Arbeitsblatt: Imperialismus

Material-Details

Dossier zum Thema Imperialismus und Kolonialismus
Geschichte
Neuzeit
8. Schuljahr
14 Seiten

Statistik

201153
958
34
23.02.2022

Autor/in

Theiler Martial
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Imperialismus 2. ISS ABC Imperialismus Titelblatt analysieren Beschreibe das Bild. Was siehst du? Wie wirkt das Bild auf dich? Überlege dir: Was möchte der Autor mit dem Bild aussagen? Aufbruch ins Industriezeitalter 1 Erkläre anhand von D1 (Zeitreise S. 11), wie James Watts Dampfmaschine funktioniert. Welche Vorteile bringt diese? Erkennst du auch Risiken? 1 2 3 1 4 2 3 4 2 2. ISS ABC Imperialismus Aufbruch ins Industriezeitalter 2 Ordne die Jahreszahlen den Erfindungen zu: 1764, 1776, 1784, 1814, 1879, 1885, 1903 3 2. ISS ABC Imperialismus 4 2. ISS ABC Imperialismus Englands Pranke umfasst den Erdball (franz. Karikatur von Laurian, 1899) Zur Erläuterung: Der französische Satz neben dem englischen Staatswappen heisst übersetz: «Ein Schuft, der Schlechtes dabei denkt». Arbeitsauftrag Deute die Karikatur indem du die unteren Leitfragen möglichst detailliert beantwortest. 1. Beschreibe, was auf der Karikatur zu sehen ist. 2. Durch welche Stilmittel (Art der Aufmerksamkeit des Betrachters? Darstellung) 3. Wie wirkt die Abbildung auf dich? 4. Worin besteht die mögliche Aussage der Karikatur? 5 erreicht der Künstler die 2. ISS ABC Imperialismus Die Erde wird aufgeteilt Schon seit mehr als 300 Jahren hatten Europäer Kolonien in vielen Teilen der Erde erworben. Aber zwischen 1880 und 1914 entwickelte sich daraus ein Wettkampf um Kolonien, wie es ihn bis dahin noch nicht gegeben hatte. 1. Welche Staaten waren die industriellen Grossmächte in Europa am Ende des 19JH? 2. Erkläre anhand der Auftaktseite 6 im Zeitreise 2, warum die Grossmächte Kolonien eroberten. 3. Niv. AB: Gibt es mögliche Verbindungen zwischen dem Comic und Karte auf der Auftaktseite? Hefteintrag Schneide die Streifen aus und klebe sie in der richtigen Reihenfolge hier ein. 6 2. ISS ABC Imperialismus Die Erde wird aufgeteilt Schon seit mehr als 300 Jahren hatten Europäer Kolonien in vielen Teilen der Erde erworben. Aber zwischen 1880 und 1914 entwickelte sich daraus ein Wettkampf um Kolonien, wie es ihn bis dahin noch nicht gegeben hatte. Das Zeitalter des Imperialismus Mit Deutschland, den USA und Japan waren neue mächtige Industriestaaten entstanden, die nun auch nach Kolonien verlangten. So wollten sie ihren Herrschaftsbereich vergrössern. In den Jahrhunderten zuvor waren es meist private Handelsgesellschaften gewesen, die Kolonien gegründet hatten. Nun aber wurde der Kolonialerwerb zur Staatsangelegenheit. Die Staatsregierungen hatten die militärischen Mittel, um ihre Erwerbungen gegen Rivalen und gegen den Widerstand der Kolonialvölker zu behaupten. Dabei gingen die Kolonialstaaten zunehmend strategisch vor: Vergrösserte ein Staat sein Kolonialgebiet, zogen die anderen Staaten nach. Diese Konkurrenz hatte zur Folge, dass innerhalb weniger Jahre die meisten noch nicht kolonisierten Gebiete verteilt waren. Es entstanden riesige Kolonialreiche unter der Herrschaft einiger Industriestaaten. Die Zeit von 1880 bis 1914 nennen wir heute das Zeitalter des Imperialismus. Wirtschaftliche Interessen Die Industriemächte erwarben Kolonien vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Sie hofften, die Kolonien würden die Wirtschaft ihrer Staaten ankurbeln. Unternehmer und Kaufleute versprachen sich hohe Gewinne: Rohstoffe aus den Kolonien wie Baumwolle oder Kautschuk verkauften sie zu günstigen Preisen an die heimische Industrie. Dadurch konnten die heimischen Fabrikanten billiger produzieren als ausländische Konkurrenten. Und wer günstig produziert, kann seine Waren auch günstig verkaufen. So erwarteten sich die Firmen höhere Absätze. Ausserdem hofften sie, ihre Produkte auch in die Kolonien verkaufen zu können und so neue Absatzmärkte zu erschliessen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich kaum. Zwischen den Kolonien und ihren Mutterländern wurde wenig gehandelt; die meisten Geschäfte machten die Industriestaaten untereinander. Auch war es sehr teuer, die Kolonien zu verwalten, sie militärisch zu schützen sowie Strassen und Eisenbahnstrecken anzulegen. Insgesamt kosteten die Kolonien die Industriestaaten mehr Geld, als sie ihnen einbrachten. Politische Ziele Trotz der hohen Kosten hielten die Industriestaaten an ihren Kolonien fest. Denn fast überall waren führende Politiker davon 7 Imperialismus (lat. «imperium» Herrschaft, Reich) Allgemein bezeichnet der Begriff die Herrschaft eines Landes über die Bevölkerung anderer Länder. Im Zeitalter des Imperialismus von 1880 bis 1914 beherrschten die Industriestaaten Kolonialreiche in Afrika, Asien und im Pazifik. 2. ISS ABC Imperialismus überzeugt, dass in Zukunft nur die mächtigen Staaten mit grossen Kolonialreichen in der Weltpolitik etwas zu sagen hätten. Das verschärfte den Kampf um Kolonien so sehr, dass es mehrfach beinahe zu Kriegen zwischen den Industriemächten kam. 8 2. ISS ABC Imperialismus 9 2. ISS ABC Imperialismus Die koloniale Schweiz Viele europäische Staaten profitieren von ihren Kolonien. Exotische Produkte gehörten bald zum Alltag. Fremde Menschen aus Übersee wurden in Europa vorgeführt. Die Schweiz besass keine Kolonien. Warum war es trotzdem Teil der kolonialen Welt? Q1 10 2. ISS ABC Imperialismus 11 2. ISS ABC Imperialismus Die koloniale Schweiz Viele europäische Staaten profitieren von ihren Kolonien. Exotische Produkte gehörten bald zum Alltag. Fremde Menschen aus Übersee wurden in Europa vorgeführt. Die Schweiz besass keine Kolonien. Warum war es trotzdem Teil der kolonialen Welt? Beschreibe deinen Eindruck dazu: 1. Lies den Text auf der S.48 genau durch. Schau dir die drei Bilder genau an. 2.Was ist eine Völkerschau? Erkläre in eigenen Worten. 3.Warum waren die Völkerschauen so erfolgreich? Formuliere mögliche Gründe. 4.Nur Niv. AB: Die Quelle 5 zeigt eine Touristin beim Fotografieren. Was hat dieses Foto mit Q1 gemeinsam? 12 2. ISS ABC Imperialismus Der Imperialismus das Beispiel Kongo Schau dir die beiden YouTube Videos zum Kolonialismus des Kongos an und lies den Artikel über den Kolonialismus im Kongo. vpi1OMPmSMiY vvo1RKgpiwts Belgien und der Kongo – Weißer König, schwarzer Tod Die heutige Demokratische Republik Kongo war von 1885 bis 1908 das Privateigentum des belgischen Königs Leopold II. Getrieben von der Gier nach Geld, Macht und Ruhm ließ er das Land mit grausam ausbeuten – eine schwer zu verarbeitende Vergangenheit. Der Zivilisation den einzigen Erdteil zugänglich zu machen, in den sie noch nicht vorgedrungen ist, und die Finsternis zu durchdringen, die noch ganze Völker umhüllt, dies ist ein Kreuzzug, der unseres Jahrhunderts des Fortschritts würdig ist, so König Leopold II. im Jahr 1876. Er lud zur Geographischen Konferenz, einem Treffen internationaler Forscher und Wissenschaftler, und beeindruckte mit seiner leidenschaftlichen Rede. Daraufhin gründeten die Versammelten die Internationale Afrika-Vereinigung mit Leopold II. als Präsident. Diese Organisation sollte die Entwicklung Afrikas koordinieren. 1878 konnte Leopold II. den berühmten Forschungsreisenden Henry Morton Stanley als prominenten Leiter seiner afrikanischen Mission verpflichten. Offiziell sollte Stanley die unbekannten Teile Afrikas wissenschaftlich erforschen. Insgeheim beauftragte Leopold ihn, Land zu erwerben. In nur wenigen Jahren schloss Stanley mit etwa 450 Stammesfürsten Verträge ab, in denen diese ihr Land Leopold II. überschrieben. 1884/85 fand in Berlin die Afrika-Konferenz statt. Durch geschicktes Taktieren brachte Leopold II. 13 2. ISS ABC Imperialismus die 14 europäischen Staaten und die USA dazu, den von ihm erworbenen Unabhängigen Kongostaat als seinen persönlichen Privatbesitz anzuerkennen. Dies war ungewöhnlich, da Kolonien normalerweise Staaten gehörten und nicht Privatpersonen. Damit war Leopold II. Besitzer eines Landes, das etwa 70 Mal so groß war wie Belgien. Kautschukboom und Kongo-Gräuel Schon bald begann Leopold II. den Kongo rücksichtslos auszubeuten. Der Kongo hatte genau das zu bieten, wonach der Weltmarkt dürstete: Gummi. Im Jahr 1888 hatte John Boyd Dunlop den Luftreifen erfunden, was Kautschuk zum begehrten Gut machte. In den tropischen Regenwäldern des Kongobeckens war dieser reichlich vorhanden. Leopold II. verpflichtete seine kongolesischen Untertanen auf grausamste Weise zur Zwangsarbeit. Jedes Dorf musste eine bestimmte Menge Kautschuk liefern. Erfüllten die Männer die Lieferquoten nicht, wurden ihre Frauen umgebracht. Diese Geiselhaft wurde von der Force Publique überwacht. Einer Art Armee, die eigens gegründet wurde, um Ausbeutung und Sklaverei zu koordinieren. Sie bestand hauptsächlich aus Schwarzen – nur die Offiziere waren Weiße. Und auch hier herrschte gnadenlose Kontrolle: Die Soldaten mussten über jede verschossene Patrone Rechenschaft ablegen. Die Besatzer wollten sichergehen, dass die teure Munition nicht zum Jagen oder sogar für einen Aufstand verwendet wurde. Daher mussten die schwarzen Soldaten für jede verwendete Patrone die rechte Hand des Getöteten abhacken und den Offizieren vorlegen. Da die Bevölkerung bitterarm war, benutzten viele ihre Waffen dennoch zum Jagen, und viele Menschen mussten bei lebendigem Leib eine Hand opfern. Der Kongo erwirtschaftete Jahr für Jahr größere Gewinne: Nach Schätzungen des belgischen Historikers Daniël Vangroenweghe waren es zwischen 1885 und 1908 umgerechnet bis zu 125 Millionen Euro. Andere Schätzungen gehen sogar von bis zu 500 Millionen Euro aus. Mit dem Blutgeld finanzierte Leonard II. Prachtbauten wie das heutige Königliche Museum für Zentral-Afrika in der Nähe von Brüssel. 1911 ergab eine Volkszählung im Kongo, dass in den 23 Jahren der Herrschaft Leopolds II. rund 25 Millionen Kongolesen ums Leben gekommen waren. Ende der Schreckensherrschaft Der britische Journalist Edmund Morel entdeckte, dass Schiffe, die in den Kongo fuhren, fast nur mit Waffen und Ketten beladen wurden. Er recherchierte und fand heraus, dass die Waffen verwendet wurden, um die Menschen im Kongo zu versklaven. Morel war erschüttert vom Leid im Kongo und organisierte Anfang des 20. Jahrhunderts die erste Menschenrechtskampagne der Geschichte. Er veröffentlichte verschiedene Berichte und nutzte Fotografien von Schwarzen mit abgehackten Händen, um weltweit auf das Ausmaß der Unterdrückung aufmerksam zu machen. Auftrag Ihr seid Edmund Morel. Ihr gestaltet mit Hilfe vom Internet, von Bilder und Informationen 14 2. ISS ABC Imperialismus aus dem Text und dem Video eine Menschenrechtskampagne gegen den belgischen König Leopold. In 2er Gruppen gestaltet ihr ein A3 Plakat, bei welchem ihr auf die Missstände im Kongo aufmerksam machen wollt. Dieses Plakat wird mit Hilfe des untenstehenden Kriterienrasters bewertet. 1 Edmund Morel 15 2. ISS ABC Imperialismus Beurteilungsraster Plakat – Kolonialismus Name: Datum: Kriterium Punkte Kommentar INHALT Eckdaten Fakten, Informationen, Zahlen Kurze Zusammenfassung Der Hauptinhalt der Kampagne ist mit Hilfe von Stichworten und Informationen zusammengefasst. Überblick Personen Das Schicksal des Kolonialismus im Kongo wird anhand von Personen aufgezeigt. Persönliche Wahrnehmung Das Plakat beinhaltet eine nachvollziehbare, persönliche Wahrnehmung und Begründungen. SPRACHE Rechtschreibung Grammatik Die Sprache ist grammatikalisch und orthografisch korrekt. Die verwendete Sprache ist angemessen und abwechslungsreich. GESTALTUNG Übersichtlichkeit Die Struktur ist sofort erkennbar. Grösse, Format und Farbe sind passend gewählt. Lesbarkeit Das Plakat ist sauber gestaltet und gut lesbar. Die Schrift ist auch aus Abstand gut lesbar. Kreativität Das Plakat ist ansprechend gestaltet und erweckt Aufmerksamkeit und Interesse, sich näher mit ihm zu beschäftigen. Es enthält mind. 2 aussagekräftige Bilder. Punkte:/ 23 0 1 2 3 0 1 2 3 0 1 2 3 0 1 2 3 0 1 2 3 4 0 1 2 0 1 2 0 1 2 3 Note:_ Abschluss Imperialismus 1. Du hast zu Beginn des Themas ein Bild des Titelblattes analysiert. Nachdem du nun neues Wissen angeeignet hast, ergänze deine Analyse mit den neuen Informationen. 16