Arbeitsblatt: Märchen in Jugendsprache

Material-Details

Bekannte Märchen (Kurzzusammenfassungen) in Jugendsprache umschreiben
Deutsch
Gemischte Themen
9. Schuljahr
20 Seiten

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1278
20
09.10.2021

Autor/in

sinafl (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Märchen in Jugendsprache Gemeinsam folgendes Video schauen – Der Freshkönig von SRF: 1 Bildet 2er Gruppen. 2 Schreibt euch für eines der Märchen ein und nehmt die Kurzzusammenfassung. 3 Schreibt die Geschichte in die Jugendsprache um. Achtet dabei darauf, dass ein Erzähler (Schriftsprache) vorhanden ist und die Hauptcharaktere (Mundart) in der direkten Rede sprechen. 4 Sobald der Text fertig ist, macht ihr mit einem Handy eine Audioaufnahme davon. Versetzt euch dazu in die Rollen, welche ihr lest und spielt es. 5 Fertig? Dann sendet die Audiodatei an XY Material: Schreibzeug, Märchen Zusammenfassung, Papier, 1 Handy Zeit: 3 Lektionen Märchen: Dornröschen, Rotkäppchen, Aschenputtel, Rumpelstilzchen, Hänsel und Gretel, Rapunzel. Der gestiefelte Kater, die Prinzessin auf der Erbse Dornröschen Das Märchen handelt von einem König und seiner Königin, die sich unbedingt ein Kind wünschen. Lange Zeit bekommen sie aber keins. Als die Königin eines Tages am Teich beim Baden sitzt, taucht ein Frosch auf, der ihr verspricht, dass sie innerhalb von einem Jahr ein Kind bekommen wird. Genau das passiert auch: Die Königin bekommt eine Tochter, die so wunderschön ist, dass der König aus lauter Freude ein Fest gibt. Dazu will er auch die weisen Frauen des Landes einladen, damit sie das Kind auf dessen Lebensweg unterstützen. Dreizehn weise Frauen gibt es insgesamt. Weil der König aber nur zwölf Gedecke hat, lädt er auch nur zwölf der dreizehn Frauen ein. Es ist ein tolles Fest und als es vorbei ist, beschenken die Frauen das Mädchen mit all ihren Gaben: Sie treten hervor und wünschen dem Mädchen Schönheit, Reichtum und so weiter. Plötzlich kommt die dreizehnte Frau. Sie ist sehr böse, weil sie nicht eingeladen worden ist. „Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen, sagt sie und stapft davon. Die zwölfte Frau hat keine Möglichkeit, den Spruch aufzuheben. Aber sie versucht, ihn mit ihrer Gabe einzuschränken: „Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt, sagt die zwölfte Frau. Der König erlässt den Befehl, dass alle Spindeln im ganzen Königreich vernichtet oder versteckt werden. Alle anderen Wünsche der weisen Frauen wurden bei dem Mädchen erfüllt: Sie ist wunderschön, klug und freundlich – ein Mädchen, das man einfach gerne haben muss. Als das Mädchen fünfzehn Jahre alt wird, sind der König und die Königin nicht zu Hause. Das Mädchen steigt eine Wendeltreppe hoch in einen Turm. Dort sitzt eine Frau mit einer Spindel. „Guten Tag, du altes Mütterchen, sagt die Königstochter, „was machst du da? „Ich spinne, sagt die alte Frau. „Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt? fragt das Mädchen. Sie nimmt die Spindel. Kaum hat sie sie angerührt, geht der Zauberspruch in Erfüllung. Das Mädchen sticht sich in den Finger. Sie fällt auf das Bett und in einen tiefen Schlaf. Dieser Schlaf verbreitet sich über das ganze Schloss. Der König und die Königin, die gerade nach Hause gekommen sind, schlafen. Der Koch, der Küchenjunge schlafen, die Hunde und die Tauben. Der Braten am Spieß dreht sich nicht mehr. Und auch der Wind steht still. Rings um das Schloss wächst eine Dornenhecke, die jedes Jahr höher wird. Im ganzen Land hört man von der hübschen schlafenden Königstochter und viele junge Männer versuchen, in das Schloss einzudringen. Aber sie schaffen es nicht, weil die Dornen der Hecke sich vor ihnen zusammenschließen und sie nicht in das Schloss lassen. Die Jungen sterben in den Dornen der Hecke. Einer aber sagt trotzdem: „Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen! Gerade als der Junge zu der hübschen Königstochter aufbrechen will, sind die 100 Jahre vorbei. Als der Königssohn sich der Dornenhecke nähert, sind dort lauter schöne Blumen. Sie öffnen sich und machen eine Gasse für den jungen Mann. Als er in dem Hof des Schlosses steht, schließen sie sich wieder. Der Königssohn sieht alle Menschen, Tiere und Gegenstände auf dem Schloss schlafen. Er findet den Turm, in dem Dornröschen schläft. Er sieht sie und findet sie wunderschön. Der Königssohn gibt Dornröschen einen Kuss. Sie öffnet die Augen und blickt ihn freundlich an. Nach und nach erwachen alle Menschen und Tiere und Gegenstände auf dem Schloss. Es ist so, als hätten sie nie geschlafen. Die Hochzeit des Königssohns und Dornröschen wird ganz groß gefeiert. Die beiden haben ein glückliches Leben zusammen. Rotkäppchen Es war einmal ein süßes Mädchen, das mit seiner Mutter auf dem Dorf lebte. Seine Großmutter schenkte ihm ein rotes Käppchen, das ihm so gut stand, dass es nichts anderes mehr tragen wollte. So nannte jeder das Mädchen „Rotkäppchen. Eines Tages sagte ihm seine Mutter: „Rotkäppchen, hier ist ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein. Bring das der Großmutter hinaus. Sie ist krank und schwach, sie wird sich daran erfrischen. Wenn du hinaus kommst, geh sittsam und lauf nicht vom Weg ab. Sonst fällst du und zerbrichst die Flasche und die arme Großmutter hat nichts. Rotkäppchen nickte und machte sich auf den Weg. Im Wald traf sie auf den großen bösen Wolf. „Guten Tag Rotkäppchen! sagte der Wolf, „Schönen Dank! antwortete das Rotkäppchen, denn es kannte den Wolf noch nicht und wusste nicht, dass er so ein böses Tier ist. Der Wolf fragte, wo das Rotkäppchen hingehe. Es antwortete: „Ich bringe meiner Großmutter Wein und Kuchen, denn sie ist ganz krank und sie schenken ihr Kraft. „Gut!, dachte sich der Wolf. „Die Großmutter und das Rotkäppchen, die schnappe ich mir beide! Der Wolf riet dem Rotkäppchen sich die wunderschönen Blumen ringsumher anzuschauen. Das Rotkäppchen schaute sich um und dachte sich, dass frische Blumen der Großmutter sicher gut tun würden. Das Mädchen sah eine schöne Blume nach der Anderen und so kam es immer weiter vom Weg ab und ging immer tiefer in den Wald. Der Wolf lief zum Haus der Großmutter und klopfte an ihre Tür: „Großmutter, hier ist das Rotkäppchen! Ich bringe dir Wein und Kuchen, mach auf! Die Großmutter antwortete: „Ich bin zu schwach aufzustehen, drück nur auf die Klinke! Der böse Wolf drückte die Klinke, lief schnell zum Bett der Großmutter und aß sie auf. Der Wolf zog sich die Kleider der Großmutter an, setzte ihre Haube auf, legte sich ins Bett und wartete auf das Rotkäppchen. Als Rotkäppchen am Haus der Großmutter angekommen war, wunderte sie sich, dass die Haustür offen stand. Sie ging an das Bett der Großmutter und sagte: „Großmutter, was hast du für große Ohren! – „Dass ich dich besser hören kann! – „ Großmutter, was hast du für große Augen! – „Dass ich dich besser sehen kann! – „Großmutter, was hast du für große Hände! – „Dass ich dich besser packen kann! – „Großmutter, was hast du für ein großes Maul! – „Dass ich dich besser fressen kann! sagte der Wolf und aß auch das Rotkäppchen. Als der Wolf seinen Appetit gestillt hatte, legte er sich ins Bett, schlief ein und fing an, laut zu schnarchen. Das hörte der Jäger, der an dem Haus vorbei ging. „Wie die alte Frau schnarcht, dachte er. Der Jäger ging in das Haus, um nachzuschauen, ob ihr was fehle und sah, wie der große böse Wolf mit seinem dicken Bauch im Bett der Großmutter schlief. „Jetzt hab ich dich, du alter Sünder! Wie lange ich dich schon gesucht habe! dachte der Jäger und legte seine Büchse an. Da fiel ihm ein, dass der Wolf die arme Großmutter gefressen haben könnte. Er nahm eine Schere und schnitt den dicken Bauch des Wolfes auf. Sofort sah er das Rotkäppchen. Nach ein paar Schnitten konnte sich das Mädchen befreien. „Ach, wie war ich erschrocken, wie war es dunkel in dem Wolf seinem Leib!, sagte das Rotkäppchen. Auch die Großmutter konnte aus dem Bauch des Wolfes gerettet werden. Der Jäger, Rotkäppchen und die Großmutter holten große Steine und füllten damit den Bauch des Wolfes. Als er aufwachte, wollte er fortspringen, aber die Steine in seinem Leib waren so schwer, dass er gleich niedersank und tot umfiel. Der Jäger zog seinen Pelz ab und ging damit nach Hause. Die Großmutter aß den Kuchen und trank den Wein und erholte sich wieder. Das Rotkäppchen dachte, dass sie nie wieder den Weg verlassen wolle, den sie eigentlich gehen sollte. Aschenputtel Das Märchen beginnt damit, dass die Frau von einem reichen Mann stirbt. Bevor sie die Augen schließt, holt sie ihre einzige Tochter an ihr Krankenbett und sagt ihr: „Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken und will um dich sein. Genau das macht das Mädchen. Sie bleibt fromm und gut und besucht jeden Tag das Grab ihrer Mutter. Schon bald nach deren Tod nimmt sich ihr ehemaliger Ehemann und Vater des Kindes eine neue Frau. Die hat zwei Töchter, die wunderschön, aber auch sehr gemein und garstig sind. Sie behandeln ihre Stiefschwester wie eine Küchenmagd. Sie nehmen ihr alle schönen Kleider weg und ziehen ihr einen grauen Kittel und Holzpantoffel an. Das Mädchen muss jeden Tag hart in der Küche arbeiten. Ihre Stiefschwestern mobben sie und schütten ihr Erbsen und Linsen in die Asche. Bis spät in die Nacht muss das Mädchen die Erbsen und Linsen aus der Asche suchen. Auch schlafen muss das Mädchen in der Küche, direkt neben dem Herd in der Asche. Weil das Mädchen deswegen immer dreckig aussieht, wird es von ihren Stiefschwestern Aschenputtel genannt. Als der Vater eines Tages auf Reisen geht, fragt er die drei Mädchen, was er ihnen mitbringen solle. Schöne Kleider und Edelsteine wünschen sich die Töchter von der Stiefmutter. „Vater, das erste Reis, das Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stößt, das brecht für mich ab, sagt Aschenputtel. Der Vater bringt ihr dein Reiskorn mit. Aschenputtel pflanzt es am Grab ihrer Mutter. Ein wunderschöner Baum wächste daraus. Auf dem Baum sitzt ein weißer Vogel. Und der wirft herab, was auch immer Aschenputtel sich wünscht. Als der König ein Fest ankündigt, das drei Tage und Nächte dauern soll, gibt es viel Aufregung im Haus von Aschenputtel. Zu dem Fest sollen nämlich alle Jungfrauen des Landes kommen, damit sich der Prinz eine Frau aussuchen kann. Aschenputtel will mit auf das Fest und fragt ihre Stiefmutter: „Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen, sagt die. Aschenputtel geht in den Garten und ruft die Tauben: „Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Die Tauben suchen die Linsen aus der Schüssel heraus. Aschenputtel geht voller Freude zur Stiefmutter, doch die erteilt ihr eine Absage: „Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen: du wirst nur ausgelacht. Die Stiefmutter schüttet zwei Teller Linsen in die Asche. Aschenputtel soll auch diese heraussuchen. Dann dürfe sie auch auf das Fest gehen. Aschenputtel ruft wieder ihr Tauben und die erledigen die Arbeit. Doch als Aschenputtel mit den herausgesuchten Linsen zur Stiefmutter geht, erlaubt diese ihr wieder nicht, mitzukommen: „Es hilft dir alles nichts: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir müßten uns deiner schämen. Aschenputtel ist sehr traurig und geht zu dem Baum auf dem Grab ihrer Mutter: „Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich, sagt sie. Der Vogel wirft ihr ein gold-silbernes Kleid und hübsche Pantoffeln herunter. Aschenputtel geht auf das Fest und alle wundern sich, wer dieses schöne Mädchen ist. Der Prinz möchte den ganzen Abend nur mit ihr tanzen: „Das ist meine Tänzerin, sagt er. Der Prinz will das Mädchen nach Hause bringen. Aber Aschenputtel entwischt ihm. Als ihr Vater später nach Hause kommt, liegt sie in der Küche und schläft. So ahnt niemand, dass Aschenputtel das schöne Mädchen auf dem Fest war. Auch am nächsten Tag wünscht sich Aschenputtel ein Kleid von dem Vogel auf dem Baum. Sie bekommt ein noch viel Schöneres als am Abend vorher. Wieder tanzt sie auf dem Fest die ganze Nacht mit dem Prinzen. Wieder entwischt Anschenputtel dem Prinzen am Abend. Wieder ahnt niemand, dass das schönste Mädchen auf dem Fest Aschenputtel ist. Für den dritten Tag des Festes aber hat sich der Prinz einen Trick ausgedacht: Er bestreicht die Treppe mit schwarzem Pech. Aschenputtels linker Pantoffel bleibt darauf hängen. Mit dem Pantoffel will der Prinz seine hübsche Tänzerin finden. Dem Mädchen, das in den Pantoffel passt, soll seine Frau werden. Eine Tochter der Stiefmutter schneidet sich die Zehen ab, damit sie in den Schuh passt. Der Prinz denkt, sie sei das richtige Mädchen und nimmt sie mit auf das Schloss. Als die beiden jedoch am Grab von Aschenputtels Mutter vorbei reiten, rufen zwei Tauben: „Rucke di guck, rucke di guck, Blut ist im Schuck: der Schuck ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim. Der Prinz sieht das Blut im Schuh. Er reitet noch einmal zu der Familie und fragt den reichen Mann, ob er noch eine Tochter habe: „Nur von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines verbuttetes Aschenputtel da: das kann unmöglich die Braut sein, sagt der Mann. Doch der Prinz will das Aschenputtel sehen. Natürlich passt Aschenputtel der Schuh wie angegossen. Der Prinz erkennt seine hübsche Tänzerin. Er weiß, dass sie die Richtige ist. „Rucke di guck, rucke di guck, kein Blut im Schuck: der Schuck ist nicht zu klein, die rechte Braut, die führt er heim, gurren die Tauben. Zur Hochzeit wollen sich die Stiefschwestern einschleimen. Doch die Tauben picken beiden jeweils ein Auge aus. Für ihr Bosheit und ihre Falschheit sollen sie ihr Leben lang gestraft sein. Rumpelstilzchen Ein Müller möchte seine Tochter an den König verheiraten. Dafür erzählt er dem König, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen könne. Das kann der König nicht so recht glauben. Er möchte es mit seinen eigenen Augen sehen. Er sperrt die Müllerstochter in eine Kammer voll Stroh ein. Sie soll daraus Gold machen. Das Mädchen ist verzweifelt. Wie soll sie es bloß schaffen, Stroh zu Gold zu spinnen? In ihrer Verzweiflung fängt sie an zu weinen. Doch plötzlich taucht ein kleines Männchen auf und bietet ihr seine Hilfe an. Er stellt aber eine Bedingung. Im Gegenzug möchte er ihre Kette haben. Die Müllerstochter willigt ein und tatsächlich verwandelt sich das Stroh in Gold. In der darauf folgenden Nacht wiederholt sich das Spektakel. Dieses Mal fordert das kleine Männchen aber den Ring als Gegenleistung ein. Währenddessen ist der König begeistert von der Gabe der Müllerstochter. Am dritten Abend sagt er zu ihr, dass er sie zur Frau nehme, wenn sie es auch ein drittes Mal schaffe, das Stroh zu Gold zu spinnen. Daraufhin wird sie in einer noch größere Kammer mit noch mehr Stroh und wieder kommt das geheimnisvolle Männchen um ihr zu helfen. Allerdings verlangt er dieses Mal eine viel größere Belohnung. Er verlangt das erstgeborene Kind der Müllerstochter. Diese willigt ein und wird somit die Frau des Königs. Und dann ist es soweit. Das erste Kind der Müllerstocher und des Königs wird geboren. Das Männchen lässt nicht lange auf sich warten und kommt vorbei, um sich das versprochene Baby abzuholen. Doch als die Mutter anfängt zu weinen und sich von ihrem Baby nur schwer verabschieden kann, wird das Männchen weich. Es stellt ihr eine Aufgabe. Wenn sie es schaffe, in drei Tagen seinen Namen heraus zu finden, darf sie ihr Kind behalten. Schafft sie es nicht, muss sie es wie vereinbart dem Männchen übergeben. Daraufhin trägt die Königin am ersten und zweiten Tag alle bekannten Namen vor. Am dritten Tag passiert ein entscheidender Zufall. Ein Bote erzählt der Königin, dass er im Wald ein Männchen gesehen hat, welches ums Feuer tanzte und Folgendes sang: „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß. Daraufhin trägt die Königin dem Männchen am dritten Tage diesen Namen vor. Und sie hat Recht! Rumpelstilzchen so wütend, dass es sich selbst zerreißt. Hänsel und Gretel Das Märchen beginnt mit der Beschreibung von dem Leben eines armen Holzhackers. Er hatte zwei Kinder und eine Frau, die die Stiefmutter der Kinder ist. Der Holzhacker hatte so wenig Geld, dass er sich für seine Familie kein Brot leisten konnte. Eines Abends fragte er seine Frau: „Was soll aus uns werden? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr haben? „Weißt du was, Mann, antwortete die Frau, „wir wollen Morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist: Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus und wir sind sie los. Der Holzhacker war empört über diesen Vorschlag. „Wie soll ich das über das Herz bringen, fragte er die Frau. „Oh, du Narr, antwortete ihm die Frau, „dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobelen. Die Frau ließ dem Holzhacker keine Ruhe. Bis er einwilligte. Die beiden Kinder hatten das Gespräch mit angehört. Gretel fing an zu weinen, aber ihr Bruder Hänsel tröstete sie: „Still, Gretel, sprach Hänsel, „Gräme dich nicht, ich will uns schon helfen. Als der Holzfäller und seine Frau schliefen, ging Hänsel nach draußen und sammelte ganz viele Kieselsteine, die er sich in die Taschen steckte. Am nächsten Tag machten alle Vier sich auf den Weg in den Wald. Als Hänsel sich immer wieder umdrehte, fragte ihn sein Vater: „Hänsel, was guckst du da und bleibst zurück, hab Acht und vergiß deine Beine nicht. „Ach, Vater, sagte Hänsel, „ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen. Die Frau sprach „Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint. Tatsächlich aber guckte Hänsel gar nicht nach seinem Kätzchen, sondern warf Steine, damit er später den Weg zurück nach Hause finden würde. Mitten im Wald zündeten die Vier ein Feuer an. „Nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und hauen Holz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab, sagte die Stiefmutter von Hänsel und Gretel. Hänsel und Gretel schliefen vor dem Feuer ein, in der Nacht wachten sie wieder auf. Gretel hatte große Angst. Aber ihr Bruder tröstete sie und als der Mond aufgegangen war, gingen die beiden zurück nach Hause. Die Kieselsteine, die Hänsel gestreut hatte, zeigten ihnen den Weg. Der Vater freute sich, als er seine beiden Kinder sah. Doch nicht lange danach war wieder Not in der Familie. Sie hatten kein Brot mehr zu essen. Die Stiefmutter wollte die Kinder wieder weg schicken. Erneut hörten Hänsel und Gretel das Gespräch des Holzhackers und seiner Frau mit an. In der Nacht wollte Hänsel wieder Kieselsteine sammeln, aber die Stiefmutter hatte die Tür verschlossen. „Weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen, sagte er zu seiner Schwester, um sie zu beruhigen. Am nächsten Tag führte die Stiefmutter Hänsel, Gretel und den Vater wieder in den Wald. Auf dem Weg zerbröselte Hänsel ein Brot, das er von der Stiefmutter bekommen hatte. Es sollte ihm und seiner Schwester den Weg zeigen. Als der Vater wieder fragte, warum Hänsel sich so oft umdrehe, sagte dieser: „Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen, „Narr, sagte die Frau, „das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint, meinte die Stiefmutter. Die Stiefmutter führte die Geschwister ganz ganz tief in den Wald hinein. Hier passierte genau dasselbe wie das letzte Mal: Der Holzhacker und die Frau verließen Hänsel und Gretel. Mitten in der Nacht wachten sie auf und wollten den Brotkrumen folgen. Doch die Vögel hatten alle gegessen. Hänsel sagte zu Gretel: „Wir werden den Weg schon finden. Aber sie fanden ihn nicht. Hänsel und Gretel waren sehr hungrig. Sie gerieten immer tiefer in den Wald. Bis sie ein schönes schneeweißes Vöglein auf einem Ast sitzen sahen. Als das Vöglein davon flog, folgten Hänsel und Gretel dem Vogel. Sie kamen an ein Haus, das aus Brot gebaut war, und mit Kuchen gedeckt. Die Fenster waren aus hellem Zucker. Die Geschwister fingen an, von dem Haus zu essen. „Knuper, knuper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?, hörten sie dann aus dem Haus. „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind, sagten Hänsel und Gretel. Eine steinalte Frau, die sich auf Krücken stütze, kam hinaus. Sie lockte die Kinder in das Haus. Hier war der Tisch reichlich gedeckt. Es gab ganz viel zu essen. Und es gab ein Bett, in das Hänsel und Gretel sich gleich legten. Sie glaubten, sie wären im Himmel. Aber die Frau hatte sich nur verstellt. Tatsächlich war sie eine böse Hexe. Das Haus hatte sie nur gebaut, um Kinder anzulocken. Wenn die Kinder dann kamen, kochte und aß die Hexe sie. Genau das hatte sie auch mit Hänsel und Gretel vor. Sie sperrte Hänsel in einen Käfig. Gretel befahl sie, ihren Bruder zu füttern, damit er dick wurde. Gretel war gezwungen, Hänsel das beste Essen zu kochen. Jeden Morgen schlich die Alte zu dem Ställchen und rief: „Hänsel, streck deine Finger heraus, damit ich fühle, ob du bald fett bist. Die Hexe merkte nicht, dass Hänsel ihr einen Knochen und keinen Finger gab. Obwohl die Hexe dachte, dass Hänsel die ganze Zeit mager blieb, wollte sie ihn essen. Sie sagte Gretel, dass sie ihren Bruder backten wollte. Gretel sollte dafür das Feuer im Backofen anheizen. Die Hexe stieß die arme Gretel hinaus zu dem Backofen, aus dem die Feuerflammen schon heraus schlugen. „Kriech hinein; sagte die Hexe, „und sieh zu, ob recht eingeheizt ist. Und wenn Gretel darin war, wollte sie den Ofen zumachen, und Gretel sollte darin braten. Denn die Hexe wollte Gretel auch essen. Doch Gretel durchschaute den Plan der Hexe. „Ich weiß nicht wie ichs machen soll, wie komm ich da hinein?, fragte sie die Hexe. „Dumme Gans, sagte die Hexe, „die Öffnung ist groß genug, siehst du wohl, ich könnte selbst hinein. Die Hexe trappelte heran und steckte den Kopf in den Backofen. Gretel gab ihr einen Stoß und verschloss die Tür des Backofens. Gretel lief zu Hänsel und befreite ihn aus dem Käfig. Die beiden freuten sich sehr und sprangen herum. Sie gingen in das Haus der Hexe und fanden eine Kiste mit Perlen und Edelsteinen. Sie nahmen so viel mit, wie sie tragen konnten. Als sie an dem Haus von dem Vater ankamen, fielen sie ihm um den Hals. Der Vater war nicht mehr glücklich gewesen, seitdem er seine Kinder in den Wald gebracht hatte. Die Stiefmutter aber war gestorben. Hensel und Gretel schüttelten ihre Taschen und die Schürze aus. Die Perlen und Edelsteine fielen auf den Boden. Alle Sorgen hatte ein Ende und sie lebten in Freude zusammen. Der gestifelte Kater Es war einmal ein Müller, der hatte drei Söhne. Er besaß eine Mühle, einen Esel und einen Kater. Als der Müller starb, vererbte er seinen Besitz an die drei Söhne. Der dritte Sohn bekam den Kater und war sehr unglücklich darüber. Um Geld zu verdienen beschloss er, aus dem Pelz des Katers Handschuhe zu machen. Da meldete sich der Kater selber zu Wort. Er bat den Müllersohn, ihm ein paar Stiefel machen zu lassen, damit er sich unter den Menschen zeigen könnte. Kurze Zeit später wanderte der Kater mit seinen Stiefeln und einem Sack auf dem Rücken in den Wald. Dabei ging er wie ein Mensch auf zwei Beinen. Auf den Boden des Sackes hatte er Körner gestreut. Im Wald legte er den Sack aus und lockte mit den Körnern viele Rebhühner an. Als genügend Hühner in den Sack geklettert waren, schnürte der Kater ihn zu. Dann machte er sich auf den Weg zum König. Der König liebte Rebhühner. Die Hühner waren allerdings so scheu, dass kaum ein Jäger es schaffte, sie zu schießen. Als der König den Sack voller Hühner sah, den der Kater dabei hatte, war er sehr froh. Der Kater erzählte, sein Herr wäre ein Graf. Er hätte dem König die Hühner überbringen lassen. Zum Dank ließ er den Sack des Königs mit Gold füllen. Der Kater brachte den Sack schnell zurück zum Müllersohn. Er erzählte ihm, was er getan hatte, und fortan ging er jeden Tag in den Wald um Rebhühner zu fangen. Eines Tages hörte der Kater, dass der König mit der Prinzessin zum See fahren wollte. Er sagte dem Müllerssohn er solle auch an den See zum Baden gehen. Als der Sohn im Wasser war, versteckte der Kater seine Anziehsachen. Dann kam die Kutsche des Königs. Der Kater erzählte dem König, dass ein Dieb die Anziehsachen des Grafen gestohlen hätte. Der König wollte natürlich helfen und ließ seine eigenen Kleider aus dem Palast holen. Der Müllerssohn durfte außerdem in der Kutsche des Königs mitfahren. Der Kater rannte voraus, um mit den Arbeitern auf den Feldern und Wiesen zu reden. Sie sollten dem König sagen, dass das Land dem Grafen gehörte. Zum Schluss ging der Kater zum Zauberer. Der war der eigentliche Besitzer der Felder und Wiesen. Der Kater erzählte, dass er spannende Dinge über den Zauberer gehört hatte. Angeblich konnte dieser sich in jedes Tier auf der Welt verwandeln. Der Kater wollte das mit eigenen Augen sehen. Tatsächlich konnte der Zauberer sich in einen Elefanten und einen Löwen verwandeln. Zum Schluss bat der Kater den Zauberer eine Maus zu werden. Nach der Verwandlung fing er die Maus und fraß sie auf. Der König war erstaunt darüber, wie viel Feld und Wiesen dem Grafen gehörten. Am Ende der Fahrt kamen sie am Schloss vom Zauberer an. Der Kater begrüßte sie dort und erzählte, dass dieses schöne Schloss dem Grafen gehören würde. Der König war begeistert von dem riesigen Schloss. Er versprach dem Grafen seine Tochter, die Prinzessin. Als der König starb, wurde der Müllerssohn König und der gestiefelte Kater erster Minister. Rapunzel Es waren einmal ein Mann und eine Frau, die erwarteten ein Kind. In ihrem Haus war ein Fenster, aus dem sie in den Garten einer Zauberin blicken konnten. Eines Tages entdeckte die Frau im Garten der Zauberin wunderschöne Rapunzeln, die sie unbedingt essen wollte. Ihr Mann machte sich große Sorgen, denn wenn seine Frau keine Rapunzel zu Essen bekam, so würde sie sterben. Also kletterte er eines Abends voller Mut in den Garten der Zauberin, die von allen gefürchtet war. Er stach eine Handvoll Rapunzeln für seine Frau, aber sie wollte immer mehr. Als der den Garten noch einmal betrat, stand plötzlich die Zauberin vor ihm. Sie erlaubte ihm zwar noch mehr mitzunehmen, verlangte aber als Entschädigung das ungeborene Kind. Vor lauter Angst um seine Frau stimmte der Mann zu. Sobald die Frau das Kind geboren hatte, kam die Zauberin und trug es fort. Sie gab dem Mädchen den Namen Rapunzel. Als Rapunzel zwölf Jahre alt war sperrte die Zauberin sie in einen Turm ohne Tür und Treppen mitten im Wald. Wenn sie Rapunzel besuchen wollte, musste sie sich unter Turmfenster stellen und nach ihrer Tochter rufen. „Rapunzel, Rapunzel, lass mir dein Haar hinunter! Rapunzel wickelte dann ihr langes, dichtes Haar um einen Fensterhaken und lies es hinunter. Daran konnte die Zauberin zu ihr hinauf klettern. Einige Jahre später ritt der Sohn des Königs durch den Wald. Als er an Rapunzels Turm vorbei kam, hörte er wunderschönen Gesang. Fortan kam er jeden Tag wieder, um den Gesang zu hören. Eines Tages beobachtete er die Zauberin, wie sie nach Rapunzels Haaren rief. Sobald es dunkel wurde versuchte er selber sein Glück und rief: „Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter! Rapunzel tat genau das und der Prinz kletterte zu ihr in den Turm hinauf. Bald darauf verliebten sie sich und der Prinz wollte Rapunzel zur Frau nehmen. Sie schmiedeten einen Plan um Rapunzel aus dem Turm zu befreien, doch die Königin kam ihnen auf die Schliche. Sie war sehr zornig, schnitt Rapunzel zur Strafe die Haare ab und schickte sie in die Wüste. Auch an diesem Abend kam der Prinz um Rapunzel zu besuchen. Als er nach ihr rief, warf die Zauberin die langen abgeschnittenen Haare nach unten und nahm den Prinzen in Empfang. Sie erklärte ihm, dass er Rapunzel nie wieder sehen würde. Der Prinz hatte großen Kummer und stürzte sich den Turm herab. Er landete in Dornen, die ihm die Augen zerstachen, sodass er blind wurde. Jahrelang irrte er umher und kam schließlich in der Wüste an. Dort lebte Rapunzel, die mittlerweile Zwillinge geboren hatte. Eines Tages hörte der Prinz eine Stimme und erkannte seine Geliebte wieder. Sie fiel ihm um den Hals und begann zu weinen. Zwei ihrer Tränen trafen die Augen des Prinzen und er konnte plötzlich wieder sehen. Gemeinsam kehrten sie in sein Reich zurück und lebten dort glücklich zusammen. Die Prinzessin auf der Erbse Es war einmal ein Prinz, der wollte nichts lieber als eine Prinzessin heiraten. Er reiste um die ganze Welt, um eine wirkliche Prinzessin zu finden. Das war ziemlich schwer. Er traf zwar viele Prinzessinnen, aber immer war etwas nicht in Ordnung. Nie war es eine echte Prinzessin. Als der Prinz wieder nach Hause kam war er sehr traurig. Eines Abends gab es ein schreckliches Gewitter. Da klopfte es an das Stadttor. Der Prinz öffnete das Tor und vor ihm stand eine Prinzessin. Das Mädchen sah schrecklich aus. Sie war sehr nass und ihre Haare waren total zerzaust. Trotzdem behauptete sie, eine echte Prinzessin zu sein. Der Prinz ließ sie hinein. Als die Prinzessin zu Bett gehen wollte, kam der Mutter des Prinzen eine Idee. Sie nahm eine Erbse und legte sie unter die Matratze des Mädchens. Darauf legte sie noch zwanzig andere Matratzen. Die Prinzessin musste die ganze Nacht darauf schlafen. Am nächsten Morgen war die Königin gespannt. Sie frage das Mädchen, wie es geschlafen habe. „Sehr schlecht. Gott weiß, was da im Bette gewesen ist! Ich habe auf etwas hartem gelegen und überall blaue Flecken! Da waren sich die Königin und der Prinz einig. Das musste eine echte Prinzessin sein.Durch so viele Matratzen hatte sie die Erbse gespürt. So empfindlich konnte sonst niemand sein. Der Prinz nahm die Prinzessin also zur Frau, denn nun wusste er, dass er seine wirkliche Prinzessin gefunden hatte.