Arbeitsblatt: Philosophieren über den Film Cheburashka

Material-Details

Philosophieren über den Film Cheburashka
Diverses / Fächerübergreifend
Anderes Thema
klassenübergreifend
4 Seiten

Statistik

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333
0
31.12.2020

Autor/in

s d
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

CHEBURASHKA TEIL 1 1 Ziele Es geht darum mit den SuS anhand des Videos zu erkennen, in welchen Situationen Abhängigkeit und Hilfsbereitschaft zu erkennen ist. Diese Situationen versuchen wir auf unseren Alltag zu übertragen und uns klar zu werden, wie wichtig, beziehungsweise wie unwichtig diese Charakterzüge sind. Wir habe das Ziel, mit den SuS ihr Verhalten im Alltag zu überprüfen und auf die Gesellschaft zu verallgemeinern. Wir versuchen ein Bewusstsein hervorzurufen, dass die SuS zu besserem Handeln animiert. 2 Zusammenfassung der Geschichte Personen in der Geschichte: -Verkäufer -Kunde -Cheburashka (ein bärenartiges Tier) -Zoowärter -Freund von Verkäufer/ anderer Verkäufer Der erste Teil der Geschichte behandelt das Kennenlernen des Hauptdarstellers, des Verkäufers mit dem knudligen Tier. Dieses scheint sehr verwirrt und müde zu sein. Der Verkäufer gibt dem Tier den Namen Cheburashka und entschliesst sich Cheburashka zu helfen. Da Cheburashka keine Freunde/Familie oder Unterschlupf zu haben scheint, versucht der Verkäufer im Zoo eine Bleibe zu finden Im Zoo sucht ein Zoowärter mit Cheburashka zusammen nach ähnlichen Tieren beziehungsweise nach einem Ort, wo Cheburashka bleiben kann. Leider finden sie nichts und der Verkäufer muss mit Cheburashka weitergehen. Später kommen die Zwei zu einem Freund/Nachbarn vom Verkäufer. Mit diesem redet der Verkäufer angeregt und gemeinsam suchen sie eine Lösung für das mittellose und einsame Tier. Schlussendlich kommt dem Nachbarn die Idee, dass Cheburashka doch in einer Telefonzelle übernachten könnte. Diese Idee wird umgesetzt. Die Szene endet damit, dass Cheburashka alleine mit einem Spielzeug, in der Telefonzelle sitzt und traurig herum guckt. 1 3 Philosophische Spannung Die philosophische Spannung kommt im Teil 1 aus verschiedenen Aspekten heraus. Da wir uns auf den Punkt der Hilfsbedürftigkeit beschränkt haben wollen wir auch hier die philosophische Spannung aufbauen. Das Cheburashka taucht einfach auf und weiss nicht wo es ist und was es tun soll. Der Orangenverkäufer findet es und hilft ihm direkt. Gleich hier stellt sich die Frage zu unserem Thema, ob der Verkäufer hilft, weil er von sich aus wirklich helfen will, oder ob es Pflicht ist, jemandem in Not zu helfen. Er sucht dann anschliessend einen Platz für das Cheburashka. Zusammen mit einem anderen Mann finden sie eine Telefonzelle für das Cheburashka. Haben sie dem Cheburashka jetzt genug geholfen? Man hilft auch aus Instinkt und für ein gutes Gewissen. Irgendwann ist aber die Grenze erreicht und man braucht nicht mehr zu helfen. Nun wirft dies natürlich auch die Frage auf ab wann diese Grenze erreicht ist. Auf diese Punkte wollen wir eingehen, um eine philosophische Spannung aufzubauen. Wir finden das Thema «Hilfsbedürftigkeit besonders fürs Philosophieren geeignet, da es jeden betrifft und man so auch einen eigenen Bezug zum Thema hat und verschiedene Meinungen der einzelnen Personen. 2 4 Vorbereitung der Geschichte Als es an die Vorbereitung zu unserem Video ging, haben wir uns den Videoteil angeschaut und uns Notizen gemacht. Anschliessend haben wir unsere Überlegungen in einem Mindmap festgehalten. Es fielen Begriffe wie Hilfslosigkeit, Heimatlosigkeit, Abhängigkeit, Fremdsein, eigene Identität, Einsamkeit, sowie auch Hilfsbereitschaft. Für uns standen relativ schnell 2 Haupttendenzen fest, mit denen wir arbeiten wollten. Entweder setzen wir ein Augenmerk auf das Erfahren der eigenen Persönlichkeit und dem Umgang mit Ablehnung, oder auf die Abhängigkeit und Hilfslosigkeit eines Einzelnen, der nur durch Hilfsbereitschaft anderer einen Weg findet, seinem Leben einen Sinn zu geben. Schlussendlich haben wir uns dann für Letzteres entschieden. Besonders interessant waren für uns dabei folgende Überlegungen: In welchen Situationen ist man hilfsbereit? Warum (nicht)? Was macht Hilfsbereitschaft aus? (Definition) Wer verdient Hilfsbereitschaft? Wann ist Hilfsbereitschaft nicht erwünscht? Wie kann man auf Hilfe reagieren? Welches Mass an Hilfsbereitschaft ist in welchen Situationen angemessen? Wenn ich jemandem (nicht) helfe, bin ich dann automatisch auch verantwortlich für seinen weiteren Werdegang? Wieso und wann (nicht)? Wann und warum bin ich von jemandem abhängig? Und wie komme ich da wieder heraus? Wodurch zeigt sich Abhängigkeit? Ist Abhängigkeit etwas Schlimmes? Auch diskutiert wurden zum zweiten Thema: Was macht jemanden fremd? 3 Warum lehnen wir Unbekanntes häufig zuerst ab? Was macht mich aus? Wie gehe ich mit Ablehnung um? Dabei sind diese Begriffe wichtig für unsere Lektion: Hilfsbereitschaft, Abhängigkeit, Ungewissheit, Vertrauen, helfen, abweisen, Ausreden, Verantwortung, Misstrauen, Ablehnung, Angst, richtig, falsch, Mut, Offenheit, Ungewissheit, Hilfslosigkeit, Unabhängigkeit, Eigennutz, egoistisch, Wichtige Situationen sind in den folgenden Sequenzen enthalten: Der Verkäufer sucht umgehend nach einem neuen zu Hause für Cheburashka. Ist das hilfsbereit oder egoistisch? Wieso? Mit der Telefonzelle hat der Cheburashka zwar ein Dach über dem Kopf. Macht es die Entscheidung des Verkäufers Cheburashka auszusetzen «gut»? In einem Lebensmittelgeschäft darf man keine Tiere halten. Wäre es nun hilfsbereiter gewesen Cheburashka dennoch dort unterkommen zu lassen, da es bestimmt gemütlicher gewesen wäre als eine triste Telefonzelle? 4 5 Philosophischer Gehalt philosophische Themen Wie bereits erwähnt befassen wir uns in der Lektion mit dem Thema Hilfsbedürftigkeit. Das Thema ist sehr breit und so können sich alle eine andere Meinung bilden, was zum philosophieren anregt. Die Hilfsbedürftigkeit kann man von verschiedenen Seiten her betrachten. Zum Beispiel der Orangenverkäufer hilft dem Cheburashka. Der Zoowärter hilft aber wiederum dem Orangenverkäufer einen Platz für das ungewöhnliche Wesen zu finden. Ist der Verkäufer nun auch hilfsbedürftig? Er benötigt schliesslich die Hilfe von jemandem anderen. Wann ist man hilfsbedürftig? Diese Fragen werden der Anfang der Diskussion sein. In einem philosophischen Gespräch werden immer wieder neue Themen aufgebaut, die man im Voraus nicht bestimmen kann. Um das ganze aber etwas zu leiten haben wir uns noch weitere Themenbereiche überlegt. Dazu gehört die allgemeine Hilfsbereitschaft. Wann soll oder muss man sogar hilfsbereit sein? Eine Frage die bestimmt alle betrifft und zum Denken anregt. Dabei können neue Gedanken entstehen, die vielleicht nicht direkt mit der Geschichte zusammenhängen, aber darauf aufbauen. Helfen steht nicht nur im Gesetz, sondern ist in den Köpfen der Menschen und deren Moral fest verankert. Es ist schon fast ein menschlicher Instinkt, den wir von unseren Eltern mitbekommen. Zum Teil bringen wir uns in gewissen Situationen selbst in Gefahr. Muss man dann trotzdem helfen, oder ist das eigene Wohl wichtiger? Wir haben diese Themen ausgewählt, da sich dadurch alle angesprochen fühlen und alle darüber nachdenken können. So kann das Gespräch in verschiedene Richtungen gelenkt werden und man kann über die Antworten philosophieren. Gewisse Fragen gehen auch in eine Ethische Richtung, was wir sehr spannend finden. 5 6 Inhaltliche Struktur Zu Beginn unsere Lektion wollen wir noch gar nicht viel sagen. Stattdessen werfen wir die Schüler direkt ins kalte Wasser und schauen den Film. Dieser Einstieg ist konfrontierend gedacht und soll das Interesse der SuS wecken. Es ist neu und sie stellen automatisch Überlegungen an, wie «Warum zeigen die Lehrpersonen nun diesen Film?». Sie beobachten den Film und versuchen Inhalte herauszuschliessen. Ist der Film zu Ende begrüssen die Lehrpersonen die Schüler erst einmal. Sie fragen die Schüler im Allgemeinen, welchen Schwerpunkt die Lehrpersonen mit dem heutigen Thema behandeln wollen. Anschliessend wird das heutige Lektionsthema verkündet und ebenfalls der Ablauf. Es wird erklärt, dass wir nun nochmal den Film schauen. Dabei soll die SuS ganz konkret darauf geachtet, werden, in welchen Situationen Bezug zum Thema geschaffen wird. Die SuS sollen sich Gedanken machen, wer im Video hilfsbereit handelt und warum, oder wer eben nicht. Dabei ist es wichtig auch auf mögliche Abhängigkeiten hinzuweisen. Mit diesem Beobachtungsauftrag gehen die SuS dann in die zweite Runde des Videos und sehen es vielleicht mit anderen Augen. In der folgenden Sequenz finden sich die Schüler in 3er-Gruppen zusammen und tauschen ihre Beobachtungen aus und sammeln Argumente für ihre Positionen. Vor allem auch die Interpretationen des Handelns könnten hier bereits zu Diskussionen führen. Während der eine meint, dass eine Person hilfsbereit war, argumentiert eine zweite vielleicht mit Eigennutz. So können die SuS vielleicht bereits in dieser Phase Diskussionsstoff für später entwickeln und falls nicht, haben sie zumindest schon Argumente für später gesammelt. Nun kommen alle Schüler in den Kreis. Die grosse Diskussion fängt an. Die Lehrpersonen starten mit der ersten Frage zum Video und bauen darauf auf. Nachdem die Situationen im Video genauer analysiert wurden, schwenken die Lehrpersonen auf Erfahrungen und Beispiele der Schüler um. Dabei wird versucht allgemeine Aussagen zu formulieren. Damit wird also die Strategie vom spezifischen auf das allgemeine Schlusszufolgern angewendet. 6 7 Grundfragen und Hebammenfragen 7.1 Grundfragen: Wann gilt ein Handeln als hilfsbereit? Was muss erfüllt sein? In welcher Situation sollte man hilfsbereit sein? Wann darf man auch mal egoistisch sein? 7.2 Hebammenfragen: In welchen Situationen ist Abhängigkeit erkennbar? Wer ist hilfsbereit? Wieso? (Auf Situation und Person bezogen) Was haben die verschiedenen Personen gemacht? Wer hilft wem? Wie oft sollte man helfen? Wem soll man helfen? (Familie, Freunde, Fremden) Wann ist jemand hilfsbedürftig? Wann hilfst du? Wann verlangst/erwartest du Hilfe? Wer trägt die Verantwortung? (Der Hilfsbedürftige oder der Helfer) 8 Material Bearbeitetes Video, Cheburashka Teil 1 7 9 Nachbearbeitung des philosophischen Gesprächs Bevor wir mit der genauen Reflexion der Lektion beginnen. Unser «Klassenzimmer» haben wir aufgeteilt. Auf der einen Seite hatten wir Gruppentische für maximal vier Leute vorbereitet, auf der anderen Seite war ein Stuhlkreis für alle 11 SuS. Zu unserer Lektion gehörte es, in Gruppen zu arbeiten. Da wir als Lehrpersonen aber keine Gruppen machen wollten und frei wählen meistens auch nur suboptimal abläuft, begannen wir den Unterricht an den Gruppentischen. Ohne dass die SuS es merkten, hatten wir Gruppen gemacht. Die Lektion begann mit unserem Videoausschnitt. Als Besonderheit ist zu sagen, dass wir dem Video Untertitel hinzugefügt haben. So konnten wir die Gedanken der SuS stärker lenken. Beim ersten Mal schauen kam das Video gut an. Anschliessend erklärten wir der Klasse um welches Thema es heute gehen soll und liessen sie das Video nochmals schauen. Im Nachhinein wissen wir, das ging eindeutig zu schnell. Beim nächsten Mal würden wir eine grössere Pause zwischen den zwei Mal Video schauen einlegen. Ein kleines Gespräch was die SuS im Video entdeckt haben, wie sie sich fühlen oder ähnliche Ansätze hätten da gut hineingepasst. Nach dem zweiten Mal anschauen besprachen sich die Gruppen, wo und wie sie Hilfsbedürftigkeit und Hilfsbereitschaft entdeckt haben. Zu unserem Erstaunen waren sie dem vermeintlich hilfsbereiten Verkäufer deutlich negativer gegenüber, als dass wir es erwartet hatten. Die Gruppen gingen wirklich in die Tiefe und bildeten sich so eine differenzierte Meinung. Mit einem relativ abrupten Übergang (LP: 5,4,3,2,1 fertig) wurden die SuS in den Kreis eingeladen. Dort führten wir die Diskussion aus den Kleingruppen in die grosse Gruppe. Unser Plan war, den Grossteil der Zeit über Hilfsbereitschaft zu reden und genau zu analysieren, wie, bei wem und wann diese da ist. Wir hatten geplant, nur kurz den Aspekt von Egoismus anzusprechen. Die SuS führten die Diskussion jedoch schnell auf eine höhere Ebene und besprachen die Thematik des Egoismus sehr genau. Zu unserer Freude entstand eine richtige Diskussion. Unsere Diskussionsleitung musste nicht ständig eingreifen und animieren. Die SuS diskutierten hart miteinander und hatten eindeutig unterschiedliche Meinungen. Die vorbereiten Hebammenfragen mussten wir mehrheitlich gar nicht einsetzen, da die Gruppe von sich auf die verschiedenen Aspekte übergeleitet hat. Die SuS haben selbständig unsere Arbeitsweise genutzt, 8 vom Spezifischen zum Allgemeinem. Diese Art, auch Bottom-UP genannt, erwies sich als sehr passend. Wir hatten es geplant und die SuS reagierten gut darauf. Diesen Teil der Diskussion sehen wir als sehr gelungen an. Wir haben den SuS mehr thematischen Freiraum gegeben und sie haben diesen genutzt. Es ergab sich eine konkrete Diskussion, die bei vielen für einem Mehrwert gesorgt hat. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass wir mit Hilfsbereitschaft ein sehr alltägliches Thema gewählt haben. Die SuS sind gut auf die gestellten Fragen eingegangen und haben diese beantwortet. Warum dies genau so ist, erahnen wir nur. Wir vermuten, dass die SuS sich in der Gruppe wohlgefühlt haben. Es gab nicht viele Regeln, es gab kein Zeitstress und auch keine harte Prüfung, die noch folgt. Mit all diesen Voraussetzungen, plus viel Humor von den Lehrpersonen aus gelang ein gutes Gespräch. Zum Schluss der Diskussion erwähnten wir noch kurz die offizielle Definition von Hilfsbereitschaft. Eigentlich gehört eine solche Information an den Anfang, damit man auf Fakten aufbauen kann und dann philosophiert. Da diese Definition jedoch unbrauchbar ist und eher zu einem Lacher führt, haben wir uns dafür entschieden, diese für den Abschluss zu nutzen. Bevor wir zur Feedbackrunde der SuS kamen, bedankten wir uns für das fleissige Diskutieren und lobten die SuS. Die Feedbackrunde ist wohl aus unserer Lektion das pädagogisch Beste für unsere Zielstufe (5. Klasse). Wir haben lange nachgedacht, wie wir eine objektive Rückmeldung von jedem erhalten können, ohne total viel Zeit zu verlieren. Wir entschlossen uns mit Handzeichen zu arbeiten. Wir bereiteten verschiedene Fragen vor, die die SuS mit geschlossenen Augen beantworten sollten. Falls die Frage mit ja zu beantworten war: Daumen hoch, falls nein: Daumen runter, Jein: Daumen waagrecht. Diese Auswertungsrunde gefiel den SuS und uns sehr. Für die SuS hat es durch die geschlossenen Augen etwas spielerisches, für uns war es eine schnelle Möglichkeit die Stimmungslage der Klasse zu erfassen. Im Endeffekt war diese Methode sogar zu schnell. Wir waren fünf Minuten vor Stundenende fertig. Nun noch zu generellen Anmerkungen und Beobachtungen. 9 Einerseits ist sicher aufgefallen, dass wir komplett ohne Papier gearbeitet haben. Der Vorwurf der Faulheit kommt sicher auf, ist jedoch ungerechtfertigt. Papier sparen ist etwas Positives. Des Weiteren haben wir uns überlegt, dass durch ein Video SuS besser für ein Thema motiviert werden. Weiter soll eine Diskussion leben, soll spontan und flexibel sein. Wenn alles aufgeschrieben werden müsste, hätten sich die SuS an ihre Notizen und Resultate gekrallt, ohne frei zu denken. Über die ganze Lektion hatten wir das Ziel eine gute, entspannte Atmosphäre zu halten. Als oberstes Ziel hatten wir, durch Motivation und Freude die SuS zum Diskutieren zu bringen. Als Schlussfolgerung daraus machten wir Witze und diskutieren auch in den Kleingruppen mit. Wir wollten das wir als eine Gruppe diskutieren und nicht als SuS gegen Organisatoren. Nach dieser Lektion können wir festhalten, dass dies exzellent funktioniert hat. Wir hatten eine tiefgründige Diskussion, ohne dass wir ständig eingreifen mussten. Die SuS waren selbst aktiv. Leider bleibt dennoch festzuhalten, dass wir nicht alle SuS zum Diskutieren animieren konnten. Einige sagten nie etwas und wir als Lehrpersonen motivierten sie nicht (stark genug). Als Methode des Philosophieren können wir die «Hermeneutik» anführen. Wir hatten das Ziel mit den SuS über die Bedeutung und den persönlichen Wert von Hilfsbereitschaft/Hilfsbedürftigkeit zu reden. Die Annahme, dass ein Video als Einstieg gut ankommt, konnten wir bestätigen. Nahezu alle SuS gaben dem Video einen senkrechten Daumen nach oben. Des Weiteren fanden eine deutliche Mehrheit das gewählte Thema passend. Sie erkannten das Thema im Video und fanden, dass es gut auf das alltägliche Leben übertragbar ist. Auf der negativen Seite bleibt bei uns der Einstieg, der mit den zwei Videodurchgängen etwas eintönig gewesen ist. Weiter haben sich die Teilnehmer nahezu nicht bewegt. Mit etwas mehr Bewegung wären die SuS vielleicht noch motivierter dabei gewesen. Und wir haben die Lektion für eine fünfte Klasse geplant gehabt. Ob dies wirklich funktioniert hätte, ist unklar. In unserer Testkonstulation ergab sich zwar eine tolle Diskussion. Ob diese mit Fünftklässler auch so entstanden wäre, ist gemeinsam, unwahrscheinlich. dass es Während wahrscheinlich der Feedbackrunde funktionieren würde, besprachen aber wir deutlich oberflächlicher und nicht so persönlich. Wenn wir eine solche Lektion mit jüngeren SuS durchführen würden, wäre eine kleinere Klasse sicher von Vorteil. 10 Im Gegensatz zu vielen anderen Lektionen hatten wir uns entschieden nur zwei Lehrpersonen in die Mitte der Klasse zu stellen und eine Person ist abseits und notiert sich alles Wichtige. Für ein nächstes Mal würden wir dies wieder tun. Streng dem Motto zu Folge: Zu viele Köche verderben den Brei, haben wir so einen guten Weg gefunden, mit weniger Leuten die Klasse gut zu führen. 11