Arbeitsblatt: Didaktisierter Text

Material-Details

Textverständnis "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" (Böll) mit Aufträgen
Deutsch
Textverständnis
10. Schuljahr
12 Seiten

Statistik

200527
482
7
14.01.2022

Autor/in

Meret Bürki
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Vorentlastung 1. Betrachten Sie eine Weile die beiden untenstehenden Fotos. Notieren Sie nun pro Bild in je in 2-3 Sätzen, was Ihnen spontan durch den Kopf geht: Meret Bürki 1 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K 2. Betrachten Sie nun die beiden Männer auf den Fotos etwas genauer. Schreiben Sie in Stichworten 3 offensichtliche Unterschiede zwischen den beiden auf. 3. Diskutieren Sie mit Ihrem Pultnachbarn, welcher der beiden Männer glücklicher ist. Begründen Sie Ihre Meinung. Ergänzen Sie anschliessend den angefangenen Satz. Ich möchte lieber sein, weil ich 4. Erfinden Sie in 5 Minuten eine kurze Geschichte, welche Sie ihrem Pultnachbarn erzählen. Sie dürfen sich dafür Notizen machen. Folgende Wörter müssen darin vorkommen: Hafen westliche Küste Europas ärmlich gekleideter Mann Fischerboot Tourist Fotoapparat Notizen: Meret Bürki 2 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Texterfassung 5. Unterstreichen Sie möglichst alle Adjektive in diesem ersten Textteil mit roter Farbe. In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen, schneeweissen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick. Und da aller guten Dinge drei sind, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt. Aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schliesst die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. Sie werden heute einen guten Fang machen. Kopfschütteln des Fischers. Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist. Kopfnicken des Fischers. Sie werden also nicht ausfahren? Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Er spricht die Sprache des Landes. 6. Wählen Sie die 3 Adjektive aus, welche Ihnen am wenigsten geläufig sind und bilden sie damit je einen vollständigen Satz. Meret Bürki 3 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K 7. Ergänzen Sie die Tabelle, indem Sie jeweils die fehlende Beschreibung aus dem letzten Textausschnitt (nicht wörtlich) heraussuchen. Fischer Arbeiter ärmlich gekleidet Tourist macht Ferien eifrig, eilfertig, flink Raucher nervös 8. Beschreiben Sie, was Ihnen auffällt, wenn Sie die beiden Spalten der Tabelle vergleichen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. Oh? Sie fühlen sich nicht wohl? Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. Ich fühle mich grossartig, sagt er. Ich habe mich nie besser gefühlt. Meret Bürki 4 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. Ich fühle mich phantastisch. Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: Aber warum fahren Sie dann nicht aus? Die Antwort kommt prompt und knapp. Weil ich heute Morgen schon ausgefahren bin. War der Fang gut? Er war so gut, dass ich nicht noch einmal ausfahren brauche, ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen. Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen auf die Schulter. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug!, sagt er, um des Fremden Seele zu erleichtern. Makrele eine Fischart 9. Verbinden Sie immer die zwei Satzteile, welche zusammengehören, durch Pfeile. Der Fisch er will nicht mehr ausfa hren, Der Touri st denkt Meret Bürki Endli ch spric ht der Fisch er richti g, Der Fisch er klopft dem Touri sten auf die Schul ter, nach dem er zuers nur Zeich enspr acheder benut Fisch zter sei weil krank er ihn damit. beruh igen und tröst en will weil er am Morg en scho genu gefan gen hat. 5 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K 10. Beenden Sie folgende Sätze. Beachten Sie dabei die Kommasetzung! Wie heisst die unterstrichene Wortart, welche ein vorangehendes Komma bedingt? Wortart: Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, weil Der Fang war so gut, dass Der Fischer will nicht mehr ausfahren, obwohl Nennen Sie noch andere Wörter dieser Wortart (ev. online nachschauen): 11. Konstruieren Sie daraus noch 3 weitere Haupt- und Nebensätze. (Der Inhalt muss sich nicht unbedingt um die Geschichte des Fischers und des Touristen drehen.) Meret Bürki 6 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K 12. Zeichnen Sie nach jedem der folgenden Abschnitte eine Skizze davon, was der Tourist dem Fischer als Möglichkeit oder Chance voraussagt. Rauchen Sie eine von meinen? Ja, danke. Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick, der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen, sagt er, aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen. Stellen Sie sich das mal vor! Der Fischer nickt. Sie würden, fährt der Tourist fort, nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie, was geschehen würde? Der Fischer schüttelt den Kopf. Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen – eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden ., die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, Meret Bürki 7 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinaden Fabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben, sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann . – wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. Und dann, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken wie einem Kind, das sich verschluckt hat. Was dann?, fragt er leise. Dann, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken. Er hat die Freude am Urlaub schon fast verloren. Meret Bürki 8 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Aber das tu ich ja schon jetzt, sagt der Fischer, ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört. Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, aber es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid. 13. Diskutieren Sie die Bedeutung der Worte „früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, Erklären Sie anschliessend in 2-3 Sätzen die Bedeutung anhand eines Beispiels. 14. Ordnen Sie folgende Begriffe entweder dem Fischer oder dem Touristen zu und schreiben Sie sie in die Tabelle. überschwänglich Neid Geld verdienen nervös idyllisch Fischer Meret Bürki reich Ruhe Makrele ärmlich dösen Geniesser begeistert exportieren genügsam höflich Mitleid Karriere das Kopfschütteln der Lebenskünstler der Sprache mächtig Tourist 9 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Texterweiterung 15. Entscheiden Sie nun, ob Sie selber eher der Typ „Fischer oder der Typ „Tourist sind. Zeichnen Sie Ihre Position in der Grafik ein. Lebenskünstler, mit wenig materiellen Dingen zufrieden Mitte Mischung Karrieretyp, arbeitet viel, verdient viel. 16. Stellen Sie sich vor, Sie sind nun der Fischer oder der Tourist (je nach Ihrer Wahl oben in der Grafik). Sie haben sich das Gespräch und die Lebenseinstellung Ihres „Gegenspielers durch den Kopf gehen lassen. Nach ein paar Wochen schreiben Sie ihm einen Brief. Schreiben Sie ihm, was Ihnen an Ihrer oder seiner Lebenseinstellung gefällt oder eben nicht. Begründen Sie auch, warum Sie nicht so leben möchten, wie er. Zeigen Sie ihm die Vorteile Ihres Lebens gegenüber seinem auf. Machen Sie ihn auf Nachteile seines Lebensstils aufmerksam. Werten Sie die andere Haltung aber nicht ab (nicht schlecht machen), sondern betonen Sie, dass es hier um Ihre persönliche Meinung geht. Folgende Formulierungen können Ihnen dabei helfen, Ihre Meinung auszudrücken (Achtung: Kommas!): Ich bin der Meinung, dass , weil Ich denke, dass , weil Ich glaube, dass , weil Ich meine, dass , weil Ich bin der Ansicht, dass , weil Meiner Meinung nach. , weil Meret Bürki 10 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Bern, den Lieber Liebe Grüsse Zusatzaufgaben Meret Bürki 11 Lesen EFZ Rezeption schriftlich S&K Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral Das ist der Titel dieser Kurzgeschichte von Heinrich Böll, einem deutschen Schriftsteller (1917 – 1985). 17. Erklären Sie die Bedeutung der Wörter „Anekdote und „Arbeitsmoral. Schlagen Sie im Wörterbuch nach oder benutzen Sie das Internet. Anekdote Arbeitsmoral 18. Suchen Sie im Internet nach Heinrich Böll und listen Sie hier die wichtigsten Angaben über sein Leben auf. geboren am: in: Leben und Werke gestorben am: in: Meret Bürki 12