Arbeitsblatt: Aletschgletscher

Material-Details

Dieses Dokument fasst die wichtigsten Informationen zum Aletschgletscher und dessen Geschichte zusammen und regt auch zum Nachdenken an.
Geographie
Schweiz
12. Schuljahr
2 Seiten

Statistik

199600
471
2
03.11.2021

Autor/in

Maurice Bayard
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Biologie SF September 2020 Die Geschichte des grossen Aletschgletschers Von seiner Entstehung bis in die Zukunft Entstehung des Aletschgletschers Voraussetzung für die Bildung eines Gletschers ist, dass die Akkumulation grösser ist als die Ablation. In verständlicherer Ausdrucksweise bedeutet das, dass der Zuwachs des Schnees grösser oder zumindest gleichgross ist als das Abschmelzen des Gletschers. Vor ca. 2000 Jahren, beim Höhepunkt der letzten Eiszeit waren die Voraussetzungen optimal. So optimal, dass man vor lauter Gletscher nur noch einzelne Bergspitzen sehen konnte. In dem Gebiet des Aletschgletschers waren bloss noch die Bergspitzen des Bettmerhorns und des Eggishorns zu sehen. Diese sogenannten Nunataker bedeckten die ganze Alpenregion. Die Ausläufer dieses riesigen Eispanzers reichten bis ins Mittelland und im Süden gar bis nach Lyon. Das Klima jedoch ist instabil und so wurde es nach 1000 Jahren zu warm, um dieses geschlossene Netz von Gletschern zu halten. In der Späteiszeit also weichten die einzelnen Gletscher in die jeweiligen Alpentäler. Die Zunge des grossen Aletschgletscher befand sich noch im Rhonetal. Auf die Späteiszeit folgte das postglaziale Holozän, in dem sich die Gletscher noch mehr zurückzogen. Dieser Zeitraum war aber nicht die einzige Warmphase seither. 800 – 1300 nach Christus war ebenfalls eine solche Warmphase, in jener die Gletscher der Form und der Länge nach den Quelle: heutigen ähnelten. Die Gletscher selber waren aber srf.ch auch schon weniger beträchtlich als heute, wie es in etwa in der Bronzezeit gewesen ist. Entwicklung von der Industrialisierung bis heute Erste Vermessungen des Aletschgletschers wurden zwischen Juni und August des Jahres 1841 durchgeführt. Seitdem wurden die Bewegung und Geschwindigkeit des Gletschers stetig überwacht. Im Jahre 1939 begann die Forschungsstation Jungfraujoch mit umfassenden und systematischen Untersuchungen am Aletschgletscher. Die Forschungsstation Jungfraujoch forscht noch bis heute an ihm. Anhand dieser umfangreichen Untersuchungen und anderen Quellen kann man heutzutage sagen, dass die noch bis heute anhaltende Schwundphase, also eine Zeit des Gletscherrückganges, Mitte der 60ger Jahre des 19. Jahrhunderts begann. Diese Zeit gilt als eine einzige Schwundphase, obwohl der Gletscher in den Jahren 1959 und 1960 einen Hochstand erlebte. In der Schwundphase verlor der Gletscher eine Länge von ungefähr vier Kilometern und eine Dicke von 300 Metern. Dies entspricht ungefähr einem Drittel seiner Fläche und rund der Hälfte seiner Masse. Diese Verflüssigung ist mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ungefähr 23 Metern pro 1 Quelle: welt.de Biologie SF September 2020 Jahr geschehen, jedoch beschleunigt sich dieser Vorgang immer stärker. Alleine in den letzten 20 Jahren zog sich die Zunge des grossen Aletschgletschers um rund einen Kilometer zurück. Der Aletschgletscher ist jedoch nicht der einzige Gletscher, der in den letzten Jahrzehnten extrem zurückgegangen ist. Quasi alle Schweizer Gletscher und eigentlich auch sämtliche Gletscher auf der ganzen Welt sind am wegschmelzen. Dass die Gletscher so viel Masse verlieren, liegt am natürlichen, vor allem aber auch am anthropogenen Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung der Erdatmosphäre. Heutiger Stand und zukünftige Entwicklung Der Aletschgletscher verliert aktuell an heissen Sommertagen bis zu 20cm an Höhe. Addiert man da noch die Abschmelzung des Winters dazu, so erhält man die erschreckende Summe, um die unser Gletscher jährlich schmilzt. Wir sprechen hier von 12 Höhenmeter Eis, die sich jährlich verflüssigen. Noch in diesem Jahrhundert rechnen Glaziologen mit einem fast vollständigen Abschmelzen der verbleibenden Gletscher. Größere Überlebenschancen haben beispielsweise der Aletschgletscher und der Rhonegletscher, allerdings nur in höheren Lagen. Seit Oktober 2016 beschäftigen sich nun mehr Menschen mit dem Thema Gletscherschwund, da in dem Jahr unterhalb der Mossfluh ein Hang wegrutschte und so mehrere Wanderwege zerstörte. Eine direkte Folge der Gletscherschmelze und eine indirekte Folge der Erderwärmung. Quelle: aargauerzeitung.ch Bis Ende des 21. Jahrhunderts werden wir 90 Prozent von unserem Markenzeichen verloren haben und stattdessen mit Gletscherseen werben müssen. Diese Gletscherseen werden aber nur zirka 3 Prozent vom jetzigen Gletschervolumen einnehmen. Ein weiteres Problem stellt auch die zukünftige Trinkwasserversorgung in Dörfern dar. Selbst wenn sich alle Länder an das internationale Klimaabkommen von Paris halten, werden die Gletscher weiterhin schmelzen. Ob der ganze Klimaschutz etwas bringt, wird sich im nächsten Jahrhundert erst zeigen, da Gletscher langsam auf klimatische Veränderungen reagieren. Literaturverzeichnis 2