Arbeitsblatt: Wirbelsäule

Material-Details

Handout zum Theman Wirbelsäule
Biologie
Anatomie / Physiologie
8. Schuljahr
5 Seiten

Statistik

201636
639
10
05.04.2022

Autor/in

Julia Hagemann
Land: Deutschland
Registriert vor 2006

Downloads Arbeitsblätter / Lösungen / Zusatzmaterial

Die Download-Funktion steht nur registrierten, eingeloggten Benutzern/Benutzerinnen zur Verfügung.

Textauszüge aus dem Inhalt:

Wirbelsäule der Aufbau Wirbelsäule Die menschliche Wirbelsäule hat eine ganze Reihe von Aufgaben. Sie trägt nicht nur die Last von Kopf, Hals, Rumpf und Armen und erfüllt damit eine wichtige Haltefunktion, sondern ermöglicht Bewegungen des Körpers in alle Richtungen. Die Wirbelsäule ist aus zahlreichen einzelnen Elementen aufgebaut, die aus Knochen und Bindegewebe bestehen. Jedes Element liefert einen kleinen, aber wichtigen Beitrag für die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Die Wirbelsäule ist die Achse des menschlichen Körpers. Sie bildet die knöcherne Mitte und verbindet verschiedene Skelett-Teile miteinander, zum Beispiel Kopf, Brustkorb, das Becken, Arme und Beine. Die Wirbelsäule besteht aus mehreren Anteilen: 32-34 Wirbelkörper (Vertebra, z.T. verschmolzen) 23 Bandscheiben (Disci intervertebrales) Zahlreiche Bänder (Ligamenta) Betrachtet man die Wirbelsäule von der Seite, erkennt man ein zweifach gebogenes S. Im Hals- und Lendenwirbelbereich ist die Wirbelsäule jeweils nach vorne gekrümmt, in der Brustregion sowie im Kreuz- bzw. Steißbereich nach hinten. Die Krümmung nach vorne heißt in der Fachsprache Lordose, die Krümmung nach hinten Kyphose. Diese Form der Wirbelsäule ist wichtig, damit der Mensch aufrecht stehen, gehen und Belastungen abfedern kann. Die Wirbelsäule ist in vier Abschnitte gegliedert. Jeder Abschnitt besteht aus einer bestimmten Anzahl von Wirbeln. Sie werden wie folgt gekennzeichnet: Abschnitt der Wirbelsäule Anzahl der Wirbel Abkürzung Halswirbelsäule (HWS) 7 C1 bis C7 Brustwirbelsäule (BWS) 12 Th1 bis Th12 Lendenwirbelsäule (LWS) 5 L1 bis L5 • Kreuzbein (Os sacrum) 5 (verschmolzen) S1 bis S5 • Steißbein (Os coccygis) 4 (auch 3-6 keine Abkürzung Sakralwirbelsäule bestehend aus: Bei manchen Menschen ist der fünfte Lendenwirbel mit dem Kreuzbein verwachsen (Sakralisation von L5). Diese Menschen haben also nur vier Lendenwirbel statt fünf.Alternativ kann es auch vorkommen, dass der erste Kreuzbeinwirbel nicht mit den restlichen vier verschmolzen, sonderen noch beweglich ist (Lumbalisation von S1). Wirbel (Vertebra) Die Wirbel sind nach einem einheitlichen Grundschema aufgebaut. Diese Grundform variiert aber in den verschiedenen Abschnitten leicht je nachdem, ob die Wirbelsäule hier mehr statische oder dynamische Funktionen erfüllen soll.Die Wirbel der Halswirbelsäule müssen kaum Gewicht tragen, aber eine große Beweglichkeit zulassen. Sie sind deshalb anders geformt als die Wirbel im Lendenbereich, auf denen mehr Gewicht lastet und die einen geringeren Bewegungsumfang zulassen. Insgesamt werden die Wirbelkörper von oben nach unten größer, weil die Gewichtsbelastung zunimmt. Jeder Wirbel mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels besteht aus folgenden Bauelementen: Wirbelkörper mit Grund- und Deckplatten (Corpus vertebrae), Wirbelbogen (Arcus vertebrae) mit Gelbem Band (Ligamentum flavum), Dornfortsatz (Processus spinosus), zwei Querfortsätze (Processi transversi bzw. Processi costales), vier Gelenkfortsätze (Processi articulares); Der erste Halswirbel (Atlas) hat keinen Wirbelkörper. Er ist mit dem zweiten Wirbelkörper (Axis) über ein Gelenk (Articulatio atlantoaxialis) verbunden und trägt den Kopf. Zwischen den Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben. An den Dorn- und Querfortsätzen setzen Bänder und Muskeln an, welche die Wirbelsäule stabilisieren. Wirbelkörper und Wirbelbogen bilden gemeinsam das Wirbelloch (Foramen vertebrale) und diese alle gemeinsam den Wirbelkanal (Canalis vertebralis). Er wird von oben nach unten enger, weil auch das darin verlaufende Rückenmark (Medulla spinalis) immer schmaler wird. Es ist im Wirbelkanal von allen Seiten gut geschützt. Zwischen jeweils zwei Wirbelbögen treten links und rechts die Spinalnerven (Nervus spinalis), die am Rückenmark entspringen, in den Körper aus. Die Austrittsstelle nennt man Zwischenwirbelloch (Foramen intervertebrale). Jeder Spinalnerv besteht aus zwei verschiedenen Arten von Nervenfasern: Motorische Fasern, die Signale für die Bewegung aus dem Gehirn über das Rückenmark an die Muskeln des Skelettes und der Eingeweide (z.B. an den Darm) weitergeben. Sensible Fasern, die Berührungen, Druck, Kälte, Wärme, Schmerz und andere Empfindungen von der Haut, den Muskeln, Gelenken und Eingeweiden über das Rückenmark ans Gehirn melden. Bandscheiben In der menschlichen Wirbelsäule gibt es 23 Bandscheiben als Stoßdämpfer. Durch ihre Flexibilität ermöglichen sie die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Zwischen dem Kopf, dem ersten und dem zweiten Halswirbel befinden sich keine Bandscheiben. Jede Bandscheibe besteht aus zwei Teilen: Äußerer Faserring (Anulus fibrosus); Innerer Gallertkern (Nucleus pulposus); Die Bandscheiben ermöglichen rotierende und seitliche Bewegungen der Wirbelkörper zueinander. Die Beweglichkeit wird durch den äußeren Faserring und verschiedene Bänder begrenzt. Die wichtigste Aufgabe der Bandscheiben ist ihre Pufferfunktion. Sie verteilen den Druck, der auf der Wirbelsäule lastet, gleichmäßig auf die Boden- und Deckplatten der angrenzenden Wirbelkörper. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Gallertkern, der zu 80 bis 85 Prozent aus Wasser besteht und damit als Wasserkissen zwischen den Wirbelkörpern fungiert. Bei Belastung verlieren die Bandscheiben Flüssigkeit und werden dünner, bei Entlastung nehmen sie Wasser und frische Nährstoffe auf und verdicken sich. Tagsüber wird ein Mensch aufgrund des Wasserverlustes der Bandscheiben etwa 1,5 bis 2,0 Zentimeter kleiner, nachts streckt er sich wieder. Im Laufe des Lebens verschlechtert sich die Ernährung der Bandscheiben und es droht Verschleiß. Prolaps vs.Protrusion Protrusion (Bandscheibenvorwölbung) und Prolaps (Bandscheibenvorfall) Man unterscheidet eine Vorwölbung der Bandscheibe von einem Bandscheibenvorfall. Bei der Protrusion kommt es zur Verlagerung des Bandscheibenkerns, wobei der äußere Faserring intakt bleibt. Beim Prolaps hingegen kommt es zur Verletzung des Faserringes durch das Kernmaterial, welches die Nervenbündel komprimieren kann. Protrusion und Prolaps können in der Hals – oder Lendenwirbelsäule auftreten In der Brustwirbelsäule eher selten. Ursachen Genetische Disposition Überlastung einer vorgeschädigten Bandscheibe (einseitige Belastung, schweres Heben (vor allem morgens) schwache Rücken- und Bauchmuskulatur Symptome Lokale Schmerzen im betroffenen Gebiet Ausstrahlende Schmerzen in die Beine (Ischialgie) bzw. in die Arme (Brachialgie) mit oder ohne Taubheit und Schwäche Meist ist eine konservative Behandlung ausreichend Manuelle Therapie zur Schmerzlinderung Aufklärung des Patienten (Alltagsverhalten) Gezieltes Training der Bauch – und Rückenmuskulatur Einnahme von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten Wärmeapplikation (Fango) zur Muskelentspannung Elektrotherapie zur Schmerzlinderung