Arbeitsblatt: Das Ende der Kolonialreiche

Material-Details

Übersicht zur Entkolonialisierung. Die SuS sollen eigene Überschriften über die Abschnitte setzten.
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

199277
301
2
09.10.2021

Autor/in

Dirk Fischer
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Das Ende der Kolonialreiche Räume und Zeiten 1945 bis heute Lese den Text und setze passende Überschriften über die fünf Abschnitte. 1) Der überwiegende Teil der ehemaligen Kolonialgebiete errangen nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb von zwei Jahrzehnten in Unabhängigkeit. So wurde Indien 1947 selbstständig, 1949 folgte Indonesien. Für Afrika gilt 1960 als das Jahr der Entkolonialisierung – damals erlangten die meisten Staaten die Unabhängigkeit. Zwischen 1943 und 2002 wurden insgesamt 120 ehemalige Kolonien (oder Territorien) unabhängig. 2) Die meisten heutige Staaten in Afrika, Asien und Südamerika gehen in ihrer Existenz auf die Kolonialzeit zurück. Die von den Kolonialherren gezogenen Grenzen orientierten sich jedoch selten an den traditionellen Siedlungsgebieten der einheimischen Bevölkerung. Aufgrund dieser willkürlichen Grenzziehung lebten bestimmte Ethnien (Volksgruppen) oder Stämme häufig über mehrere Staaten verteilt. Die nun unabhängigen Ex-Kolonien hatten daher oft eine bunt zusammengewürfelte Bevölkerung. Der afrikanische Staat Kamerun z.B. vereint etwa 200 Ethnien, 124 Sprachen sowie vier Religionsgruppen in seinem Territorium! Eine solche Vielfalt zu einer politischen Einheit zu verbinden und eine moderne Nation zu formen, war eine der schwierigsten Herausforderungen für die neuen Staaten. 3) In den selbstständig gewordenen Kolonien wurde die Unabhängigkeit meist begeistert begrüsst. Die neuen Staaten hatten nun eigene Regierungen und eigene Armeen. Meistens traten sie auch sofort der UNO bei. Die Bewohner hofften auf einen raschen wirtschaftlichen Fortschritt. Sie erwarteten nicht die Rückkehr zur Lebensweise vor der Kolonisation. Sie hofften vielmehr, als unabhängige Staaten mehr als bisher am wirtschaftlichen und technischen Fortschritt teilhaben zu können. Dazu mussten sie sich «entwickeln», daher wurden sie auch „Entwicklungsländer genannt. 4) Die Ausgangslage der «Entwicklungsländer» für ihre «Aufholjagd» war ungünstig. Zum grossen Teil hatten die Interessen und die Politik der früheren Kolonialherren ihre wirtschaftliche Lage geprägt. In der Kolonialzeit waren die Kolonien vor allem landwirtschaftliche und bergbauliche Güter produziert worden. Aus diesen Rohstoffen wurden in Europa Fertigwaren hergestellt, die dann wieder an die Kolonien verkauft wurden. Damit dieser Handel Bestand hatte, verhinderten die Kolonialmächte den Aufbau von Industrie in den Kolonien. So wurden schon in der Kolonialzeit die Grundlagen für die noch heute bestehenden Strukturen gelegt. Die ehemaligen Kolonien blieben meist auch nach der formellen Unabhängigkeit in politischer und wirtschaftlicher Abhängigkeit der ehemaligen Kolonialmacht und der reichen Staaten des Nordens. Immer noch gingen Naturreichtümer wie Erdöl, Eisenerze, Kupfer, oder Holz der Regenwälder direkt in die ehemaligen Kolonialmächte. Die Rohstoffe wurden von internationalen Konzernen gekauft und weiterverarbeitet, ohne dass dafür faire Preise gezahlt wurden. Oft profitierte nur eine sehr kleine Führungsschicht von diesen Geschäften. Korruption, Misswirtschaft und Bestechlichkeit waren die Folge. 5) Unter den Führungseliten der neuen Staaten brachen schnell Machtkämpfe aus. Oft ging es darum, wer von den Rohstoffgeschäften profitieren konnte. In vielen Fällten kam es zu Bürgerkriegen zwischen ethnischen Gruppen. Zudem war zu dieser Zeit auch der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion in vollem Gange. Die ehemaligen Kolonien wurden oft in die Auseinandersetzung der beiden Machtblöcke verwickelt. Einzelne Gruppen oder auch Staaten bekämpften sich dann stellvertretend für die Supermächte in sogenannten Stellvertreterkriegen (z.B. in Vietnam). Kolonialreiche um 1945: Entkolonialisierung Afrikas: