Arbeitsblatt: Dossier Römer

Material-Details

Inhaltsverzeichnis OBLIGATORISCH 2 1 DAS WEISS ICH SCHON ÜBER DIE RÖMER IN DER ANTIKE 3 2 HISTORISCHE EREIGNISSE RICHTIG EINORDNEN 4 3 EREIGNISSE IM ZEITSTRAHL EINTRAGEN 6 4 VOM ENDE DER JUNGSTEINZEIT BIS ZUR ZEIT DER ALTEN RÖMER 7 5 DIE GRÜNDUNG ROMS 10 6 DIE RÖMER EROBERN DIE WELT 11 7 RÖMISCHE STRASSEN 13 7.1 STRASSEN IN DER SCHWEIZ UND DIE BEDEUTUNG FÜR DEN AARGAU 13 7.2 DIE RÖMISCHEN STRASSEN ALS ERFOLGSREZEPT 15 7.3 STRASSEN IM VERGLEICH 16 8 KÄMPFEN IM RÖMISCHEN REICH 17 8.1 DAS AMPHITHEATER 17 8.2 GLADIATOREN 19 8.3 DAS RÖMISCHE HEER 22 9 THERMEN UND HYPOCAUST 24 9.1 HYPOCAUST HEIZUNG 28 10 DIE RÖMER IN SCHWEIZER GEBIET 29 11 GÖTTER DER RÖMER 31 12 ZAHLEN 32 13 ERRUNGENSCHAFTEN DER RÖMER 33 FREIWILLIG 33 14 VOM ENDE DER J.STEINZEIT BIS ZUR ZEIT DER RÖMER - ZUSATZ 34 14.1 BRONZEZEIT 34 14.2 EISENZEIT 35 15 DIE RÖMER IN SCHWEIZER GEBIET – ZUSATZ 36 GLOSSAR 37
Geschichte
Altertum
5. Schuljahr
38 Seiten

Statistik

198944
1489
96
16.09.2021

Autor/in

Julia Frei
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

ND NMG Dossier Die römische Antike Name: 5. Klasse NMG Die römische Antike Inhaltsverzeichnis OBLIGATORISCH 2 1 2 3 4 5 6 7 7.1 7.2 7.3 8 8.1 8.2 8.3 9 9.1 10 11 12 13 DAS WEISS ICH SCHON ÜBER DIE RÖMER IN DER ANTIKE. 3 HISTORISCHE EREIGNISSE RICHTIG EINORDNEN . 4 EREIGNISSE IM ZEITSTRAHL EINTRAGEN . 6 VOM ENDE DER JUNGSTEINZEIT BIS ZUR ZEIT DER ALTEN RÖMER. 7 DIE GRÜNDUNG ROMS . 10 DIE RÖMER EROBERN DIE WELT. 11 RÖMISCHE STRASSEN 13 STRASSEN IN DER SCHWEIZ UND DIE BEDEUTUNG FÜR DEN AARGAU 13 DIE RÖMISCHEN STRASSEN ALS ERFOLGSREZEPT 15 STRASSEN IM VERGLEICH. 16 KÄMPFEN IM RÖMISCHEN REICH . 17 DAS AMPHITHEATER. 17 GLADIATOREN 19 DAS RÖMISCHE HEER. 22 THERMEN UND HYPOCAUST . 24 HYPOCAUST HEIZUNG 28 DIE RÖMER IN SCHWEIZER GEBIET. 30 GÖTTER DER RÖMER . 32 ZAHLEN 33 ERRUNGENSCHAFTEN DER RÖMER. 34 FREIWILLIG .34 14 14.1 14.2 15 VOM ENDE DER J.STEINZEIT BIS ZUR ZEIT DER RÖMER ZUSATZ 35 BRONZEZEIT. 35 EISENZEIT 36 DIE RÖMER IN SCHWEIZER GEBIET – ZUSATZ . 37 GLOSSAR.38 1 5. Klasse NMG Die römische Antike Obligatorisch Lernziele • Ich kann erklären, woher wir wissen, was früher war. • Ich kann verschiedene historische Epochen auf einem Zeitstrahl einzeichnen. • Ich kann Unterschiede zwischen den Epochen erkennen und erklären. • Ich kann unterschiedliche Sachtexte, Bilder und weitere Quellen interpretieren, verstehen und weiss, dass deren Inhalt je nach Perspektive verschieden dargestellt werden kann. • Ich kann erklären, wie die Römer ein Imperium aufbauen konnten. • Ich kann Errungenschaften der römischen Zeit aufzählen und näher beschreiben. • Ich kann den Einfluss der antiken Römer auf unser heutiges Leben erkennen und Beispiele nennen. • Ich kann erläutern, welche Rolle die Römer für die Bevölkerung in heutigen Schweizerischen Gebieten spielten und welche Rolle das Schweizerische Gebiet für die Römer spielte. 2 5. Klasse NMG Die römische Antike 1 Das weiss ich schon über die Römer in der Antike Was weisst du schon über die Römer in der Antike? Ergänze das Mind-Map. Du darfst auch zeichnen. Antike Römer 753 v.Chr. Gründung Roms Sage um Romulus und Remus, die von einer Wölfin aufgezogen wurden. 3 5. Klasse NMG Die römische Antike 2 Historische Ereignisse richtig einordnen Wer sich mit Geschichte beschäftigt, will nicht nur wissen, was in früheren Zeiten geschah und wie die Menschen gelebt haben, sondern auch wann bestimmte Ereignisse eingetreten sind. Deshalb kommen im Geschichtsunterricht immer wieder Jahreszahlen vor. Sie ermögliche es uns, ein Ereignis oder einen Geschichtsabschnitt zeitlich einzuordnen. Der Begriff «chronologisch» ist das richtige Stichwort. Chronologisch bedeutet «in richtiger zeitlicher Reihenfolge geordnet». Für uns ist es selbstverständlich, dass wir heuten den haben – genau gesagt, müsste man aber noch angeben «nach Christus». Nicht alle Menschen auf der Erde leben indessen gegenwärtig im Jahr 2021. Nicht einmal die Länger der Monate (und damit des Jahres, das für uns 365 oder 366 Tage umfasst) ist einheitlich. Auch beginnt das neue Jahr nicht für jedermann am 1. Januar. Dass die Woche 7 Tage dauert, ist eine Eigenschaft unseres christlichen Kalenders. Nicht alle Völker haben eine 7-Tage-Woche. Auch der bei uns freie Sonntag findet sich nicht überall. Für die Juden und Muslime ist der Samstag ihr Ruhetag, den sie «Sabbat» nennen. Dies scheint auf den ersten Blick verwirrend zu sein. Einfacher wird es jedoch, wenn man bedenkt, dass man ja zuerst abmachen musste, von welchem Zeitpunkt an man rechnen möchte – und das haben eben verschiedene Völker jeweils verschieden angepackt: Der jüdische Kalender setzt mit dem vermuteten Datum der Weltschöpfung ein. Nach unserer Zeitrechnung fand diese 3761 v.Chr. statt. Die Juden rechnen mit dem Mondmonaten (wenn sich der Mond einmal um die Erde gedreht hat ist ein Monat vorbei). Wenn wir nach dem jüdischen Kalender leben würden, wären wir jetzt im Jahr . Die islamische Zeitrechnung setzt mit der Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina um das Jahr 622 n.Chr. ein. Die Muslime rechnen ebenfalls mit Mondmonaten. Würden wir nach der islamischen Zeitrechnung leben, wären wir im Jahr Die buddhistischen Völker Asiens beginnen ihre Zeitrechnung mit dem Todesjahr Buddhas, das in unserer Zeitrechnung mit 544 v.Chr. datiert wird. Oft begann man die Zählung mit dem Amtsantritt eines Herrschers, zum Beispiel in China. Starb dieser, so führte sein Nachfolger einfach einen neuen Kalender ein. Und damit musste das gesamte Reich wieder mit dem Jahr 0 beginnen. Die Römer wiederum rechneten von der sagenhaften Gründung Roms an, Nach unserer Zeitrechnung begann die römische Zeitrechnung um 753 v.Chr. Der verbeiteste Kalender war der julianische Kalender, benannt nach Julius Cäsar. Er erfuhr erst im Jahre 1582 n.Chr. unter Papst Gregor XII eine Korrektur. Dieser gregorianische Kalender ist mit geringen Abweichungen heut noch in der Mehrzahl aller Länder gültig. Zur Zeit von Julius Cäsar begann das Jahr Anfang März. 4 5. Klasse NMG Die römische Antike Unsere christliche Zeitrechnung setzte sich erst um ca. 900 n.Chr. durch. Ein römischer Abt hatte das Geburtsjahr von Christus erst um 525 n.Chr. festgelegt. Heute nimmt man an, dass Christi Geburt damals falsch berechnet wurde. Heutige Fachpersonen denken, dass er eigentlich 7 Jahre vor dem Jahr 0 geboren ist. Wenn der römische Abt das Geburtsjahr nach heutigem Wissen richtig berechnet hätte und damals das Jahr 0 dementsprechend 7 Jahre früher gesetzt hätte, in welchem Jahr würden wir dann heute leben? Du hast jetzt vom Jahr 0 gelesen. Eigentlich ist dies auch falsch. Es gibt kein Jahr 0. Beim Jahreswechsel von «1 vor Christus» zu «1 nach Christus» spricht man von einer Zeitwende, nach dem 31. Dezember 1 v.Chr. kommt also direkt der 1. Januar 1 n.Chr. Das heisst, das erste Jahr des ersten Jahrhunderts nach Christus beginnt mit einer 1; eben das Jahr 1. Da ein Jahrhundert naturgemäss 100 Jahre umfasst, ist nach der 1 also weiter bis 100 zu zählen, bis 100 Jahre erreicht sind. Das Jahr 100 n.Chr. schliesst also das 1. nachchristliche Jahrhundert ab, nicht etwa das Jahr 99. Das gilt dementsprechend auch für die Jahre, welche die Jahrtausende abschließen: das Jahr 1000 n.Chr. beendet das 1. nachchristliche Jahrtausend, das Jahr 2000 n.Chr. das 2. nachchristliche Jahrtausend; das 3. beginnt mit dem 1. Januar 2001. Wir leben im 21. Jahrhundert. Es begann 2001 und endet im Jahre 3000. Rechne aus: Das Jahr 4657 v.Chr. ist im Jahrtausend vor Christus. Das Jahr 1291 n.Chr. liegt im Jahrtausend nach Christus. Das Jahr 200 v.Chr. ist im Jahrhundert vor Christus. Das Jahr 231 v.Chr. liegt im Jahrhundert vor Christus. Das Jahr 1995 n.Chr. ist im Jahrhundert nach Christus. Die Notwendigkeit eines guten und genauen Kalenders war schon früh gegeben, Die ersten Kalender entstanden vermutlich mit der Sesshaftigkeit der Menschen, denn wer Ackerbau betreibt, darf zum Beispiel den Aussaat- und Erntetermin nicht verpassen. Man wollte im alten Ägypten beispielsweise wissen, wann das Nil-Hochwasser eintritt, damit sich die Bevölkerung bereit machen kann für die Umsiedlung in sichere Gebiete und Vorratshäuser zu füllen. Die Menschen richteten sich zum Beispiel nach dem Mond, da sich dieser immer wieder gleich verändert. Es gab auch Völker, die sich nach Sternen oder nach der Sonne richteten. Die Kelten merkten sich, wann die Sonne oder der Mond an einem gewissen Punkt bei einem Berg angekommen ist und versuchten so eine Art Kalender zu führen. Heute nutzen durch die Globalisierung fast alle Menschen dieselbe Zeitrechnung wie wir und leben auch nach dem Prinzip der 7-Tage-Woche und der 365 Tage. 5 5. Klasse NMG Die römische Antike 3 Ereignisse im Zeitstrahl eintragen Zeichne Ereignisse, die für dich wichtig sind oder welche du dir merken möchtest auf diesem Zeitstahl ein. 22. Jhd. v.Chr. -- 2200 v.Chr. Ende Jungsteinzeit 21. Jhd. v.Chr. 20. Jhd. v.Chr. 19. Jhd. v. Chr. 3. Jhd. v.Chr. 2. Jhd. v.Chr. 1. Jhd. v.Chr. 1. Jhd. n.Chr. 2. Jhd. n.Chr. 3. Jhd. n.Chr. 4. Jhd. n.Chr. 18. Jhd. n.Chr. 19. Jhd. n.Chr. 20. Jhd. n.Chr. 21. Jhd. n.Chr. 6 5. Klasse NMG Die römische Antike 4 Vom Ende der Jungsteinzeit bis zur Zeit der alten Römer Woran kannst du dich noch von der Jungsteinzeit erinnern? Wie hat sich das Leben in dieser Epoche verändert? Die Jungsteinzeit endete durch die Entdeckung von «Bronze». Bereits vor deren Entdeckung kannten die Menschen Kupfer und arbeiteten damit. Manche Forscher sagen deshalb, dass nach der Jungsteinzeit zuerst die Kupferzeit folgt, jedoch sind sich alle einig, dass sie mit Sicherheit durch die Bronzezeit abgelöst wurde. Bronze ist eine sogenannte «Legierung1» aus 9 Teilen Bronze und 1 Teil Zinn. Dank der Erfindung von Bronze konnten die Menschen verbesserte Waffen und Werkzeuge herstellen. Manche Menschen spezialisierten sich auf die Verarbeitung von Bronze und stellten bereits Schwerter, Dolche und Lanzen in hoher Qualität her. In manchen Teilen der Welt, wie zum Beispiel der Schweiz ist, kommt Kupfer und Zinn nur sehr selten oder gar nicht vor. Aus diesem Grund ging es nochmals ein paar Hundert Jahre länger, bis in der Schweiz die Bronzezeit begann. Erst als Kupfer und Zinn oder Bronze als fertige Legierung in die Schweiz importiert wurde, wurden die Steine durch Bronzewerkzeuge ersetzt. Dies war etwa 2000 v.Chr. Auf Abbildung 1 kannst du die Schweiz in der heutigen Form sehen, wobei es damals noch keine Länder und Grenzen gab. In den gefärbten Bereichen lebten damals unterschiedliche Völker. Abbildung 1: Bronzezeit: Regionalgliederung (HLS und Kohli Kartografie Bern, 1997) Wenn du noch mehr über die Bronzezeit erfahren möchtest, lies im Buch «Bewegte Zeiten» S. 44 und 45. Zusatzaufgaben dazu findest du auf S. 34 1 Legierung Ein Stoffgemisch aus zwei oder mehreren Metallen. Legierungen weisen andere Eigenschaften auf, wie die Stoffe, aus welche sie gemischt wurde. 7 5. Klasse NMG Die römische Antike Die Menschen waren also schon seit mehreren tausend Jahren sesshaft, jedoch gab es auch welche die reisten und Handel betrieben. Weil Kupfer, Zinn und demnach auch Bronze sehr selten waren, war dieser Stoff sehr teuer. Wer also beispielsweise einen Dolch aus Bronze hatte (siehe Abb. 2) hatte ein hohes Ansehen in der Gesellschaft. Die Herstellung von Bronze und deren Verarbeitung war relativ simpel. Obwohl Eisen ein Stoff ist, der in der Natur vorkommt und die Menschen Eisen auch schon seit dem 4. Jahrtausend v.Chr. kannten, kam die Zeit des Eisens erst ab etwa 800 v.Chr. Durch die Erfahrung, die die Menschen über die Jahrhunderte sammelten und die verbesserten Techniken bevorzugten sie Eisen erst relativ spät der Abbildung 2: Drei Bronzedolche, die 1942 Bronze. Man nennt die frühe Eisenzeit in manchen ausgegraben wurden (Musée cantonal Teilen Europas auch Hallstattzeit. darchéologie et dhistoire, Lausanne) Bei der Bevölkerung des Hallstattgebiets, das sich von Ostfrankreich, dem schweizerischen Mittelland und dem Jura über Süddeutschland, Böhmen und Niederösterreich bis nach Slowenien erstreckte, handelte es sich nach Ansicht der Forschung um frühe Kelten. Wenn du noch mehr über die Eisenzeit erfahren möchtest, lies im Buch «Bewegte Zeiten» S. 46 – 48. Zusatzaufgaben dazu findest du auf S. 35 Die Zeit der Kelten Wo der Übergang von der Urgeschichte zur Geschichte fliessend ist, spricht man von Frühgeschichte. Diesem Stadium können die Kelten zugerechnet werden. Obwohl sie die griechische Schrift benützten, haben sie sozusagen keine Aufzeichnungen hinterlassen; doch liegen über sie zahlreiche schriftliche Zeugnisse griechischer und römischer Autoren vor. Die Griechen nannten sie Keltoi oder Galatoi, die Römer Galli. Unter Gallien im engeren Sinne verstand man das Land zwischen Pyrenäen, Alpen, Rhein und Atlantik. Keltische Sprachen und Kulturgruppen entwickelten sich allmählich aus verschiedenen Bevölkerungen und unter verschiedenen Kultureinflüssen vor und währen der Hallstatt-Zeit heraus. Die keltischen Sprachen bilden einen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie- Um 500 v.Chr. waren die Kelten im Quellgebiet der Donau, am Oberrhein und in Ostfrankreich ansässig. Allmählich erweiterten sie ihren Lebensraum über grosse Teile Frankreichs, nach der Iberischen Halbinsel, nach den britischen Inseln, nach Mitteldeutschland und dem Donauraum. Noch zur Römerzeit waren sie als vorzügliche Reiter geschätzt und gefürchtet. Kriegerische Unternehmungen im Sold von Fürsten wie auf eigene Faust führten keltische Stämme wiederholt auch in den Mittelmeerraum. Kelten liessen sich nach 400 v.Chr. in Oberitalien und im 3. Jahrhundert v.Chr. in Kleinasien nieder. Das schweizerische Mittelland zählte schon um 500 v.Chr. zu den Kerngebieten der Kelten. Als die Germanen von Norden her die Kelten in Mittel und Süddeutschland bedrängten, wanderten Ende des 2. Jahrhunderts v.Chr. weitere keltische Stämme in 8 5. Klasse NMG Die römische Antike die Schweiz ein. Der keltische Stamm der Helvetier wird erstmals beim griechischen Schriftsteller Poseidonios (lebte ca. 135 – 50 v.Chr.) zuverlässig erwähnt. Die Helvetier lebten im ganzen schweizerischen Mittelland vom Genfer- bis zum Bodensee und wohl auch in den angrenzenden süddeutschen Gebieten. Sie gliederten sich in Teilstämme (nach Cäsar in 4), wovon nur derjenigen der Tiguriner (lebten um den Neuenburger See) namentlich bekannt ist. Im 1. Jahrhundert v.Chr. gehörten die Helvetier zu den stärksten und kriegstüchtigsten Stämmen Galliens. Die Wirtschaft der Kelten in der Schweiz war bereits recht hoch entwickelt. Grosse Bedeutung besass die Viehzucht. An ackerpflanzen wurde vor allem Dinkel angebaut. Die Menschen unterschieden bereits in Sommer- und Wintersaat. Auch Obstbäume, wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Kirschen, wurden betrieben. 9 5. Klasse NMG Die römische Antike 5 Die Gründung Roms 1. Lies die beiden folgenden Geschichten. Man sagt, die Stadt Rom sei im Jahre 753 v.Chr. gegründet worden. Romulus und Remus waren Zwillingsbrüder. Sie waren die Söhne des Kriegsgottes Mars und der Königstochter Rhea Silva. Sie wurden gleich nach ihrer Geburt am Fluss Tiber ausgesetzt, weil ihr Onkel eifersüchtig war. Eine Wölfin rettete ihnen das Leben, indem sie sie säugte. Später fand der Hirte Faustulus die Kleinkinder, nahm sie mit nach Hause und zog sie gross. Als Romulus und Remus erwachsen waren, wollten sie eine Stadt gründen. Bei einem Streit erschlug Romulus seinen Bruder. Abbildung 3: Darstellung von Romulus und Remus, die von der Wölfin gesäugt werden. Die Etrusker waren ein mächtiges und kulturell hoch entwickeltes Volk, das einen grossen Teil Italiens nördlich von Latium beherrschte. Als sie ihren Einflussbereich weiter nach Süden ausdehnten, stießen sie auf die Dörfer der Latiner im Bereich des späteren Stadtgebiets von Rom. Die Lage am Tiber war günstig, denn durch eine Furt, also eine niedrige Stelle im Fluss, konnte man das Wasser hier bequem überqueren. Auch als Schiffshandelsweg bot der Tiber eine gute Lage für eine Stadt. Deshalb erbauten die Etrusker dort eine Siedlung, jedoch blieben die ursprünglichen Römer auch da. Namensgeber war vermutlich ein etruskisches Adelsgeschlecht, das Rumela oder ähnlich hiess. Erst die Etrusker machten Rom zu einem kleinen städtischen Zentrum, beherrschten es lange Zeit und brachten den Latinern eine Menge Wissen in Architektur, Organisation, Religion bei. Später besiegten die Römer die Etrusker, wurden selbstständig – und schrieben die Gründungsgeschichte ihrer Stadt etwas um. In Rom herrschten dann etwa 250 Jahre lang Könige. Mehrere von ihnen, vielleicht sogar alle, waren Etrusker. Das Volk der Etrusker lebte damals in Nord- und Mittelitalien. Ihre Kultur blühte zwischen 800 und 350 v.Chr. Die Römer übernahmen viel von den Etruskern, zum Beispiel den purpurfarbenen Königsmantel, die fasces und die Vorzeichenschau aus den Eingeweiden von Opfertieren oder die Deutung des Vogelfluges. 2. Beantworte folgende Fragen in Partnerarbeit. a) Was denkst du über die zwei Geschichten über die Gründung Roms? b) Welche Geschichte ist die Sage, welche die wahre Geschichte? Begründe. c) Wieso haben die Menschen damals wohl an solch eine Sage geglaubt? Zusatz: Schau das Video «Die Entstehung von Rom Der Weg zur Römischen Weltmacht Gehe auf SIMPLECLUB.DE/GO» von Geschichte simpleclub 10 5. Klasse NMG Die römische Antike 6 Die Römer erobern die Welt 1. Schau das Video «Wie erobern die Römer die Welt? Das Römer-Experiment» 2. Löse folgende Aufgaben. a) Notiere das Erfolgsrezept der Römer. b) Was ist der Limes? c) Was ist besonders am sogenannten Pilum? d) Beschreibe die Schildkröte und deren Vorteile. 11 5. Klasse NMG Die römische Antike 3. Vergleiche die beiden Bilder. Zusatz: Lies im Buch «Bewegte Zeiten» die Seiten 102 und 103. Fragen dazu findest du auf Seite 12 5. Klasse NMG Die römische Antike 7 Römische Strassen 7.1 Strassen in der Schweiz und die Bedeutung für den Aargau 1. Notiere deine Gedanken im Mind-Map. Dieses kannst du im Verlauf der Aufgabe immer wieder anpassen. 2. Fülle den Lückentext. 3. Betrachte die Landkarte. Vergleiche sie mit der heutigen Schweizerkarte. 4. Übermale die Seen und Flüsse blau. Übermale die Strassen und Wege mit orange. 5. Betrachte die Legende und schreibe die heutigen Bezeichnungen der Städte und Dörfer zu den passenden römischen Städten. Bedeutung für den Aargau Römische Strassen Erfolgsrezept wozu, wer und wie? 13 5. Klasse NMG Die römische Antike Diese Karte zeigt im Gebiet der heutigen Die Römer haben nach der Eroberung des Landes und gebaut. Heute gibt es immer noch Überreste der römischen Zeit. Römische Bezeichnung Vindonissa Augusta Raurica Aquae Tenedo Turicum Vitodurum Arbor Felix Brigantium Magia Curia Salodurum Basilea Aventicum Lousonna Genava Heutige Bezeichnung Badeanstalten, das römische Strassennetz, ein Legionslager, Schweiz, Städte, Strassen 14 5. Klasse NMG Die römische Antike 7.2 Die römischen Strassen als Erfolgsrezept 1. Betrachte die Abbildung. 2. Was siehst du auf der Abbildung? Diskutiere mit deinem Lernpartner. 3. Beantworte mit deinem Lernpartner folgende Fragen und ergänze das Mind-Map (siehe 7.1 Strassen in der Schweiz und die Bedeutung für den Aargau) a) Wer befindet sich auf den Strassen der Römer? b) Was wird transportiert? c) Wie haben sich die Leute fortbewegt? d) Was gibt es entlang der Strassen? Notizen: 15 5. Klasse NMG Die römische Antike 7.3 Strassen im Vergleich 1. Betrachte die 3 Abbildungen und vergleiche sie. 2. Welcher Strassenquerschnitt könnte zu welcher Zeit gehören? 3. Notiere die Vorteile und Nachteile der jeweiligen Strassen. Notizen: 16 5. Klasse NMG Die römische Antike 8 Kämpfen im römischen Reich 8.1 Das Amphitheater Ein römisches Amphitheater war so gross wie heute ein Fussballstadion. Aber die Römer sahen dort keinen Fussball. Das Amphitheater war der Ort, wo Gladiatorenspiele ausgetragen wurden – Kämpfe auf Leben und Tod, die von durchtrainierten Männern ausgetragen wurden. Hölzerne Amphitheater Bei den ersten Gladiatorenkämpfen im Jahre 264 v.Chr. traten gerade mal drei Gladiatorenpaare gegeneinander an. Doch zu Julius Caesars Zeiten, 200 Jahre später, waren die Gladiatorenspiele zu gigantischen Veranstaltungen geworden, mit Hunderten von Gladiatorenkämpfen und Tierhetzen. Wie die Theater waren auch die Amphitheater vergängliche Holzbauten. Ein Amphitheater aus Stein wurde 29. V.Chr. erbaut, aber schon 64 n.Chr. zerstört. An seiner Stelle liessen die Kaiser Vespasian und Titus das Amphitheater bauen, das wir heute Kolosseum nennen. Das Kolosseum Das Kolosseum wurde 80 n.Chr. fertiggestellt. Es war für die damalige Zeit gewaltig – 188 Meter lang, 156 Meter breit und 40 Meter hoch. Der Innenraum bot 5000 Menschen Platz. Die fünf Zuschauerränge rund um die Arena konnten über 76 Eingänge zu ebener Erde erreicht werden. Unter dem Fussboden der Arena befand sich ein Kellergeschoss mit einem ausgeklügelten System von Gängen, Rampen und Aufzügen, die zu den Falltüren im Arenaboden führte. Hier wurden wilde Tiere gehalten. Ein Tunnel führte zur Grossen Schule «Ludus Magnus», wo die Gladiatoren lebten und trainierten. 17 5. Klasse NMG Die römische Antike 1. Informiere dich über ein heutiges Sportstadion. Notiere Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu antiken römischen Stadien. Gemeinsamkeiten Unterschiede 2. Findest du Informationen über die Platzverteilung im antiken Rom und heute? Welche Sitzplätze sind am beliebtesten/teuersten? Im antiken Rom Heute 18 5. Klasse NMG Die römische Antike 8.2 Gladiatoren 1. Setz dich mit deinem Partner zusammen. Diskutiert gemeinsam. a) Was weisst du über Gladiatoren und woher kennst du sie? b) Was wolltest du schon immer wissen? 2. Lies den folgenden Text für dich durch. «Gladiatoren waren antike Kampfsportler, die antike Sportbekleidung trugen. Diese beinhaltete einen schweren, federgeschmückten Helm mit winzigen Sehschlitzen, einen riesigen Schild und ein Schwert. Um den rechten Arm und das linke Bein trug der Sportler eine Polsterung aus festem Stoff, die vor Verletzungen schützen sollte. Sonst war er bis auf einen Lendenschurz nackt. So etwa sah in der Antike ein Gladiator aus. Genauer gesagt sah so ein Murmillo aus, das ist ein bestimmter Gladiatorentyp. Gladiatoren gab es vor rund 2.000 Jahren im Römischen Reich. Sie waren Berufskämpfer und traten zu besonderen Feiertagen in grossen Arenen wie zum Beispiel dem Kolosseum in Rom gegeneinander an.» 3. Stell dir nun vor, dass du ein Forscher bist, der die im Text beschriebene Sportbekleidung und Ausrüstung eines Gladiators in einer Ruine gefunden hat. Wie könnte der Gladiator ausgesehen haben? Zeichne ihn in das Feld. 19 5. Klasse NMG Die römische Antike 4. Schau dir nun das folgende Video an. Beantworte die Fragen. a) Willst du noch etwas an deinem gezeichneten Gladiator verändern? b) Wie findest du diese Art von Unterhaltung? c) Hättest du gerne so einen Kampf miterlebt? Wieso? d) Gibt es bei uns ein Gebäude, das an ein Amphitheater erinnert? e) Kannst du dir vorstellen, wieso es diese Kämpfe heute nicht mehr gibt? 20 5. Klasse NMG Die römische Antike Link zum Video: «Die meisten Gladiatoren waren Sklaven oder Kriegsgefangene, die zum Kampf in der Arena gezwungen wurden. Es gab aber auch freie Bürger oder gar Adelige, die sich freiwillig zu einem Leben als Gladiator verpflichteten. Sie sahen den Kampf als Sport an oder schätzten den Vorteil, dass ein Gladiator nur zwei bis drei Mal pro Jahr kämpfen musste und in der übrigen Zeit gut versorgt war. Die Kämpfe im Amphitheater führten zunächst nur reiche Römer, später nutzte der Kaiser diese Veranstaltungen, um seine Untertanen zu unterhalten und für sich zu begeistern. Gladiatorenkämpfe waren damals eine Art Unterhaltungssport wie heute Fussball oder Boxen. Die Zuschauer waren oft Fan eines bestimmten Gladiators und wetteten gerne auf den Ausgang eines Kampfs. Teilweise mussten die Gladiatoren dabei sterben.» 1. Die Gladiatoren wurden als «Stars» gefeiert und hatten Fans. Gibt es das bei uns auch? 2. Wer ist für dich ein Star? Gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den heutigen Stars und den Gladiatoren? Überlege und schreibe sie in die Tabelle. Stars die ich kenne: Gemeinsamkeiten Unterschiede 21 5. Klasse NMG Die römische Antike 8.3 Das römische Heer Das römische Heer war ein komplexes Gebilde, das aus vielen Untereinheiten bestand, die im Laufe der Geschichte mehrfach umstrukturiert und reformiert wurden. Bereits unter Augustus gehörten beispielsweise die germanischen Verbände zum unmittelbaren Bestand der römischen Armee, während sie zur Zeit Caesars davon unabhängige, eigenständige Kampfverbände verbündeter Völkerschaften darstellten. Die Legion Die 28 Legionen waren mit jeweils 5000 bis 6000 Mann zur Zeit des Kaisers Augustus die größte Einheit des römischen Heeres. Ein »legatus legionis« genannter Legat führte das Kommando über eine Legion. Zwei Stellvertreter standen ihm dabei zur Seite, der Militärtribun »tribunus laticlavus« aus dem Senatorenstand und der Lagerpraefekt »praefectus castrorum«. Fünf »tribuni angusticlavi«, Militärtribune aus dem Ritterstand, dienten als Stabsoffiziere. Dazu kamen über 200 Mann, die mit Verwaltungsaufgaben betraut waren oder zum Beispiel als Ärzte eingesetzt wurden. Die Kohorte Einer Legion gehörten in augusteischer Zeit zehn Kohorten an. Eine Kohorte – lateinisch »cohors« – bestand aus drei Manipeln zu jeweils zwei Centurien, die von je einem Centurio geführt wurden. Eine Centurie zählte 80 Soldaten, die in zehn Zelteinheiten (»contubernia«) zu je acht Personen untergebracht waren. Diese Contubernien besassen gemeinsam ein Zelt aus Leder (»tabernaculum«), eine Handmühle aus Basaltgestein, mit der täglich Getreide zu Mehl für den Getreidebrei »Puls« gemahlen wurde, sowie ein Maultier für den Transport und einen Maultiertreiber (»mulio«), der nicht zur kämpfenden Einheit zählte. 22 5. Klasse NMG Die römische Antike Die Leitung der Kohorte lag bei dem »pilus prior«, dem ranghöchsten Centurio. Da zu den Centurionen weitere Dienstgrade und Dienstpersonal hinzukamen, belief sich eine Kohorte auf 480 schwer bewaffnete Fußsoldaten sowie 120 weitere Personen, insgesamt also 600 Mann. Der Legionär Während der Kaiserzeit waren die Legionäre Berufssoldaten Sie meldeten sich freiwillig und erhielten für ihren Dienst einen Lohn «Sold». Ihre Ausrüstung bestand ursprünglich aus einem Bronzehelm und einem Kettenhemd. Später trugen sie einen Eisenhelm mit Nackenschutz und einen gegliederten Achsel- und Brustpanzer (Schienenpanzer) aus Eisen. Bei Verlegungen trug ein Legionär zusätzlich seine ganze Ausrüstung bei sich. Sie wog gut 40 kg und Abbildung 4: Die Ausrüstung eines Legionärs bestand aus Schild, Schwert, Dolch und Wurfspiess. Ebenfalls führte er eine Reihe weiterer nützlicher Gegenstände mit sich: Schaufel und Spitzhacke, um das Lager vorzubereiten, eine Sicher zum Mähen, Küchengeräte und seine persönliche Kleidung. Wenn der Legionär seinen Dienst geleistet hatte, wurde er aus der Armee entlassen. Er konnte dabei als Entgelt zwischen einer Geldsumme oder einem Landgeschenk wählen. Meist entschieden sich die Legionäre für das Land und blieben in der Provinz, in der sie Dienst geleistet hatten. 1. Löse das Kreuzworträtsel 23 5. Klasse NMG Die römische Antike 9 Thermen und Hypocaust Im römischen Reich gehörten die Thermen zum öffentlichen Leben. In einer Badeanlage wurde nicht nur für die körperliche Reinigung gebadet oder für die Gesundheit «geschwitzt». Der Ort war auch Treffpunkt zur Unterhaltung und Bildung. So gehörten Einrichtungen wie Turnsäle, Sportplätze, Coiffeursalon und Massageräume ebenso zu den Thermen wie Gaststätten, Wandelhallen und eine Bibliothek. Mancher Römer machte weite Reisen zu berühmten Badekurorten wie z.B. «Baden» im heutigen Kanton Aargau. Auch wenn, wie in Baden, heisses Wasser aus 24 5. Klasse NMG Die römische Antike der Erde floss, mussten die Räume tüchtig geheizt werden. Denn wer wollte sich schon erkälten? Oder soll man im Winter auf das Baden verzichten? Auch in den römischen Bädern bewährte sich die Hypocaustheizung ausgezeichnet. 1. Lies den Text «Der Besuch in einem römischen Bad». 2. Versuche dich auf Grund der Beschreibung in einen römischen Menschen zu versetzen und stelle dir den Ablauf von Raum zu Raum vor. Nummeriere im Text die Räume dem Ablauf entsprechend. 3. Setze im anschliessenden Plan (Grundriss auf S. 25) die Nummern am richtigen Ort ein. Der Besuch in einem römischen Bad In der Regel ging man am Nachmittag in die Thermen. Zuerst entkleidete man sich in der Garderobe (Apodyterium). Man legte die Kleider auf ein Regal. Es bestand immer die Gefahr, dass sie gestohlen wurden. Mit Handtuch, Körperschaber (Strigilis) und Ölfläschchen betrat man das Bad, denn es wurde nackt gebadet. Vor dem Baden trieb man oft Sport und Spiel in der Palaestra, wie z.B. Ringen, Gewichtheben oder man nahm einfach ein Sonnenbad. Nach einer Runde Schwimmen in der Natatio begab man sich in den lauwarmen Badesaal (Tepidarium), um sich salben und massieren zu lassen, zum Verweilen oder einfach zum weiteren Aufwärmen. Statt Seife zu nehmen, rieben sich die Römer mit Öl ein und schabten es mit einem Massagewerkzeug wieder ab. Einige brachten für die Massage ihre Sklaven mit, andere bezahlten die angestellten Diener. Der wichtigste Teil des Bades war der Wechsel zwischen dem heissen und dem kalten Bad. Zuerst ging man in den wärmsten Raum (Caldarium), wo heisse Güsse und Bäder warteten. Der ganze Raum war mit Dampf gefüllt. Danach begab man sich in 25 5. Klasse NMG Die römische Antike den heissesten Raum (Sudatorium). Hier wurde kräftig geschwitzt. Zur langsamen Abkühlung kehrte man in den lauwarmen Baderaum zurück und beendete das Zeremoniell durch ein Vollbad im kalten Wasser (Frigidarium), das meist im Freien lag. Dieser Wechsel wurde manchmal mehrmals wiederholt. Nach dem Schwimmen ruhte man sich am Beckenrand aus oder begab sich wieder in die Palaestra. Für Hungrige wurden Imbisse verkauft. Damit auch in der kälteren Jahreszeit gebadet werden konnte, wurden die Räume im Praefurnium aufgeheizt. Auch eine Toilette (Latrine) war vorhanden. Die Bäder waren nicht nur für die Körper- und Gesundheitspflege sowie für die Kosmetik wichtig, sondern man traf Freunde und Bekannte, man lernte neue Leute kennen oder schloss sogar Geschäfte ab. Ein Teil der Freizeit wurde hier verbracht. Zudem leisteten sie aus ärztlicher Sicht einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Krankheiten. 4. Lies, wie der Schriftsteller Seneca um 50 n.Chr. in Rom den Betrieb in den Thermen beschrieben hat. 5. Entscheide zuerst, in welchen Räumen sich die verschiedenen Personen befinden, die in der Erzählung vorkommen. Du kannst dazu den Text auf Seite 24 zu Hilfe nehmen. 6. Stelle dir die erzählten Szenen vor, wähle 2 davon aus und illustriere sie. 7. Gib jeder Illustration einen Titel. 26 5. Klasse NMG Die römische Antike «Von allen Seiten umtönt mich wirrer Lärm, denn ich wohne gerade über dem Bad. Stell dir jetzt einmal alle Arten von Tönen vor, die es einen bedauern lassen, dass man Ohren hat. Wenn die Kräftigeren ihre Übungen machen und dabei die Hanteln schwingen, wenn sie sich abarbeiten oder auch bloss so tun, dann höre ich ihr Stöhnen und, sobald sie dem angehaltenen Atem wieder seinen Lauf lassen, ihr Zischen und Keuchen. Wenn ich auf einen Müssiggänger (der keinen Sport treibt) stosse, der sich bescheiden nach einfacher Art salben lässt, so höre ich das Klatschen der Hand (des Masseurs) auf den Schultern, das seinen Ton ändert, je nachdem ob die Hand flach oder hohl aufschlägt. Kommt noch ein Ballspieler dazu, der zählt, wie oft er den Ball abprallen lässt, dann ist es um mich geschehen. Nimm nun noch einen Zankteufel hinzu oder einen ertappten Dieb und einen Sänger, der gerne seine eigene Stimme im Bad ertönen hört, nimm ferner noch hinzu die, die unter lautem Klatschen des aufspringenden Wassers ins Schwimmbassin springen! Ausser diesen, deren Laute doch wenigstens natürlich sind, denke dir noch einen Haarausrupfer, der, um sich bemerkbar zu machen, wieder und wieder seine dünne, schrille Stimme hervorpresst und erst schweigt, wenn er jemandem die Haare unter den Achseln ausreisst und so einen andern an seiner Stelle schreien lässt. Endlich die verschiedenen Ausrufe des Kuchenhändlers, der Wurstverkäufer, der Süsswarenverkäufer und der Kellner sämtlicher Kneipen, die alle in ihrer eigentümlichen, durchdringenden Tonart ihre Waren anpreisen.» Personen Raum . . 27 5. Klasse NMG Die römische Antike . . . . . . . Szene Szene. 9.1 Hypocaust Heizung Bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. gab es beheizbare Schwimmbecken. 1. Betrachte dazu die untenstehende Zeichnung und erkläre, wie die Heizung funktionieren könnte. Folgende sechs Begriffe sind wichtig: Wandheizungsziegel, Stützpfeiler, Heizkanal, Feuerungsraum, Deckplatten, Fussboden. (Hilfe: Mit Nummer 5 ist eine Bodenplatte gemeint. Dies kann der Boden eines Raumes vor dem Bad sein oder des Schwimmbades selbst). 2. Überlege dir, wo römische Bauleute ebenfalls solche Heizungen einbauten. Schreibe deine Vorschläge auf. 28 5. Klasse NMG Die römische Antike Beschreibung: Mögliche andere Orte: 29 5. Klasse NMG Die römische Antike 10 Die Römer in Schweizer Gebiet Auf Seite 14 hast du bereits Städte, die schon zur Zeit der Römer bestanden, kennengelernt. 1. Wähle eine der Städte und informiere dich näher darüber. 2. Hole bei Frau Frei ein Infoblatt zu der Stadt, die du ausgesucht hast. 3. Lies «Der römische Wachturm von Koblenz-Kleiner Laufen» Abbildung 5: Koblenz, Kleiner Laufen, Wachturm Zusatz findest du auf S. 36. 30 5. Klasse NMG Die römische Antike 31 5. Klasse NMG Die römische Antike 11 Götter der Römer Zu Roms Gründungszeit gab es Gottheiten für alles, was den Menschen Angst und Schrecken machte. Sogar eine Götting «Ossipago», die den Babys die Knochen festwachsen liess, und zwei andere Götter, die die Kinder gehen und reden lehrten. In der Kaiserzeit allerdings waren es, wie bei den Griechen, nur noch zwölf (auf der Liste in den weissen Kästchen), die wichtig waren. Jede dieser Gottheiten hatten in Rom einen oder mehrere grosse Tempel, für alle zusammen wurde das Pantheon (steht heute noch) errichtet. 1. 2. 3. 4. Suche auf der Liste einen Gott oder eine Göttin aus, die dich interessiert. Informiere dich in Büchern oder im Internet über deinen Gott/deine Göttin. Erstelle eine kurze Präsentation zu deinem Gott/deiner Göttin (1-2 Minuten). Präsentiere vor der Klasse. Griechen Zeus Hera Römer Jupiter Juno Athene Poseidon Hades Demeter Aphrodite Eros Ares Artemis Apollon Hermes Hephaistos Hestia Dionysos Helios Selene Gaia Uranos Minerva Neptun Pluto Ceres Venus Amor Mars Diana Apollo Merkurius Vulkanus Vesta Bacchus Sol Luna Gäa Uranus Aufgaben Oberster Gott, Göttervater Gemahlin von Zeus/Jupiter, Beschützerin der Familie Göttin der Weisheit Gott des Meeres Gott der Unterwelt Göttin der Fruchtbarkeit Göttin der Liebe Gott der Liebe Gott des Krieges Göttin der Jagd Gott der Künste, des Lichtes Götterbote, Gott der Kaufleute und Diebe Gott der Schmiede Göttin des Herdes Gott des Weines Sonnengott Mondgöttin Göttin der Erde entmachteter Himmelsgott Abbildung 6: Ein paar Götter der Römer (Namen in Latein) 32 5. Klasse NMG Die römische Antike 12 Zahlen 1 II III IV VI VII VIII IX XI C M 1. Fülle die Antworten in römischen Zahlen aus. Meine Lieblingszahl ist die. Ich bin Jahre alt. Ich bin Zentimeter gross und Kilogramm schwer. 2. Eine der 3 Möglichkeiten ist die Richtige, umkreise die Richtige. 7 IIIIIII IIV VII 14 XXIII XIV XIII 45 LV XXXVVV VL 56 XXCVI LVI LIIIIX 120 CXXX CXX CCDXX 400 CCCC DC CD 987 MLXXXVII MLXXXXVII CMLXXXVII 33 5. Klasse NMG Die römische Antike 13 Errungenschaften der Römer Freiwillig Einfach* Fortgeschritten** Profi*** 34 5. Klasse NMG Die römische Antike 14 Vom Ende der J.steinzeit bis zur Zeit der Römer Zusatz 14.1 Bronzezeit Lies im Buch «Bewegte Zeiten» die Seiten 44 und 45. Löse folgende Aufgaben. 1. Aus welchen Metallen setzt sich Bronze zusammen? 2. Was sind Eigenschaften von Bronze? 3. Nenne einige wichtige Handelsgüter der Bronzezeit 4. Tiere wurden in der Bronzezeit nicht nur wegen ihres Fleisches gehalten. Beschreibe einige andere Zwecke. 35 5. Klasse NMG Die römische Antike 14.2 Eisenzeit Lies im Buch «Bewegte Zeiten» die Seiten 46 bis 48. Löse folgende Aufgaben. 1. Warum kam es in der Eisenzeit zu einer Änderung der Gemeinschaft? 2. Nenne typische Waren, die aus dem Süden importiert wurden. 3. Welche verschiedenen Formen von Siedlungen gab es in der Eisenzeit? 4. Welche Vorteile bringt die Verwendung von Münzgeld als Zahlungsmittel? 36 5. Klasse NMG Die römische Antike 15 Die Römer in Schweizer Gebiet – Zusatz Lies im Buch «Bewegte Zeiten» die Seiten 49 und 50. Löse folgende Aufgaben. 1. Welche Städte gründete Caesar im Gebiet der Helvetier? 2. Aus welchem Grund zogen viele ehemalige römische Soldaten in die Provinzen? 3. Nenne einige Erzeugnisse und Waren, die aus den Provinzen nach Rom importiert wurden. 4. In welcher Weise zeigte sich der Einfluss der römischen Herrschaft auf die einheimische Bevölkerung. Nenne Beispiele. 37 5. Klasse NMG Die römische Antike Glossar 38