Arbeitsblatt: Weihnachstsgedichte

Material-Details

Sammlung von Weihnachtsgedichten
Deutsch
Vorlesen / Vortragen / Erzählen
8. Schuljahr
3 Seiten

Statistik

195870
540
21
30.11.2020

Autor/in

Christine Schürch
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Dezember von Erich Kästner Jetti Kuhlemann pixelio.de Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar. Und wieder stapft der Nikolaus Ist gar nicht sehr gesund. Kennt seinen letzten Tag, das Jahr. durch jeden Kindertraum. Und wieder blüht in jedem Haus Kennt gar die letzte Stund. der goldengrüne Baum. Ist viel geschehn. Ward viel versäumt. Ruht beides unterm Schnee. Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt, wie hold Christbäume blühn. Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt. Und Wehmut tut halt weh. Hast nun den Weihnachtsmann gespielt und glaubst nicht mehr an ihn. Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag. hin. Nichts bleibt. Und nichts vergeht. Dann dröhnt das Erz und spricht: Das Jahr kennt seinen letzten Tag, Ist alles Wahn. Hat alles Sinn. Nützt nichts, dass man versteht. und du kennst deinen nicht. (Erich Kästner) Advent Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt streckt sie die Zweige hin bereit und wehrt dem Wind und wächst entgegen und manche Tanne ahnt wie balde sie fromm und lichterheilig wird. der einen Nacht der Herrlichkeit. Und lauscht hinaus: den weißen Wegen (Rainer Maria Rilke) Alles still! Weihnachten Alles still! Es tanzt den Reigen Zwar ist das Jahr an Festen reich, Mondenstrahl in Wald und Flur, Und darüber thront das Schweigen Und der Winterhimmel nur. Alles still! Vergeblich lauschet Man der Krähe heisrem Schrei. Keiner Fichte Wipfel rauschet, Und kein Bächlein summt vorbei. Alles still! Die Dorfeshütten Sind wie Gräber anzusehn, Die, von Schnee bedeckt, inmitten Eines weiten Friedhofs stehn. Alles still! Nichts hör ich klopfen Als mein Herze durch die Nacht Heiße Tränen niedertropfen Auf die kalte Winterpracht. (Theodor Fontane) Doch ist kein Fest dem Feste gleich, Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein Stets harren in süßer Lust und Pein. schöne, herrliche Weihnachtszeit, Was bringst du Lust und Fröhlichkeit! Wenn der heilige Christ in jedem Haus Teilt seine lieben Gaben aus. Und ist das Häuschen noch so klein, So kommt der heilige Christ hinein, Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen, Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen. Der heilige Christ an Alle denkt, Ein Jedes wird von ihm beschenkt. Drum lasst uns freun und dankbar sein! Er denkt auch unser, mein und dein. (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben) Vorfreude auf Weihnachten Ein Kind von einem Schiefertafel-Schwämmchen Umhüpft rennt froh durch mein Gemüt. Bald ist es Weihnacht! Wenn der Christbaum blüht, Dann blüht er Flämmchen. Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt Uns mild. Es werden Lieder, Düfte fächeln. Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt, Wird dann doch gütig lächeln. Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes Alle unfeindlich sind einmal im Jahr! Uns alle Kinder fühlen eines Baumes. Wie es sein soll, wie allen einmal war. Von Joachim Ringelnatz Die heiligen drei Könige Aus fernen Landen kommen wir gezogen; Nach Weisheit strebten wir seit langen Jahren, Doch wandern wir in unsern Silberhaaren. Ein schöner Stern ist vor uns hergeflogen. Nun steht er winkend still am Himmelsbogen: Den Fürsten Juda muss dies Haus bewahren. Was hast du, kleines Bethlehem, erfahren? Dir ist der Herr vor allen hochgewogen. Holdselig Kind, lass auf den Knien dich grüßen! Womit die Sonne unsre Heimat segnet, Das bringen wir, obschon geringe Gaben. Gold, Weihrauch, Myrrhen, liegen dir zu Füßen; Die Weisheit ist uns sichtbarlich begegnet, Willst du uns nur mit Einem Blicke laben. (August Wilhelm Schlegel) Die heilige Nacht Gesegnet sei die heilige Nacht, die uns das Licht der Welt gebracht! Wohl unterm lieben Himmelszelt die Hirten lagen auf dem Feld. Ein Engel Gottes, licht und klar, mit seinem Gruß tritt auf sie dar. Vor Angst sie decken ihr Angesicht, da spricht der Engel: Fürchtt euch nicht! Ich verkünd euch große Freud: Der Heiland ist geboren heut. Da gehn die Hirten hin in Eil, zu schaun mit Augen das ewig Heil; zu singen dem süßen Gast Willkomm, zu bringen ihm ein Lämmlein fromm. Bald kommen auch gezogen fern die heilgen drei König mit ihrem Stern. Sie knieen vor dem Kindlein hold, schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold. Vom Himmel hoch der Engel Heer frohlocket: Gott in der Höh sei Ehr! (Eduard Mörike) Blüh und leuchte, goldner Baum Blüh denn, leuchte, goldner Baum, Erdentraum und Himmelstraum; blüh und leuchte in Ewigkeit durch die arme Zeitlichkeit! Sei uns Bild und sei uns Schein, dass wir sollen fröhlich sein, fröhlich durch den süßen Christ, der des Lebens Leuchte ist. Sei uns Bild und sei uns Schein, dass wir sollen tapfer sein auf des Lebens Pilgerbahn, kämpfend gegen Lug und Wahn. Sei uns Bild und sei uns Schein, dass wir sollen heilig sein, rein wie Licht und himmelsklar, wie das Kindlein Jesus war! von Ernst Moritz Arndt