde jeweils fünf Eigenschaften, welche auf den Mann bzw. die Frau zutreffen. Mann Frau lustig neugierig c) nur Sek Begründe jede der Eigenschaften der Frau mit einem Satz. 1 2 3 4 5 6 Auftrag 7 – Beschreiben (nur 9. Klasse) Fertige eine Personenbeschreibung der Frau an. Benutze dazu den Text und das Arbeitsblatt von Auftrag 6. Beschreibe Verhaltensweisen und Eigenschaften und erkenne ihre Bedeutung für die Geschichte.