Arbeitsblatt: Journalismus

Material-Details

Grundlagen des Journalismus
Pädagogik und Psychologie
Kommunikation und Konflikte
8. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

195626
508
2
12.11.2020

Autor/in

Johann Achter
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

1 TEXTSORTEN IM JOURNALISMUS (eine Auswahl) A) Tatsachenbetonte Textsorten: enthalten keine (offenen) persönlichen Wertungen/Meinungen; sachlich-neutraler Stil; Hauptfunktion: Information 1) Nachricht /Meldung Kürzeste Form des Berichts über aktuelle Ereignisse besteht meist nur aus einer Schlagzeile und dem eigentlichen Text (Nachrichtenkörper); Es wird ein Ereignis sachlich und klar dargestellt, inhaltlich werden alle WFragen kurz beantwortet; handlungsbetont (wenig Hintergründe, keine langen Erklärungen etc.) Aufbau: Pyramidenprinzip (das Wichtigste zuerst, weniger Wichtiges hinten!) nicht wie „Schulaufsatz: Einleitung, Hauptteil, Schluss 2) Bericht: bietet ausführlichere, gründlichere Information als die Nachricht, oft mit Hintergrundinformation oder über komplexere Themen. Gliederung und Aufbau: ebenfalls Pyramidenprinzip: Das Wichtigste erscheint als „Lead, als Nachrichtenkopf, dann werden die Zusatzinformationen in der Reihe ihrer Wichtigkeit geordnet. Das hat den Vorteil, dass ihr Ernstfall (wenn über ein ganz wichtiges Ereignis kurzfristig berichtet werden muss) die Nachricht von unten gekürzt werden kann, ohne das ihr Haupt-informationswert verloren geht. In der Auswahl des Wichtigsten können 4 oder 6 W-Fragen von Nutzen sein: WAS: das Ereignis selbst WER: die Beteiligten WANN: Zeitpunkt WO: der Schauplatz WIE: Art des Geschehens, genauerer Ablauf WARUM/WOZU: Grund, Zweck, Folgen Äußerer Aufbau: DACHZEILE: nicht immer vorhanden; kleinere Überschrift über der Schlagzeile; SCHLAGZEILE: wichtigste Information; rasche Orientierung, Anreiz zur Lektüre; UNTERTITEL: Ergänzungen zur Schlagzeile 2 VORSPANN: kurze Zusammenfassung des wichtigsten Geschehens (s. WFragen) oft im Lay-out hervorgehoben (fett, kursiv, vom Textkörper abgesetzt) NACHRICHTENKÖRPER: Body; ausführliche Darstellung, immer detailliertere Fakten, Stellungnahmen, Hintergründe; Reportage: tatsachenorientierter, aber persönlich gefärbter Erlebnisbericht; Sie lebt vom Wechsel zwischen persönlichem Erlebnis und Information und ist im Wesentlichen chronologisch aufgebaut. Die Reportage soll den LeserInnen vermitteln, am Schauplatz dabeigewesen zu sein. Die Reportage versucht das Publikum auch auf der Gefühls- ebene anzusprechen. So wird oft eine saloppere Sprache (als im Bericht) verwendet, persönliche Beobachtungen, Nachforschungen und Schilderungen der Hintergründe kennzeichnen Reportagen. Um die Fakten möglichst abwechslungsreich und eindringlich zu gestalten, verwenden Reporter oft folgende formale Mittel: Erlebnisbericht, Stimmungsschilderung, Zitat, Appell an die Gefühle des/r Lesers/Leserin; direkte Reden (Interviewausschnitte) Wechsel in der Perspektive: konkrete Einzelheiten stehen neben allgemeinen Fakten Wechsel in der Zeitform: Perfekt (für Ereignisse, die zwar vergangen sind, aber in ihren Auswirkungen in der Gegenwart spürbar sind), Präteritum (rein Historisches) Präsens (zur Spannungssteigerung, Stimmungsschilderungen), Futur (Ausblicke, Appelle) B) Meinungsbetonte Textsorten: Hauptfunktion: Meinungsbildung z. B. Leitartikel, Glosse/Kolumne, klassische Rezension/Kritik oder der Kommentar: Seine Absicht ist es, etwas über Nachrichten/Fakten zu sagen. Er dient der Erläuterung und der Herstellung von Zusammenhängen, die einen Sachverhalt betreffen. Der Autor/die Autorin eines Kommentars leistet hiermit einen Beitrag zu Meinungsbildung, denn er/sie informiert, interpretiert und wertet. Der Kommentar birgt in sich auch die Gefahr, dass die LeserInnen manipuliert, in ihrer Meinung beeinflusst werden. Wichtig ist, dass die im Kommentar geäußerten Meinungen auch begründet werden (Argumente). Auch wenn es sich um eine meinungsbetonte Textsorte handelt, sachlich bleiben und 3 sachlich überzeugen. Oft sind Kommentare in Zeitungen mit dem Bild des Verfassers/der Verfasserin versehen, um zu verdeutlichen, dass es sich nicht um einen Bericht, sondern um eine meinungsbetonte Textsorte handelt. Aufbau: Einstieg: kurze Sachverhaltsdarstellung (Thema, Anlass!), origineller Einstieg, der zum Weiterlesen anregt. argumentativer Teil: logische Argumentationskette, keine Gedankensprünge, Gegenargumente widerlegen, nicht unterschlagen; Schlussfolgerung: klare und eindeutige Stellungnahme; Aufgabenstellung 4: Suche aus dem Tages-Anzeiger UND Blick ODER 20min folgende Textsorten: a) Nachricht/Meldung b) Bericht mit dazugehörigem Kommentar c) Reportage Insgesamt also: 8 Texte, die du in deine Pressemappe einklebst (Quellen angeben)