Arbeitsblatt: Geschichte

Material-Details

Geschichte Im alten Griechenland
Geschichte
Altertum
9. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

196247
686
1
03.01.2021

Autor/in

Anita Auf der Maur
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Entstehung der Poleis (räumliche Voraussetzungen) Griechenland ist sehr gebirgig. In den Ebenen aber auch an der Küste entstanden die ersten griechischen Städte. Die vielen Städte waren durch Gebirge zum Teil sehr weit voneinander getrennt. Sie hatten wegen des bergigen Umlands nur wenige Einwohner. Die Stadt Athen liegt auf der Halbinsel Attika. Sie zählte etwa 290000 Einwohner. Der griechische Name für Stadt ist Polis (Mehrzahl Poleis). Er bezeichnet das Stadtgebiet, das landwirtschaftlich genutzte Umland und die Gemeinschaft der Bewohner. Verhältnisse im alten Griechenland vor Solons Reformen Seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. gab es in Athen kein Königtum mehr, weil der Adel die Könige verdrängt hatte. Die Adligen waren in einem Rat, dem Areopag, zusammengeschlossen und bestimmten allein, was zu geschehen hatte. Es gab keine Rechtssicherheit. Die Mehrheit der Bevölkerung, die einfachen Bauern, die meist von den Adligen abhängig waren, fühlten sich unsicher. Recht und Unrecht waren oft nicht mehr auseinanderzuhalten. Innere Unruhen und Kämpfe waren die Folge. Drakon beendete diesen Zustand. Er liess sämtliche Strafbestimmungen zusammenfassen und aufschreiben. Er führte auch selbst einige wichtige Neuerungen ein, wie das Verbot der Blutrache. Darüber hinaus wurde im Strafrecht zwischen vorsätzlicher und unbeabsichtigter Tötung unterschieden. Von Bedeutung war auch, dass nun die jeweiligen Straffälle auf spezialisierte Gerichtshöfe verweisen wurden. Das Leben der Bauern wurde nicht leichter. Ein hartes Schuldrecht belastete sie. Meist besassen die Bauern nur ein kleines Stück Land mit kargem, steinigem und trockenem Boden. Die Ernte war gering, so dass ein Bauer nur mit Mühe seine Familie ernähren konnte. Wenn er nichts mehr zu sähen hatte ging er zu einem reichen Adligen und borgte sich Saatgut. Doch wieder war der Sommer trocken und der Adlige borgte ihm nichts mehr. Der Bauer musste in Schuldknechtschaft für den Adligen arbeiten. Manche Bauern wurden als Sklaven ins Ausland verkauft. Klagen über das unmenschliche Schuldrecht häuften sich. Die Bauern konnten sich aber gegen den mächtigen Adel in der Polis nicht durchsetzen. Gründe von Inhalt und Folgen von Solons Reform Wegen der Armut der Bauern und der allgemeinen Unzufriedenheit des Volkes beriefen sie einen Versöhner, eine Art Schiedsrichter. Solon sollte über den Parteien stehen und sich auf keine von beiden Seiten schaffen. Er wurde von der Aristrokratie Athens zum Archontant gewählt. Er sollte die wirtschaftliche Krise nach der Tyrannis überwinden. Seine Aufgabe war es, eine neue Ordnung zu finden, die grössere Gerechtigkeit in der Polis ermöglichte. -Die Bauern erhielten das Land zurück, das sie als Schuldknechte für die Adligen bearbeitet hatten. -Ihre Schulden wurden gestrichen. -Salon liess die Steine entfernen, die man den Bauern als Zeichen ihrer Verschuldung auf ihre Äcker gestellt hatte. -Durch diese Lastenabschüttelung wurden die Bauern von der Schuldknechtschaft befreit. -Salon kaufte die Bauern wieder frei, die als Sklaven ausserhalb der Polis arbeiteten. -Durch das Gesetz sicherte er, dass kein Bürger Athens mehr in Schuldknechtschaft geraten dürfe. -Er teilte die Bürgschaft nach ihrem Jahreseinkommen in vier Gruppen ein. In Grossgrundbesitzer, Ritter, Bauern und Besitzlose. Der Massstab für diese Einteilung war der Ertrag an Getreide. Die vier Gruppen durften unterschiedlich, je nach Einkommen, politisch mitbestimmen. Es entstand die Timokratie. Das politische Mitsprachrecht ist abhängig vom Vermögen -Alle männlichen Bürger Athens nahmen an der Volksversammlung teil. Ohne Bürgerrechte: Fremde und Sklaven; ohne politische Rechte: Frauen -Nur Grossgrundbesitzer durften die höchsten Ämter bekleiden. -Die entscheidende Neuerung Solons war jedoch die Einführung eines Volksgerichts und Schaffung des Rates der 400 (Boule) Beide Massnahmen bildeten ein Gegengewicht zum Aeropag, dem ursprünglichen Adelsrat. -Bürger durften nicht nur für sich selbst Klage erheben, sondern auch jedem, dem Unrecht geschehen war. (Recht zur Anrufung vor Gericht) -Salon förderte neben diesen sozialen und politischen Reformen auch den Handel und das Handwerk. Solons Politik hatte nur kurzfristig Erfolg. Peisistratos ergriff als Tyrann die Macht in Athen. Seine Gedanken aber wirkten weiter – vor allem seine Idee, dass eine Polis als Gemeinschaft aller Bürger nur bestehen konnte, wenn die Ungerechtigkeiten zwischen Arm und Reich nicht zu krass wurden. Salon schuf die Basis für eine Demokratie. Auch die Bauern haben ein politisches Mitsprachrecht. Aber wir haben noch keine völlige Gleichberechtigung. Es herrscht noch eine Timokratie. Das politische Mitsprachrecht ist abhängig vom Vermögen. Was war an Solons Reformen demokratisch? -dass man bei Anleihen nicht mehr seine Person verpfänden darf Dass jeder beliebige sich für einen, der Unrecht leidet, einsetzen darf Kleisthenes Reformen Die Selbstverwaltung in den einzelnen Wohngebieten Attikas wurde gestärkt. Die Bauern sollten unabhängiger von den Adligen werden. Sie erhielten bessere Möglichkeiten, ihre politische Meinung in der Volksversammlung zur Geltung zu bringen. -Die Timokratie wurde abgelöst stattdessen begann die Demokratie. -Er schränkte die Macht des Adels ein und erleichterte die Beteiligung der Bürger in der Volksversammlung. Durch die Volksversammlung wurde eine politische Gleichheit angestrebt. -Die Stimmen der Adeligen zählten genauso viel wie die Stimmen der übrigen Bürger. -Frauen, Metöken (Fremde und Ihre Familien) und Sklaven hatten dennoch kein Recht auf eine politische Mitbestimmung. Er führte ein Mehrheitswahlrecht für das bisherige Stände- und Zensuswahlrecht ein, wobei die Klasseneinteilung jedoch bestehen blieb. Die freie attische Bevölkerung wurde in zehn Phylen ( Stämme) eingeteilt. Jede Phyle besteht zu je ein Drittel aus Bürgern der Stadt, der Küste und des Binnenlandes. Jede der Phylen sendete 50 ausgeloste Abgeordnete. 50 Männer, die jeden Monat in jeder Phyle durch Losverfahren gewählt wurden, bildeten den Rat der 500. Sie waren Zuständig für alle Regierungsangelegenheiten und vereiteten die Volksversammlungen vor und führten die Beschlüsse aus. Die Prytanie ist die Obrigkeit. Der amtsführende Vorsitzende wechselt täglich. Der Aeropag wurde entmachtet und ist für Blutgerichtsbarkeit zuständig. Das Amt des Strategen wurde eingeführt. Kleisthenes wollte eine weitere Tyrannis verhindern und führte das Scherbengericht ein. (Abstimmung über die ehrenhafte Verbannung eines Politikers für 10 Jahre. Sie fand höchstens einmal im Jahr statt). Das Perserreich (Im Vergleich auch zum demokratischen Athen) Im Perserreich regiert ein Grosskönig. Der forderte unbedingten Gehorsam. Er liess allen Völkern in seinem Reich die Freiheit, nach ihren Sitten zu leben und ihre eigene Religion auszuüben. Das ganze Reich wurde in Herrschaftsbezirke, Satrapien unterteilt. An deren Spitze jeweils ein Statthalter, der Satrap stand. Er war für die Abgaben der unterworfenen Völker und für die Rechtsprechung zuständig. Die Tribute kamen vor allem dem königlichen Hof und dem stehenden Heer des Königs zugute. Eine einheitliche Goldmünze (Dareikos) und eine amtliche Sprache und Schrift, das Aramäische wurde eingeführt. Die persischen Herscher duldeten keine politische Selbstständigkeit der von ihnen unterworfenen Völker. Die gut organisierte Verwaltung hatte den Zweck, die beherrschten Gebiete besser unter Kontrolle zu haben. Die Perserkriege und ihre Folgen Aristagoras zettelte einen Aufstand an. Die Stadtstaaten Athen und Eretria versprachen einige Schiffe. Die Perser zerstörten Milet. Überall wurde die persische Herrschaft wieder durchgesetzt. Die Unterstützung eines gegen sie gerichteten Aufstandes durch griechische Städte wollten sie nicht hinnehmen. Unter Dareios I. setzte sich ein gut ausgerüstetes Heer gegen Athen und Eretria in Bewegung, weil diese den kleinasiatischen Griechen geholfen hatten. Die Perser versklavten die Eretrier. Die Athener verliessen ihre Stadt und stellten sich den Persern zum Kampf. Sie wurden nur von 1000 Mann aus der befreundeten Nachbarstadt Platää unterstützt. Die Perser wurden wider erwarten geschlagen. Auf den ersten Widerstand trafen die Perser in Mittelgriechenland an den Thermopylen, einem schmalen Engpass zwischen Bergen und dem Meer. Dort hatten die griechen den Landweg abgeriegelt. Es kam zu erbitterten Kämpfen. Diese Schlacht ist sehr berühmt geworden. Diesen Engpass hatte ein kleines griechisches Heer zunächst gegen eine persische Übermacht erfolgreich verteidigt. Nach einem Verrat wurde es eingekreist; fast alle Griechen – etwa 1000 fielen. Die persischen Soldaten marschierten ungehindert nach Attika. Hilfesuchend wandte sich Athen an das delphische Orakel und fragten die Priesterin Pythia um Rat. Nicht zu Lande, sondern zur See, in der Meerenge bei Salamis, fand die Entscheidungsschlacht statt. Die grossen persischen Schiffe gehinderten sich in der Enge der Bucht gegenseitig und wurden von der beweglicheren Flotte der Griechen geschlagen. Xerxes floh in höchster Eile. Er liess aber sein Heer zurück. Das fiel im folgenden Jahr noch einmal in Attika ein. Die Perser wurden aber bei Platää endgültig besiegt. Der Sieg bei Marathon war von schwer bewaffneten Bauern (Hopliten) aus Attika errungen worden, während in der Seeschlacht bei Salamis die mit Theten bemannten Schiffe der athenischen Flotte den Ausschlag für den Sieg gegeben hatten. Die Theten (besitzlose Landarbeiter) waren die eigentlichen Gewinner. Folgen: Das Selbstbewusstsein und die militärische Stellung der Teten wurden gestärkt. Die Flotte blieb das wichtigste Machtinstrument in Athen. Athen schloss mit vielen Städten der Ägäis ein Bündnis. (den Delisch-Attischen Seebund) Athen übernahm die Führung in diesem Bund und baute die Flotte weiter aus. Für die Theten wuchs nicht nur ihre militärische, sondern auch ihre politische Bedeutung. Eine Wirkung der Perserkriege war also, dass sie die Entwicklung der Polis Athen zu einer demokratischen Ordnung förderten. Doch die Einheit unter den griechen wurde nicht gestärkt. Andere griechische Städte verbündeten sich mit den Persern gegen andere griechische Städte. Der grösste Konflikt entstand zwischen den beiden mächtigsten Staaten Athen und Sparta. Sparta gelang es nach langem Ringen Athen mit persischer finanzieller Hilfe zu besiegen. Die attische Demokratie blieb aber bestehen. Das demokratische Athen (politisches System, u. a. Pnyx, Aeropag, Agora, Akropolis und Grundzüge des Scherbengerichts) Auf der Felskuppe, der Pnyx, lag der Platz, der für die Volksversammlung hergerichtet worden war. (seit Kleisthenes) Jeder männliche Bürger über 18 Jahre durfte an der Volksversammlung teilnehmen. Jeder Teilnehmer, ob reich oder arm war voll stimmberechtigt. Wir nennen das heute eine direkte Demokratie: Das Volk wählt keine Regierung, keine Volksvertreter, es übt selber alle Macht aus, stimmt zu jedem Problem selber ab. Diese Form der Demokratie ist vergleichbar der, die in der Schweiz in der Gemeindeversammlung praktiziert wird. Es waren aber nur wenige, die genügend Bildung, Erfahrung und Redekunst besassen um vom Recht zu Reden und Anträge stellen Gebrauch zu machen. Nach einem weiteren Hügel, dem Areopag wurde der Rat benannt, der auf ihm tagte. Der Aeropag, ein Hügel, war der Rat. Sie kontrollierten die Beamten und sie waren Gerichtshof für alle Mordsachen gewesen. Ein attischer Politiker hatte in der Volksversammlung durchgesetzt, mit denen dem Areopag alle Aufgaben ausser der Gerichtsbarkeit in Mordsachen genommen waren. Seitdem war nicht mehr der Areopag-Hügel, sondern die Pnyx das politische Zentrum Athens – und mit ihr der Markt, die Agora. Auf der Agora befanden sich zwei Gebäude, in denen der Rat der Fünfhundert, die Boulé tagte. Sie war neben der Volksversammlung wichtigste Institution der attischen Demokratie. Der Rat der Fünfhundert bestand aus Ratsleuten aus ganz Attika, die durch das Los bestimmt wurden. Er bereitete die Beschlüsse der Volksversammlung vor. Er war verantwortlich dafür, dass die Beschlüsse der Volksversammlung richtig ausgeführt wurden. Eines der wichtigsten Aufgaben des Rats der Fünfhundert war es, die grösstenteils durch Los bestellten Beamten zu überwachen. Eine Ausnahme bildeten die Strategen. Diese Oberbefehlshaber des Heeres, nahmen oft auch Einfluss auf die politische Führung. Insgesamt hatte der Rat der Fünfhundert weniger Einfluss als die Volksversammlung. In Streitfällen hatte er weniger Gewicht. Der Rat konnte keine Eigenständige Politik machen. Auch die Gerichtsbarkeit lag in Athen in den Händen des Volkes. Die Akropolis ist auf dem höchstgelegenen Teil Athens gelegene Festung. Sie war ursprünglich eine Wehranlage, wurde aber im Lauf der Zeit zu einem Kultplatz mit den wichtigsten Heiligtümern der Griechen. Eine Akropolis, eine Kultstätte mit den Heiligtümern, befand sich in allen antiken griechischen Städten. Die Grundzüge des Scherbengerichts (Ostrakismus) Das war die Abstimmung über die ehrenhafte Verbannung eines Politikers für 10 Jahre. Sie fand höchstens einmal im Jahr statt. Begriffe: Polis, Aristrokratie, Timokratie, Demokratie, Demagoge, Ostrakismos (Scherbengericht) Polis: Er bezeichnet das Stadtgebiet, das landwirtschaftliche genutzte Umland und die Gemeinschaft der Bewohner. (Plural:Poleis) Aristokratie: Herrschaft der Besten, Adelsherrschaft. Adelige Grossgrundbesitzer kontrollieren die Polis Timokratie: Das politische Mitsprachrecht ist abhängig vom Vermögen. Staatsform, in der die Rechte der Bürger nach ihrem Vermögen bemessen werden Demokratie: Herrschaft des (einfachen) Volkes Demagoge: Das sind Leute, die genügend Bildung, Erfahrung und Redekunst besassen um bei der Volksversammlung Anträge zu stellen und zu reden. Ostrakismos: (Scherbengericht) Abstimmung über die ehrenhafte Verbannung eines Politikers für 10 Jahre. Sie fand höchstens einmal im Jahr statt. Als Hellespont bzw. Dardanellen wird die Meerenge zwischen Tharakien und Kleinasien bezeichnet. Das demokratische Athen Athen stand an der Spitze des Delisch-Attischen Seebundes. Es benutzte dieses Bündnis um seine Partner zu beherrschen. Diese mussten Tribute zahlen. Athen war der Herrschafts- und Handelsmittelpunkt des Delisch-Attischen Seebundes. Was es nur an Leckereien in Sizilien oder Italien oder auf Zypern oder in Ägypten oder in Lydien oder in Pontos oder in der Peloponnes gibt, all dieses ist an einem Punkt zusammengeströmt dank der Seeherrschaft. Aber nicht nur Luxusgüter kamen nach Athen. Wichtiger waren die Schiffe, die Korn aus dem Schwarzmeergebiet für die Versorgung der attischen Bevölkerung brachten oder Ladungen von Schiffbauholz aus Makedonien. Zwischen dem Hafen und der Stadt verliefen die langen Mauern. Die Athener hatten sie gebaut, um die Verbindung zwischen der Stadt und dem Hafen zu sichern. Kompetenzen: Sie können wichtige Begriffe erklären und mit den Lernzielen in einen Zusammenhang bringen Sie verstehen Zusammenhänge und können diese auf Beispiele anwenden. Sie können aus einem darstellenden Text die wichtigsten Informationen ziehen und Fragen zum Text beantworten. Sie können eine schriftliche Quelle anhand des AQUA-Schemas analysieren und interpretieren Sie können eine Bildquelle und Karikaturen nach folgenden Schritten analysieren und interpretieren: a) Beschreiben Sie das Bild b) Was ist auf dem Bild dargestellt, wie ist es dargestellt? Was will uns das Bild sagen? c) Zu welchem Zweck wurde das Bild gemacht? Einordnung in den historischen Kontext.