Arbeitsblatt: Die Erfindung des Buchdrucks

Material-Details

Dieses AB erklärt, wie es dazu gekommen ist, den Buchdruck zu erfinden.
Geschichte
Gemischte Themen
8. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

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660
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12.05.2021

Autor/in

Roger Wicki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Die Erfindung des Buchdrucks Schrift Ungefähr 3000 Jahre vor Christus entstanden in Ägypten und Mesopotamien (heutiges Gebiet Irak Iran) die ersten Schriften. Zuerst hatte man für jedes Wort ein eigenes, bildähnliches Zeichen (Bilderschrift). Um etwa 1300 v. Chr. entwickelten die Phönizier die erste Laut- oder Buchstabenschrift wie wir sie heute kennen. Dies war viel einfacher, weil man für tausende von Wörtern nur noch höchstens dreissig verschiedene Laute und Zeichen kennen musste. Von den Phöniziern, die nur die Konsonanten, nicht aber die Vokale aufschrieben, verbreitete sich diese neue Schrift zu den Juden, zu den Arabern und zu den Griechen. Diese Völker begannen als erste auch die Vokale zu schreiben. Nun verbreitete sich die Schrift weiter nach Italien, wo das heute noch bei uns übliche Alphabet entwickelt wurde. Durch die Eroberungen der Römer und durch die christliche Mission verbreitete sich diese (lateinische) Schrift über ganz Europa. Jedoch konnten in allen Gebieten nur die wenigsten Leute lesen und schreiben (adelige oder geistliche Männer). Schreibmaterial Zur Zeit der Griechen und Römer (Antike) verwendete man für längere Texte meistens Papyrus, der aus dem in Streifen geschnittenen Mark der Papyruspflanze gewonnen wurde. Diese kam fast nur in Ägypten vor. Im Mittelalter hatte Europa kaum mehr Verbindungen zu Ägypten und man musste auf anderes Material ausweichen. Aus Tierhäuten stellte man Pergament her – dies war allerdings ein sehr teures Schreibmaterial. Seit dem 12. Jahrhundert verbreitete sich in Europa allmählich eine chinesische Erfindung: das Papier. Es war viel günstiger in der Herstellung als Pergament. Kopieren Wenn Menschen etwas schreiben, möchten sie oft, dass möglichst viele Leute es lesen. Daher stellte sich schon früh die Frage, wie man Texte kopieren könne. Man wusste zwar, wie Münzstempel hergestellt werden, mit denen man eine grosse Zahl von Münzen mit dem selben Bild und Text prägen konnte. Längere Texte konnte man aber nur durch Abschreiben kopiert werden. Das ging lange und war sehr teuer. Es gab aus diesem Grund nur handgeschriebene und dem entsprechend teure Bücher. Nachfrage nach Büchern Solange nur wenige Leute lesen und schreiben konnten und auch das Schreibmaterial so teuer war, war die Nachfrage nach Bürchern gering. Seit dem 14. Jahrhundert nahm sie aber zu. Es gab mehr Leute, die lesen konnten. Die Gelehrten wollten die Bibel, die Werke der Dichter und Denker des Altertums, aber auch ihre eigenen Produkte verbreiten. Das Schreibmaterial war billiger geworden (wegen dem Aufkommen des Papiers). Aber die Kopisten, die von Berufs wegen die Schriften abschrieben, waren sehr teuer. Die Anfertigung einer vollständigen, geschmückten Bibelabschrift dauerte ein bis zwei Jahre. So suchte man nach einer billigeren Kopiermethode. Holztafeldruck Eine wichtige Erfindung war der Holzschnitt, der um 1400 in Europa bekannt wurde. Eine Zeichnung, manchmal mit einem kurzen Text, wurde in eine Holzplatte eingeritzt (seitenverkehrt!). Was auf dem Papier weiss erscheinen sollte, wurde abgetragen, der Rest eingefärbt. Auf einer Presse wurde die Holzplatte auf das Papier aufgedruckt. Man konnte etwa hundert oder zweihundert Abzüge herstellen; dann hatte sich die Holzplatte meist abgenützt oder war verzogen. Aus mehreren Holzschnitten wurden auch schon kleine Bücher zusammengebunden. Da jedoch das Holzschneiden schwierig war und für jede Seite eine neue Tafel geschnitten werden musste, waren auch solche Bücher noch zu teuer. Für die Verbreitung längerer Texte kam diese Technik auch nicht in Frage. Deutscher Holztafeldruck um 1500 („Hüt dich vor Katzen – die vorn lecken und hinten kratzen) Johannes Gutenberg und die Erfindung des Buchdrucks Johannes Gutenberg aus Mainz kam zwischen 1440 und 1450 auf die Idee, nicht ganze Tafeln, sondern Einzelbuchstaben (Lettern) aus Metall herzustellen. Diese konnte man zu Zeilen und schliesslich zu Druckseiten zusammensetzen (Satz). Die so entstandene Druckvorlage konnte nun für beliebig viele Abzüge verwendet werden. Wenn man sie nicht mehr brauchte, konnte man die Lettern auseinandernehmen und für eine neue Seite verwenden. Bis die Idee verwirklicht war, musste er allerdings noch viele Probleme lösen. Zudem brauchte er Geld für Material und Löhne. Johannes Fust, ein reicher Mainzer, glaubte an Gutenbergs Idee und lieh ihm das Geld. Nun plante Gutenberg den Druck einer vollständigen lateinischen Bibel von 1282 Seiten Umfang. Die Arbeit zog sich in die Länge; schliesslich verlangte Fust sein Geld zurück und Gutenberg musste ihm die Druckerei abtreten, die nun von Fust geführt wurde. Zirka 1455 erschien die Bibel in einer Auflage von 200 Exemplaren. Etwa sechs Arbeitskräfte hatten daran ungefähr drei Jahre lang gearbeitet. Ein Exemplar wurde für 30 Gulden verkauft. Eine handgeschriebene Bibel kostete das Fünf- bis Zehnfache! Wirkung der Erfindung Gutenbergs Die Erfindung Gutenbergs war eine Sensation. Er und Fust eröffneten sehr rasch in anderen Städten eigene Druckereien. Um 1475 gab es in Europa bereits etwa vierzig, um 1500 etwa 1100 Druckereien. Diese druckten nicht nur grössere Bücher, sondern vor allem auch dünne Flugschriften. Diese enthielten aktuelle Ereignisse und spielten eine ähnliche Rolle wie heute die Zeitungen. Sie waren rasch hergestellt und konnten wegen des niedrigen Preises Auflagen von mehreren tausend Exemplaren erreichen. So vernahmen die Menschen viel schneller als früher, was in der Welt geschah. Neue Ideen konnten rasch und weit herum verbreitet werden. Nicht zuletzt legte Gutenberg mit seiner Erfindung den Grundstein für die Reformation (Spaltung der Christenheit in Protestanten und Katholiken) und sorgte dafür, dass auch arme Menschen lesen und schreiben lernten. Diese Erfindung war ein so wichtiger Eckpfeiler in der 1. Punze a) Kopf Geschichte, dass er neben der 2. Schriftbild b) Schulterhöhe Entdeckung Amerikas als 3. Fleisch ab) Schrifthöhe einer neuen Epoche – der Neuzeit 4. Konus c) Dickte wurde. Arbeit: Buchdruck im 16. Jahrhundert 5. d) Kegelstärke/ Achselfläche Kegelhöhe 6. Kegel 7. Signatur 8. Gießrille Ausgangspunkt – genommen Buchdrucker bei der Seite aus der Gutenberg-Bibel Druckletters Beispiel eines