Arbeitsblatt: Das Shofar

Material-Details

Kurzbeschrieb des Shofars.
Administration / Methodik
Anderes Thema
8. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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18.03.2021

Autor/in

Joël Cipriano
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Joël Cipriano LNW 1: Show and Tell Shofar Sachorientierung Beim Shofarhorn handelt es sich um ein Musikinstrument. Es kommt ihm jedoch eher ein kultischer Verwendungszweck zu. Dabei handelt es sich um ein Widderhorn, welches zum Instrument umfunktioniert wird und seinen Ursprung in der jüdischen Kultur hat. Neben Widderhörnern werden auch Kudu-Hörner verwendet. Beim Kudu handelt es sich um eine afrikanische Antilopenart, die zu früheren Zeiten auch im Gebiet des nahen Ostens vorkam. Kontextuelle Orientierung Das abgebildete Exemplar wurde von meinen Grosseltern, welche Ende der 80er-Jahre eine Reise nach Israel unternommen haben, als Erinnerungsstück mit nach Hause gebracht und nach deren Tod, meiner Mutter als Andenken übergeben. Dieses Shofar wurde bei uns zu Hause seither zu dekorativen Zwecken aufgestellt. Im Zuge dieser Arbeit hat sich bei mir das Interesse geweckt mehr über das besagte Objekt zu erfahren. Zur Herkunft des Gegenstandes sind keine genaueren Informationen vorhanden, es lässt sich jedoch darauf schliessen, dass dieses Exemplar mit grosser Wahrscheinlichkeit im letzten Jahrhundert hergestellt wurde. Der Ursprung des Shofars als kultisches Instrument lässt sich bis ins 1.Buch Mose in der Bibel zurückverfolgen. In Joël Cipriano der Gegenwart bestehen in Israel nur noch drei Betriebe, welche Schofarhörner herstellen.1 Zur Herstellung eines Shofars wird für den Teil, der das Mundstück ersetzt, die Hornspitze abgesägt und kesselförmig ausgeformt. Seine Herstellung erfolgt unter strengster koscherer Aufsicht.2 In der jüdischen Kultur wird das Shofar nach Tora und Talmud geblasen; unter anderem zum Morgengebet, beim jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana und ebenso am Ende des Versöhnungstages Jom Kippur. In der christlichen Kultur ist das Shofar vermehrt auch ein Bestandteil von Gottesdiensten und Festen geworden. Zum materiellen Wert lässt sich sagen, dass es verschiedene Ausführungen und Qualitätsmerkmale gibt. Es sind bereits Exemplare ab 70 Franken erhältlich, es gibt jedoch auch aufwendig verzierte Ausführungen, welche bis zu 1000 Franken an Sachwert haben. Das Shofar besitzt zudem einen bedeutsamen ideellen Wert. So wird ihm im jüdischen und christlichen Kontext eine spirituelle Bedeutung zugeschrieben. „The sound of the teruah is both earthly and Divine. It comes from an animal, but makes the same sound that was heard on the top of Mount Sinai when God addressed the people. Music can be celebratory, but the sound of the shofar is more than just sound of jubilation. It is the sound of the presence of God, and the sound we use to cry out to God when we need Gods intervention.3 Dem Klang des Shofars wird also eine göttliche Komponente zugesprochen, welche geistliche Mauern zum Einstürzen bringen soll. Die Tatsache, dass das Shofar bis zum heutigen Tag produziert und zu religiösen Zwecken verwendet wird, zeigt das Traditionsbewussten des jüdischen Kulturkreises und seine Beständigkeit. Sachorientierung Wie in der Sachanalyse bereits erläutert, hat das Shofar nebst seiner geschichtlichen Bedeutung eine starke Bewandtnis im Feld der Religion. Diesen Zusammenhang lohnt es sich vor allem im Kontext des Bereichs Religionen, Kulturen und Ethik anzuschauen, da biblische/jüdische Geschichte im Fach Natur, Mensch und Gesellschaft nicht Teil des vorgegebenen Lehrplans ist. Auch die geistliche Komponente spielt im Geschichtsunterricht eine kleine bis verschwindende Rolle. 1 Gil Yaron: Der jüdischste aller Klänge. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. September 2011 2 Joachim Braun: Biblische Musikinstrumente. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Band 1, Bärenreiter, Kassel 1994, Sp. 1503–1537, hier Sp. 1523–1525. 3 (aufgerufen 14.04.20)