Arbeitsblatt: Durchblick 2 2. Weltkrieg
Material-Details
Der Weg in den Krieg bis zum Ende
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
53 Seiten
Statistik
198621
744
41
06.08.2021
Autor/in
Stefan Peterhans
Land: Schweiz
Registriert vor 2006
Textauszüge aus dem Inhalt:
Der Zweite Weltkrieg Durchblick 2 Seiten 96 – 107 1. Der Weg in den Zweiten Weltkrieg 2. Der 2. Weltkrieg und sein Verlauf 3. Das Leiden der Bevölkerung 4. Zusammenfassung der Ergebnisse des 2. Weltkrieges 1 Auftrag: Lies in Durchblick 2 Seite 96 die Spalte «Hitlers Kriegsvorbereitungen». Fasse den Inhalt kurz zusammen: Lies anschliessend im Dossier den Text 1.1 Die Revision des Versailler Vertrages. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Beantworte die Fragen zum Text. 1. Der Weg in den Zweiten Weltkrieg 1.1 Die Revision des Versailler Vertrages Das Ziel der nationalsozialistischen Aussenpolitik legte Hitler am 3. Februar 1933 dem Chef der Heeresleitung und weiteren Offizieren dar: Aufrüstung bis zur Stärke von anderen europäischen Ländern, um Druck auf die Nachbarstaaten auszuüben und die in Versailles festgelegten Gebietsabtretungen rückgängig zu machen. In einem späteren Schritt sollte Deutschlands Wirtschaftsraum erweitert und „Siedlungsraum im Osten gewonnen werden. Im Oktober 1933 trat das Deutsche Reich aus dem Völkerbund aus und der seit 1932 in Genf tagenden Internationalen Abrüstungskonferenz aus. Im Januar 1935 entschieden sich in der nach dem Versailler Vertrag vorgeschriebenen Abstimmung über die zukünftige nationale Zugehörigkeit des Saargebietes 90 Prozent der Bevölkerung für die Rückgabe an Deutschland. Die nationalsozialistische Propaganda stellte dieses Abstimmungsergebnis als überwältigende Zustimmung zur Politik der Revision gross heraus und gab es als Legitimation dafür aus, die Vertragsbestimmungen zu brechen. Bereits 1935 erreichte die Armee eine Stärke 2 von 300‘000 Mann und überstieg damit die im Versailler Vertrag vorgesehene Begrenzung um das Dreifache. Im gleichen Jahr wurde die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt. Auch dies war ein offener Bruch des Vertrages, doch die Westmächte beliessen es bei einem Protest. Hitler sah sich dadurch in der Meinung bestärkt, den Vertrag endgültig beiseiteschieben zu können. Die Wiedergewinnung militärischer Stärke brachte Hitler mehr Zustimmung als die mühsame Verhandlungspolitik, die die demokratischen Regierungen der Weimarer Republik verfolgt hatten. Der langsame wirtschaftliche Aufstieg und die Aktivierung nationalistischen Denkens galten vielmehr als die politische Freiheit. Fragen zum Text 1.1 1. Welche aussenpolitische Ziele verfolgte Hitler im Jahr 1933? 2. Wodurch bricht er den Versailler Vertrag? 3. Warum war Hitler beliebter als seine Vorgänger? 3 Auftrag: Lies im Dossier den Text 1.2 Die Wirtschaft im Dienst der Kriegsvorbereitung. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Beantworte die Fragen zum Text. 1.2 Die Wirtschaft im Dienst der Kriegsvorbereitung Nachdem der Versailler Vertrag praktisch aufgegeben war, formulierte Hitler das eigentliche Fernziel seiner Aussenpolitik. In einer Denkschrift, dem sogenannten Vierjahresplan, forderte er im Februar 1936, dass sich Deutschland wirtschaftlich und militärisch auf einen Krieg gegen die Sowjetunion vorbereiten müsse, da die Auseinandersetzung zwischen Nationalsozialismus und Marxismus unvermeidlich sei. Um einen solchen Krieg führen zu können, müsse Deutschland weitgehend autark sein, das heisst die zur Kriegsführung und Ernährung benötigten Produkte im eigenen Lande herstellen zu können. Die Denkschrift schloss: „Ich stelle damit folgende Aufgabe: I. Die deutsche Armee muss in vier Jahren einsatzfähig sein. II. Die deutsche Wirtschaft muss in vier Jahren kriegsfähig sein. 4 Der Kurs der verstärkten Aufrüstung, „wirtschaftliche Mobilmachung genannt, verlangte von der Regierung weitreichende wirtschaftspolitische Entscheidungen. Schlachtschiffe, Lastwagen grosse Panzer, Flugzeuge verbrauchten Mengen Energien, und nicht nur zu ihrer Produktion bedurfte es auch Rohstoffe, die in Deutschland kaum vorhanden waren. Sie mussten also eingeführt werden. Hierzu fehlten dem Reich jedoch die Devisen. Die Regierung entschied daher, die unverzichtbaren Rohstoffe soweit wie möglich künstlich herzustellen oder mit erhöhten Kosten Abbildung 1: Sonderausgabe von 1941 über die Rüstungserfolge des Deutschen Reiches im Rahmen des Vierjahresplans im eigenen Land zu fördern. Zu den wichtigsten Vorhaben zählte dabei die Herstellung von gummiartigem Kunststoff, von Zellwolle für Textilien und die Gewinnung von Benzin aus Kohle. Grosskonzerne wie der Chemiegigant I.G. Farben, die zu hohen Investitionen fähig waren, bekamen dabei riesige Aufträge und wurden begünstigt. Der unrentable Abbau deutscher Eisenerze sollte mit staatlicher Hilfe in Angriff genommen werden, wozu die „Hermann-Göring-Werke gegründet wurden. Eine aggressive Aussenpolitik unterstützte den neuen Wirtschaftskurs. Hitler nutze die soziale und politische Zerrissenheit der südosteuropäischen Staaten, zum Beispiel Rumäniens und Bulgariens, um sie von Deutschland abhängig zu machen. Das Deutsche Reich kaufte zu überhöhten Preisen landwirtschaftliche Erzeugnisse dieser Länder. Devisen- und Handelsverträge zwangen die Verkäufer allerdings das eingenommene Geld für deutsche Industriewaren wieder auszugeben. Die Nachbarländer Österreich und Tschechoslowakei sollten unter dem deutschen Druck sogar ihre politische Selbständigkeit verlieren. So schuf die Regierung das Fundament für einen europäischen Grosswirtschaftsraum, der von Deutschland kontrolliert wurde. 5 Fragen zum Text 1.2 1. Was fordert Hitler im Vierjahresplan? 2. Wie gelangte Deutschland an die benötigten Rohstoffe? 3. Wie machte Deutschland andere Länder von sich abhängig? Auftrag: Lies im Dossier den Text 1.3 Die Kräfteverhältnisse in Europa. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Beantworte die Fragen zu Punkt 3 in Durchblick 2, Seite 97. 6 1.3 Die Kräfteverhältnisse in Europa Begünstigt wurde die nationalsozialistische Expansionspolitik durch die Kräfteverhältnisse in Europa. Die meisten der kleineren mittel- und osteuropäischen Staaten, die erst als Ergebnis des Ersten Weltkriegs ihre nationale Souveränität erhalten hatten, waren wirtschaftlich schwach, politisch antidemokratisch und antisozialistisch eingestellt und konnten dem zunehmenden nationalsozialistischen Druck wenig entgegensetzen. Obwohl die Ziele der nationalsozialistischen Expansionspolitik immer deutlicher wurden, hielten die Regierungen Grossbritanniens und Frankreichs an einer Politik des Appeasement (Besänftigung), das heisst, der Friedenswahrung und des friedlichen Ausgleichs in Europa, fest. Die Bevölkerung in beiden Ländern erwartete nach der Weltwirtschaftskrise vor allem eine Besserung der sozialen Lage. Erneute Aufrüstung hätte diese in Frage gestellt und zudem eine Phase zunehmender internationaler Spannungen herbeiführen können. Die Erinnerung an die krisenreichen Jahre vor dem Ersten Weltkrieg war zu tief und zu schmerzlich, als dass die Mehrheit der Bevölkerung in Grossbritannien oder Frankreich diesen Weg noch einmal gehen wollte. Die Regierungen beider Länder versäumten es aber, eine wirksame internationale Bündnispolitik gegen das expansive nationalsozialistische Deutschland zu entwickeln. Grossbritannien stimmte im „Flottenabkommen vom Juni 1935 sogar einer begrenzten deutschen Aufrüstung zu, soweit diese die britische Seeherrschaft nicht gefährdete, Westeuropa aber gegen die Sowjetunion abschirmte. Die britische Regierung erwartete, dass eine Wiedereingliederung der in den Friedensverträgen deutschsprachigen von 1919 Gebiete Wirtschaftsbeziehungen die vom und Deutschen eine sozialen und Reich Ausweitung nationalen der abgetretenen deutschen Gegensätze in den Anliegerstaaten beruhigen könnten. Sie übte daher Druck auf Frankreich aus, Deutschland als gleichberechtigte Macht in Europa anzuerkennen und von jeder militärischen Intervention abzusehen. Und da sich in Frankreich seit der Errichtung der Volksfrontregierung 1936, dem Regierungsbündnis von Kommunisten und Sozialisten, die innenpolitischen Auseinandersetzungen verschärften, war es aussenpolitisch umso mehr von Grossbritannien abhängig. 7 Auftrag: Lies im Dossier den Text 1.4 Die Achse Berlin-Rom. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Erledige den Auftrag zum Text. 1.4 Die Achse Berlin-Rom Das faschistische Italien wurde bald zum wichtigsten Bündnispartner Deutschlands. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich in Italien, das laut Verfassung eine parlamentarische Monarchie war, eine sozialistische Bewegung entfaltet, die radikaler handelte als in Deutschland. In norditalienischen Industriestädten besetzten Arbeiter Fabriken, Kleinbauern taten sich zu Verbänden zusammen und besitzlose Landarbeiter bebauten in eigener Regie brachliegenden Großgrundbesitz. Die sozialistische Partei bildete die stärkste Fraktion im Parlament, der Einfluss der zerstrittenen bürgerlichen Regierungsparteien ging demzufolge zurück. Die in Italien traditionell mächtigen Besitzer der grossen Landgüter und die einflussreichen Familienverbände der Industriellen sahen ihre Herrschaft bedroht. So nahmen sie die Hilfe nationalistisch ausgerichteter Kampfbünde an, in denen sich vor allem ehemalige Soldaten, Studenten und Arbeitslose sammelten und mit Gewalt gegen die Selbstorganisation von Arbeitern und Bauern vorgingen. Unter der Führung von Benito Mussolini formte sich daraus eine einheitliche Bewegung, die faschistische Partei. Nach dem von Mussolini geführten „Marsch auf Rom ernannte ihn der König auf Druck der Industrie- und Bankenverbände im Oktober 1922 zum Ministerpräsidenten. 8 Mussolini setzte schrittweise die parlamentarische Verfassung ausser Kraft. Er versuchte, die Arbeiter durch eine in Italien bisher fehlende Sozialgesetzgebung zu gewinnen. Das Mittelmeer mit seinen Anliegerstaaten sollte zum italienischen Grosswirtschaftsraum werden, die Eroberung von weiten Kolonien den Einfluss Italiens politisch absichern. 1935 überfielen die italienischen Streitkräfte ohne Kriegserklärung Äthiopien, einen der wenigen unabhängigen Staaten Afrikas. Nach einem kurzen, mit modernen Waffen grausam geführten Krieg Abbildung 2: Benito Mussolini, Diktator Italiens von 1925-1943 wurde das Land italienische Kolonie. Die deutsche Regierung unterstützte die italienische Expansion. Am 25. Oktober 1936 wurde die sogenannte Achse Berlin-Rom gegründet, die eine Annäherung der deutsch-italienischen Politik bedeutete. Fasse den Text 1.4 in vier Sätzen zusammen: 9 Auftrag: Lies im Dossier den Text 1.5. Der Spanische Bürgerkrieg. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. 1.5 Der Spanische Bürgerkrieg Gemeinsam halfen beide Mächte dann dem spanischen General Franco in den Jahren 1936-1939 eine Diktatur in Spanien zu errichten. In der erst seit 1931 bestehenden Republik in Spanien hatten sich nach den Wahlen von 1936 Demokraten, Sozialisten und Kommunisten zu einer sogenannten „Volksfrontregierung zusammengeschlossen, um die Vorrechte von Adel, Kirche und Großgrundbesitz abzuschaffen. Gegen diese Regierung erhoben sich im Juli Teile des Militärs unter General Franco. Doch erst durch deutsch-italienische Luftwaffeneinsätze konnten Abbildung 3: General Franco, 1892-1975. Er regierte Spanien bis zu seinem Tod 1975 diktatorisch. Francos Truppen die Republik nach heftigen Kämpfen ernsthaft gefährden. Erstmals in der Geschichte wurde 1937 von deutschen Flugzeugen eine Stadt, das baskische Guernica, durch Brand- und Splitterbomben zerstört. Die Sowjetunion unterstützte die Republikaner in diesem blutigen Krieg mit Materiallieferungen. Die französische und die britische Regierung erklärten sich aber für neutral. Die deutsche und italienische Waffen- und Truppenhilfe verhalf Franco schliesslich zum Sieg. Gestützt auf die alten Eliten des Landes, auf Kirche und Armee, errichtete er 10 eine Diktatur, die Parlament und Parteien ausschaltete. An der Politik der Aggression, wie sie Deutschland und Italien betrieben, beteiligte er sich jedoch nicht. Auftrag: Lies im Dossier die Texte 1.6 Die Eingliederung Österreichs und 1.7 Die Zerschlagung der Tschechoslowakei. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich folgende beiden Videos zum Thema an: 1.6 Die Eingliederung Österreichs Das nächste Opfer der deutsch-italienischen Interessenabstimmung wurde Österreich. Bis zur Bildung der deutsch-italienischen „Achse im Herbst 1936 hatte Italien darauf bestanden, dass das bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 festgelegte Verbot eines Anschlusses von Österreich an das Deutsche Reich eingehalten wurde. Nun aber gab Mussolini Hitler freie Hand. Allerdings widersetzte sich weder die österreichische Regierung noch die Mehrheit der Bevölkerung ernsthaft dem Druck des Deutschen Reiches. Denn im Innern hatte sich Österreich den faschistischen Regimen schon angepasst: die vor allem in der Hauptstadt Wien starke sozialdemokratische Partei war verboten, das Parlament aufgelöst. Als am 11. März 1938 deutsche Truppen einmarschierten, begrüssten viele Österreicher diese „Heimführung ins Reich, wie die Eingliederung Österreichs genannt wurde. 1.7 Die Zerschlagung der Tschechoslowakei 11 Nach diesem Erfolg ging Hitler noch einen Schritt weiter. Nun machte er sich zum Fürsprecher der deutschen Minderheit im Sudetenland (Grenzgebiet der Tschechoslowakei), die den Anschluss an Deutschland forderte. Als sich die Regierung der Tschechoslowakei weigerte, dem deutschen Verlangen zu entsprechen, schien ein Krieg im Herbst 1938 nicht ausgeschlossen, denn Grossbritannien und Frankreich hatten sich vertraglich verpflichtet, die Tschechoslowakei bei einem militärischen Eingreifen Deutschlands zu unterstützen. Um einen erklärten Krieg sich zu der verhindern, britische Premierminister Chamberlain und der französische Ministerpräsident Daladier zu einem Treffen mit Hitler und Mussolini in München bereit. Im Münchener Abkommen vom 29. September 1938 stimmten sie der Abbildung 4: Chamberlain, Daladier, Hitler und Mussolini nach Unterzeichnung des Münchner Abkommens,1938 Abtretung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich zu, der slowakische Landesteil sollte gegenüber der Zentralregierung in Prag eine stärkere Autonomie bekommen. Die tschechoslowakische Regierung war an dieser Vereinbarung nicht beteiligt, wurde aber gezwungen sie auszuführen. In der Hoffnung mit diesem Abkommen den Frieden in Europa zu retten, hatten die Westmächte Hitlers Forderungen nachgegeben. Bestand nicht wirklich die Möglichkeit einer neuen Stabilisierung der europäischen Ordnung? Schliesslich hatte Hitler immer wieder beteuert, dass mit dem Anschluss des Sudentenlandes Deutschland „territorial befriedigt sei. Doch diese Hoffnungen wurden bald enttäuscht. Hitler setzte seine Aggressionspolitik fort. Das Münchner Abkommen hielt die Zerstörung der Tschechoslowakei nicht auf, sondern trieb sie voran. Als die Prager Regierung die slowakischen Autonomiebestrebungen mit militärischen Mitteln zu verhindern suchte, besetzten deutsche Truppen am 15. März 1939 die „Tschechei und gliederten sie dem Deutschen Reich an. Die Slowakei wurde ein formal autonomer, praktisch jedoch unter deutscher Oberhoheit stehender Staat. Die Revision der Bestimmungen des Versailler Vertrages hatte in Wirklichkeit die deutsche Eroberung fremden Territoriums vorbereitet. Dagegen erwies sich das 12 britisch-französische Bündnis-System als wirkungslos. Nun begannen auch die Konservativen in Grossbritannien, das national-sozialistische Deutschland als den zumindest kurzfristig gefährlicheren Gegner anzusehen als die Sowjetunion. Auftrag: Lies im Dossier den Text 1.8 Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich folgendes Video zum Thema an: 1.8 Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt) Tatsächlich übte die Abbildung 5: Mal sehen, wie lange die nationalsozialistische Führung gleich Flitterwochen dauern werden!, Englische nach der Zerschlagung der Karikatur, September 1939 Tschechoslowakei auf den polnischen Staat Druck aus, einer 13 Wiedereingliederung der Freien Stadt Danzig ins Reich zuzustimmen. Vor den Oberbefehlshaber der Wehrmacht legte Hitler allerdings seine wirklichen Ziele dar: Es gehe ihm nicht um Danzig, sondern um die Eroberung von „Lebensraum im Osten. Das „Lehrstück Tschechoslowakei hatte aber den Standpunkt der Westmächte gegenüber Deutschland entscheidend verändert. Die britische Regierung garantierte jetzt Polens Unabhängigkeit. Grossbritannien und Frankreich verhandelten sogar mit der Sowjetunion über ein Militärbündnis. Die sowjetische Führung unter Stalin war gegenüber den Absichten der Westmächte jedoch misstrauisch. Stalin hegte den Verdacht, dass Grossbritannien und Frankreich die deutsche Expansion bewusst in Richtung Osten lenken und die Sowjetunion in Polen schliesslich in einen Krieg mit Deutschland hineinziehen wollten, um eigene Opfer zu vermeiden. Je offensichtlicher daher die deutschen Angriffsabsichten auf Polen wurden, desto weniger war Stalin zu einem Bündnis mit den beiden kapitalistischen Grossmächten bereit, zumal die polnische Regierung eine militärische Hilfelistung durch die Sowjetunion ablehnte. Ein Krieg um Polen hätte zudem für die Sowjetunion die Gefahr eines Zweifrontenkrieges heraufbeschworen, denn 1938 und 1939 hatten japanische Truppen mehrfach versucht, die Grenze zur Sowjetunion zu überschreiten. Japan hatte sich mit den faschistischen Mächten Deutschland und Italien zur gemeinsamen Bekämpfung des Kommunismus verpflichtet. Auf dem Höhepunkt der Krise vollzog Stalin eine Wende, die die internationale Öffentlichkeit überraschte: Am 23. August 1939 schlossen das faschistische Deutschland und die kommunistische Sowjetunion einen Nichtangriffsvertrag ab, der sie zu gegenseitiger Neutralität für den Fall verpflichtete, dass sich eine der beiden Mächte im Krieg befinde. Ein geheimes Zusatzprotokoll legte deutsche und sowjetische Interessengebiete in Osteuropa fest. So wurde Polen unter Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Die baltischen Staaten und Finnland überliess Hitler der Sowjetunion als Interessengebiet. Auftrag: Studiere die folgende Abbildung M3 aus Durchblick 2, Seite 97. Erklärt euch gegenseitig, was ihr daraus herauslesen könnt. 14 Auftrag: Beantwortet und besprecht zu zweit die folgenden Fragen zu den Texten 1.5-1.8. Umkreist die richtige Antwort. Es gibt nur eine richtige Antwort. 1. Welche beiden Mächte halfen General Franco bei der Errichtung einer Diktatur in Spanien? a) Frankreich und Grossbritannien b) Frankreich und Italien c) Deutschland und Italien d) Deutschland und Frankreich 2. Wie reagierte Österreich auf den Einmarsch von deutschen Truppen? a) Es versuchte sich so gut als möglich zu verteidigen. b) Viele Österreicher begrüssten dies. c) Eine Mehrheit der Bevölkerung war dafür, aber das Parlament dagegen. d) Österreich wurde von seinen Verbündeten im Stich gelassen. 3. Worum ging es im Münchner Abkommen? a) GB und stimmten der Abtretung des Sudetenlandes an zu. b) Die Tschechoslowakische Regierung stimmte der Abtretung des Sudetenlandes an zu. c) Das Sudetenland wurde aufgeteilt zwischen und der Tschechoslowakischen Regierung. 15 d) und erhielten das Sudetenland. 4. Was war das Ziel der Westmächte GB und beim Münchner Abkommen? a) soll erhalten, was es will, damit es zufrieden ist und der Frieden in Europa gerettet ist. b) Sie wollen das Sudetenland zurückgeben, weil die Bevölkerung des Sudetenlandes dafür ist. c) Das Sudetenland soll geschenkt werden als Zeichen der Freundschaft. d) soll das Sudetenland erhalten, weil GB und verfeindet sind mit der Tschechoslowakei. 5. Was beinhaltet der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt? a) Gegenseitige Neutralität für den Fall, dass ein Land im Krieg ist. Polen wird nicht angegriffen. b) Gegenseitige Neutralität für den Fall, dass ein Land im Krieg ist. Polen wird aufgeteilt. c) Polen ist befreit von der Gefahr, dass es einen Zweifrontenkrieg gibt. d) Die Sowjetunion und Polen sind befreit von der Gefahr eines Zweifrontenkriegs. Auftrag: Ordne die folgenden Ereignisse, indem du die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge in die Kreise auf dem Zeitstrahl einträgst. a) Die deutschen Truppen besetzen die Tschechei. b) Das Münchner Abkommen wird unterzeichnet. c) Der Vierjahresplan wird bekannt gegeben. d) Der Nichtangriffspakt wird abgeschlossen. e) Die Achse Berlin-Rom wird gegründet. f) Hitler legt die aussenpolitischen Ziele fest, dazu gehört die Aufrüstung. g) Österreich wird ins Deutsche Reich eingegliedert. 16 193 9 193 3 2. Der 2. Weltkrieg und sein Verlauf Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.1 Der Überfall auf Polen Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an, den Link findest du unterhalb des Textes. 2.1 Der Überfall auf Polen Nicht nur Stalin, auch Hitler hatte durch den Nichtangriffsvertrag die Gefahr eines Zweifrontenkrieges für sein Land beseitigt. Das Schicksal des polnischen Staates war besiegelt, bevor der deutsche Einmarsch am Morgen des 1. Septembers 1939 begann. Aber entgegen Hitlers Erwartungen liess sich Grossbritannien durch den deutsch-sowjetischen Vertrag nicht davon abhalten, seine Garantieerklärung für Polen einzulösen. Am 3. September erklärten die beiden Westmächte und GB dem Deutschen Reich den Krieg, ohne allerdings Polen unmittelbar militärisch durch eine 17 Offensive an der Westfront zu entlasten. So gelang es der waffentechnisch überlegenen deutschen Armee bis Mitte September an die mit der Sowjetunion vereinbarte Interessenlinie vorzurücken. Daraufhin überschritten auch sowjetische Truppen die polnische Ostgrenze. Anfang Oktober war der Krieg in Polen praktisch beendet. Ein Teil des polnischen Gebietes wurde dem Reich eingegliedert, das Restgebiet bis zur neuen sowjetischen Grenze erhielt eine deutsche Zivilregierung. Fast 100 00 polnische Soldaten flohen über Rumänien und Ungarn und bildeten eine polnische Exilarmee, die sich der polnischen Exilregierung unterstellte und an der Seite Grossbritanniens und Frankreichs den Kampf fortsetzte. Hitler hatte gehofft, dass die beiden Westmächte nach dem schnellen Sieg über Polen bereit sein würden, einen vorläufigen Frieden zu schliessen. Sie lehnten dieses Angebot jedoch ab. Ihre Strategie lief darauf hinaus, eine direkte Konfrontation mit der deutschen Armee vorerst zu vermeiden und durch grossräumige Operationen auf dem Balkan und in Nordeuropa Deutschland von Rohstoff- und Nahrungsmittellieferungen Wehrmachtsführung wussten, dass die abzuschneiden. Hitler und die Westmächte langfristig allein aus wirtschaftlichen Gründen überlegen waren. Der Sinn des „Blitzkriegskonzeptes bestand deshalb darin, die militärischen Kräfte stets auf einen Punkt zu konzentrieren und einen langen Stellungskrieg wie im Ersten Weltkrieg zu vermeiden. Zugleich sollten die Belastungen für die deutsche Bevölkerung, die die Hungerjahre des letzten Krieges noch deutlich in Erinnerung hatte, in Grenzen gehalten werden, um möglichem Widerstand von innen her zu begegnen. Alle Grossmächte behandelten die kleineren Staaten, die in ihrem militärischen oder wirtschaftlichen Interessengebiet lagen, als Objekte ihrer jeweiligen Strategie. So marschierten sowjetische Truppen in Finnland ein. Nach einem verlustreichen Winterkrieg schlossen beide Seiten im März 1940 einen Frieden, der der Sowjetunion einen wichtigen Gebietszuwachs erbrachte. Deutsche Truppen besetzten Anfang April 1940 Dänemark und Norwegen, um den britischen Streitkräften zuvorzukommen, die einen Zugriff auf die Ostsee erreichen und die schwedischen Erztransporte nach Deutschland unterbinden wollten. 18 Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.2 Frankreichs Niederlage. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an, den Link findest du unterhalb des Textes. Beantworte die Fragen zu den Texten 2.1 und 2.2. 2.2 Frankreichs Niederlage Nachdem die deutsche Rüstungsproduktion im Winter 1939/40 speziell darauf vorbereitet worden war, erteilte Hitler der Wehrmachtsführung den Befehl zum Angriff auf Frankreich für den 10. Mai 1940. Unter Verletzung der Neutralität von Luxemburg, Belgien und den Niederlanden gelang ein rascher Vormarsch, der einen Teil des französischen Heeres sowie die britischen Truppen in Nordfrankreich von ihren Nachschublinien abschnitt. Nur knapp konnten die britischen und ein Teil der französischen Soldaten, zusammen über 300 00 Mann, bei Dünkirchen über den Ärmelkanal nach England entkommen. 19 Die militärische Niederlage führte in Frankreich zu einem Regierungswechsel. Der neue Ministerpräsident Marschall Pétain drängte auf einen Ausgleich mit Deutschland, um ein unabhängiges Restfrankreich und vor allem Teile der Armee als inneren Ordnungsfaktor zu bewahren. Am 22. Juni 1940 unterzeichneten beide Seiten den Waffenstillstand. Nordfrankreich mit der Hauptstadt Paris und die gesamte Atlantikküste wurden der deutschen Militärverwaltung unterstellt. Die Regierung Pétain nahm ihren Sitz im mittelfranzösischen Vichy, formal selbständig, war sie jedoch praktisch von Deutschland abhängig. Von London aus rief General Charles de Gaulle, ehemaliger Staatssekretär im französischen Kriegsministerium, die Franzosen zum Widerstand gegen die Besatzer auf. Kurz vor der französischen Niederlage war Italien auf deutscher Abbildung 6: Charles de Gaulle, 1890-1970 Seite in den Krieg eingetreten, um seine imperialistischen Mittelmeerpläne zu verwirklichen. Zur Unterstützung der italienischen Verbände entsandte die deutsche Wehrmachtsführung Truppen nach Nordafrika und Südosteuropa. Jugoslawien und Griechenland wurden im April 1941 von deutschen Truppen erobert. Fragen zu den Texten 2.1 und 2.2 1. Wieso entschied sich Hitler für das Blitzkriegskonzept? 2. Wie gelang es Deutschland, Frankreich so schnell zu erobern? 20 Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.3 Grossbritanniens Widerstand. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an den Link findest du unterhalb des Textes. Erledige den Auftrag zum Text. 2.3 Grossbritanniens Widerstand Anders als in den übrigen Ländern führte in Grossbritannien die militärische Bedrohung nicht zu einer inneren Schwächung. Die Zeit der Kompromisse mit dem deutschen Faschismus war 21 Abbildung 7: Winston Churchill, 1874-1965 vorbei. Am Tag des deutschen Angriffs gegen Frankreich war Ministerpräsident Chamberlain zurückgetreten. Winston Churchill, der schon im Ersten Weltkrieg dem britischen Kabinett angehört hatte und in den 30er Jahren für eine stärkere Aufrüstung gegen Deutschland eingetreten war, bildet nun eine Allparteienregierung, die bis zum Kriegsende bestehen blieb und die britischen Verteidigungsanstrengungen intensivierte. Die Verstärkung der britischen Armeeausrüstung wurde wesentlich von den USA mitgetragen, die beträchtliche Mengen an militärischen Gütern nach England verschifften. Der Versuch der deutschen Marine, eine totale Seeblockade gegen England zu verhängen, scheiterte. Auch die Luftwaffe konnte durch die Bombardierung englischer Städte und Flugplätze nicht die Voraussetzungen für eine geplante Invasion auf der Insel schaffen. Aber auf dem Kontinent war Deutschland nun die stärkste Macht. Auch Kritiker aus Wirtschaft und Armee, die auf einen vorsichtigeren Expansionskurs gesetzt hatten, liessen sich von den Erfolgen mitreissen. Fasse den Text 2.3 in 4 Sätzen zusammen. Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.4 Unternehmen Barbarossa. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Fülle den Lückentext zu Text 2.4 aus. Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an, den Link findest du unterhalb des Textes und beantworte die Fragen dazu. 22 2.4 Unternehmen Barbarossa: Der Angriff auf die Sowjetunion Den Gedanken, einen Krieg gegen die Sowjetunion zu führen, hatte Hitler leitenden Vertretern von Wirtschaft und Armee schon bei der Bekanntgabe des Vierjahresplanes 1936 vorgetragen. Jetzt, da der Krieg im Westen nicht entschieden werden konnte, versuchte er die Eroberungsziele im Osten zu verwirklichen. Die beabsichtigte Unterwerfung der Sowjetunion war eng mit der nationalsozialistischen Rassenideologie verknüpft. Die Sowjetunion war der einzige kommunistische Staat auf der Welt und nirgendwo lebten mehr Juden in Europa als dort. Der Krieg gegen die Sowjetunion wurde deshalb von den Nationalsozialisten auch als „Kreuzzug gegen Kommunismus und Weltjudentum propagiert. Hitler bezeichnete schon in der Planungsphase vor Wehrmachts- und SS-Führung die Ermordung von Kommunisten und Juden als Kriegsziel. Zudem ging die Wehrmachtsführung davon aus, dass Millionen Sowjetbürger verhungern müssten, damit die deutsche Armee aus dem eroberten Land ernährt werden könne. Die Generäle der Wehrmacht wussten durchaus, für welche Ziele sie die Soldaten in den Krieg führten, als Hitler den Angriff gegen die Sowjetunion für den 22. Juni 1941 befahl. Etwa drei Viertel der gesamten Wehrmacht standen für den „Ostfeldzug bereit: ca. 3 Millionen Soldaten, 3600 Panzer und 7700 Flugzeuge. Tatsächlich gelang es in den ersten Monaten, mehrere sowjetische Armeen einzuschließen. Bis zum Einbruch des Winters, als die Front kurz vor Moskau zum Stillstand kam, waren etwa 3 Millionen sowjetische Soldaten gefangen genommen worden und zwei Drittel der Zentren mit Schwerindustrie waren besetzt. Der sowjetische Widerstand war hart 23 und verursachte auch auf deutscher Seite hohe Verluste. Das Blitzkriegskonzept scheiterte. Am 19. Dezember 1941 Iöste Hitler Generalfeldmarschall von Brauchitsch als Oberbefehlshaber des Heeres ab und übernahm selbst dessen Stellung. Er glaubte persönlich verhindern zu können, dass aus dem Stillstand der deutschen Armee vor Moskau ein Rückzug würde. Es war verhängnisvoll gewesen, dass sich die Wehrmachtsführung Hitlers aggressiven Plänen angeschlossen hatte. Noch zerstörerischer sollte es sich auswirken, dass die Generäle in Zukunft gegen Hitlers Parole, um jeden Preis durchzuhalten, kaum Widerstand zu leisten wagten. Für die sowjetische Führung war der deutsche Angriff überraschend gekommen. Nicht zuletzt der Abschluss des deutsch-sowjetischen Vertrages hatte Stalin in seiner Meinung bestärkt, dass es sich bei diesem Krieg um einen Konkurrenzkrieg der imperialistischen Mächte handle, der die Sowjetunion nicht gefährde. Als Erstes verlagerte jetzt die Regierung in ungeheuren Anstrengungen die sowjetische Rüstungsindustrie in Gebiete hinter die Ural-Wolga-Linie. Unter großen Opfern ließ sie die Bevölkerung dorthin evakuieren. Die Widerstands- und Kampfkraft der sowjetischen Bevölkerung kam für die deutsche Partei- und Wehrmachtsführung unerwartet. Die Menschen in der Sowjetunion fassten den Krieg gegen Deutschland als einen nationalen Verteidigungskampf auf, für den sich auch Gegner des stalinistischen Systems einsetzten. Wie stark Land und Bevölkerung gefährdet waren, daran ließen die Zerstörungen der Wehrmacht und der Terror der Sondereinheiten der SS keinen Zweifel. Von SS und SD aufgestellte „Einsatzgruppen erschossen in den besetzten Gebieten der Sowjetunion Hunderttausende, vor allem Juden und kommunistische Funktionäre. Als Vorwand diente in der Regel die Bekämpfung von Aufständen. Die wenigsten Opfer aber gehörten wirklich den Partisanen (bewaffnete Aufständische) an. Lückentext zum Text 2.4 Die beabsichtigte Unterwerfung der Sowjetunion war eng mit der nationalsozialistischen Rassenideologie verknüpft. Die Sowjetunion war der einzige Staat auf der Welt und nirgendwo lebten mehr in Europa als dort. 24 Etwa drei Viertel der gesamten Wehrmacht standen für den bereit: ca. 3 Millionen Soldaten, 3600 Panzer und 7700 Flugzeuge. Tatsächlich gelang es in den ersten Monaten, mehrere sowjetische Armeen einzuschließen. Bis zum Einbruch des , als die Front kurz vor zum Stillstand kam, waren etwa 3 Millionen sowjetische Soldaten gefangen genommen worden und zwei Drittel der Zentren mit Schwerindustrie warenbesetzt. Der sowjetische Widerstand war hart und verursachte auch auf deutscher Seite hohe Verluste. Das scheiterte. Für die Führung war der Angriff überraschend gekommen. Nicht zuletzt der Abschluss des deutsch-sowjetischen Vertrages hatte Stalin in seiner Meinung bestärkt, dass es sich bei diesem Krieg um einen der imperialistischen Mächte handle, der die Sowjetunion nicht gefährde. Die der sowjetischen Bevölkerung kam für die deutsche Partei- und Wehrmachtsführung unerwartet. Die Menschen in der Sowjetunion fassten den Krieg gegen Deutschland als einen nationalen Verteidigungskampf auf, für den sich auch Gegner des stalinistischen Systems einsetzten. Auftrag: Schaue dir zusätzlich das Video über folgenden Link an und beantworte die Fragen. Fragen zum Video „1941: Vernichtungskrieg – Angriff auf die Sowjetunion 1. Wann begann der Angriff auf die Sowjetunion? 2. Wie hiess der Tarnname des Angriffs? 25 3. Wie viele deutsche und verbündete Soldaten kämpften an der Ostfront? 3. Wie viele der 3 Millionen gefangenen Soldaten starben in deutschen Lagern? 4. Was beinhaltet der „Kommissarbefehl? 5. Was mussten die Juden tun? 6. Was ist gemeint mit dem Ausdruck Vernichtungskrieg? Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.5 Der Kriegseintritt der USA. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an, den Link findest du unterhalb des Textes. Löse das Kreuzworträtsel und löse die Fragen im Anschluss. 2.5 Der Kriegseintritt der USA Japan strebte die Vorherrschaft in Ostasien an. Zusammen mit Deutschland und Italien, verfolgte Japan 26 ähnliche Ziele wie die faschistischen Staaten in Europa: Antiliberalismus, Antikommunismus, Expansionismus. Der rassistischen Herrenmenschen-Ideologie der deutschen Nationalsozialisten entsprach der Glaube an die Überlegenheit Japans gegenüber der nichtjapanischen Welt. Hinzu kam, dass Hitlers Krieg in Europa gegen Großbritannien und Frankreich Japan half, seinem Ziel einer „Neuen Ordnung Ostasiens ohne europäische Kolonialmächte ein Stück näher zu kommen. Bei einem Problem konnten Japan Verbündete in Europa allerdings nicht helfen: Japan war für seine Kriegführung auf Erdöl und andere Rohstoffe angewiesen. Im Juli 1941 sperrte die amerikanische Regierung die Erdölausfuhr nach Japan und erklärte, dass eine Aufhebung dieses Embargos erst erfolge, wenn Japan sich aus den seit 1931 eroberten Gebieten zurückziehe. Japan stand vor der Frage, den Weg des Krieges weiter zu beschreiten oder aber einzulenken. Die japanischen Militärs wussten, dass die USA einen Krieg im Pazifik vermeiden wollten. Ihre Antwort bestand im Angriff auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember 1941. In völliger Verkennung der Kräfteverhältnisse liess Hitler am 11. Dezember 1941 den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg erklären. Die deutsche Führung hoffte dadurch, die amerikanischen Kräfte frühzeitig zwischen dem asiatischen und europäischen Kriegsschauplatz aufteilen zu können. Churchill und Roosevelt verständigten sich jedoch darauf, die grössten Anstrengungen vorerst gegen das nationalsozialistische Deutschland zu richten, das die Existenz Grossbritanniens unmittelbar bedrohte. Da Deutschland nun seine militärischen Kräfte nicht mehr auf einen Punkt konzentrieren konnte, mussten die weitgestreckten Fronten ab 1943 unter großen Verlusten Schritt um Schritt zurückweichen. Rätsel zum Text 2.5 1 2 3 27 4 5 6 Senkrecht: 1. Japan hatte eine ähnliche Ideologie wie diese Nation Waagerecht: 2. Dieser Hafen war der Flottenstützpunkt der amerikanischen Pazifikflotte 3. Die deutsche Führung wollte, dass die amerikanischen Kräfte sich zwischen zwei Kontinenten 4. Japan strebt die Vorherrschaft in Asien an und war überzeugt von der . Japans gegenüber der restlichen Welt. 5. Dieses Land sperrte die Erdölausfuhr nach Japan 6. Der wichtigste Rohstoff für Japan war das Fragen zum Video: 1. Welche aussenpolitischen Ziele verfolgte der Japanische Kaiser Hirohito seit Beginn der 1930er Jahre? 2. Wie reagiert die USA auf die Eroberungen Japans in Südostasien? 3. Wann fand der Angriff auf Pearl Harbor statt? 4. Wieso griffen die Japaner Pearl Harbor an? 28 5. Wie viele amerikanische und japanische Opfer gibt es beim Angriff auf Pearl Harbor? 6. Welche Folgen hatte dieser Angriff bezüglich des Verlaufs 2. Weltkriegs? Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.6 Die militärische Wende. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich die Videos zum Thema an, die Links findest du jeweils unterhalb der Texte. Erledige den Auftrag und beantworte die Fragen zum letzten Video. 2.6 Die militärische Wende 1942/43 Ostfront 29 Im November 1942 schlossen sowjetische Truppen die ganze 6. deutsche Armee mit über 300 00 Soldaten in Stalingrad ein. Die Armeeführung unter Generalfeldmarshall Paulus konnte sich trotz der hoffnungslosen Lage nicht dazu entschliessen, Hitlers Ausbruchs- und Kapitulationsverbot zu ignorieren. Als die Kapitulation Ende Januar 1943 unausweichlich war, gingen ca. 90 00 Mann in sowjetische Gefangenschaft, aus der 6000 Soldaten nach Deutschland zurückkehrten. Front in Afrika und Italien Die britischen und die jetzt auf dem europäischen Kriegsschauplatz eintreffenden amerikanischen Truppen vereinigten sich zuerst in Nordafrika. Die dort kämpfenden, nur schwer zu versorgenden deutschen und italienischen Verbände wurden bei EI Alamein in Ägypten geschlagen und mussten im Mai 1943 kapitulieren. Dadurch konnten die amerikanischen Truppen nach Sizilien übersetzen und eine italienische Front eröffnen. Äussere Bedrohung und innerer Widerstand führten schnell zum Zusammenbruch des faschistischen Regimes in Italien. In den befreiten Teilen Italiens bildete sich eine nichtfaschistische Übergangsregierung, die an die Seite der Alliierten trat, Mussolini wurde während des deutschen Rückzuges von Partisanen ergriffen und hingerichtet. Erwin Rommel „Der Wüstenfuchs Westfront 30 Am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day (Tag X, siehe Titelbild und Abbildung 9) begannen die Truppen der westlichen Alliierten mit der Invasion an der Atlantikküste in der Normandie. Stalin hat während des Krieges oft kritisiert, dass die Westmächte einen solch massiven Einsatz erst begannen, als die deutschen Kräfte schon weitgehend erschöpft waren. Dies nährte seinen Verdacht, die Westalliierten würden auf ihre materielle Überlegenheit setzen und ihre Kosten Kriegsstrategie der auf sowjetischen Truppen verfolgen. Abbildung 9: Beginn der alliierten Invasion in der Normandie am 6. Juni 1944, dem sogenannten D-Day. https:// www.youtube.com/watch?v-kP4ij7lx8w Fasse die Geschehnisse an den drei Fronten zusammen: Ostfront (Stalingrad): Italienische Front (und was davor in Afrika geschah): 31 Westfront (Atlantikküste der Normandie): Fragen zum Video „1944: Entscheidung im Westen 1. Weshalb wurde gerade die Küste der Normandie für eine Invasion gewählt? 2. Welches war das Ziel der Invasion? 3. Welcher Gefahr sind die Soldaten bei der Landung schutzlos ausgeliefert? 4. Wie reagiert Hitler auf die Invasion? Auftrag: Lies in Durchblick2, Seite 98, den Text «Der totale Krieg». Schaue dir zusätzlich das Video zu folgendem Link an: Bearbeite in Durchblick 2, Seite 99, den Auftrag M3 32 Auftrag: Lies im Dossier den Text 2.7 Kriegsende und Atombombe. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich die Videos zum Thema an, die Links findest du jeweils nach den Texten. Erledige die Aufträge und beantworte die Fragen. II.7 Das Kriegsende in Europa und Atombomben auf Japan 33 Zum Jahreswechsel standen die Truppen der Alliierten im Westen und im Osten an den Reichsgrenzen. Aber noch fast weitere fünf Monate wurde erbittert gekämpft. Vor den vorrückenden sowjetischen Truppen flohen Millionen Menschen aus den deutschen Ostgebieten. Die Vergeltung für die grausame Besatzerherrschaft der Deutschen in Polen und der Sowjetunion bekamen jetzt vor allem die Frauen mit ihren Kindern zu spüren, die in endlosen Flüchtlingszügen nach Westen ihre Familie und ihr letztes Hab und Gut zu retten suchten. Im Westen rückten die alliierten Truppen seit März 1945 über den Rhein nach Osten vor. Am 25. April endlich trafen sich amerikanische und sowjetische Verbände bei Torgau an der Elbe. In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai wurde die bedingungslose Kapitulation durch die Führung der deutschen Wehrmacht unterzeichnet. Hitler hatte sich am 30. April im Bunker der Reichskanzlei umgebracht, ebenso wie Goebbels mit seiner Familie. Eine deutsche Regierung gab es nicht mehr. Aufgrund der bedingungslosen Kapitulation übernahmen die alliierten Militärbefehlshaber die Regierungsgewalt in Deutschland. Lückentext zum Video „1945: Das letzte Aufgebot: Der Volkssturm Der „Volkssturm besteht aus allen waffenfähigen Männern im Alter von . bis . Jahren. Kinder wurden zu und so . sie auch. „Wir waren Wie viele Opfer der Einsatz im Volkssturm gefordert hat, ist umstritten. Schätzungen sprechen von weit über Toten und Vermissten. Hitlers Ende im Führerbunker in Berlin 34 Der Krieg im Pazifik – Atombomben auf Japan Nach Deutschlands Niederlage konzentrierten sich die westlichen Alliierte auf den Krieg gegen Japan. Obwohl die amerikanische Luftwaffe ein großes Übergewicht hatte, nahezu alle japanischen Häfen vermint waren und damit Japan praktisch blockiert wurde, stimmte Präsident Truman dem Einsatz einer neuen Waffe mit bis dahin unbekannter Zerstörungskraft zu. Diese neue Waffe war die Atombombe. Die durch die Explosion dieser Bombe freigesetzten Energien beruhten auf der Urankernspaltung, die 1939 von dem deutschen Physiker Otto Hahn entdeckt worden war. Nur die Vereinigten Staaten konnten diese verwerten, Entdeckung da der militärisch Aufbau Produktionsanlagen von ungeheuer forschungs- und kapitalintensiv war. Am 6. August 1945, zwei Tage bevor die Sowjetunion in den Krieg gegen Japan 35 Abbildung 10: Explosion der Atombombe „Little Boy über Hiroshima eintrat, warf ein amerikanisches Flugzeug die erste Uranbombe im Kriegseinsatz über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Nahezu 100 00 Menschen starben in wenigen Minuten. Am 9. August folgte die Explosion einer Plutoniumbombe über Nagasaki die etwa 40 00 Menschen tötete. Wenige Tage später akzeptierte die japanische Regierung die amerikanischen Kapitulationsbedingungen. Der Abwurf der beiden Atombomben führte zu einem beschleunigten Ende des Krieges gegen Japan und damit des Zweiten Weltkrieges insgesamt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges zeichneten sich damit aber bereits die Bedingungen ab, unter denen ein dritter stattfinden würde, wenn es den Großmächten nicht gelingen sollte, eine dauerhafte Friedensordnung zu finden. Der nächste Krieg würde eine noch weitaus größere Zerstörungskraft entfalten und noch weniger zwischen Zivilbevölkerung und Soldaten unterscheiden, noch höhere finanzielle Aufwendungen erfordern als dieser fürchterliche, gerade beendete Krieg. Fasse die Inhalte der Texte zu 2.7 kurz zusammen. Auftrag: Lies in Durchblick 2 die Texte Seite 100. Lies im Dossier den Text 3.1 Holocaust – Die Vernichtung der Juden in Europa. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Beantworte die Fragen zum Text. 36 Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an, den Link findest du nach den Fragen zum Text. 3. Das Leiden der Bevölkerung 3.1 Holocaust- Die Vernichtung der Juden in Europa Die Auswanderung von Juden aus Deutschland war lange vorrangiges Ziel nationalsozialistischer Politik. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam die jüdische Auswanderung faktisch jedoch zum Erliegen. Je weiter sich der nationalsozialistische Machtbereich im Verlauf des Kriegs ausdehnte, desto weniger wurden die Befürworter von Aussiedlungsideen. Mit dem Auftakt des Kriegs radikalisierte das NS-Regime seine Judenpolitik. So mussten die Juden 1939 ihre Rundfunkgeräte und Wertgegenstände abliefern und sich an besondere Ausgangssperren halten. Der deutsche Überfall auf Polen im Herbst 1939 war begleitet von Exzessen an der polnischen Bevölkerung. Juden wurden auf offener Straße schikaniert und gequält. Die den Truppen der Wehrmacht folgenden Einsatzgruppen ermordeten neben Juden auch polnische Politiker, Geistliche, Lehrer und Ärzte, aber auch Arbeiter und Gewerkschafter. Nach der NS-Rassenideologie galten nicht nur Juden als minderwertig, sondern die slawischen Völker insgesamt, vor allem Russen und Polen. 37 Im Dezember 1939 begannen die ersten Massendeportationen in das polnische Gebiet. Seit dem 1. Dezember 1939 mussten die jüdischen Einwohner eine Armbinde mit blauem Davidstern auf weißem Untergrund tragen. Damit waren Juden äusserlich erkennbar und mussten jederzeit mit antisemitischen Angriffen rechnen. In den besetzten Gebieten richteten die deutschen Besatzer Ghettos für die jüdische Bevölkerung ein. Die Todeszahlen in den Ghettos waren immens. Tausende Juden starben monatlich an den katastrophalen Lebensbedingungen oder durch Zwangsarbeit, die sie für die Deutschen verrichten mussten. Das Ziel von Adolf Hitler war die Eroberung von Lebensraum im Osten, und dafür musste die Sowjetunion unterworfen werden. Der von Heinrich Himmler 1941 in Auftrag gegebene Generalplan Ost enthielt detaillierte Pläne zur ethnischen Umstrukturierung und zur Germanisierung der zu erobernden Gebiete mit einer als rassisch wertvoll betrachteten Bevölkerung. Zugleich sollte der Osten das Deutsche Reich mit Nahrungsmitteln versorgen. Schon deshalb wurde der Tod vieler Millionen Juden einberechnet. Mit dem am 22. Juni 1941 begonnenen Krieg gegen die Sowjetunion erhielt die NS-Vernichtungspolitik eine neue Dimension. Anders als die militärischen Auseinandersetzungen im Westen war der Feldzug im Osten als Raub- und Vernichtungskrieg angedacht worden, und als solcher wurde er von Beginn an geführt. Systematisch ermordeten die Einsatzgruppen Juden, Roma und kommunistische Funktionäre. Sie erschossen Männer, Frauen und Kinder in Wäldern oder auf freiem Feld und verscharrten sie in Massengräbern, so auch in der Schlucht Babi Jar bei Kiew, wo Ende September 1941 rund 34 00 Juden einem Massaker zum Opfer fielen. Im Verlauf des Jahres 1941 hatte die NS-Führung die Ermordung aller im deutschen Machtbereich lebender Juden beschlossen (Endlösung der Judenfrage). Diese sollte nicht auf die Zeit nach dem erwarteten Sieg über die Sowjetunion verschoben werden. Bis heute liegen keine Belege für einen schriftlichen Befehl Hitlers zur Ermordung der gesamten jüdischen Bevölkerung vor. Lokale Initiativen von Machthabern in den besetzten Gebieten und selbstgeschaffene Sachzwänge wie Versorgungsengpässe, Nahrungsmittelknappheit und drohende Epidemien lösten eine Radikalisierung 38 von Entscheidungen und Prozessen aus, die zur Umsetzung des Völkermords an den Juden führten. Kaum eine Institution des NS-Regimes blieb daran unbeteiligt, und es herrschte die feste Überzeugung vor, dem Willen des Führers entgegenzukommen und seine antisemitische Mission zu erfüllen. Hunderttausende Juden aus fast ganz Europa wurden nun in die Ghettos im Osten deportiert. Die systematische Deportation der deutschen Juden begann im Oktober 1941, die ersten von ihnen starben am 25. November bei Massenerschiessungen im litauischen Kaunas. Die letzte Phase der NSJudenpolitik war nunmehr ausschließlich auf die Ermordung der Juden ausgerichtet. Zentrum der NS- Vernichtungspolitik war Abbildung 11: Luftaufnahme des KZ Auschwitz- das Birkenau (Staatl. Museum Auschwitz) errichtete 1940 Konzentrationslager (KZ) Auschwitz, wo die SS bereits im September Giftgas 1941 das an Zyklon sowjetischen Kriegsgefangenen erprobt hatte. Seit Anfang 1942 fuhren die Deportationszüge aus fast ganz Europa in das grösste Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Ab 1942 wurden Juden aus dem Deutschen Reich, Polen, der Slowakei, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Norwegen nach Auschwitz deportiert. 1943 folgten Juden aus Griechenland und Italien. Zwischen Mai und Juni 1944 ließ Eichmann die ungarischen Juden nach 39 Auschwitz deportieren. Das von deutschen Truppen besetzte Serbien galt bereits im April 1942 als judenfrei. Dort waren die Juden an Ort und Stelle erschossen oder in Gaswagen ermordet worden. Nachdem Himmler im Sommer 1942 den weiteren Ausbau von Auschwitz befohlen hatte, wurde ab 1943 mit vier Gaskammern und angeschlossenen Krematorien der Massenmord an Juden nahezu industriell durchgeführt. An der Rampe des Vernichtungslagers wurden die ankommenden Juden selektiert. Alte, Kranke, erschöpft Wirkende, schwangere Frauen und Mütter mit Kindern wurden in der Regel direkt in die Gaskammern gebracht. Ihre Habseligkeiten wurden an Ort und Stelle sortiert und zur weiteren Verwendung nach Deutschland geschickt. Noch arbeitsfähige Juden mussten Zwangsarbeit leisten, bis auch sie den Seuchen, dem Hunger oder den regelmässigen Selektionen zum Opfer fielen und vergast wurden. Über eine Million Menschen fanden den Tod in Auschwitz, das weltweit zu einem Symbol für den Massenmord an den Juden wurde. Als 1944 die Ostfront näher rückte, wurden die Vernichtungslager auf Befehl Himmlers weitgehend zerstört, um keine Zeugnisse des Massenmords zu hinterlassen. Die letzten KZ-Insassen wurden auf Todesmärschen in den Westen gebracht. Dabei kamen ungezählte Häftlinge vor Erschöpfung um oder wurden von der SS erschossen. Insgesamt fielen der von den Nationalsozialisten in ihrem Rassenwahn angestrebten Entjudung Europas durch Vergasung, Erschiessung, Injektionen, medizinische Versuche oder durch gezieltes verhungern lassen rund 5,6 Millionen Juden zum Opfer, davon etwa 2,7 Millionen in den Vernichtungslagern. Fragen zum Text 3.2. Umkreise die richtige Antwort. Es gibt mehrere richtige Antworten. 1. Wann wurde die Ermordung aller Juden beschlossen? a) 1936 b) 1938 c) 1941 d) 1944 40 2. Wie war der Krieg gegen die Sowjetunion angedacht? a) als Blitzkrieg b) als Vernichtungskrieg c) als Stellungskrieg d) als Raubkrieg 3. Welche Inhalte enthielt der Generalplan Ost? a) Germanisierung der eroberten Gebiete b) der Osten sollte das Deutsche Reich mit Nahrungsmitteln versorgen c) der Westen sollte das Deutsche Reich mit Nahrungsmitteln versorgen d) der Tod von vielen Millionen Juden 4. Welche der umzubringen? folgenden Methoden wurden eingesetzt, um a) verhungern lassen b) Zwangsarbeit c) Massenerschiessungen d) Gaskammern Giftgas 5. Wer galt nach der NS-Rassenideologie als minderwertig? a) Arier b) Russen c) Polen d) Juden 6. Was war lange das vorrangige Ziel der nationalsozialistischen Politik? a) die Auswanderung von Juden aus Deutschland b) die Auswanderung von Russen aus Deutschland c) die Auswanderung von Ariern aus Deutschland d) die Auswanderung von Regierungsgegnern 41 Juden 7. Wie viele Menschen starben in Auschwitz? a) über eine Million Menschen b) über zwei Millionen Menschen c) über drei Millionen Menschen d) über vier Millionen Menschen 8. Was geschah 1944 als die Ostfront näher rückte? a) Die Konzentrationslager wurden verteidigt b) Die Konzentrationslager wurden zerstört c) Die KZ-Insassen wurden auf „Todesmärschen in den Westen gebracht d) Die KZ-Insassen wurden frei gelassen Auftrag: Lies im Dossier den Text 3.2 Der Alltag des Bombenkrieges. Verwende einen Leuchtmarker und markiere, was dir wichtig erscheint. Schaue dir zusätzlich das Video zum Thema an, den Link findest du unterhalb des Textes. Beantworte die Fragen zum Video 42 3.2 Der Bombenkrieg Die Zerstörung der Heimat Dieser Krieg zerstörte, wie noch im Ersten Weltkrieg, nicht nur die Länder, in denen die Truppen kämpften, er bedrohte nicht nur die Bevölkerung besetzter Gebiete. Er war auch für die zivile deutsche Bevölkerung eine Last geworden, brachte Angst, Erschöpfung und Vernichtung. Spätestens seit 1943 konnte die deutsche Luftwaffe den britischen und amerikanischen Bomberverbänden nicht mehr wirksam begegnen. Neue Zielmittel Abbildung 12: Walpurgisstrasse, Dresden 1945 (Stadtmuseum Dresden) wie der Radar erhöhten Treffsicherheit die der Flugzeugangriffe, die auf die Wohngebiete sowie großer verstärkt auf Städte zentrale Rüstungsindustrien zielten. Noch am 13./14. Februar 1945 flogen alliierte Verbände Flüchtlingen auf die mit