Arbeitsblatt: Dossier Bär

Material-Details

Unterrichtsdossier zum Thema: Der Bär
Biologie
Tiere
6. Schuljahr
22 Seiten

Statistik

197382
716
28
01.04.2021

Autor/in

Peter Wallner
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Name: Der Bär 1_Vorwissen erkunden Was weisst du schon alles über Bären? Schreibe auf. Was möchtest du alles über Bären erfahren? Was möchtest du über die Bären erfahren, die in der Schweiz gesichtet worden sind? Schreibe auf. 2_Tipps für die Arbeitsblätter zu den Filmen Es sind nicht alle Aufgaben zu den Filmen gleich schwierig. Du kannst sicher nicht alle Fragen beantworten, wenn du den Film nur einmal gesehen hast. Am besten gehst du folgendermassen vor: 1. Schau den ganzen Film in Ruhe an, bevor du das Arbeitsblatt zur Hand nimmst. 2. Rede mit einem Partner oder einer Partnerin über das, was du gesehen hast. Was wusstest du bereits? Was hat dich überrascht? Was hast du neu gelernt? Was hast du nicht verstanden? 3. Lies die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt aufmerksam durch. Verstehst du alle Fragen? Suche Wörter, die du nicht kennst, im Duden oder versuch deine Unsicherheiten mit deinem Partner zu klären. Welche Fragen kannst du bereits beantworten? Kannst du dich erinnern, ob die Antwort auf eine Frage eher am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Filmes gegeben wird? 4. Markiere in jeder Frage ein wichtiges Stichwort mit Farbe. So kannst du dich während dem Abspielen des Filmes schneller an die Frage erinnern. 5. Schau den Film ein zweites Mal und versuche möglichst viele Fragen zu beantworten. Schreibe die Antworten mit Bleistift auf. Wenn du keine Zeit hast, schöne Sätze zu bilden, schreibe Stichworte auf. Ganze Sätze kannst du nachher in Ruhe aufschreiben. 6. Nutze die Möglichkeit, den Film an gewissen Stellen zu pausieren. So kannst du dir Zeit geben, um eine Antwort aufzuschreiben. Du kannst aber auch nur einige Sekunden vor- oder zurückspulen, wenn du einen Teil des Filmes noch ein drittes oder viertes Mal hören willst. 3_Fragen zum Film «NETZNatur – Mehr vom Bär – Play SRF – 57:32 » Beantworte folgende Fragen: 0 – 20:00 1. Der Bär ist in seine alte Heimat in der Schweiz zurückgekehrt. Jahre lang war hier sein Reich. 2. Der Mensch hat dem Bären ein Ende gesetzt im Streit um , ,. 3. Alle müssen lernen, was es bedeutet, wenn es wieder Bären gibt: a) Die einen als potentielle. b) Die Geier müssen teilen, wenn es zu vertilgen gibt in und . 4. In Buffalora, in Graubünden, haben Touristen den Bären das erste Mal entdeckt. Er hat seine Spuren hinterlassen. Der Bär hat einen umgedreht und altes zerbissen auf der Suche nach fetten . 5. Bei einer Begegnung mit einem Bären sollte man sich ruhig alszu erkennen geben, ohne dass es wirkt. 6. Man sollte Bären auf keinen Fall . 7. Bären fressen zum Beispiel , ,, ,,,,, ,_. 8. Mit ihrer finden Bären alles. 9. Wenn sie satt sind, sind sie manchmal sehr. 10. Dort, wo die Natur noch so ist wie früher, teilen die und die denselben Lebensraum. 11. Bären sind , Wölfe hingegen . 12. Mit seiner holt sich der Bär einfach das, was er will. 13. Im Herbst braucht ein Bär so Kalorien pro Tag. Nur so kann er sich genügend anfressen für den . 14. Dort, wo es keine Wölfe gibt, muss der Bär selber. 15. im 19. Jahrhundert waren die Menschen . Die Wälder waren praktisch alle , es gab kaum . 16. Den Fleischfressern blieb nichts anderes übrig als aufs der Menschen loszugehen. 17. Im Jahr 1877 musste man in Adez im Unterengadin im Sommer die Alp räumen, weil die beim Vieh durch die zu gross wurden. 18., , und wurden nachts in gemauerte Pferche eingesperrt, damit sie vor geschützt waren. 19. Um Bären mit Lärm zu vertreiben, hat man früher eine gebaut, die mit Wasserkraft betrieben wurde. 20. Zwischen 1850 und 1900 wurden alleine im Unterengandin um die Bären umgebracht. 21. Der letzte Bär auf Schweizer Boden wurde geschossen. 22. Weil man die Bären im immer massiv verfolgt hat, sind sie in der schliesslich ausgestorben. 23. Nur im Trentino, etwa km südöstlich der Schweiz, haben ein paar wenige Alpenbären bis vor kurzem überlebt. 24. An einen Luderplatz lockte man Bären für die . 25. Es ist ein typisches Verhalten der Bären, dass sie einen zudecken, damit ihn nicht entdecken. 26. Bären haben kaum Feinde. Nur den oder andere. 27. Das Braunbären-Männchen hat ein Gewicht von kg erreicht. 28. Bären wurden in eingefangen und nach Italien gebracht. 25.00 – 40:00 1. Die Bärin Jurka sei kaum von ihm entfernt gestanden, sagte der Hirte. 2. Wenn Hunde um sie bellen, habe die Bärin bald genug und davon. 3. Seit Jurka und auch getötet hat, kommen die Tiere in den Elektropferch. 4. Man kann auch Bienenhäuschen mit einem vor Bären schützen. 5. Jurka hat gelernt, wie einfach Hühner- und zu knacken sind. 6. Forstbeamte versuchen die Bären mit zu vergrämen (verscheuchen). 7. Jurka legt sich nur entfernt vom Förster hin zum Schlafen. So können nur Bären sein. 8. Am oder an kann man herausfinden, um welchen Bären es sich handelt. Daran kleben nämlich mikroskopisch kleine Körperzellen und die enthalten Erbgut, durch das sich im der einzelne Bär ermitteln lässt. 9. Zum Winterschlaf begibt sich der Bär im. 10. Im Februar kommen die Jungen auf die Welt. 11. Früher hat man die bei uns in der Schweiz und im Trentino fast nie zu Gesicht bekommen. 12. Die ist ein Grundproblem der Bären. 40.00 – 57:32 1. JJ2 nannten ihn die Italiener. Er ist einer der beiden Jurkas. 2. JJ2 ist noch keine Monate. Für sein Alter erscheint er. 3. JJ2 hat Kilogramm. (Erklärung: JJ, weil die Mutter Jurka und der Vater José heissen.) 4. Während der Nacht liegen die zwischen den Schafen an der Leine. Die Herde wird zusehends . 5. Seit die Schutzhunde bei der Herde sind, liess sich der hier nicht mehr sehen. 6. Die Schutzhunde suchen die Gegend mit der ab, um , die verdächtig sind, zu orten. 7. Schutzhunde bellen laut und sehen nach, wenn sich der Herde nähern. 8. Wenn man ruhig bleibt und nicht und auch nicht , beruhigen sie sich bald und ziehen weiter. 9. Alpenbären kannten alle Tricks und Kniffs, um zu. Die Jungen lernten bei der Mutter, dass gefährlich sind. 4_Fragen zum Film SRF Bär JJ3 ist tot (A) Welche Antwort stimmt? In welchem Kanton hielt sich JJ3 auf? Graubünden Glarus Freiburg Solothurn ca. 200 kg ca. 300 kg ca. 400 kg Jurka Jutta Wie schwer war JJ3? ca. 100 kg Wie heisst die Mutter von JJ3? Jana Jelena Richtig oder falsch? richtig falsch JJ3 wurde von seiner Mutter zu sehr an Menschen und Siedlungen gewöhnt. Da JJ3 keine Angst vor Menschen hat, war es sehr einfach, an ihn heranzukommen. Der andere Schweizer Bär heisst MJ4. Worttripel Welche dieser Wörter werden im Film erwähnt? In jeder Zeile ist genau ein Wort richtig. Streiche dieses farbig an. Bärenkonzept Abschusskonzept Wildschutzkonzept BUWAL BAFU Bund Problembär Gefahrenbär Risikobär Bundesrat Regierungsrat Landsgemeinde Vertreibungsaktion Vergrämungsaktion Verscheuchungsaktion Bergdörfer Alpen Maiensässsiedlungen 5_Fragen zum Film SRF Bär JJ3 ist tot (B) Wie alt wurde JJ3? Wie lange war er in der Schweiz, bevor er abgeschossen wurde? Aus welchem Land kam er? Warum wurde JJ3 zum Risikobären erklärt? Machen alle Bären in der Schweiz Probleme? 6_Zeitungsartikel: Bär reisst im Puschlav einen Esel 60 Kilometer in zwei Tagen: M25 ist aus dem Engadin in Richtung Puschlav abgewandert. Dort fiel dem Braunbären ein Esel zum Opfer. (SDA, 26.05.2014) Der vor zweieinhalb Wochen in das Engadin eingewanderte Braunbär M25 hat erstmals die Region gewechselt. Das zweijährige Männchen verliess das Engadin und wanderte ins Südtal Puschlav, wo es in der Nacht auf heute einen Esel tötete. M25 wurde vom Bündner Amt für Jagd und Fischerei eindeutig als Täter identifiziert. Der getötete Esel befand sich mit fünf Artgenossen bei Brusio auf einer eingezäunten Weide, als der Bär zuschlug. 60 Kilometer in zwei Tagen Schon der letzte Einwanderer aus Italien, Bär M13, hatte sich aus dem Engadin in Richtung Puschlav verabschiedet. Und die Grossraubtiere sind schnell unterwegs: M25 schaffte etwa 60 Kilometer in zwei Tagen. Auf dem Weg in den Süden ging er an mehreren grossen Schafherden vorbei, ohne die Tiere zu beachten. Dabei hat das Grossraubtier in den letzten zwei Wochen in Graubünden mindestens 17 Schafe getötet. Anders als beim Wolf, spielt die Anzahl der getöteten Nutztiere beim Bären keine Rolle. Bären verlieren ihren Status als geschützte Tiere, wenn sie Menschen zu nahe kommen. Bärenparallelen Der Bär M13 hatte ebenfalls das Puschlav besucht und dort eine trächtige Eselin gerissen. Jagdinspek-tor Brosi sagte da-mals, das sei nichts Aussergewöhnliches. Esel gehörten genauso wie Schafe ins Beutespektrum von Bären. Ansonsten lassen sich M13 und M25 laut Brosi nicht direkt miteinander vergleichen. M25 sei «auffällig in der Nutzung von Nutztieren», sagte der Jagdinspektor. Gegenüber Personen sei er aber relativ scheu. Diese Scheu war bei M13 nicht mehr vorhanden, weshalb ihn die Wildhut im Februar letzten Jahres (2013) zur Strecke brachte. M13 war im Puschlav zum Risiko für Menschen geworden, er hatte sich sein Futter zu oft in Siedlungen gesucht. Dieses Jahr ist das Puschlav gemäss Brosi besser auf den Bären vorbereitet. Es seien gute Konzepte entwickelt worden zur Abfallbewirtschaftung und für die Landwirtschaft. Jetzt gehe es darum, diese Konzepte schnell umzusetzen. 1) Lies den Zeitungsartikel sorgfältig durch. 2) Unterstreiche in jedem Absatz die wichtigsten drei Wörter. 3) Welche Aussagen sind richtig? Welche sind falsch? richtig falsch Der Bär M25 hat einen Esel getötet. Der Bär M25 wanderte 60 Kilometer in einem Tag. Der Bär M13 war sehr scheu. Die Leute im Puschlav sind gut auf den Bären vorbereitet. Der Bär M25 war auch kurz im Tessin unterwegs. 7_Braunbären und Verwandte Lies den Text durch. Der Braunbär gehört zu den Grossraubtieren mit der weltweit grössten natürlichen Verbreitung. Seine hohe Anpassungsfähigkeit erlaubte ihm, sehr unterschiedliche Lebensräume zu nutzen: Wälder aller Art, Steppen, schroffe, baumlose Gebirgslandschaften, die arktische Tundra. Der Braunbär gehört zu der Familie der Grossbären. Die Arten, die sich daraus entwickelten, sind eher plump gebaut, haben runde Ohren, nach vorne gerichtete Augen, einen Stummelschwanz und ein Raubtiergebiss, das indessen leicht auf die Bearbeitung von pflanzlicher Nahrung hin modifiziert ist. Der direkte Vorfahre des Braunbärs ist der Etruskische Bär von dem auch der ausgestorbene Höhlenbär abstammte, ein Zeitgenosse der Neandertaler, der zwei bis dreimal grösser als der heutige Braunbär war. Vom Braunbären gibt es mehreren Unterarten, die sich nicht zuletzt in ihrer Grösse erheblich unterscheiden. Braunbären, die kältere Regionen besiedeln, sind generell grösser und schwerer als solche in wärmeren Gebieten. Am grössten werden der Grizzly und der Kodiakbär. Beide leben in Nordamerika. Kodiakbären erreichen auf den Hinterbeinen stehend eine maximale Grösse von drei Metern und wiegen um die 600 kg. Europäische Braunbärenweibchen erreichen ein Gewicht von 75 bis 160 kg, die Männchen werden 120 bis 350 kg schwer. Die Massigkeit des Bärenkörpers täuscht darüber hinweg, dass die Tiere sehr flink sein können. Über kurze Strecken erreicht ein Braunbär Geschwindigkeiten um die 50 km/h. Er ist zudem ein gewandter Kletterer und Schwimmer. Alle Sinnesorgane sind hochentwickelt, besonders Nase und Ohren. Bei günstigen Windverhältnissen kann ein Bär Aasgeruch auf einige Kilometer Distanz wahrnehmen. Der Braunbär gehört zu den intelligentesten Tierarten. Seine Neugierde ist sehr ausgeprägt, ebenso seine Lernfähigkeit. Das Erlernte spielt für sein Verhalten eine grosse Rolle. Da jedes Tier durch seine individuellen Erfahrungen geprägt ist, können sich die Verhaltensweisen stark unterscheiden. Wo Bären häufig gestört werden, leben sie dämmerungs- und nachtaktiv. In unbesiedelten Gebieten sind sie auch am Tag unterwegs. (Quelle: Dokumentation Bär aus www.kora.ch) Etruskische Bär Höhlenbär Kodiakbär Grizzlybär Gestalte einen Steckbrief zum Braunbären. Der Steckbrief soll Folgendes beinhalten: (Benutze dazu ein weisses, liniertes oder kariertes Blatt Papier. Benutze die Vorderund Rückseite.) Titel: Der Braunbär Aussehen: Vorfahren: Unterarten: Braunbären-Weibchen: Braunbären-Männchen: Besondere Fähigkeiten: Sinnesorgane: 8_Europäische Verbreitung des Braunbären 9_Lebensweise Der Braunbär gehört zu den fleischfressenden Säugetieren, doch seine Ernährungsgewohnheiten sind anders: Die grösste aller Landraubtierarten ernährt sich vorwiegend vegetarisch. Auch bezüglich Revier- und Sozialverhalten ist der Bär ein Aussenseiter unter den europäischen Grossraubtieren. Ernährung Rund drei Viertel des Bedarfs wird mit pflanzlicher Nahrung gedeckt. Ein Braunbär ist energetisch nie im Gleichgewicht: Entweder nimmt er rasch zu, oder er magert ab. Gross ist der Hunger namentlich im Spätsommer und Herbst. Jetzt gilt es, den Winterspeck anzufressen. Erwachsene Bären müssen dann täglich um 2000 kcal. Nahrung aufnehmen. Das wären zum Beispiel 30 kg Äpfel. Die Ernährung basiert zu dieser Zeit auf Baumfrüchten Eicheln, Bucheckern, in den südlichen Wäldern auch Kastanien und Beeren aller Art. Mit einem Fettvorrat, der etwa einem Drittel des Körpergewichts entspricht, verzieht sich der Bär in sein Winterlager. Verlässt er im Frühling die Höhle, verspürt er vorerst noch kaum Hunger. Der Fressapparat muss erst wieder langsam in Betrieb genommen werden. Viel Bärenfutter steht ohnehin noch nicht zur Verfügung. Gefressen werden zu dieser Zeit Wurzeln, Gräser und Kräuter (Bärlauch!). Willkommen ist jetzt auch Aas von wilden Huftieren, die Opfer des Winters geworden sind. Tierische Proteine werden auch in Form von Insekten aufgenommen. Als Jäger macht sich der Bär dagegen kaum bemerkbar. Einzig skandinavische und nordamerikanische Bären erbeuten regelmässig Wildtiere, nämlich Elchkälber. Lokal können auch Feldfrüchte, Abfall und eigens eingerichtete Futterstellen eine wichtige Rolle für die Ernährung von Bären spielen. Von was lebt der Bär zu diesen Zeiten? Spätsommer und Herbst: Winter: Frühling: Winterruhe Die Winterruhe des Braunbären ist ein Phänomen. Die Tiere nehmen monatelang keine Nahrung auf, trinken nichts. Um zu überleben, bauen sie ihre Fettreserven ab. Bärenmütter versorgen dabei auch noch die Jungen mit Milch, die zu einem Drittel aus Fett besteht. Weder Kot noch Urin werden ausgeschieden. Die Körperfunktionen sind andererseits während der Winterruhe weniger stark reduziert als etwa beim Murmeltier. Das Herz schlägt zwar nur achtmal pro Minute statt 40 mal, doch die Körpertemperatur sinkt lediglich um 5 Grad. Bei mildem Wetter können Bären ihr Lager kurzfristig verlassen, so dass man auch im tiefsten Winter gelegentlich ihre Spuren im Schnee findet. Die Winterruhe ist in nördlichen Gebieten stärker ausgeprägt als in südlichen. Erstelle ein MindMap auf einem A3-Zeichenblatt. Zeichne folgende Hauptäste ein: Im Zentrum: Winterruhe Hauptäste: monatelang Ausscheidung Herzschlag Körpertemperatur Mildes Wetter Nördliche Gebiete Revierverhalten Bären leben als Einzelgänger in Streifgebieten, deren Grösse in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot erheblich variieren kann. In Schweden nutzen männliche Bären rund 1600 km2 grosse Gebiete, in Kroatien sind es um die 130 km2. Kleiner sind die Streifgebiete der Weibchen. Im Gegensatz zum Luchs und zum Wolf, die ähnlich grosse Streifgebiete bewohnen, sind Bären nicht territorial: Sie dulden im Lebensraum, den sie nutzen, auch Artgenossen ihres Geschlechts. Als vorwiegend vegetarisch lebende Tiere müssen sie nicht ein eigenes Jagdrevier mit ausreichendem Huftierbestand verteidigen und durch Fernhalten von Konkurrenten verhindern, dass ihre Beute zu scheu wird. Erkläre folgende Begriffe: Streifgebiet: nicht territorial: Huftier: Fortpflanzung und Geburt Die Paarungszeit Bärzeit fällt in die Monate Mai bis Juli. Die Embryonalentwicklung wird kurz nach der Befruchtung gestoppt. Erst im späten November endet die Keimruhe. Die effektive Tragzeit dauert dann noch sechs bis acht Wochen. Im Januar/Februar kommen zwei bis drei Jungbären zur Welt. Es sind extreme Nesthocker, mehr noch Föten als Jungtiere. Das Geburtsgewicht liegt bei einem halben Kilogramm. Wäre beim Menschen das Gewichtsverhältnis zwischen Mutter und Neugeborenem gleich wie bei Bären, würde ein Säugling bei der Geburt etwa 300 Gramm wiegen. Im Frühling (April bis Mai) verlassen die Jungen erstmals die Höhle. Schon bald folgen sie der Mutter auf ausgedehnte Wanderungen. Sie wird noch lange bei ihnen bleiben. In der Regel dauert die Führungszeit 1 bis 2 Jahre. Eine Bärin kann somit im günstigsten Fall alle zwei Jahre Junge gebären. Nach der Trennung von der Mutter wandern vorab männliche Jungbären weiträumig ab. Strecken bis zu 300 km Luftlinie zwischen Geburtsort und später angenommenem Lebensraum wurden schon registriert. Tiere, welche die kritische Zeit der Jugend überlebt haben, können 20 bis 25 Jahre alt werden. Trage die Bärzeit, Keimruhe, Tragezeit und Geburt im Jahreskreis mit verschiedenen Farben ein! Lebensraum Während der Bär in der Naturlandschaft sowohl offene Lebensräume wie auch Wälder bewohnte, sind die heutigen Vorkommen stark an grossräumig bewaldete, vom Menschen eher dünn besiedelte und meist gebirgige Gebiete gebunden. Eine entscheidende Voraussetzung für die Existenz eines lebensfähigen Bärenbestandes ist natürlich das Nahrungsangebot. Üppige Beerenvegetation, ausgedehnte Eichenund Buchenbestände, reiche Vorkommen von Bienen, Wespen und Ameisen und hohe Wildbestände begünstigen den Bären. In den Buchen- und Eichenwäldern der Karpaten und des Dinarischen Gebirges (Balkan) erreicht die Art denn auch höchste Bestandesdichten in Europa. Ebenso notwendig wie ein ausreichendes Nahrungsangebot ist indessen die Möglichkeit, den Menschen jederzeit ausweichen zu können. Das Bedürfnis nach Deckung basiert auf mehreren tausend Jahren Jagderfahrung. Es ist am besten erfüllt in ausgedehnten, ruhigen Wäldern mit dichtem Unterwuchs. Schliesslich ist auch das Angebot unzugänglicher Höhlen für die Winterruhe eine entscheidende Ressource im Lebensraum eines Bären. Bei der geringsten Störung am Winterlager werden Bären wach und verlassen dann unter Umständen die Höhle, was besonders bei Bärinnen mit Jungen fatal sein kann: Es kommt vor, dass die Jungtiere verlassen werden. (Quelle: Dokumentation Bär aus www.kora.ch) Erstelle ein A3-Plakat. Schreibe in die Mitte des Blattes: Voraussetzung für Bärenbestand Schreibe um diesen Titel herum alle Voraussetzungen auf, die Bären brauchen, damit sie in einem Gebiet überleben können. Stichwörter genügen (z. B. ausgedehnte Eichen- und Buchenwälder viele Beeren es muss Bienen, Wespen und Ameisen geben usw.) 10_Geschichte des Bären in der Schweiz In vorgeschichtlicher Zeit besiedelte der Braunbär das Land noch flächendeckend, mit Ausnahme der Gebiete oberhalb der Vegetationsgrenze. Um 1500 ist der Braunbär fast im gesamten, damals schon fast durchgehenden besiedelten und weitgehend entwaldeten Mittelland nicht mehr nachzuweisen. Zwischen 1500 und 1800 verschwinden die Braunbären auch aus den letzten Lebensräumen im Mittelland, die ihnen vor allem in der Westschweiz noch geblieben waren. Zwischen 1800 und 1850 werden die letzten Bären der Nordalpen erlegt. Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Bestände im Berner Oberland, den Walliser Alpen und im westlichen Teil der Tessiner Alpen bereits derart geschwächt, dass sie innert 50 Jahren vollständig zusammenbrechen. Die Jurapopulation (Bärengruppe im Jura) ist auf ein Restvorkommen geschrumpft, welche nur noch im westlichen Waadtländer-Jura Schweizer Gebiet berührt. Den Bären bleiben die Bündner Alpen und die östlichen Tessiner Alpen. Das Aufkommen neuer, handlicherer und genauerer Gewehre lässt die Zahl der Bärenabschüsse in diesem letzten Verbreitungsgebiet nochmals hochschnellen. 1891 fällt der letzte Bär in den Luganeser Alpen, 1898 im Misox und 1902 im Veltlin. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Art bloss noch in einem südöstlichen Zipfel der Schweiz mit dem Unterengadin, dem Val Müstair und dem Val dal Spöl präsent. Am 1. September 1904 wurde auch hier der letzte Schweizer Braunbär abgeschossen. Hole dir beim Lehrer das Arbeitsblatt mit dem Zeitstrahl. Trage die Ereignisse mit Stichworten auf diesem Zeitstrahl ein: Der Verlust geeigneter Lebensräume namentlich durch grossräumige Entwaldungen sowie die direkte Verfolgung durch Menschen haben den Bären zum Verschwinden gebracht. Bären pflanzen sich langsam fort und durch Geburten konnten sie die Verluste nicht mehr ausgleichen. 11_Bärenschäden Die Vorliebe des Bären für Honig ist legendär. Bären erbeuten aber gelegentlich auch Haustiere. Gefährdet sind besonders Schafe, die unbeaufsichtigt, ohne Hirt und Hund weiden. Für die Schafhaltung in den Alpen stellen sich mit der allfälligen Rückkehr des Bären ähnliche Probleme wie mit der absehbaren Präsenz von Wölfen. Die Plünderung von Bienenstöcken lässt sich durch die Installation von Elektrozäune wirksam verhindern. Ein Grossteil der Schäden wird jeweils von einzelnen Problembären verursacht. Bären sind lernfähig- auch was den Erwerb schlechter Angewohnheiten betrifft. Es gibt immer wieder Fälle von Individuen, die sich beispielsweise auf Haustiere spezialisieren. Ein einziger Bär tötete 1994 auf drei Alpen im Nordwesten Sloweniens nachweislich mehr als 60 Schafe. 12_Sind Bären gefährlich? Bärenangriffe auf Menschen sind äusserst selten, kommen aber vor. In Italien, Frankreich und Spanien wurde in diesem Jahrhundert nie ein Mensch von einem freilebenden Bären getötet, in Schweden und Norwegen je einmal. Bärenangriffe mit tödlichem Ausgang für den Menschen sind indessen aus dem Balkan, den Karpaten und dem europäischen Teil Russlands bekannt. Bären sind grundsätzlich scheu und versuchen, dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Da sie sehr gut riechen und hören, sind Nahbegegnungen selten, und sie enden meist harmlos. (Nr. 9 – 12 aus: Dokumentation Bär www.kora.ch) 13_Verhaltensregeln Der Bär ist ein Raubtier: Halten Sie Distanz Seit 2005 werden auch in Graubünden wieder einzelne Braunbären beobachtet, nachdem dies über hundert Jahre lang nicht mehr der Fall war. Die Tiere stammen aus dem Trentino, aus einer Bärenpopulation, die in den letzten Jahren mittels Aussetzungen gestärkt worden ist. Wenn Bären nur wenig Scheu vor dem Menschen zeigen, ist besondere Vorsicht angezeigt. Was tun, wenn ich im Bärengebiet unterwegs bin? Halten Sie sich an die offiziellen Wanderwege. Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass sich ein Bär in der Gegend aufhält, wenn Sie frische Bärenspuren entdecken oder wenn Sie sich unsicher fühlen, machen Sie sich durch Reden oder Singen bemerkbar. So hat der Bär Zeit sich zu entfernen, bevor es zu einer Begegnung kommt. Was tun, wenn ich einen Bären sehe? Wenn Sie einen Bären sehen, tun sie alles, um ruhig zu bleiben! Bleiben Sie stehen und versuchen Sie die Situation zu erfassen. Wenn es möglich ist, versuchen Sie sich unbemerkt zurückzuziehen. Wenn der Bär sie bemerkt, geben Sie sich als Menschen zu erkennen. Reden Sie mit ruhiger, aber klarer Stimme und machen Sie langsame Armbewegungen. Rennen Sie nicht weg und versuchen Sie auf keinen Fall, sich ihm zu nähern. Versuchen Sie nicht den Bären mit drohenden Gesten und unkontrollierten Bewegungen zu verscheuchen. Bewerfen sie den Bären auch nicht mit Gegenständen und verzichten sie auf den „Bärenschnappschuss. Wenn der Bär trotz diesen Massnahmen nicht flüchtet und Sie nicht beachtet, entfernen Sie sich, ohne die Sicht auf das Tier zu verlieren. Was tun, wenn sich ein Bär aufrichtet Dies ist keine Drohgebärde! Bären sind neugierig und richten sich auf, um die Lage zu erkunden. Auch hier gilt: bleiben Sie stehen und machen Sie durch ruhiges Sprechen auf sich aufmerksam. Vermeiden Sie Augenkontakt. Was tun, wenn ein Bär angreift Die Gefahr, von einem europäischen Braunbären angegriffen zu werden, ist gering, vielmehr dürften Scheinattacken vorkommen. Wenn es trotzdem zu einem Angriff kommen sollte, lassen Sie sich fallen, nachdem es zum Körperkontakt gekommen ist. Legen Sie sich flach auf den Boden oder kauern Sie sich auf den Boden, die Hände im Nacken. Wenn vorhanden, schützt so Ihr Rucksack den Rücken. Warten Sie, bis sich der Bär weit genug entfernt hat, bevor Sie aufstehen. Zu frühes Reagieren könnte erneut eine Attacke auslösen. „Füttern verboten! Haben Bären erst einmal den Menschen als Nahrungslieferanten erkannt, ist es aus mit der Scheu. Er wird dann gezielt die Nähe des Menschen aufsuchen und damit gefährliche Situationen heraufbeschwören. Darum gilt: Füttern Sie nie einen Bären, lassen Sie auf Ihrer Wanderung keinen Müll und keine Essensreste (Bananenschalen) liegen. Auch Komposthaufen und Kanister mit Rapsöl (Forst) sind mögliche Futterquellen für Bären. Bären können auch Konflikte mit der Landwirtschaft verursachen. Sie können Haustiere reissen (Abwehrmassnahme: Behirtung und Herdenschutzhunde), Bienenstöcke und Bienenhäuser auf der Suche nach Honig und Larven demolieren sowie Siloballen aufreissen (Elektrozäune). (Quelle: Amt für Jagd und Fischerei Graubünden) Erstelle ein Plakat für ein Bärengebiet (A 3 – Format). Du darfst nur 3 wichtige Regeln draufschreiben! 14_ Wann wird der Bär zum Problembär? So wird jetzt detailliert mit konkreten Situationen kategorisiert, wie das Verhalten von Bären protokolliert und eingeschätzt werden soll. Die Einschätzung geht von einem normalen Bären, der Scheu vor dem Menschen zeigt, bis zum auffälligen Bären, der sich zum Problembären entwickelt, weil er immer häufiger die Nähe zum Menschen oder zu Siedlungen sucht. Zum Risikobären wird ein Problembär, wenn er trotz wiederholter Vergrämung keine wachsende Menschenscheu zeigt wie dies bei JJ3 der Fall war und beispielsweise versucht, in bewohnte Gebäude einzudringen, oder wenn er unprovoziert aggressiv ist, Menschen verletzt oder gar tötet. In diesem Fall wird der Bär abgeschossen. 15_Unsitten von der Mutter Die immer dreistere Suche nach Nahrung in Bündner Siedlungen ohne Scheu vor den Menschen war JJ3 zum Verhängnis geworden. Die Behörden gehen davon aus, dass JJ3 sein problematisches Verhalten von seiner Mutter Jurka gelernt hatte, die inzwischen eingefangen wurde und in einem Gehege im norditalienischen Trentino untergebracht ist. Mit neuen Einwanderungen von Bären in die Schweiz wird jederzeit gerechnet. Im Trentino sind derzeit sechs junge männliche Bären im Alter von anderthalb beziehungsweise zweieinhalb Jahren unterwegs. In diesem Alter werden bei jungen Männchen die grossen Exkursionen erwartet, die sie auch in die Schweiz führen könnten. Zudem sind im Trentino ältere männliche Tiere im Alter von dreieinhalb und viereinhalb Jahren unterwegs – so auch MJ4, der viereinhalbjährige Halbbruder von JJ3, der aber als scheues Tier eingeschätzt wird. Bären sind in der Schweiz willkommen, wenn sie den Dörfern fernbleiben und ihre Nahrung im Wald und am Berg suchen. (Quelle: Dokumentation Bär aus www.kora.ch) Fragen: Wann ist ein Bär ein Problembär? Wann wird aus einem Bär ein Risikobär? Weshalb war JJ3 nicht so scheu? 16_Schweizer Stimmen zu einer möglichen Rückkehr des Bären Ob sich der Bär in den Schweizer Regionen mit teilweise intensivem Tourismus (Reisewesen) und mit Schafzucht etablieren (erfolgreich niederlassen) könnte, wird vor allem von der Akzeptanz der Bevölkerung abhängen. Zeitungsartikel Der Bär gehört zu unserer Natur und Kultur. Das zeigen die zahlreichen Ortsnamen und seine Abbildung in verschiedenen Kantons- und Gemeindewappen. Er soll in der Schweiz überleben können. Der Bär ist nach wie vor eine gefährdete Art und deswegen europaweit geschützt. Pro Natura, Naturschutzverband In Regionen, wo der Bär lebt, sind besondere Schutzmassnahmen für Herdentiere gefordert. Der Präsident des Schafzuchtverbands meint dazu: «Wir wollen wissen, wie gross der zusätzliche Arbeitsaufwand ist, wie hoch die zusätzlichen Kosten sind und wo trotzdem Probleme auftreten.» So hat etwa die Bärenproblematik in Graubünden gezeigt, dass den aktuell bekannten Herdeschutzmassnahmen (ständige Behirtung und Schutzhunde) Grenzen gesetzt sind. Präsident Schweizer Schafzuchtverband 85 Prozent (grosse Mehrheit) der Schweizerinnen und Schweizer befürworten die Rückkehr des Bären in die Schweiz. Dies zeigt eine neue Umfrage, die der WWF anlässlich des Todestages von «JJ3» in Auftrag gegeben hat. Meister Petz findet bei uns durchaus noch günstige Lebensräume. Als Allesfresser mit einem hohen Anteil pflanzlicher Nahrung ist der Tisch für ihn reichlich gedeckt. WWF, Naturschutzorganisation Die Raubtierpopulation (Raubtierbestand) wird in unserem dicht besiedelten Land für Mensch und Tier eine zunehmende Gefahr. Immer wieder werden in bewohnten Gebieten kleine Tiere gerissen. Es ist eine Frage der Zeit, bis Menschen direkt zu Schaden kommen. Als Tourismusland (Reiseland) dürfen wir dieses Risiko nicht eingehen. Meinung eines Schweizer Politikers 17_PRO und CONTRA Gruppe PRO-Bär! Diese Gründe sprechen eher für den Bären in der Schweiz. Gruppe CONRA-Bär! Kritische Stimmen zur Rückkehr des Bären in die Schweiz. Was ist deine Meinung?