Arbeitsblatt: Ernährung Schnecke

Material-Details

Experiment
Biologie
Tiere
9. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

196443
354
1
18.01.2021

Autor/in

Prinzessin (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Biologie: Experiment 1. Gymnasium Ernährung Schnecke 1 Einleitung 1.1. Theoretische Information Alle Schnecken haben einen gesegneten Appetit. Schnecken sind Allesfresser. Sie ernähren sich von frischen und abgestorbenen Pflanzenteilen. Dies sind zum Beispiel Obst und Gemüse, aber auch lebendige Insekten und Aas. Wenn Schnecken die Wahl haben, zeigt sich, dass sie wahre Feinschmecker sind. Besonders gern fressen sie zum Beispiel Gurkenscheiben, Tomaten und welkende Salatblätter. Knoblauch, Zwiebel und mediterrane Kräuter mögen die Schnecken nicht. Wer also zum Beispiel Thymian ringförmig um das Gemüsebeet pflanzt, hält die meisten Schnecken auf Distanz. Die Schnecken verfügen über einen gut entwickelten Geruchssinn, der bei vielen Schneckenarten durch zusätzliche Tastorgane in Form von Tentakeln ergänzt wird. Auf diese Weise spüren die Schnecken schnell bevorzugtes Futter auf und sind geschwind zur Stelle. Schnecken besitzen weder Mundwerkzeuge, wie etwa ein Krebs, noch ein Gebiss, wie ein Säugetier. Stattdessen fressen sie mittels eines spezialisierten Organs, der so genannten Raspelzunge oder Radula. Alle Schneckenarten haben etwas gemeinsam, nämlich ihre Nahrungsaufnahmeart. Sie haben alle ein verhältnismässig kleines, aber dehnbares Maul. Im Maul befindet sich eine Radula-Zunge. Diese Radula ist eine sogenannte Raspel Zunge. Damit können die Schnecken auch großformatige Nahrung zerkleinern und aufnehmen. Auf der Zunge befinden sich kleine Zähnchen, Chitinzähnchen (siehe Abbildung 1) genannt, so können sie zum Beispiel Pflanzenmaterial ab Raspeln. 1 Biologie: Experiment Abbildung 1: Kopf der Weinbergschnecke (schematisch) 1. Gymnasium Abbildung 2: Von unten, Lippen und Zunge mit Raspel 1.2. Fragestellung Wir wollten herausfinden was unsere zwei Schnecken am liebsten essen und wie sie sich als Einzeltier verhalten. So haben wir uns folgende Fragen gestellt: Finden sie ihr Lieblingsessen schnell? Sind sie wahre Feinschmecker? Was mögen die Schnecken nicht essen? Fressen Schnecken gerne allein oder in Gruppen? 1.3. Hypothese Wir dachten, dass die Schnecken die Apfelstücke gerne essen, ebenfalls den Salat. Dieser Gedanke haben wir von der Beobachtung in unserm Garten abgeleitet: Dort nahmen wir oft Schnecken am Salat wahr. Wir hätten nicht gedacht, dass die Schnecken Laub essen, da die Laubblätter eine raue, eher steife Oberfläche haben. 2 Biologie: Experiment 1. Gymnasium 2 Material 1. 2. 3. 4. 5. 6. Laub Gras Apfelstücke Kopfsalat Löwenzahn Unterlage Plastikbrett) 7. 2 Schnecken (grünes Abbildung 3: Gesammeltes Futter Wir gingen zuerst draussen Laub, Gras und Löwenzahn suchen. Danach haben wir einen Apfel in kleine Stücke geschnitten und den Kopfsalat dazu getan. Die Schnecken hat uns Herr Mattioli mitgebracht, so mussten wir nur das Futter selbst suchen. Wir haben danach das grüne Plastikbrett angefeuchtet, damit es den Schnecken ein bisschen wohler ist und sie sich besser fortbewegen können. Das Experiment führen wir in unserem Biologie-Praktikumszimmer durch. 3 Methode Nachdem wir die Schnecken während zwei Minuten unter dem fliessenden Wasser «weckten» und sie dann aus ihrem Gehäuse herauskamen, platzierten wir sie auf dem angefeuchteten Plastikbrett. Wir hatten zwei Schnecken zur Verfügung und haben diese rechts und links von der Unterlage verteilt, so dass sie sich nicht in die Quere kommen. Wir haben das Futter in zwei Linien platziert. 3 Biologie: Experiment 1. Gymnasium Abbildung 4: Futter in Linie platziert Auf der Abbildung 4 sieht man wie wir das Futter angelegt haben. Das Futter war wie folgt von links nach rechts in einer Linie angelegt: Apfel, Laub, Gras, Salatblätter und ganz rechts Löwenzahn. Die zwei runden Punkte in der Mittellinie des Bildes sind die Schnecken. 4 Beobachtung Ergebnisse Sie frassen zuerst nichts und wollten über den Rand hinweg davonkriechen. Sie fühlten sich wohl nicht sicher in der neuen Umgebung. Nach fünf Minuten suchten die Schnecken einander. Wir beobachteten, dass die Schnecken gerne zusammen sind. Dann schnupperten sie am Laub (Abbildung 5) und frassen ein wenig. Zum Apfel sind die Schnecken nie gekrochen. Auch als wir die Schnecken neben den Apfel (Abbildung 6) aufgestellt haben, frassen sie nichts davon. Sie krochen wieder zum Laub zurück und frassen davon. Danach haben wir sie zum Löwenzahn und auch zum Gras hingestellt. Davon frassen sie wiederum nichts. Jetzt krochen sie zielstrebig zum Salat. Mit ihrem gut entwickelten Geruchssinn haben sie jetzt den Salat wahrgenommen. Beide Schnecken haben je ein ganzes Salatblatt gefressen. Am Salatblatt konnten wir die glatten Kanten der Bissspuren sehen. Sie entstehen dadurch, dass die Schnecke das Salatblatt mit den Lippen oder der Zunge gegen die hornigen Oberkiefer drückt und dadurch ein Blattstückchen abschneidet. Spannend war zu beobachten, wie sich die Zunge bewegte beim Fressen. Wir konnten das gut beobachten. 4 Biologie: Experiment 1. Gymnasium Schnecken schnuppern am Laub und fressen sehr wenig. Abbildung 5: Schnecken essen Laub Abbildung 6: Schnecken ignorieren die Apfelstücke Apfelstücke mögen die Schnecken nicht fressen. Jedoch bleiben die zwei Schnecken eng beisammen. Auch den Löwenzahn machte ihnen keinen Appetit. 5 Biologie: Experiment Abbildung 7: Schnecken fressen den Kopfsalat 1. Gymnasium Lieblingsessen war der Kopfsalat. Davon assen sie viel. 5 Interpretation Analyse der Resultate Wir haben festgestellt, dass der Salat die Lieblingsspeise der Schnecken war. Das könnte daran liegen, dass Kopfsalat eher neutral schmeckt und die Blätter einen zarten, buttrigen Geschmack haben. Der Salat war klar die bevorzugte Nahrung unserer Schnecken, wie wir in der Abbildung 8 (Nahrungspyramide unserer 2 Schnecken), grafisch dargestellt haben. Weiter haben wir festgestellt, dass die Schnecken kein Gras und keinen Apfel essen. Das erstaunte uns. Es könnte auch an der Art des Apfels und dessen Säure liegen. Den Löwenzahn wollten sie ebenfalls nicht fressen. Beim Löwenzahn vermuten wir, dass er zu bitter und herb schmeckt. Zusätzlich konnten wir das interessante Phänomen feststellen, dass die Schnecken beim Fressen Gesellschaft suchen. Zuerst wollten sie über den Rand davonkriechen. Zusammen fanden die zwei Schnecken dann den 6 Biologie: Experiment 1. Gymnasium Appetit und frassen gegen Ende unseres Experiments den Salat auf. Daraus sind wir zum Schluss gekommen, dass niemals eine Schnecke allein gehalten werden sollte. Gras, Apfelstücke, Löwenzahn Laub Kopfsalat Bild 8: Nahrungspyramide unserer 2 Schnecken 6 Quellen 7