Arbeitsblatt: Dossier 2. Weltkrieg

Material-Details

Ein ganzes Dossier über 2. Weltkrieg.
Geschichte
Neuzeit
9. Schuljahr
38 Seiten

Statistik

201726
752
53
13.04.2022

Autor/in

Nadine Rampa
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

RZG 2. Weltkrieg Dieses Dossier gehört: Dossier RZG 2 3. Sek Hier hast du Platz für mögliche Notizen 2 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Roaring Twenties LZ: Ich kenne den Begriff „Roaring Twenties und kann diesen aus verschiedenen Perspektiven beurteilen. Ich kann die Ursachen und die Folgen der Weltwirtschaftskrise aufzeigen. 3 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 Aufgabe 1: 3. Sek OSW Lies das Kapitel 11.7 im Themenbuch 2 und beantworte folgende Fragen. Wieso spricht man von den „Goldigen Zwanzigern oder den „Roaring Twenties? Erkläre, weshalb die Frau einen neuen Platz in der Gesellschaft einnimmt. „Habe Hunger, suche Arbeit, mache alles. Wie kam es zu diesem plötzlichen Wandel? Aufgabe 2: Diskutiert nun zu zweit, was die Bilder mit den „Roaring Twenties zu tun haben und notiert euch einige Stichworte zu den Erklärungen. Recherchiert im Internet, falls ihr Zusatzinformationen benötigt. Black Friday: Wall Street: Chicago (Musical): Great Gatsby: Automobil: Al Capone Alcatraz: Freiwillige Vertiefung/Hilfestellung: Film für ersten Eindruck aus dieser Zeit: vsq2-gX9FVGk 4 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek Buchseiten über 1920er-und 1930er Jahren lesen (siehe Wand) OSW Von der Weimarer Republik zur Diktatur LZ: Ich kann Gründe nennen für den Aufstieg des Nationalsozialismus und das Scheitern der Weimarer Republik. Ich kann die Begriffe Nationalsozialismus, Faschismus, Antisemitismus und Rassismus definieren. Die Nationalsozialisten auf dem Weg zur Macht Die Situation zu Beginn der Weimarer Republik Nachdem der Erste Weltkrieg vorbei war, brach das Kaiserreich zusammen und der deutsche Kaiser Wilhelm II. floh ins benachbarte Land Niederlande. Es entstand ein neues Deutschland. Das Kaiserreich gab es nicht mehr, stattdessen entwickelte sich ein demokratischer Staat, den es zuvor in Deutschland noch nie gegeben hatte. Zum ersten Mal bestimmte nicht ein Mann die Politik des Landes, sondern das Volk mit demokratisch gewählten Abgeordneten, die von ihren Parteien entsandt wurden. Es gab ein allgemeines, gleiches und geheimes Wahlrecht und auch Frauen durften mitwählen. Historiker nennen den Zeitabschnitt von 1919 bis zum Jahr 1933, in dem Hitler an die Macht kam, die „Weimarer Republik, weil die verfassungsgebende Versammlung in der Stadt Weimar tagte. Doch die Weimarer Republik sollte nicht lange existieren. Denn schon 1933 war ein Politiker Namens Adolf Hitler an der Macht, der mit Hilfe seiner Anhänger und weiten Teilen der Bevölkerung, die ihn unterstützt und gewählt hatten, die Demokratie zerschlug und Deutschland sowie viele andere Länder mit dem Zweiten Weltkrieg in die Katastrophe führte. Aufgabe 1: Trage die folgenden Aussagen in die entsprechende Spalte der untenstehenden Tabelle ein. Kaiserreich Frauenwahlrecht gewählte Abgeordnete bestimmen die Politik Weimarer Republik allgemeines, gleiches und geheimes Wahlrecht ein Mann bestimmt die Politik kein allgemeines Wahlrecht Deutschland um 1913 Vor dem Ersten Weltkrieg Deutschland um 1919 nach dem Ersten Weltkrieg Das Scheitern der Weimarer Republik Die Probleme der Weimarer Republik, deren Politik für viele Deutsche undurchsichtig und chaotische erschien, nutzten die Gegner wie die Nationalsozialisten, deren Parteien, die NSDAP, 1920 gegründet wurde. Im Jahre 1921 wurde Adolf Hitler Vorsitzender dieser Partei. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei lehnte den Vertrag von Versailles ab und formulierte viele Ziele, die vor allem den „kleinen Mann ansprachen: nationalistische Parolen, weil viele sich wieder ein starkes und grosses Deutschland wünschten und antisemitische Forderungen, weil die Ablehnung der Juden (Antisemitismus), die für alle politischen und 5 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW wirtschaftlichen Probleme in Deutschland verantwortlich gemacht wurden, bei den Deutschen weit verbreitet war. Mit ihrem einfachen und auf die Bedürfnisse des Volkes zugeschnittenen Programm bekam die NSDAP mehr und mehr Mitglieder und wurde gegen Ende der Weimarer Republik vor allem in den Jahren nach der Weltwirtschaftskrise 1929 zu einer der stärksten Parteien in Deutschland. Ob die politischen Inhalte stimmten oder nur billige Propaganda waren, die den Nerv der Zeit trafen, realisierten viele Wähler und Anhänger der NSDAP nicht und liessen sich von den Versprechungen blenden, dass all ihre Probleme gelöst würden. Hitler als Führer der Partei machte keinen Hehl daraus, die Weimarer Republik zu zerschlagen. Schon seit 1924 versuchte er zu putschen, scheiterte jedoch und wurde zu Festungshaft verurteilt. Während der nur wenige Monate dauernden Haftzeit schrieb Hitler „Mein Kampf, ein Buch, in dem er seine zerstörerischen Ziele bis ins Detail darlegte. Wer wissen wollte, was Hitler vorhatte, wenn er an der Macht wäre, der konnte es in diesem Buch bereits lesen. Der Aufstieg des Nationalsozialismus 1933 kamen in Deutschland die Nationalsozialisten an die Macht. Warum waren die Nationalsozialisten so erfolgreich? Dieser Frage gehst du im Folgenden nach. Aufgabe 2: Beurteile Behauptungen zum Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland. Unten findest du sieben Behauptungen zum Aufstieg des Nationalsozialismus. Finde mithilfe von Kapitel 12.1 im Themenbuch 2 heraus, welche Behauptungen zutreffen oder nicht zutreffen. Korrigiere die falschen Behauptungen. Schreibe auf, wie es wirklich war. Behauptung Adolf Hitler orientierte sich am portugiesischen Faschismus. Die Faschisten wurden von Benito Mussolini angeführt. Als Adolf Hitler 1933 in Deutschland die Macht übernahm, sahen ihn viele Deutsche als Erlöser und Befreier. Viele Deutsche waren frustriert, weil sie sich durch den Versailler Friedensvertrag gedemütigt fühlten. Die Weltwirtschaftskrise traf Deutschland hart. Viele dachten, dass die Demokratie die wirtschaftlichen Probleme lösen könne. Leute, die sich gegen die Machtübernahme der Nationalsozialisten wehrten, wurden verfolgt, eingesperrt und umgebracht. Hitler stand als uneingeschränkter «Führer» an der Spitze des Staates. Das war ein wichtiges Merkmal der nationalsozialistischen Diktatur. Viele Deutsche glaubten an eine bessere Zukunft nach der Machtübernahme 6 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Richtig oder falsch? Dossier RZG 2 3. Sek der Nationalsozialisten. Aufgabe 3: Studiere die Darstellung in Teams zum Thema: Was zieht die Menschen zum Faschismus? Notiere hier unten deine Erkenntnisse. 7 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Die faschistischen Bewegungen forderten eine straffe, auf einen Führer ausgerichtete Staatsordnung. Sinn des Lebens war für jeden der totale Einsatz für die Grösse der eigenen Nation. Sowohl die demokratische Staatsform wie auch die sozialistischen und kommunistischen Bestrebungen wurden abgelehnt und bekämpft. Die wichtigsten faschistischen Bewegbungen waren die Faschistische Partei Mussolinis in Italien und die Nationalsozialistische Partei Hitlers in Deutschland. Diese war extrem judenfeindlich eingestellt. Bevor du über den weiteren Verlauf der Geschichte erfährst, ist es wichtig die folgenden Fachbegriffe zu verstehen. Mussolini und Hitler Aufgabe 4: Ordne die Definitionen den passenden Fachbegriffen zu. Nationalsozialismus Faschismus Antisemitismus Rassismus ist eine ähnliche Herrschaftsform wie der Nationalsozialismus. Er beruht ebenfalls auf dem Führerprinzip und ist nationalistisch und antidemokratisch. In den 1920er-Jahren wurde er in Italien unter Benito Mussolini populär. Die Bezeichnung wird auch als Überbegriff für alle rechtsextremen Bewegungen der Zwischenkriegszeit verwendet. .bedeutet auch Judenfeindlichkeit. Damit wird eine ablehnende oder offen feindliche Einstellung gegenüber Jüdinnen und Juden bezeichnet. Sie mündete in der europäischen Geschichte immer wieder in Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zur Shoah, der Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden während der nationalsozialistischen Diktatur. ist eine auf das 19. Jahrhundert zurückgehende Denkweise, bei der Gesetze aus der Biologie direkt auf menschliche Gesellschaften übertragen werden. Rassistinnen und Rassisten gehen davon aus, dass es unter den Menschen verschiedene Rassen gibt und dass die Rasse entscheidend ist für die Eigenschaften und Fähigkeiten der einzelnen Menschen. Wer rassistisch argumentiert, vertritt die Auffassung, dass Menschen aus anderen Kulturen weniger wert sind als sie oder er selbst. .ist eine antisemitische, rassistische, antidemokratische und antikommunistische Ideologie. Hitlers Aufstieg zur absoluten Macht LZ: Ich kann erklären, wie und weshalb Hitler in Deutschland die alleinige Macht erlangen konnte. Hitlers Aufstieg zur absoluten Macht Am 30. Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt und er begann gleich zügig damit, seine Macht zum uneingeschränkten Herrscher auszubauen. Politische Widersacher wurden brutal bekämpft. Nach dem Brand des Reichstagsgebäudes, das angeblich ein Kommunist angesteckt haben sollte, wurde die Verordnung zum Schutze von Volk und Staat erlassen. Wichtige demokratische Grundrecht wurden so ausser Kraft gesetzt: Meinungs-, Presse- und Vereins- und 8 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Versammlungsfreiheit oder der Brief und Fernmeldegeheimnis. Die Verhaftung von politischen Gegnern wurde so legalisiert, dass Verdächtige sofort inhaftiert werden konnten. Tausende Sozialdemokraten und Kommunisten kamen in Haft. Darüber hinaus haben die Nationalsozialisten vor allem mit dem Ermächtigungsgesetz vom 23.03.1933 die Demokratie zerschlagen: War vorher bei einem Gesetzentwurf die Zustimmung vom Reichstag und Reichsrat sowie die Unterschrift des Reichspräsidenten notwendig – die Trennung von gesetzgebender (Legislative) und ausführender (Exekutive) Gewalt im Staat somit gewährleistet so sollte die Regierung von Adolf Hitler alleine Gesetze erlassen können. Mit dem Ermächtigungsgesetz, ein Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich, war es Hitler möglich, in Zukunft ohne Kontrolle Gesetze zu erlassen und die Politik zu bestimmen. Die Weimarer Verfassung Reichspräsident Reichskanzler Reichstag Ermächtigungsgeset Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches 1919-1934, vom Volk gewählt, ernennt und entlässt Reichskanzler, kann den Deutschen Reichstag auflösen, kann zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mithilfe von Notverordnungen regieren Regierungschef in der Weimarer Republik, verwaltet das Reich Parlament, nach Verhältniswahlrecht vom Volk gewählt beschliesst Gesetze, entscheidet über Krieg und Frieden Ein Gesetz in der Weimarer Republik, das die Regierung zur Gesetzgebung ermächtigte. Einige Parteien der Weimarer Republik KPD: Kommunistische Partei Deutschlands USPD: Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD: Sozialdemokratische Partei Deutschlands NSDAP: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Aufgabe 1: Beantworte folgende Fragen. Welche Vorteile brachte es, dass Hitler behauptete (was ihm die Deutschen auch glaubten), ein Kommunist habe das Reichstagsgebäude in Brand gesteckt? Reichstagsbrand 1933 9 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Wieso war es Hitler möglich, Kommunisten und Sozialdemokraten schnell aus dem Weg zu räumen? Aufgabe 2: Schau dir zur Vertiefung dieses Lernvideo an. Aufgabe 3: Aktiviere dein Vorwissen über die Demokratie und die Diktatur und schreibe neben die Aussage, ob es sich um eine Diktatur oder eine Demokratie handelt. Andersdenkende werden unterdrückt. Das Volk soll mitbestimmen. Einzelpersonen oder kleine Gruppen von Leuten fällen wichtige Entscheide. Durch Informationen in den Zeitungen kann ich mir eine eigene Meinung bilden. Es gibt freie Wahlen. Kinder werden in der Schule so erzogen, dass sie sich anpassen und ihre Meinung nicht sagen. Der grösste Teil des Volkes wird fremd bestimmt. Es gibt verschiedene Parteien. Diese Staatsform haben wir in der Schweiz. Falls du Mühe hast bei der Beurteilung der Aussagen, lies nochmals nach, was die Begriffe Demokratie und Diktatur bedeuten. Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes. Alle Menschen im Staat sollen bei wichtigen politischen Entscheiden mitreden können. Dafür gibt es Wahlen, wo das Volk Vertreter und Vertreterinnen wählt. Diese sollen im Parlament die Meinung und die Interessen des Volkes vertreten. Nach Ablauf der Amtszeit wird das Parlament neu gewählt. In einer Demokratie sollen sich alle ihre eigene Meinung bilden dürfen. Es gibt verschiedene Parteien, die verschiedene Meinungen vertreten. In einer Demokratie müssen sich die verschiedenen Parteien einigen oder die Mehrheit bestimmt. In vielen Demokratien haben die Menschen die Möglichkeit, Anliegen in der Politik einzubringen. So gibt es zum Beispiel in der Schweiz Volksabstimmungen zu verschiedenen Themen. 10 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW In der Diktatur bestimmen Einzelpersonen (Führer, Präsident) oder kleine Gruppen von Personen über die wichtigen politischen Entscheide in einem Staat. Sie üben die Macht alleine aus. Wichtige Grundrechte der Menschen werden eingeschränkt und missachtet. So darf zum Beispiel niemand, der gegen die Diktatur ist, seine Meinung frei äussern. Mit Gewalt werden die Menschen, die sich wehren, unterdrückt. Alle Parteien, die gegen die Diktatur sind und eine andere Meinung als die Führer der Diktatur haben, sind verboten. 11 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Adolf Hitler LZ: Ich kenne einige biografische Fakten zu Adolf Hitler. Ich kann erklären, inwiefern Adolf Hitler Propaganda als Machtmittel eingesetzt hat. Adolf Hitler In diesem Text erfährst du einige Details über Adolf Hitlers Leben. Klar ist, dass sie nicht vollständig sind. Es geht darum, dass du zuerst einmal ihn als Person kennenlernst und sein Gedankengut verstehst. Vergiss nie: Er ist für den Mord an Millionen unschuldigen Menschen verantwortlich und stürzte ganz Europa in die Tiefe! Geboren in Braunau am Inn (Oberösterreich) am 20. April 1889, Selbstmord am 30. April 1945 in Berlin. Adolf Hitler war von 1933 bis 1945 Diktator des Deutschen Reiches. Ab 1921 war er Vorsitzender der NSDAP und prägte die antisemitische und rassistische Ideologie des Nationalsozialismus, etwa mit seinem Buch „Mein Kampf. Der Erfolg der NSDAP war stark an die Person ihres Führers gebunden. Adolf Hitler wollte ursprünglich Kunstmaler werden. Nachdem er jahrelang in Wien und München von Gelegenheitsarbeiten gelebt hatte, meldete er sich 1914 freiwillig zum Kriegsdienst im deutschen Heer, wo er sich bewährte und mehrmals verwundet wurde. 1919 schloss er sich der eben gegründeten, zunächst auf München beschränkten Partei NSDAP an und wurde bald zu ihrem unangefochtenen Führer. Nachdem ein Umsturzversuch 1923 kläglich gescheitert war, versuchten die Nationalsozialisten, durch Wahlerfolge die Mehrheit im Reichstag zu erringen und so in die Regierung zu gelangen. Sie leugneten aber keineswegs, dass sie dann den Staat völlig in ihrem Sinn umgestalten würden. Adolf Hitler verdankte seinen politischen Erfolg vor allem seiner Rednergabe. Dabei überzeugte er nicht durch die Klarheit und Logik seiner Gedanken. Vielmehr gelang es ihm, die tief in den Seelen seiner Zuhörer ruhenden, oft gar nicht bewussten Gefühle – Hass, Neid, Angst, Einsamkeit, Machtgier – aufzunehmen, in Worte zu fassen und sich in eigentliche Ekstase hineinzusteigern. Diese übertrug sich dann wieder auf seine Zuhörer, die oft in einen Rausch der Begeisterung gerieten. Hitlers Auftritte waren jeweils der Höhepunkt der nationalsozialistischen Versammlungen. Hitlers Denken wurde von einigen festen Überzeugungen beherrscht: das Leben sei ein ewiger Kampf, das deutsche Volk müsse zur Weltmacht werden oder untergehen, an allem Übel sei die «Schmarotzerrasse» der Juden schuld. Im Übrigen war er wendig und konnte sich geschickt den gegebenen Situationen und Stimmungen anpassen. Dementsprechend war auch das Parteiprogramm überwiegend schlagworthaft und unklar, so dass sich Menschen mit ganz verschiedenen Zielen und Hoffnungen der Partei anschliessen konnten. Viel wichtiger als das Parteiprogramm oder Hitlers viel gekauftes, aber meist ungelesenes Buch «Mein Kampf» war seine Propaganda. Dazu gehörten nicht nur Reden und Versammlungen, sondern auch Demonstrationszüge, Plakatund Flugblattaktionen sowie das Stören von Versammlungen anderer Parteien. Die Hauptrolle spielte dabei die „Sturm-Abteilung (SA), eine uniformierte Parteiarmee, die es bis 1933 auf eine halbe Million Mitglieder brachte, darunter viele Arbeitslose. Schon früh entstand auch eine Jugendgruppe, die „Hitlerjugend (HJ). 12 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Am 29. April 1945 heiratete Adolf Hitler seine langjährige Freundin Eva Braun. Am 30. April begeht der Führer Deutschlands gemeinsam mit seiner Ehefrau im Bunker unter der Reichskanzlei in Berlin Selbstmord. Aufgabe 1: Lies folgende Textquelle aufmerksam durch und fasse in einem Satz zusammen, was die Grundaussage Adolf Hitlers ist. Hitler in seinem Buch „Mein Kampf über die Propaganda: „Überhaupt besteht die Kunst aller wahrhaft grossen Volksführer zu allen Zeiten in erster Linie darin, die Aufmerksamkeit des Volkes nicht zu zersplittern, sondern immer auf einen einzigen Gegner zu konzentrieren Die Aufnahmefähigkeit der grossen Masse ist nur sehr beschränkt Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte das Gewollte sich vorzustellen vermag die Beharrlichkeit ist hier wie bei so vielem auf der Welt die erste und wichtigste Voraussetzung zum Erfolg. Grundaussage: Aufgabe 2: Lies die Textquellen auf Teams („Durch Geschichte zur Gegenwart 3, S. 61/62), in welchen die Auftritte Hitlers beschrieben werden. Erkläre anhand der Quellen, was die Auftritte Hitlers so sonderbar machten. Aufgabe 3: Schau dir einen kurzen Ausschnitt einer Rede Hitlers in Essen 1938 an und notiere 4 Stichworte zu seiner Rhetorik seinem Auftreten. 13 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 Aufgabe 4: 3. Sek Mache nun eine Bildanalyse. Schreibe dazu einen Text. Folgende Fragen könnten dich in der Beantwortung leiten: Was sehe ich auf dem Bild? Wie wirkt das Bild auf mich? Was soll das Bild bewirken? 14 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Die nationalsozialistische Diktatur LZ: Ich kenne die Eigenheiten der nationalsozialistischen Herrschaft. Aufgabe 1: Berichte über die nationalsozialistische Herrschaft. Stell dir vor, du seist eine Journalistin, ein Journalist einer bekannten Schweizer Zeitung. Du erhältst den Auftrag, einen kurzen Bericht über die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland zu verfassen. Gehe dabei folgendermassen vor: Lies im Themenbuch 2 in Kapitel 12.2 die Einleitung und die drei Abschnitte «Nationalsozialistische Propaganda», «Keine Meinungsfreiheit» und «Dazugehören oder ausgegrenzt werden». Schau dir danach im Archiv die Quelle 27 genau an. Wähle einen passenden Titel für deinen Zeitungsbericht. Beziehe deinen Bericht auf die Abschnitte im Themenbuch. Dein Bericht notierst du auf der folgenden Seite und er sollte folgende Begriffe in beliebiger Reihenfolge enthalten: • Propaganda • Menschenbild • Diktator • Hakenkreuzfahnen • Ideologie • riesige Aufmärsche • Meinungsfreiheit 15 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek 16 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Lest euch eure Zeitungsberichte in Kleingruppen gegenseitig vor. Aufgabe 2: Lies folgende Informationen zum Hakenkreuz. Aufgabe 3: Lies folgende Textquelle durch und antworte auf die untenstehende Frage. „Ich habe erst angefangen zu säubern, es ist noch längst nicht fertig. Für uns gibt es zwei Teile des Volkes: einen, der sich zum Volk bekennt, ein anderer Teil, der zersetzen und zerstören will. Ich danke meinem Schöpfer, dass ich nicht weiss, was objektiv ist. Ich bin subjektiv. Ich lehne es ab, dass die Polizei eine Schutztruppe jüdischer Warenhäuser ist. Es muss endlich einmal der Unfug aufhören, dass jeder Gauner nach der Polizei schreit. Wenn sie sagen, da und dort sei einer abgeholt und misshandelt worden, so kann man nur erwidern: wo gehobelt wird, fallen Späne. (Aus einer Rede Hermann Görings in Essen vom 11. März 1933) Was schreckt in dieser Textquelle ab? Woran erkennen wir, dass das Programm der Nationalsozialisten erschreckend ist? Aufgabe 4: Woran erkennst du, dass der Holzschnitt von Gerd Arntz die Diktatur des Nationalsozialismus darstellt? Was erkennst du sonst noch auf dem Bild? Mach eine geschichtliche Bildanalyse. 17 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 Aufgabe 5: 3. Sek OSW Lies folgenden Text durch und streiche dir wichtige Aspekte an. Die NSDAP herrschte nur noch als einzige Partei in Deutschland. Adolf Hitler hatte alle anderen Parteien verboten. Die gesamte Bevölkerung musste sich dem „Führer Adolf Hitler unterwerfen. Hitlers Befehl war jetzt oberstes Gesetz. Die Menschen konnten nicht einmal mehr ihre Freizeit selbst gestalten. So mussten ab dem Jahr 1939 beispielsweise alle Mädchen und Jungen der so genannten Hitlerjugend (HJ) beitreten. Dies war eine militärisch geführte, nationalsozialistische Jugendorganisation. Hitler setzte seine Diktatur nicht nur mit neuen Gesetzen durch. Er liess die Medien zensieren und benutzte Rundfunk, Film und Presse als Sprachrohr für seine Partei. Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) überwachte und bespitzelte die Menschen. Gleichzeitig terrorisierten die Nationalsozialisten die politischen Gegnerinnen und Gegner mit Strassenschlachten, die von der Sturmabteilung (SA) organisiert waren. Die Schutzstaffel (SS) bewachte die Arbeits- und Konzentrationslager. In grossen Teilen der Bevölkerung fand die Politik der NSDAP Anerkennung. Ein Grund dafür war der wirtschaftliche Aufschwung seit 1932. Die NSDAP vermochte die Massenarbeitslosigkeit unter anderem durch die gesteigerte Produktion von Waffen und den Bau von Autobahnen zu überwinden. Männer und Frauen fanden in den Waffenfabriken und auf den Strassenbaustellen wieder Arbeit. Doch es gab auch Widerstand gegen die Nationalsozialisten, zum Beispiel von Kommunisten oder von ehemaligen Gewerkschaftsmitgliedern, von Menschen aus kirchlichen, bürgerlichen und vereinzelt auch aus militärischen Kreisen. Oft bezahlten Gegner ihren Widerstand mit dem Leben. Doch die nationalsozialistische Diktatur kam erst am Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Hilfe von aussen zu Fall. Aufgabe 6: Erkläre anhand des oberen Textes, weshalb viele Menschen die Nationalsozialisten unterstützten und stelle Vermutungen dazu an, warum sich andere gegen sie wehrten. Unterstützung: Gegenwehr: 18 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Verlauf des 2. Weltkriegs LZ: Ich kann erklären, wie der 2. Weltkrieg verlaufen ist. Aufgabe 1: Lies die Informationen genau durch. Du schaust dir ein Video (siehe Link) und dein/e Banknachbar/in das andere. Ergänze den Zeitstrahl mit weiteren Informationen und/oder markiere die wichtigsten. Dann leset ihr das Kapitel 12.3 und ihr ergänzet weiter eure Notizen. A: B: Dossier RZG 2 3. Sek 20 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek 21 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Von der Ausgrenzung zum Massenmord Schindlers Liste LZ: Ich kenne die Begriffe Deportation, Vernichtungslager, Nürnberger Gesetzte, Boykottaufruf, Novemberpogrome und Konzentrationslager und kann diese erklären, sowie in einer zeitlichen Reihenfolge ordnen. Ich kann das Leben in einem Konzentrationslager schildern. Ich kann anhand eines Filmes wichtige Erkenntnisse über das Leben der Juden erkennen. Zur nationalsozialistischen Politik gehörte ab 1933 die Ausgrenzung, Verfolgung und schliesslich die Ermordung von mehreren Millionen Jüdinnen und Juden. Die Vernichtungspolitik zog immer weitere Kreise. Sie folgte aber keinem von Anfang an ausgedachten Plan. Welche Ereignisse und welche Begriffe musst du kennen? Welches waren die verschiedenen Etappen des Völkermordes an den Jüdinnen und Juden Europas? Aufgabe 1: Fülle die Tabelle aus. Die unten aufgelisteten Begriffe sind mit der Verfolgung und der Ermordung von Jüdinnen und Juden verbunden. Was bedeuten diese Begriffe? Finde es mithilfe des Themenbuchs (12.1, 12.4, 12.5) heraus. Falls du einzelne Begriffe nicht findest, so benützt du dein Surface. Reihen folge Begriff Deportation Vernichtung slager Nürnberger Gesetzte Boykottaufr uf Novemberp ogrome Konzentrati onslager Bedeutung Dossier RZG 2 3. Sek OSW Die Massnahmen der Nationalsozialisten gegen die Jüdinnen und Juden wurden immer schlimmer. In der Tabelle ist die zeitliche Ordnung der Begriffe durcheinandergeraten. Ordne die Begriffe nach der zeitlichen Reihenfolge: Welches war die erste Massnahme? Wie ging es weiter? Es gibt eine Hilfestellung, falls du diese brauchst. Tauscht euch in Gruppen über diese Ereignisse aus. Aufgabe 2: Filmanalyse Schindlers Liste Schindlers Liste erzählt die beeindruckende, wahre Geschichte des geheimnisvollen Oskar Schindler, Mitglied der NSDAP, Frauenheld und Kriegsgewinnler, der während des Holocaust das Leben von über 1100 Juden rettete. Der Film handelt vom Triumph eines Mannes, der etwas bewirkte, und vom dramatischen Schicksal derer, die dank seiner Zivilcourage eines der düstersten Kapitel der Menschheitsgeschichte überlebten. Aufgabe 1: Beantworte die Fragen zu den Schlüsselszenen. Liquidierung des Ghettos in Krakau (Szene: 54:32 – 1:07:55) 1. Warum isst die Familie im Ghetto die Brotkrümel? 2. Wie gehen die Nazis mit Frauen und Kindern um? 3. Was machen die Pfleger im Spital mit den Patienten? 4. Beschreibe deine Gefühle, welche du in dieser Szene erlebst. Was schreckt dich ab? Das Leben im Arbeitslager (Szene: 1:52:11 – 1:53:51) 1. Wie sehen die Schlaflager der Juden im Arbeitslager aus? Beschreibe. 2. Was erzählt die Jüdin im Schlaflager den anderen? 23 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Das Konzentrationslager Auschwitz (DVD 2, Szene: 19:41 – 23:17) 1. Was steht am Eingang zur Gaskammer? 2. Was ist das für ein Gefühl sich nackt vor Fremden auszuziehen und in einer Masse zu sein? 3. Wieso zeigt die Kamera in dieser Szene auf das Kamin? Das Ende des Films (DVD 2, Szene: 41:21 – 47:22) Als Deutscher, Nationalsozialist und „Profiteur von Sklavenarbeit (so seine Worte) muss Schindler vor der herannahenden Roten Armee fliehen. Als er sich von seinen Arbeitern verabschiedet, geben diese ihm einen Brief, in dem sie erklären, dass er kein Krimineller sei. Sie schenken ihm ausserdem einen Ring. Das eingravierte Zitat aus dem Talmud wurde zum Motto: „Wer nur ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt. Am nächsten Morgen erscheint ein russischer Dragoner und verkündet den Juden: „Ihr seid befreit worden von der Roten Armee. 1. Wieso bricht Oskar Schindler am Ende des Films in Tränen aus? 2. Warum antwortet der Dragoner nicht auf die Frage, ob es in Polen noch Juden gibt? 3. Wohin sollen die Juden jetzt gehen? Nach Kriegsende Unternehmerisch gesehen war die Nachkriegszeit für Schindler wenig erfolgreich. Von November 1945 bis Mai 1950 lebte er in Regensburg. Er liess sich eine Zeit lang in Argentinien nieder. Nachdem er seine Farm schliessen musste, arbeitete er als Handelsvertreter und kam so zurück nach Westdeutschland. Hier versuchte er sich mit einer Zementfabrik, ging allerdings 1961 wiederum in Konkurs. Als überlebende Schindlerjuden von seinem Unglück erfuhren, luden sie ihn, der in ständigen Geldsorgen lebte, weil er keinen kommerziellen Erfolg mehr hatte und mit jeder versuchten Unternehmung scheiterte, nach Jerusalem ein. Ab diesem Zeitpunkt lebte Oskar Schindler ein „geteiltes Leben: Die eine Hälfte des Jahres verbrachte er in Frankfurt am Main, wo er zurückgezogen und in einer Einraumwohnung am Bahnhof lebte, die andere Hälfte des Jahres verweilte er bei den von ihm geretteten Juden in Jerusalem. Dieses Leben führte Oskar Schindler bis zu seinem Tod 1974. Er fand auf seinen Wunsch hin seine letzte Ruhe auf dem römischkatholischen Franziskanerfriedhof am Zionsberg in Jerusalem. 24 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Treffen mit Frau Katharina Hardy LZ: Ich kann mich auf das Treffen mit einer Überlebende vorbereiten. Ich kann Fragen formulieren, die mir helfen zu verstehen, wie das Leben eine Überlebende sein kann. Ich kann das Leben von Frau Hardy schildern. Ich kann mich mit einer wahren Geschichte auseinandersetzten und daraus wichtige Erkenntnisse gewinnen. Die Schule Hombrechtikon organisiert eine Begegnung mit der Holocaustüberlebenden Frau Hardy am 14. Januar 2022. Wir können auch teilnehmen. Das Projektdesign: Am Freitag, 14. Januar 2022 von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr wird Frau Hardy per Zoom zugeschaltet. Sie ist 94 Jahre alt, das Risiko, die Veranstaltung vor Ort durchzuführen, wäre zu gross. Zunächst wird ein Filmabriss über das Leben von sechs überlebenden Menschen eingespielt, danach erzählt Frau Hardy aus ihrem Leben. Ihr könnt vorgängig Fragen einreichen, die Frau Hardy im Zoom-Meeting gestellt werden. Andreas Schmid der NZZ wird das Projekt journalistisch begleiten. Der Vortrag gliedert sich in 3 Abschnitte: Das Leben vor der Deportation Das Leben im Lager/Krieg Das Leben danach/das 3. Leben Informationen zum Treffen: Kleidung anständige Kleidung, schick/elegant, keine Kopfbedeckung, keine Aufschrift/ Zeichen auf der Kleidung Verhalten ruhig, zuhören, kein Kaugummi kauen, nicht aufstehen/herumlaufen, aktiv zuhören, bei Fragen aufstrecken/nicht hereinrufen Sprechen/ Sprache laut und deutlich sprechen, Schriftdeutsch sprechen Vorbereitung Die Jugendlichen sind sehr gut informiert über das Thema 2. Weltkrieg, Judenverfolgung, Holocaust/Shoah. Die Jugendlichen haben Fragen vorbereitet und in die Tabelle eingetragen. Die Jugendlichen haben sich über Frau Hardy und Frau Stocker bereits vorinformiert. Technik/ Organisation keine Handys/ elektronischen Geräte Mikrofone sind auf stumm geschaltet pünktlich um 12.45 im Zoom-Warteraum/ im Klassenzimmer Der Computer ist an Lautsprecher und an den Beamer angeschlossen Die Klassenlehrperson hat ein Mikrofon sämtliche Aufnahmen sind strengstens untersagt 25 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek Aufgabe 1: Bildet 4er-Gruppen. Jede Person liest einen Artikel und notiert in der Tabelle das Wichtigste. Sobald alle ihren Artikel gelesen haben, bespricht ihr alle vier Artikel. Ergänze die unterstehende Tabelle. Person i: Person ii: Person iii: Person iv: ii iii iv 26 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Aufgabe 2: Deine Lehrperson wird einige Fotos und Videos über das KZ Bergen-Belsen zeigen. Was hast du erfahren? Aufgabe 3: Notiere zu viert mögliche Fragen, die ihr gern Frau Stocker oder Frau Hardy stellen möchtet auf Post-ist. Aufgabe 4: Welche Fragen stellen wir Frau Stocker oder Frau Hardy? Das diskutieren wir im Plenum und alle notieren die Fragen in ihrem Dossier. 27 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek Aufgabe 4: Was nimmst du vom Treffen mit Frau Hardy mit? 28 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Jüdischer Widerstand: das Warschauer Ghetto LZ: Ich kann erklären, wie die Eroberung der Stadt Warschau passiert ist und was die Folgen waren. Ich kann den Aufstand im Warschauer Ghetto nachvollziehen und erläutern, sowie andere mögliche Widerstandsformen aufzählen. Die Deutschen eroberten die polnische Stadt Warschau 1939. Die jüdische Bevölkerung wurde verfolgt, eingesperrt und ermordet. Wie war das Leben der Jüdinnen und Juden im Warschauer Ghetto? Wie äusserte sich der jüdische Widerstand? Aufgabe 1: Informiere dich über die Eroberung der Stadt Warschau und die Folgen für die jüdische Bevölkerung. Lies im Themenbuch 2 die Einleitung und die ersten beiden Abschnitte von Kapitel 12.4. Beantworte die folgenden Fragen schriftlich: Wer wurde von den Nationalsozialisten gleich nach der Eroberung ermordet? Was passierte mit der jüdischen Bevölkerung? Welche Rolle spielten die deutschen Firmen vor Ort? Mit welchen Problemen hatten die Jüdinnen und Juden zu kämpfen? Wie versuchte die jüdische Bevölkerung das normale Alltagsleben aufrechtzuerhalten? 29 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek Aufgabe 2: Informiere dich über den Aufstand im Warschauer Ghetto. Im Warschauer Ghetto kam es zu einem Aufstand gegen die Besatzungsmacht. Lies die nächsten beiden Abschnitte im Themenbuch. Fasse die Ereignisse zusammen, indem du dich an den W-Fragen orientierst: • Wer tut etwas? • Was geschieht? • Wann ereignet es sich? • Wo passiert es? • Warum kommt es dazu? Tausche dich mit deiner Sitznachbarin, deinem Sitznachbarn über deine Erkenntnisse aus. Aufgabe 3: Informiere dich über weitere Widerstandsformen. Gab es für die Jüdinnen und Juden weitere Möglichkeiten, um gegen Verfolgung und Erniedrigung Widerstand zu leisten? Stelle dazu Vermutungen an. Notiere mindestens drei Vermutungen. 30 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Schlage nun die Quelle 105 im Archiv auf. Die Historikerin Andrea Löw schreibt über das Leben in jüdischen Ghettos und den Widerstand der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Lies die Quelle genau durch. Erstelle eine Liste von Widerstandsformen, die in der Quelle genannt werden. Haben sich deine Vermutungen bestätigt? Andrea Löw unterscheidet zwischen bewaffnetem und unbewaffnetem Widerstand. Ordne die Widerstandsformen auf deiner Liste diesen beiden Kategorien zu. Jüdischer Widerstand im Warschauer Ghetto 31 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Täterinnen und Täter, Zuschauerinnen und Zuschauer LZ: Ich kann reflektieren, wer als Täterin/Täter oder Zuschauerin/Zuschauer gilt. Ich kann die Rolle der Zuschauer/innen analysieren und deuten. Ich kann erklären, was mutige Deutsche gegen den Nationalsozialismus geleistet haben und mit welchen Konsequenzen sie rechnen mussten. Zehntausende Menschen waren an der Durchführung der Shoah beteiligt. Sie handelten in unterschiedlichen Funktionen und beteiligten sich aus unterschiedlichen Gründen. Wer waren diese Menschen? Welche Rolle spielte die Zivilbevölkerung? Aufgabe 1: Charakterisiere die Täterinnen und Täter. Lies im Themenbuch 2 die Einleitung und die ersten beiden Abschnitte von Kapitel 12.6. Beurteile, welche Personen als Täterinnen und Täter bezeichnet werden können. Begründe deine Entscheidung. 1) Hitler 2) Führungspersönlichkeiten in der Polizei 3) Mitarbeitende in Ministerien 4) Schutzstaffel (SS) 5) Bevölkerung der eroberten Gebiete, die zur Mitarbeit gezwungen wurden 6) Deutsche Wehrmacht 32 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Warum wurden aus normalen Menschen Mörder? Erstelle eine Liste mit Gründen. Aufgabe 2: Analysiert die Rolle der Zuschauenden. Bildet Zweiergruppen. Sucht im Archiv die Quelle 34 und analysiert die Rolle der Zuschauenden auf dem Bild. Diskutiert dabei folgende Fragen: Was für Personen seht ihr auf dem Bild? Schaut euch die Zuschauenden genau an. Wählt drei Personen aus und beschreibt sie genau. Achtet dabei auf Alter, Geschlecht und Kleidung. Was sagen die Gestik, der Gesichtsausdruck und die Körperhaltung über die Gefühle der Zuschauenden aus? Welche Rolle spielen die Zuschauenden in dieser Szene? Sind die Zuschauenden auch Täterinnen oder Täter? Tauscht euch in der Klasse über eure Erkenntnisse aus. Arbeite wieder für dich allein. Aufgabe 3: Informiere dich über das Verhalten der Zivilbevölkerung. Die Mehrheit der deutschen Zivilbevölkerung lehnte sich nicht gegen den Nationalsozialismus auf. Nur wenige Mutige leisteten Widerstand. Finde mithilfe des Themenbuchs heraus, weshalb sich die Leute unterschiedlich verhielten. Beantworte dazu die folgenden Fragen schriftlich: Wie leisteten mutige Deutsche Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Mit welchen Konsequenzen mussten Leute rechnen, die Widerstand leisteten? 33 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Die Schweiz und der Zweite Weltkrieg LZ: Ich kann erklären, welche Position die Schweiz während des Zweiten Weltkriegs hatte. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Kriegsverlauf bis 1942 brachten die Schweiz in eine schwierige Situation. Wie äusserte sich das? Wie reagierte die Schweiz darauf? Was hatte dies für Konsequenzen? Finde mehr darüber heraus. Aufgabe 1: Beschreibe die Lage der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Studiere die Karte im Themenbuch 2, Kapitel 12.3, genau. Beschreibe in wenigen Sätzen die Lage der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Was hatte diese Situation für Konsequenzen für die Schweiz? Notiere drei Vermutungen. Aufgabe 2: Beurteile Behauptungen zur Lage der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Unten findest du sieben Behauptungen zur Situation der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Finde mithilfe von Kapitel 12.8 im Themenbuch 2 heraus, ob sie zutreffen. Behauptungen 1. Die Schweiz war praktisch vollständig von feindlichen Mächten umzingelt. Deshalb verlor die Schweiz ihre politische Unabhängigkeit. 2. Die Schweiz war praktisch vollständig von feindlichen Mächten umzingelt. Deshalb verlor die Schweiz ihre politische Unabhängigkeit. 3. Seit dem Kriegsausbruch galt in der Schweiz die allgemeine Mobilmachung. 34 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Richtig oder falsch? Dossier RZG 2 3. Sek Die Angehörigen der Armee mussten einrücken und Militärdienst leisten. 4. Während des Zweiten Weltkriegs war Henri Guisan Oberbefehlshaber der Schweizer Armee. Er stammte aus dem Waadtland. 5. Die Schweizer Soldaten wurden ins Ausland in den Krieg geschickt. Das nennt man Aktivdienst. 6. Die Stimmung bei den Schweizerinnen und Schweizern war eine Mischung aus Sorgen um die Zukunft und einem Gefühl von Einigkeit und Solidarität. 7. Die Schweiz war in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Um die USA und Grossbritannien nicht zu verärgern, arbeitete die Schweiz jedoch nicht mit dem nationalsozialistischen Deutschland zusammen. Korrigiere die falschen Behauptungen. Schreibe auf, wie es wirklich war. Welche Vermutungen, die du in Aufgabe 1b angestellt hast, treffen zu? 35 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Die Schweizer Flüchtlingspolitik LZ: Ich kann erklären, welche Haltung die Schweizer Politik im Zweiten Weltkrieg hatte. Ich kann erklären, wieso eine strenge Flüchtlingspolitik gab. Ich kann verschiedene Meinungen schildern, die zum Thema passen. Im Zweiten Weltkrieg mussten viele Menschen flüchten. Hunderttausende suchten in der Schweiz Zuflucht. In der Schweiz stellte sich die Frage, wie mit dieser grossen Anzahl Menschen umzugehen sei. Die Meinungen waren geteilt. Die Regierung entschloss sich zu einer harten Politik. Wie sah diese aus? Aufgabe 1: Beschreibe und beurteile die Schweizer Politik im Zweiten Weltkrieg. Informiere dich mithilfe von Kapitel 12.8 im Themenbuch 2 über die Haltung: • der Schweizer Wirtschaft (Industrie, Banken) • der Schweizer Behörden Wie wurde die strenge Schweizer Flüchtlingspolitik begründet? Nenne vier Argumente aus dem Themenbuch. Diskutiert anschliessend in der Klasse folgende Fragen: Wie beurteilt ihr die politischen Entscheidungen der Schweizer Wirtschaft und der Behörden? Findet ihr die strenge Schweizer Flüchtlingspolitik während des Zweiten Weltkriegs gerechtfertigt? 36 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek 37 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa OSW Dossier RZG 2 3. Sek OSW Aufgabe 2: Vergleiche die Haltungen zweier Persönlichkeiten. Du lernst in Kapitel 12.9 des Themenbuchs 2 zwei Persönlichkeiten kennen, die in der Flüchtlingspolitik unterschiedliche Haltungen einnahmen: Eduard von Steiger und Paul Grüninger. Informiere dich über sie. Gehe dabei folgendermassen vor: Lies die Texte zu Eduard von Steiger und Paul Grüninger genau durch. Fülle für beide Persönlichkeiten die Tabelle mit Stichworten aus. Eduard von Steiger Paul Grüninger Berufliche Laufbahn Funktion während des Zweiten Weltkriegs Haltung und Wirken in der Flüchtlingspoliti Vergleiche das Leben der beiden Amtsträger und ihre Haltung in der Flüchtlingspolitik. Wie erklärst du die unterschiedlichen Haltungen? Diskutiere mit deiner Sitznachbarin, deinem Sitznachbarn. Unsere Erkenntnisse: 38 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek OSW Aufgabe 3: Finde heraus, wie die Position von Eduard von Steiger heute beurteilt wird. Jede und jeder arbeitet zuerst für sich. Suche im Archiv die Quelle 135. In diesem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2013 wird Eduard von Steiger von den Juso («JungsozialistInnen Schweiz») wegen seiner Haltung in der Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg kritisiert. Lies die Quelle genau durch. Wieso wollen die Juso Eduard von Steiger das Ehrenbürgerrecht aberkennen? Sammle Pro- und Kontra-Argumente für die Aberkennung des Ehrenbürgerrechts. Lies dazu noch einmal den Text im Themenbuch. Bildet Dreier- oder Vierergruppen. Tauscht eure Argumente aus und entscheidet anschliessend, ob ihr Eduard von Steiger das Ehrenbürgerrecht aberkennen würdet. 39 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa Dossier RZG 2 3. Sek Was noch? OSW Du hast nun sehr viel über den 2. Weltkrieg gelernt. Aber vielleicht gibt es noch etwas, dass du gern wissen möchtest. Wenn ja siehe Aufgabe 1 2 Wenn nein siehe Aufgabe 3 4. Aufgabe 1: Notiere deine offenen Fragen. Aufgabe 2: Beantworte deine Frage(n), indem du gezielt recherchierst. Aufgabe 3: Welche Themen des Dossiers waren für dich besonders interessant/wichtig. Aufgabe 4: Welche Themen waren eher langweilig, was würdest du anders machen? 40 Gesellschaften im Wandel 2017 Lehrmittelverlag Zürich Nadine Rampa