Arbeitsblatt: Verbreitung religiöser Karikaturen

Material-Details

Eine Erörterung zur Verbreitung religiöser Karikaturen
Deutsch
Texte schreiben
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

198168
245
1
02.06.2021

Autor/in

Magdalena Barisic
Land: Österreich
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Erörterung zur Verbreitung religiöser Karikaturen „Es ist hart von Idioten geliebt zu werden., die Aussage einer Mohammed-Karikatur, die ein Attentat auslöst und einem französischen Lehrer das Leben kostet. Es herrscht eine feine Grenze zwischen Satire und Gottlästerung, doch wann genau gilt diese als überschritten? Ist die Gewalttat an diesem Mann, der seinen Schülern die Karikatur im Unterricht gezeigt habe, als berechtigt angesehen? Einerseits kann man sagen, die spöttischen Zeichnungen zu veröffentlichen gilt als Teil der Meinungsfreiheit wie auch der Kunstfreiheit. Zeitung, Radio, Internet und Fernsehen erreichen so gut wie jeden Mitbürger und eröffnen der Gesellschaft die Möglichkeit, sich über vielerlei Sachverhalte zu informieren. Das gibt Jedem die Chance, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Freiheit der Berichterstattung erlaubt keine Zensur. Um diesen Verfassungsgrundsatz umsetzen zu können, dürfen sich Mitbürgerinnen und Mitbürger gerade in Bezug auf umstrittene Themen von keiner Interessensgruppe den Mund verbieten lassen. Kurz gesagt: Jede Religion soll und muss Kritik in Form von Satire tolerieren, denn auch kritische Bewertungen einer Religion sind Teil der Meinungsfreiheit. Andererseits wird argumentiert, vorsätzlich die Gefühle Gläubiger zu verletzen und als Witz darzustellen, sei nicht in Ordnung. Meinungsfreiheit wird selbstverständlich von Jedem als positiv angesehen. Jeder sollte das Recht haben, alles zu erfahren und alles zu sagen. Jedoch diskutiert man darüber, dass Satire und Meinungsfreiheit Grenzen hätten. Damit sind nicht Gesetzgebungen, sondern ethische und moralische Grenzen, auch innerhalb einer religiösen Gemeinde oder einer politischen Partei, gemeint. Die Vergangenheit hat gezeigt, was passieren kann, wenn man religiös provokante Karikaturen veröffentlicht. Als ein Beispiel dient das Attentat eines IS-Anhängers auf eine Zeitungsredaktion im Jahr 2015, welches mit elf toten Mitarbeitern endet. Die Zeitung habe eine Karikatur von dem muslimischen Propheten Mohammed veröffentlicht, woraufhin sich viele Anhänger muslimischer Gruppen angegriffen gefühlt hätten. Doch auch wenn sich einige Menschen persönlich angegriffen oder diskriminiert fühlen, ist dies kein Freispruch, Gewalt gegenüber anderen anzuwenden. Man könne behaupten Karikaturen seien eine Chance für betroffene Gläubige, sich in Gelassenheit und Toleranz gegenüber anderen zu üben. Sobald ein Verbot oder eine Richtlinie für Satire oder zu Information und Berichterstattung in Kraft tritt, kann die Umsetzung des Rechts der Meinungsfreiheit durchaus in Frage gestellt werden. Ein weiteres Beispiel eines negativen Einflusses religiöser Satiren sind die vielen Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen, die größtenteils von muslimischen Anhängern geführt werden. Was als ein ruhiger Streik beginnt, endet häufig mit Verletzten, Toten und noch mehr angewandter Gewalt. Die Meinung von vielen lautet, dass jeder Mensch, jede Religion und jedes Land es verdient hat, ihm Respekt entgegenzubringen. Aus diesem Grund soll man sehr genau abwägen, inwieweit solche Zeichnungen noch gedruckt werden sollen. Denn mittlerweile ist jedem bewusst, was für Folgen diese haben können. Die oben genannten Aspekte, dass man jeden Menschen und dessen Meinung, sowie Religion mit Würde und Anstand behandeln sollte, unterstützen meine Ansicht zu diesem Thema. Meiner Meinung nach ist es durchaus berechtigt, sich provoziert und angegriffen zu fühlen, dennoch ist dies definitiv kein Grund und keine Rechtfertigung jemandem Schmerzen beizufügen. Eine bessere Lösung wären ruhige Proteste mit keinerlei angewandter Gewalt, um die eigene Meinung zu vermitteln. 500 Wörter