Arbeitsblatt: Das traurige Quadrat

Material-Details

Faltbuch - Kinder wird Geschichte erzählt und müssen dazu etwas aus einem Quadrat falten
Geometrie
Körper / Figuren
Vorschule / Grundstufe
11 Seiten

Statistik

197413
1250
13
01.04.2021

Autor/in

Rahel Kosek
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Das traurige Quadrat Es war einmal ein trauriges Quadrat. Das Quadrat war traurig, weil niemand mit ihm spielen wollte. «Ach, wäre ich doch so schlank wie mein Bruder Rechteck oder hätte ich doch die herrlichen Spitzen von meiner kleinen Schwester Dreieck. Oder wäre ich so rund wie mein Cousin Kreis. Damit könnte ich wunderbar spielen und hätte viel Spass! Aber bei 1 mir sind alle Seiten gleichlang und langweilig.» Das kleine Quadrat gähnte, legte sich ins Bett und schlief tieftraurig ein. Im Traum erschien ihm der Zauberer Funkelhut und sprach: «Liebes Quadrat, warum bist du denn so traurig? Kann ich dir helfen?» Das Quadrat antwortete im Traum begeistert: «Oh ja, bitte, Herr Zauberer, lass mich nicht länger ein langweiliges Quadrat sein. Bitte verwandle mich in ein lustiges, spitzes Dreieck!» Der Zauberer antwortete: «Was heisst hier Dreieck? Ich zaubere dich in etwas noch Besseres, ein 2 Kopftuch sollst du werden! Dann verschenke ich dich an meiner Freundin, die Hexe Wackelzahn. Dann kann sie dich um den Kopf wickeln und muss nicht mehr frieren, wenn sie sich mit mir beim alten Haus am See trifft. Ich will da nach einem verborgenen Schatz suchen. Leider will die Hexe nicht mitkommen, weil es dort immer so windig ist. Aber mit dir als Kopftuch kommt sie bestimmt mit!» Im Nu verwandelte der Zauberer das kleine Quadrat in ein Kopftuch. 3 Dann schrieb er der Hexe Wackelzahn einen Brief. Er schrieb: «Liebe Freundin Wackelzahn! Warte beim nächsten Vollmond beim alten Haus am See auf mich.» Aber der Zauberer hatte keinen Umschlag. Und so verzauberte er einfach das kleine Quadrat in einen Briefumschlag. 4 «Was soll das?», rief die Hexe, als sie den Brief las. «Ich habe mich beim letzten Treffen beim alten Haus am See mit Zauberer Funkelhut entsetzlich erkältet. Ich bringe den Schnupfen nicht mehr los!» Und dann musste die Hexe entsetzlich niesen. Sie suchte überall nach einem Taschentuch, konnte aber keines finden. So verwandelte sie mit einem Zauberspruch einfach den Briefumschlag in ein sauber gefaltetes Taschentuch. 5 Nachdem die Hexe die Nase geputzt hatte, und das Taschentuch in den Papierkorb geworfen hatte, dachte sie: «Also gut, dann gehe ich halt und treffe den Zauberer Funkelhut. Aber zuerst muss ich mir etwas Warmes anziehen.» Sie durchsuchte ihren Kleiderschrank. Dem kleinen Quadrat gefiel es gar nicht ein Taschentuch zu sein und wackelte heftig im Papierkorb hin und her. Die Hexe wunderte sich und holte das Taschentuch heraus. «Möchtest du lieber einen Kleiderschrank sein?», fragte die Hexe freundlich. Das Quadrat nickte aufgeregt. Und so wurde es ein Kleiderschrank. 6 Die Hexte merkte bald, dass sie in ihrem Schrank nichts Warmes finden würde. In ihrem Schrank waren nur alte, zerrissene und schmutzige Hexenmäntel. Sie wünschte sich einen weichen, sauberen und kuscheligen Umhang. Da fiel ihr Blick auf das kleine Quadrat, das inzwischen ein Kleiderschrank war und hatte eine Idee. Sie verwandelte das kleine Quadrat in den wundervollsten Umhang, den sie je hatte. 7 Dann schaute sie durch ihr Fenster. Der Mond stand voll und rund am Himmel. Es war Zeit, sich auf den Weg zu machen und den Zauberer beim alten Haus am See zu treffen. Am See angekommen, hexte die Hexe sich ein Schiff aus dem kleinen Quadrat und ruderte um den See auf der Suche nach dem alten Haus. 8 Doch die Hexte fand das alte Haus nicht. Da dachte sie sich: «Dann hexe ich mir eben ein Haus, damit ich den Zauberer Funkelhut treffen kann.» Und schon wurde aus dem kleinen Quadrat ein kleines Haus. 9 Kurze Zeit später erschien der Zauberer beim Haus. Sie begannen aufgeregt nach dem alten Schatz zu suchen. Nach über einer Stunde fanden sie ihn. Er war voller Goldstücke und Schmuck. Ganz unten lag ein verstaubtes Buch. 10 Vorsichtig und ganz aufgeregt öffnete der Zauberer und die Hexe das Buch. «Potzblitz!», staunte der Zauberer, «hier ist ein Zauberquadrat aufgeklebt. Sieh dir nur die vielen Linien an!» «Wow, dieses Quadrat ist ja interessant und geheimnisvoll!», rief da die Hexe Wackelzahn. 11 Da erwachte das kleine Quadrat aus seinem Traum und rieb sich die Augen. «Was habe ich da geträumt? Soll all das, was ich geträumt habe, aus einem einzigen Quadrat zu falten sein? Dann steckt das alles in mir: Das Kopftuch, der Briefumschlag, das Taschentuch, der Kleiderschrank und der Umhang. Und wenn ich mir ein bisschen Mühe gebe, kann ich auch ein Haus, ein Schiff und das Buch mit dem Zauberquadrat sein. Nun werde ich bestimmt Kinder finden, die mit mir spielen und mich in all diese schönen Sachen verwandeln.» Vor lauter Freude und Aufregung bekam das kleine Quadrat ganz rote Backen und lachte vor Vergnügen. 12